Bereits zum sechsten Mal richtet die Textilsammlung Max Berk den Wettbewerb für die Europäische Quilt-Triennale aus. Vom 13. September 2015 bis zum 10. Januar 2016 werden 45 Arbeiten aus zehn Nationen, die von einer internationalen Jury aus 168 Bewerbungen aus 18 europäischen Ländern ausgewählt wurden, gezeigt.
Der Präsentation der vergangenen drei Triennalen beim Festival of Quilts in Birmingham 2007 und 2010 und 2013 ist es wohl zu verdanken, dass die englischen Quilter/innen auch dieses Mal die zweitstärkste Bewerbergruppe stellten.
Die Bewerbungen zeigten ein breites Spektrum an Techniken und Themen. Die Juroren aus Dänemark, Deutschland, Grossbritannien, Italien und aus den Niederlanden machten sich ihre Aufgabe nicht leicht. Sie erstellten in zweitägiger Arbeit einen Schnappschuss der zeitgenössischen Quiltszene in Europa und einen Überblick über spannende Entwicklungen innerhalb der Tradition des Quiltens.
Die drei Preise vergaben sie darüber hinaus wie folgt:
Der von der Unternehmensgruppe Betty Barclay erneut gestiftete Doris Winter Gedächtnis-Preis für Innovation im Bereich Material, Technik und Entwurf in Höhe von 5.000 EUR wurde der deutschen Künstlerin Susanne Klinke – auf dem Sektor der Textilkunst keine Unbekannte – für ihre Arbeit ‘Luftschloss’ zuerkannt.
Der Preis für Innovation im grossen Format in Höhe von 1.000 EUR ging an die Deutsche Urte Hanke für ihren Quilt ‘Struktur und Raum 4’.
Die Anzahl der Bewerber/innen unter 40 Jahren war erwartungsgemäss sehr gering; dennoch fand sich mit Theresa Russow eine würdige Preisträgerin für den Preis für Nachwuchsquilter/innen unter 40 Jahren. Für ihre Arbeit ‘Shadow of Flowers’ erhält die 16-Jährige (!) ein Preisgeld in Höhe von 1.000 EUR.
Im Anschluss an die Ausstellung in Heidelberg wird die 6. Europäische Quilt-Triennale im Kreismuseum Zons, im Textilmuseum St. Gallen (Schweiz) sowie beim Festival of Quilts 2016 in Birmingham (UK) zu sehen sein. Weitere Ausstellungsorte sind im Gespräch.
Im Rahmen der Ausstellung ‘6. Europäische Quilt-Triennale’ findet ein Workshop mit Gabi Mett statt:
Im Workshop ‘Landschaft im Quadrat’ bilden Schichtungen unterschiedlichster textiler Materialien den Ausgangspunkt für kleine, frei assoziierte Landschaften, die mit der Nähmaschine und/oder von Hand ausgearbeitet werden. Diese Ansichten werden auf einen gequilteten Untergrund appliziert, für den ein passendes Quiltmuster entwickelt und umgesetzt wird.
Eine tolle Gelegenheit für alle, die sich einem Thema spielerisch nähern und für das Quilten mehr Ideen entwickeln wollen sowie an Fragen der Gestaltung interessiert sind.
***
Info:
13. September 2015 – 10. Januar 2016
6. Europäische Quilt-Triennale
Textilsammlung Max Berk
Brahmsstrasse 8
69118 Heidelberg-Ziegelhausen
Öffnungszeiten:
Mi, Sa, So: 13 – 18 Uhr
Sondertermine für Gruppen nach Vereinbarung
Eintrittspreise: 2,50 / 1,50 EUR erm.
