Das Blockhausmuster ist das beste Muster für die Anfänger im Patchworkbereich. Und für Euch zeige ich es hier Schritt-für-Schritt zum Nacharbeiten.
Auch für meinen neuen Quilt kommt dieses Muster eventuell in Frage. Aber das entscheide ich mit unserem Sohn gemeinsam. Seine ausgesuchten Stoffe eignen sich besser für Muster mit größeren Teilen, damit diese Muster auch gut zur Geltung kommen. Aber darüber dann demnächst mehr.
Nachdem ich Euch einige Möglichkeiten mit dem Quiltprogramm der V7 gezeigt habe, möchte ich Euch heute noch einmal zeigen, wie die Blöcke ganz fix hintereinander weg genäht werden können. Es wird nur mit Streifen gearbeitet.
Von den verschiedenen Variationen habe ich einige genäht. Am besten beginnen wir mit dem traditionellen Logcabinblock:
Ganz traditionell verwendet man für den Mittelpunkt einen warmen Farbton (das Feuer, die Wärme in der Blockhütte) und für die Seiten (die eigentliche Blockhütte) hell und dunkel oder 2 Kontrastfarben. Der Mittelpunkt und die Streifen haben die gleiche Breite. Aber eigentlich könnt Ihr natürlich immer mit Euren Lieblingsfarben arbeiten.
Ob nun 3 oder 5 Runden genäht werden, ob mit gleichbreiten oder die eine Seite hat schmale und die andere Seite breitere Streifen – das kann auch jeder so machen, wie es gefällt.
Ich möchte heute mit schmalen und breiteren Streifen nähen. Das gibt dem Blockhausmuster sehr viel Schwung:
In dieser Zeichnung sind die einzelnen Streifen für die richtige Nähfolge durchnummeriert.
Nähanleitung Blockhausmuster (Logcabinblöcke) :
Material:
3 – 5 Farbtöne für jede Seite, dabei immer dunklere Farbtöne oder immer größere Muster für die äußeren Streifen,
Für den Mittelpunkt einen warmen Farbton oder eine Kontrastfarbe.
Meine Streifen sind 1 inch und 1 ½ inch breit. (in cm: 2,5 und 3,5 cm = eingenäht dann 1 und 2 cm), den Mittelpunkt schneide ich hier aus dem breiteren Streifen, ein kleiner Mittelpunkt ist natürlich auch möglich :
Ich nähe heute nur 4 Blöcke, die Nähschritte sind gleich – egal ob Ihr 4, 20 oder 40 Blöcke näht:
Dafür schneide ich mir einen Streifen – lang genug für alle Mittelpunkte.
Dieser Streifen wird in dieser Länge mit dem ersten Streifen zusammengenäht:
Danach wird dieser Streifen gebügelt, dabei die Nahtzugabe immer vom Mittelpunkt weg – tradtionell wird im Nahtschatten innerhalb des Streifens per Hand gequiltet, also nur durch eine Stofflage, die Nahtzugaben liegen auf der anderen Seite – und in 4 Teile zerschnitten – hier bei mir in 1 1/2 inch, die Mitte ist ein Quadrat, immer mit der senkrechten Linie des Lineals genau auf der Naht:
Der 2. Streifen – die gleiche Farbe wie Streifen 1 – wird angenäht. Dieser 2. und alle anderen Streifen werden noch nicht zerschnitten. Zuerst alle Blöcke hintereinander drauf nähen und dann erst durchschneiden!
Um nicht mit der Reihenfolge durcheinander zu kommen, zeigt der zuletzt angenähte Streifen = immer der durchgehende Streifen nach oben. So kommen alle kleinen Blöcke wieder hintereinander auf den nächsten Streifen:
Nach einer Runde wird gebügelt, zwischendurch reicht das „Fingerbügeln“ oder das Ausstreichen der Naht mit einer Schere:
Es geht immer weiter rundherum, immer an die Richtung denken:
Hier liegt der Block nicht richtig zum Weiternähen, es liegt ein Streifen mit einer Naht oben, da wird sonst ein grüner schmaler Streifen an den breiten blauen angenäht:
So ist es richtig: Der durchgehende Streifen liegt immer oben und grün kommt an grün:
Meine 4 Blöcke sind nach 5 Runden fertig. Jetzt habe ich mit 4 Blöcken verschiedene Mustermöglichkeiten:
Beim Zusammennähen der Blöcke unbedingt darauf achten, dass die Nähte sich genau gegenüberliegen, die Stecknadel steckt vorne und hinten direkt an der Naht:
Aus diesen 4 Blöcken möchte ich ein Kissen nähen, Bei den Randstreifen wiederhole ich mein violett von den Mittelpunkten und blau oder grün?
