Angestachelt durch die tollen Beiträge von Tatjana und Jutta in der letzten Zeit, wollte ich unbedingt auch mal etwas mit Hexagons ausprobieren. Allerdings gebe ich zu, dass mir das Schneiden und Zusammennähen von echten Hexagons viiiieeeel zu mühselig ist. Leider war ich in Mathe und Geometrie stets eine totale Niete, sonst wäre ich vermutlich eher auf diese Vereinfachung gekommen. (Das wäre doch mal eine Idee für den praktischen Unterricht: warum erklären die Lehrer nicht mal etwas am Beispiel eines Patchwork-Projektes? Ich hätte damals garantiert sehr aufmerksam zugehört!). Wie dem auch sei: wenn man ein Hexagon teilt erhält man zwei Trapeze. Und die lassen sich relativ schnell zuschneiden und zusammennähen.
Ich zeige Euch, wie ich es gemacht habe.
Halbe Hexagons
Am schnellsten geht es, wenn man dazu fertige Streifen aus einer Jelly Roll nimmt.
Meine Stoffe waren das nicht, aber ich habe sie genauso breit zugeschnitten: 6,4 cm bzw. 2,5 inch.
Da ich im Schneiden geübt bin, schneide ich gleich mehrere Lagen auf einmal zu. Dazu lege ich das Lineal an der unteren Kante im 60° Winkel an.
Anschließend bestimme ich die Länge der unteren Kante, hier sind es 13 cm. Dort lege ich das Lineal wiederum im 60° Winkel an und schneide.
So sehen die einzelnen Stücke aus, und ich spiele ein bisschen mit verschiedenen Mustern.
Natürlich kann man aus den Stücken auch ein großes Hexagon legen/nähen.
Oder ein Windrad?
Oder diese Version?
Ich bleibe aber bei meinem ersten Entwurf und starte die Bernette Palermo.
Da ich es nicht mag, wenn das ganze auf Minigröße zusammenschrumpft beim Nähen, stelle ich mir die Nadel ganz nach rechts. So habe ich ein schöne, schmale Nahtzugabe.
Und jetzt kommt mein erster Versuch: ich lege die Stücke so aufeinander und nähe sie an der rechten Kante zusammen.
Das habe ich in zwei Reihen gemacht, und diese dann ebenfalls aneinander genäht.
Nein, das Ergebnis gefällt mir gar nicht. Über die ganze Reihe hinweg, treffen die Nähte nicht aufeinander. Schuld sind die Ecken, die zu einem leichten Versatz führen. Also: alles wieder auftrennen und neu.
Jetzt schneide ich bei allen Stücken erst einmal die Ecken an den langen Seiten ab. Dabei hilft mir ein kleines Patchwork-Schneide”Lineal”, das diese Ecken bereits beinhaltet.
Wenn ich sie jetzt aufeinander lege, sieht es so aus. Das lässt sich gleich auch viel besser nähen.
Ich nähe Reihe für Reihe, und diese dann aneinander.
Dann kommt das obligatorische Volumenvlies darunter und die Rückseite dahinter. Ich steppe jetzt alle Hexagons mit einem Gradstich (Stichlänge 3,5) ab. Dazu benutze ich den Stickfuß der Bernette, damit ich bessere Sicht auf das Nähgut habe.
Zum Schluss noch ein Schrägband als Einfassung.
Zugegeben: durch die gemusterten Stoffe, kommen die Hexagons nicht so gut zur Geltung. Mit unifarbenen Stoffen wäre es sicherlich deutlicher. Mir gefällt es trotzdem.
Wie Ihr sehen könnt, sitzen jetzt alle Nähte perfekt!
Und wer kocht jetzt den Tee?
Viel Spaß beim Nähen!
Guten Tag
Bin hexagonschockverliebt. Gibt es eine Alternative zu Papierschablonen ? z.B. mit Klebeseite und die Schablonen verbleiben im Quillt. LG Christa Diekoetter
Hallo Christa,
ich bin leider weder eine Patchwork- noch eine Hexagon-Expertin. Schau mal hier gibt es noch eine Beitrag von Wiebke, mit der English Paper Piecing Methode. Soviel ich weiß, gibt es eine Foundation Paper Piecing Methode für Hexagons nicht.
Hallo, warum sehen einige Nähte so erhaben aus? hast du die Nahtzugaben auf eine Seite gebügelt? bei so vielen Nahtkreuzungen wäre es eine Überlegung wert, die Nahtzugaben auseinanderzubügeln. dann liegen die Nähte flacher. oder sieht das nur auf den Bildern so erhaben aus?
LG Meli
Oh, eine Expertin mit Adler-Augen! Hallo Meli 🙂
Mich stört das nicht, deshalb bügele ich die Nahtzugaben meist so wie sie kommen.
Hallo Christiane,
war nicht als Kritik gemeint.
Die Wonderclips benutze ich gern verkehrtrum, also die rote, gebogene Seite nach unten.Dann liegt die flache geriffelte Seite oben und hält die Einfassung da wo man es mehr sieht gerade.
LG Meli
…nein, nein. So meinte ich es auch nicht. Ich war nur ob Deiner Aufmerksamkeit erstaunt…. 🙂
Hallo Christiane,
ich finde deine Technik super und es sieht wirklich viel einfacher aus, als die “herkömmliche” Verfahrensweise und sogar einfacher als mein “Mogel-PP”.
Und die Stoffe sind ja mal ein Traum, ich habe die meisten davon auch daheim liegen. Die machen doch schon beim Anschauen fröhlich 😉
Danke für das tolle Tutorial.
Liebe Grüße
Tatjana
Danke, liebe Tatjana.
Die Mini-Hexagons von Dir sind aber auch entzückend… und ich finde, die Mühe lohnt sich definitiv. Mir fehlt nur gerade die Zeit. Hätte der Tag doch 48 Stunden!
Oh ja, da nehme ich auch ein paar Tage, fass Du so einen 48-Stunden-Tag findest 😉
LG Tatjana
nix da! Die behalte ich ALLE selbst 😉