Kreative Artikel zum Thema Nähen

Das Hexagon, ganz in Leder

Liebe Leserinnen und Leser des BERNINA Blogs, liebe Bloggerinnen, liebes BERNINA Team, Euch allen wünsche ich von Herzen ein tolles 2015, mit allem was dazu nötig und ersehnt ist. Ich fühle mich nach wie vor geehrt, als Bernina Testimonial hier im Blog schreiben zu dürfen und freue mich über jeden neuen Artikel, der hier von uns allen zu lesen ist, auch über die schönen Nähergebnisse von Euch Leserinnen und natürlich ebenso über eure Kommentare. Wie der Blog sich über die letzten Jahre entwickelt hat ist beeindruckend. Das ist ein prima Teamwork!

Manchmal kruschtelt man ja vor, mitten und nach den Feiertagen im Arbeitszimmer rum, weil man gern was nähen möchte, zuviel sollte es auch nicht sein, aber halt so ein bisserl was, was halt Spass macht. Wenns dann noch hübsch ausschaut und nützlich ist, umso besser. Ausserdem wollte ich nochmals mit der BERNINA 750 QE arbeiten, die ja zum Kennenlernen leihweise hier steht und, seitdem die BERNINA 880 eingezogen ist, etwas zu kurz kommt. Mir fielen bei den Umzugsvorbereitungen noch ein paar Rindslederreste in die Hände, dazu ebenfalls grössere Reststücke des wunderschönen Wollstoffs von Kvadrat ®. Für das neue Wohnzimmer sollten noch zwei, drei neue Kissen her. Also gings los.

Aus dem cognacfarbenen Rindsleder schnitt ich mit Hilfe einer Schablone einige Hexagone zu. Sie haben einen Durchmesser (Spitze zu Spitze 6,75cm) von gerader Kante zur gegenüberliegenden Kante von 6 cm. Ebenfalls fand ich noch eine Tüte mit Endlosreissverschlüssen. Zum Nähen für Leder sind die Nähfüsse mit beschichteter Sohle sehr nützlich. So fand noch der Geradstichfuss mit Gleitsohle #53 und der Zickzack Nähfuss mit Gleitsohle # 52D hinzu.

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Den Wollstoffzuschnitt von 60cm x 60cm markierte ich einmal in der Diagonalen um eine Gerade für die erste Ausrichtung der Hexagone zu bekommen.

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Da alle Hexagone dreimal in der Diagonalen durchgesteppt werden sollen und alle Nähte paralell auf dem Wollstoff weitergeführt werden,  damit sich im Stichbild weitere Hexagone ergeben, muss äusserst exakt gearbeitet werden. Wer pingelig ist, wird seine wahre Freude haben, wer es weniger ist, muss beide Augen zudrücken ;-).

Die Hexagone bekommen eine Ausrichtung (mit oben genannter Zuschnittgrösse) von 5 cm Abstand von Spitze zu Spitze und 1 cm Zwischenraum von Längskante zu Längskante. Dazwischen läuft die Stepplinie.

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Um es für den Start einfacher zu halten, kann der Wollstoff mit einigen paralell zueinander liegenden Markierungslinien versehen werden: Abstand 3,5 cm.

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Dann lege ich probehalber einige Muster für einen ersten Eindruck:

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Ich habe am Vormittag des Heilig Abend bereits ein solches Kissen genäht und wollte nun den optischen Effekt der entstehenden Hexagone über die Nähte noch verändern. Dazu steppte ich nur in einer diagonalen Richtung anhand der Markierung mit farblich kontrastierendem Garn – und zwar mit 2 Millimeter Abstand nach rechts. Ausserdem wählte ich den Dreifachstich mit einer Stichlänge von 3,3 Millimeter:

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Damit sich der Wollstoff durch die langen Steppnähte nicht verzieht, drehte ich ihn nach jeder genähten Bahn um – veränderte dazu natürlich auch die Nadel – versetzte sie also entsprechend seitenverkehrt nach links:

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Es ist ideal, diese Steppnähte, wenn nicht mit weiteren Markierungslinien gearbeitet wurde, mit Hilfe der justierbaren Führungen, die direkt am Nähfuss angebracht werden zu arbeiten.

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Sobald der gesamte Wollstoffzuschnitt einmal komplett in der Diagonalen in Linien abgesteppt wurde, habe ich die einzelnen Rindslederzuschnitte mit doppelseitigem Klebeband versehen um sie ein wenig am Wollstoff zu fixieren.

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Dann positionierte ich die ersten Hexagone auf dem Arbeitstück. Ich achtete darauf die Hexagonmitte 2 mm über der gesteppten Linie setzen, ebenfalls den exakten Abstand von 5 cm von Spitze zu Spitze einzuhalten.

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Nun konnte ich mit dem Einnähen der ersten Lederhexagone beginnen. Ich versuchte ein paar unterschiedliche Varianten um sie hier im Blog zu zeigen. Zuerst nutzte ich den Zickzacknähfuss mit Gleitsohle # 52D, orientierte mich mit der Nähfussmitte an der ersten Stepplinie und stellte die Nadel um 2 mm nach rechts.

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Dies war sehr ungewohnt, da mir die genaue Kontrolle zum exakten Treffen der Hexagonspitze fehlte.

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Also wechselte ich zum Geradstichfuss mit Gleitsohle # 53, meinem Leder-Liebingsfuss. Hier fand ich die Handhabung und Übersicht spielend einfach.

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Mit der montierten justierbaren Führung war das Einnähen dann überhaupt kein Problem mehr.

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So waren dann nach und nach alle Hexagone in einer Diagonalen eingenäht. Ich muss gestehen, dass ich ein wahnsinniger Perfektionist bin, doch habe ich mich über einige entstandene Bögen und ein paar nicht perfekt getroffene Ecken nicht geärgert, denn sobald das Kisseninlet im Bezug ist und sich die Näharbeit wölbt, fallen diese kleinen Fehler überhaupt nicht mehr auf.

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Dann zeichnete ich mit dem Lineal die zweite, anschliessend die dritte Diagonale ein

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und steppte sie ebenfalls ab. Und nun sind die ersten entstandenen Rauten und daraus auf dem Wollstoff entstehenden Hexagone schon erkennbar.

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Das Kissentop ist für heute erstmal auf Seite gelegt, da meine Schultern etwas meckern. Sobald die erste Seite fertig genäht und auch die zweite Seite gestaltet ist, zeige ich hier im Blog, wie es mit dem Kissen weitergegangen ist.

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Und hier sind nun noch 2 Fotos des ersten Kissens. Es lohnt sich mit farblich kontrastierendem Garn und dem Dreifachstich zu arbeiten.

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Der Wollstoff von Kvadrat ® und das Rindsleder machen sich sehr gut zusammen, allerdings sind in der Materialauswahl keine Grenzen gesetzt. Sicherlich findet sich in einem gut sortierten Arbeitszimmer genug, um sich schnell dranzusetzen und auch für das neue Jahr die eine, oder andere Kissenhülle zu fertigen.

Herzliche Grüße!

Jutta Hellbach

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