Dann wird das Top mit einer Vlieseinlage und einer Rückseite auf jeder Naht mit dem Schmalkantfuß#10C abgesteppt:
Ein anderes Logcabinmuster ist das Courthousemuster:
Dieses Muster habe ich Euch schon gezeigt bei meinem doppelseitigen Quilt
Die Nähreihenfolge ist hier etwas anders. Es werden zunächst die gegenüberliegenden Streifen angenäht und dann kommen die beiden anderen Seiten.
So kann ein Quilt im Courthouse-Muster aussehen:
Ein anderes Kissen habe ich mit den Corner-Stones genäht:
Wie beim Courthouse-Muster werden zunächst zwei gegenüberliegende Seitenstreifen angenäht. Dann kommen oben und unten die Streifen, bei denen schon vorher an jedem Ende die „Stones“ angenäht wurden.
Im Quiltprogramm der V7 habe ich es für Euch aufgezeichnet:
Der Block mit den Stones an allen 4 Seiten:
Oder nur mit einer Reihe diagonal :
Jetzt habe ich Euch das traditionelle Blockhausmuster, das Blockhausmuster mit Rundungen, die Cornerstones und das Courthouse-Muster gezeigt.
Da gibt es aber noch viele andere Möglichkeiten für das Blockhausmuster: der Crazy-Logcabin-block, Logcabin-Twist, als Sechseck, in der Form eines Dreiecks usw.
Vielleicht habt Ihr ja Lust, es auch einmal auszuprobieren.
Hier zeige ich Euch noch einige Fotos von verschiedenen Quilts, die ich im Laufe der Jahre genäht habe. Alle sehen immer wieder anders aus.
Mein erster Quilt – sehr alt und verblichen:
Ein Muster mit einer ungeraden Zahl an Blöcken:
Für ein Doppelbett mit einfarbigen Westfalenstoffen (ein eingescanntes Papierfoto):
Hier habe ich nicht traditionell gequiltet, mit den Quiltstichen per Hand wollte ich das Muster betonen.
Die Corner-stones habe ich für diesen Moon Glow-Quilt genäht – auf Wunsch einer Leserin der Hinweis, dass dieses Design von Jinny Beyer stammt. Ich denke, man erkennt es sofort nicht nur an den Jinny-Beyer-Stoffen:
Mit dem Blockhausmuster hat man unendlich viele Möglichkeiten, die für ganz viele Arbeiten reichen. Nicht nur für Quilts, auch für Taschen, Tischdecken, Kulturtaschen usw. ist dieser Block wunderschön.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nähen.
Wiebke
Weitere Patchwork-Anleitungen im BERNINA Blog
Im BERNINA Blog findet Ihr zahlreiche weitere Artikel mit detaillierten Informationen zu verschiedensten Patchwork-Techniken. Nutzt unbedingt die Blog-Suche. Eine praktische Übersicht mit ausgewählten Artikeln gibt es hier: Patchwork-Anleitungen im BERNINA Blog.
Liebe Wiebke,
deine Quilts sind einfach spitze. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken einen Quilt für ein Doppelbett zu nähen. Traue mich aber bei der Größe nicht so recht an das Projekt. Das Top kann ich mir noch ganz gut vorstellen – aber die Rückseite und das quilten am Schluss…Hast du einen Tipp, wie ich am besten bei einem so großen Quilt vorgehe?
Vielen Dank. :o)
Liebe Grüße
Annette
Hallo Annette !
Vielen Dank !
Auch dieser Quilt soll sehr groß werden, ca. 240 x 240 cm. Da bin ich auch schon am Planen und Überlegen, ich möchte ihn selbst quilten, meine B 580 hat dafür wohl einen etwas zu kleinen Durchlass. Ich habe schon einige Ideen und werde weiter darüber berichten.