Ausstellungskatalog mit ca. 90 Farbabbildungen: 12 EUR
Workshop mit Gabi Mett ‘Landschaft im Quadrat’:
Termin: Sa, 14. November 2015, 9 – 17 Uhr, So, 15. November 2015, 9 – 16 Uhr
Kosten: 150 EUR
Teilnehmerzahl: mind. 10, max. 12 Personen
Anmeldung bis spätestens 28. Oktober 2015 über die Textilsammlung Max Berk erforderlich
Infos und Fotos freundlicherweise von der Textilsammlung Max Berk zur Verfügung gestellt – herzlichen Dank!
Hallo Gudrun,
Danke für den Bericht und vor allem für die sehr interessanten Bilder! Am meisten fasziniert mich “Struktur und Raum”. Wie das wohl gemacht ist…
Liebes Grüßle Annette.
halli hallo annette,
vielen dank! das ist eben genau eine der komponenten, die einen preiswürdigen quilt ausmachen können: eine sog. eigene technik – ein phänomen, das besonders bei textilschaffenden unendlich viele facetten zulässt und die sich manchmal unter der arbeit ergeben.
in diesem fall hier ist eine könnerin des freien maschinenquiltens am werk:
http://urtehanke.de/
beste grüsse
gudrun
Hallo Gudrun,
Danke! Ist mir peinlich, dass ich tatsächlich diesmal nicht gegoogelt habe, wobei das so leicht zu finden gewesen wäre.
Der
link, den Du dangegeben hast, ist sehr interessant. Die Künstlerin
erklärt im Abschnitt “Technik” sehr detailliert, wie ihre Werke
entstehen. Das finde ich sehr respektabel und echt klasse.
Liebes Grüßle Annette.
liebe annette,
absolut kein grund, dass es dir peinlich wäre – so hatten wir doch mal wieder eine schöne gelegenheit für einen austausch über eine der besten beschäftigungen 🙂
beste grüsse
gudrun
Hallo Gudrun,
wenn man “eine der besten Beschäftigungen” auf textiles Werken allgemein bezieht, bin ich manchmal nicht so sicher… Bin gerade damit beschäftigt, im Verhältnis zu meinen Wurstfingern viel zu kleine Blüten aus Organza und Tüll zu basteln, weil ich mal wieder etwas “unauffällig” kaschieren muss 🙂
Sonnige Grüße!
halli hallo ihr lieben,
ja, die triennale (früher die biennale) ist ein deutscher traditionswettbewerb, der es geschafft hat, heute auch europaweit ein sehr hohes renommée zu geniessen. die bisherigen kataloge lesen sich wie ein europäisches who’s who der quiltkunst. untrennbar von anfang an ist damit die textilsammlung max berk in heidelberg-ziegelhausen verbunden. und wer in heidelberg (auch ausserhalb der triennalen) ausstellen darf, bewegt sich schon auf einem gewissen niveau.
so habe ich mich wie ein schneekönig gefreut, als die von mir kuratierte und organisierte ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ akzeptiert wurde und im letzten sommer in der besonderen atmosphäre des heidelberger museums gezeigt wurde.
https://blog.bernina.com/de/2014/07/zeichen-zeit-nancy-crow/
diesen sommer ist das von BERNINA freundlich unterstützte projekt ab dem 2. august 2015 sechs wochen lang in der evangelischen stadtkirche karlsruhe nochmals zu sehen. zur eröffnung an dem besagten sonntag um 10.30 uhr möchte ich sehr gerne nochmals einladen.
https://blog.bernina.com/de/2015/06/ausstellungstipps-juli-2015/
und wenn dann ‘Zeichen der Zeit’ vorüber ist, startet in heidelberg die ausstellung der neuen triennale – ich freue mich schon sehr!
beste grüsse
gudrun
Liebe Gudrun!
Vielen Dank für Deinen Bericht. Die Quilt-Triennale in Heidelberg war und ist schon etwas ganz Besonderes!!
Liebe Grüße
Wiebke
Liebe Gudrun,
ganz starke Arbeiten, da sieht man das grosse Potential der Künstlerinnen denen ich die Preise von Herzen gönne.
Danke fürs Berichten!
Viele Grüße,
Jutta