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Mercedes-Benz Fashion Days 2014, vierter Tag

“Ohne Nachwuchs gibt es kein Talent.” Dies waren Jean-Charles de Castelbajacs Worte beim annabelle award der Mercedes-Fashion Days 2014. Er ist der diesjährige Mäzen für ein Schweizer Nachwuchstalent und sehr auf dem Boden geblieben. Der Franzose, der aus einer der ältesten französischen Adelsfamilien stammt, ist Verehrer des Dadaismus. Dies spiegelt sich auch in seiner aktuellen Kollektion wider. De Castelbajac begeisterte zum Beispiel mit einem weissen, semitransparenten Spitzenoverall, der damit so gar nicht mainstream ist. Bei den fünf Finalistinnen, die sich mit ihren Kollektionen für den halbjährigen Praktikumsplatz im Atelier des Designers bewarben, faszinierten ihn die klaren Konzepte und vor allem die Fähigkeit, Mode nicht als menschliches Grundbedürfnis,  sondern als Kunst anzusehen.

Den Auftakt der Show bildete das Label Studiowinkler. Julia Winkler war Gewinnerin des annabelle awards an den Fashion Days 2012 und lieferte somit den gelungenen Einstieg in den Abend. Ihre Kollektion wurde von der traditionellen Mode in Sumatra inspiriert.

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Die fünf Finalistinnen waren: Nitya Unju Park, Nathalie Lukasik, Julia Seemann, Elisa Kaufmann und Tosca Wyss. Alle Fünf überraschten mit ungewöhnlichen Modellen.

Nathalie Lukasik machte den Auftakt. Ihre Kollektion stellt eine Homage an die Bauersfrau des Osten dar. Die Formen sind durch Matroschka-Puppen inspiriert. Als Materialien verwendet sie Teppiche und Bettdecken. Nicht nur die vorgestellten Modelle, auch die folkloristische Musik zogen einen in  den Bann.

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Danach folgten die Kreationen von Tosca Wyss. Diese bestechen durch Materialveredelungen wie Lasercut, Stickerei und Siebdruck.  Für Tosca ist es wichtig, dass ihre Materialien gegensätzlich, hochwertig und nachhaltig sind. Gerade die Gegensätzlichkeit kam sehr schön zum Ausdruck.

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Holz als Material für Fashion, ist das möglich? Elisa Kaufmann zeigt sehr eindrücklich, dass nichts unmöglich ist. Ob als Kopfbedeckung oder als Body. Holz veredelt ihre Kollektion. Sie sieht die Verwendung der Urmaterialien wie Holz und Haar, wobei für sie auch Humor und Glaube dazu gehören, als Transformation in die kommende Zeit. Dieser Ansatz  ist  futuristisch und passt sehr gut zur dadaistischen Vorstellung von Jean-Charles de Castelbajac.

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Die nächste Finalistin Nitya Unju Park brachte sportive Elemente auf den Laufsteg. Ihre Kollektion “Back & Right” zeichnet sich durch kinetische Muster aus: geometrische Figuren und Formen. Durch Faltenwurflagen kreiert sie Irritationen und optische Täuschungen.

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Last but not least konnten sich die Zuschauer an den Kreationen von Julia Seemann erfreuen. Das von ihr vorwiegend verwendete Material war Jeans, das sie kunstvoll in reduzierten Formen dargestellt hatte. Sie selbst sagt von ihren Kreationen, dass die Schnitte Rohheit in sich tragen, die im Zusammenspiel mit dem Körper eine eigene Ästhetik erlangen. Dieser Meinung sind wir ebenfalls. Begeisternd war auch, dass jedem Modell durch einen aussergewöhnlichen Hut der letzte Schliff verliehen wurde.

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Hiermit endete die Vorstellung der fünf Finalistinnen und man wartete gespannt darauf, dass die Gewinnerin verkündet wurde. Doch zuvor präsentierte Jean-Charles de Castelbajac seine eigene Kollektion. Schliesslich interessierte es jeden, was die Gewinnerin im zukünftigen Atelier erwarten würde.

Jean-Charles de Castelbajac begeisterte das Publikum nicht nur durch seine sportliche, den 70er Jahren nachempfundene Mode, sondern auch durch seine Unkonventionalität. Für seine 26 Kreationen wählte er keine professionellen Models, sondern “reale Mädchen”. Junge Frauen, die er auf den Strassen Zürichs angetroffen hat, sowie Frauen aus seinem Freundeskreis. Er wollte Bodenständigkeit demonstrieren, was ihm durchaus gelungen ist. Wir waren begeistert, denn diesen 26 jungen Frauen, hat man bei weitem nicht angesehen, dass sie noch nie auf einer Fashionshow gelaufen sind.

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Doch wer gewann nun den Award? Wir möchten Sie nicht weiter auf die Folter spannen.

Die Gewinnerin des diesjährigen annabelle awards und damit Gewinnerin des halbjährigen Praktikums bei Jean-Charles de Castelbajac ist Elisa Kaufmann.

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BERNINA gratuliert der Gewinnerin und bedankt sich für diesen inspirierenden und äusserst unterhaltsamen Abend!

Ihre Birthe Grautmann & Tamara Jekic

 

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