Liebe Grüße
Wiebke
Wonderful use of colour and log cabin blocks Weibke. I would never have thought of changing the width of the strips in the logs. Thank you for posting this article.
Danke für diese tolle Anleitung zur Anfertigung gleich mehrerer Blöcke! Das habe ich bisher noch nicht gesehen!
Liebe Grüße,
Kathrin
Hallo liebe Wiebke,
vor vielen Jahren habe ich diese Log Cabin Decke genäht: auf Papier. Die fertigen Streifen sind 1 cm breit. Ich nähe gerne auf Papier, aber bei größeren Projekten ist die Pulerei am Ende doch sehr mühsam. Deine Methode finde ich genial und werde sie für eine Kissenplatte anwenden. Zeige ich dann wieder hier oder im Community Bereich?
Liebe Grüße
Angela
Liebe Angela !
Dein kleiner Logcabin ist wunderbar. Aber Du hast Recht : das Papier bei diesen schmalen Streifen zu entfernen, ist sehr mühsam.
Das klappt bei Dir brstimmt auch nach der Methode. Ich habe es auch nach der oben erklärten Methode gelernt und nähe mittlerweile auch mit sehr schmales Streifen. Gerne kannst Du Dein Kissen hier zeigen, aber natürlich auch im Community-Bereich.
Im Moment bin ich unterwegs, also selten online.
Liebe Grüße
Wiebke
Hallo Ihr Lieben !
Über Eure netten Kommentare habe ich mich sehr gefreut.
Ganz besonders freut es mich, zu sehen, dass meine Beiträge sehr aufmerksam gelesen werden. Da fällt es sogar auf, dass ich bei einem von 50 Fotos die Designerin Jinny Beyer nicht erwähnt habe.
Das habe ich bereits schon früher als Leserin im Blog beim Zeigen dieses Quilts in der Galerie erwähnt:
https://blog.bernina.com/de/user-gallery/moon-glow/
Viele Grüße
Wiebke
Liebe Wiebke,
mensch, sowas kann doch passieren. Man muss auch jönne könne: und wenns nur eine Erbse zum finden und zählen ist *sniff.
Grüssle,
Jutta 😉
Hallo Wiebke
Vielen Dank für den tollen Beitrag. Ich habe jetzt richtig Lust los zu legen!
Liebe Grüsse
Kasia
Bei dem “Moon Glow” handelt es sich um das Originaldesign von Jinny Beyer. Ich denke, das sollte hier zu mindestens erwähnt werden, nachdem gerade im Blog so viel Wert auf entsprechende Hinweise gelegt wird.
Viele Grüsse
Anna
Vielen Dank für den guten Hinweis, Frau Anna K. Das war mir nicht bekannt, allerdings ist der Erkennungswert der Beyerquilts hoch :-).
ist nicht jeder Block irgenwann von jemanden erfunden worden ?????
Wiebke, das ist eine tolle und gut nachvollziehbare Anleitung mit einem beachtlichen Überblick um die vielen Möglichkeiten mit diesen klassischen Blöcken zu gestalten. Toll, mit wieviel Spass du mit dem Quiltprogramm der V7 spielst!
Und dein Moon-Glow ist ein Traum. Ganz grosses Kompliment!
Liebe Grüße,
Jutta
Liebe Wiebke
Vielen Dank für diese tolle Anleitung. Es macht unglaublich Spass Deine tollen Artikel mit den vielen Ideen, Varianten und Fotos zu studieren.
Beste Grüsse
Monika
Liebe Wiebke
Herzlichen Dank für diese Anleitungen. Besonders hat mich der moon glow quilt fasziniert! Was für eine riesen Arbeit. Er ist wunderschön.
Lg silena
Hallo Wiebke,
Danke für diese ausführliche Nähanleitung des Blockhausmusters und den Hinweis auf die zahlreichen Möglichkeiten zur Verwendung.
Herzliche Grüße
Christa K.
Das haben Sie wunderbar beschrieben!
Vielen Dank dafür.
Herzliche Grüße
Pia René Schmitt