Wenn um diese Jahreszeit die Sonne durch die Wolken bricht, wird es warm und wärmer. Der Schnee schmilzt. Winterlinge, Schneeglöckchen und Narzissen zeigen sich. Es ist die Zeit, wo es Gärtnerinnen und Gärtner in den Fingern juckt und sie sich kaum beherrschen können. Genau wie ich.
Beim Ausrüsten meiner alten Gärtnerlatzhose mit Schäufelchen und Gartenschere – beide haben natürlich ihr sicheres Plätzchen, damit sie allzeit griffbereit sind- fällt die kleine Schaufel durch ein Loch auf den Boden. Das bisher so gut durchdachte System ist ruiniert! Vielleicht ist das ja ein Fingerzeig, endlich die praktische kleine Umhängeschürze zu nähen, die ich schon in verschiedensten Gartenheften gesehen habe, mir jedesmal gedacht habe, nächstes Jahr kauf ich mir so ein Ding, und es all die Jahre doch immer wieder gelassen habe. Eine kurze, kleine Schürze, manchmal aus Leder (!), die man sich nicht vor den Bauch, sondern eigentlich seitlich oder sogar hinten umbindet, mit ein paar Fächern für jene Dinge, die man ständig braucht: Obiges, und dann Bindematerial (für Tomaten oder Himbeeren), Samentüten, die Täfelchen zum Anschreiben der Aussaaten, den Stift – halt Kleinkruscht, den man nicht dauernd irgendwo draussen suchen will.
Ich durchsuche meinen Materialfundus und finde, neben ein paar hübschen, dunkleren Baumwollstoffen, die dann auch nicht so schnell schmutzig aussehen, verschiedenfarbige Reste von recht grobem Nylonstoff, den ich mir mal gekauft hatte für die Einkaufstaschenproduktion. Stabil bis zum Umfallen. Dazu ein paar bunte Schrägbänder, die ich im Moment auch für nichts Anderes dringend brauche – eigentlich sind sie in meiner Bänderschublade nur im Weg.
Ich brauche eine Tasche für die Schaufel, eine für die Gartenschere und eine für die Samentütchen. Das ergibt schon mal eine Schräge, denn die Sachen haben ja alle eine andere Höhe.
Die beiden Seiten, einmal Baumwolle, einmal Nylon, rings mit der Overlock, oder einem entsprechenden Stich, einfassen. die Stichbreite so wählen, dass sie von der Hälfte Schrägband gut abgedeckt wird, denn anschliessend werden drei Seiten mit dem passenden Schrägband gefasst.
Damit sieht das dann so aus:
Die Höhe der Schürze bestimmt man am besten, indem man mal das grösste Werkzeug, in diesem Fall die Schaufel, davor hält. Mit Nadeln fixieren und direkt auf der Schrägbandeinfassung zusammennähen.
Aus demselben Baumwollstoff ein Band schneiden und bis auf die Schürzenbreite in der Mitte, zusammennähen und stürzen.
Mitte auf Mitte auf die Schürze stecken, nähen und rückwärtig knapp an der Stoffkante ebenfalls annähen. Keine Sorge, man kann das Kunststoffmaterial gut bügeln – bügeln muss der Mensch nun mal beim Nähen.
Mithilfe der verschiedenen Werkzeuge die Abstände der einzelnen Taschen bezeichnen und festnähen.
Bei diesem Stoff hat es nun leider nur für 2 Taschen gereicht, es war ein Rest, der halt einfach nicht breiter war. Übrigens vermutlich Material aus den Endfünfzigerjahren. Unsereiner musste mit dieser Art von Stoffen in der Schule noch lernen, wie man einen Sommerjupe näht. Mit Bund und Falten ringsherum, links und rechts eine schräg gesetzte Tasche. Damals bin ich damit fast nicht fertig geworden – und getragen habe ich ihn nie! Aber ich habe eine Menge daran gelernt, Dinge, die ich heute täglich brauche.
Und dann noch signiert….
Ich hab mir natürlich dann noch ein Teil mit drei Taschen gemacht. Und es bewährt sich. Wenn der Frühling anhält….
Hallo Frau Faerber,
das ist eine wunderbare Idee. Vor allem gefällt mir das Abgeschrägte, so das größere und kleinere Sachen Ihren Platz finden.
Allerdings ist mir das Ganze nicht genug. Deshalb habe ich das mal weiter gesponnen und 2 Schürzentaschen genäht, die etwas breiter sind und damit Platz für 3 Fächer bieten. Außerdem habe ich noch einen Einleger dazu gepackt, so dass sich noch ein großes Fach ergibt. Hier könnte man dann auch seine Skizzen mitnehmen, wo man was hinplanzen möchte. Oder einen Block und Stift für Notizen was man wann gearbeitet hat, von wegen der Fruchtfolge oder der Geeignetheit für den Standort etc.
Ich würde meine Taschen gern auf meinem eigenen Blog: http://unicatas-bunte-vielfalt.blogspot.de/ vorstellen. Der fairnishalber möchte ich Sie gern namentlich erwähnen und das die Grundidee von Ihnen ist, sowie einen Link zu diesem Beitrag hier setzen.
Ist das für Sie ok?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Pia René Schmitt
ps: Ich zeige meine mal hier in der Community, damit Sie sich ein Bild davon machen können.