Kreative Artikel zum Thema Quilten

Ausstellungstipps August 2015

Zeichen der Zeit und der Karlsruher Festivalsommer

Bilder von bereits in der Kirche hängenden Exponaten kann ich noch nicht liefern – aber vor dem Eingang sind grosse Plakate angebracht.

Vorbereitung der Ausstellung 'Zeichen der Zeit' Foto: Fabian Heinz

Vorbereitung der Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’
Foto: Fabian Heinz

Und im Alleingang, ohne Unterstützung von Familie und Veranstalter würden die Riesenposter, die auf LKW-Plane gedruckt wurden, dort auch nicht hängen. Herzlichen Dank an alle Helfer!

Vorbereitung der Ausstellung 'Zeichen der Zeit' Foto: Gudrun Heinz

Vorbereitung der Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’
Foto: Gudrun Heinz

Am Sonntag, den 2. August 2015 ist es dann auch soweit: Die von mir kuratierte und organisierte Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ wird während des Gottedienstes in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe eröffnet. Zusammen mit Pfarrer Keller möchte ich dazu und zum anschliessenden Empfang alle, die an Quilts mit künstlerischem Statement interessiert sind, herzlich einladen.

Vorbereitung der Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ Foto: Gudrun Heinz

Vorbereitung der Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’
Foto: Gudrun Heinz

Die Themen, die von Künstlerinnen wie Mirjam Pet-Jacobs (NL), Gabi Mett (D), Barbara Blattl (A) oder Aina Muze (LV), um nur einige zu nennen, gewählt wurden, kreisen um Problematiken, die z.B. unser tägliches Leben betreffen: Was tun mit den Eltern im Alter? Burn Out oder doch Herunterschalten und das Leben neu takten? Aber auch die Gefahren, die von Naturkatastrophen ausgehen oder durch vom Menschen verursachte Umweltzerstörung hervorgerufen werden, wurden umgesetzt. Oder auch Erinnerungen, die bewahrt werden sollen. Dabei verfolgen durchaus nicht alle Arbeiten einen kritischen Ansatz: Elsbeth Nusser-Lampe (D) zeigt in ihrem Blüten-Quilt ‘365 Memories’ den Weg der kleinen persönlichen Schritte, wie wir im Kleinen beginnen können, die Welt langsam zu verändern und trotzdem heiter zu bleiben.

Vorbereitung der Ausstellung 'Zeichen der Zeit' Foto: Dr. Wolfgang Heinz

Vorbereitung der Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’
Foto: Dr. Wolfgang Heinz

‘Zeichen der Zeit’ wurde bereits in verschiedenen deutschen Museen, aber auch in Prag, im Elsass und Luxemburg gezeigt. Nun wird die Ausstellung letztmalig in der Zeit des Festivalsommers anlässlich des 300. Stadtgeburtstags vom 2. August – 13. September 2015 in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe zu sehen sein.

Während des 300-jährigen Stadtjubiläums der Stadt Karlsruhe gibt es ein riesiges Veranstaltungsprogramm – in der Stadt ist richtig was los. Ein paar Beispiele:

Der zwischen Rathaus und Stadtkirche liegende Marktplatz ist derzeit eine Grossbaustelle. Passend dazu: ‘Kunst an der Baustelle’ im Rahmen der Globale des ZKM. Ein Baukran trägt eine ungewöhnliche Last, die Grossinstallation ‘Pulled by the Roots’ des argentinischen Künstlers Leandro Erlich: ein ganzes Haus in luftiger Höhe!

Leandro Erlich: Pulled by the Roots Foto: Dr. Wolfgang Heinz

Leandro Erlich: Pulled by the Roots
Foto: Dr. Wolfgang Heinz

Architektonisch einem Bauwerk des Karlsruher Stadtbaumeisters Friedrich Weinbrenner nachempfunden, scheint es aus einer der umliegenden Häuserreihen herausgerissen zu sein und greift so Themen wie Entwurzelung und Migration auf.

Bei der Kirche gleich um die Ecke fährt ein knallroter Lastwagen rückwärts die Hauswand hoch!

Erwin Wurm: Truck 2011 Foto: Gudrun Heinz

Erwin Wurm: Truck 2011
Foto: Gudrun Heinz

Erwin Wurm aus Österreich hinterfragt mit seiner Skulptur ‘Truck 2011’ die Bedeutung von Statussymbolen und von gesellschaftlichen Konventionen.

Weiter gibt es viele besuchenswerte Ausstellungen wie z.B. in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, die derzeit die Ausstellung Die Meister-Sammlerin. Karoline Luise von Baden präsentiert, eine Ausstellung mit rund 350 Exponaten, die uns in die Welt des 18. Jahrhunderts entführt.

Jean-Étienne Liotard Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt, 1745 © Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Jean-Étienne Liotard
Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt, 1745
© Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723 – 1783) war nicht nur eine sehr gebildete Frau mit vielfältigen Interessen und erlesenem Geschmack, die in mehreren Sprachen europaweit mit Persönlichkeiten wie Voltaire, Kaiserin Maria Theresia, Madame de Pompadour oder dem Botaniker Linné korrespondierte, sondern war insbesondere auch an Kunst interessiert. Sie zeichnete selbst und legte sich zu Studienzwecken eine hochkarätige internationale Kunstsammlung zu: Dieses ‘Mahlerey-Cabinet’ bildet bis heute den Grundstock der Gemäldesammlung der Karlsruher Kunsthalle und wurde für die aktuelle Ausstellung wieder zusammengeführt.

Hinter dem folgenden Link verbirgt sich ein kurzer, sehr sehenswerter Film, in dem Markus Brock mit der Schriftstellerin und gebürtigen Karlsruherin Angelika Overath die Kunsthalle durchstreift, sich auf die Spuren starker Frauen begibt und einen Blick hinter die Kulissen der Kunsthalle und auch ins ‘Mahlerey-Cabinet’ wirft.

http://www.3sat.de/page/?source=/ard/museumscheck/181886/index.html

Schlosslichtspiele Foto: Gudrun Heinz

Schlosslichtspiele
Foto: Gudrun Heinz

Und wer am Abend noch nicht müde ist und genug hat, dem seien die ‘Schlosslichtspiele’ empfohlen, wobei die gesamte, 170 Meter weitläufige Fassade des Schlosses in spektakuläre Lichtshows getaucht wird. Zu bestaunen sind Projektionen und Videomappings mit überraschenden visuellen Formen, die internationale Künstler extra für das Karlsruher Schloss entwickelten. Kuratiert von Peter Weibel.

Sollten Sie auf den Geschmack gekommen sein, so verbinden Sie doch das eine mit dem anderen!

Info:

2. August – 13. September 2015

Zeichen der Zeit
Engagement und Kunst
kuratiert und organisiert von Gudrun Heinz

Evangelische Stadtkirche
Marktplatz
76133 Karlsruhe

www.stadtkirche-karlsruhe.de
www.quiltsundmehr.de

Öffnungszeiten:
Mo – Sa: 13 – 15 Uhr

Die Ausstellung wird am Sonntag, 2. August 2015 um 10.30 Uhr im Rahmen des Gottesdienstes mit anschliessendem Empfang eröffnet. Ich möchte dazu ganz herzlich einladen.

Zur Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ ist ein Katalog erhältlich. Sie wird freundlich unterstützt von BERNINA International AG.

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The Festival of Quilts

Jedes Jahr im August ist es wieder soweit: The Festival of Quilts – einer der wichtigsten Quilt-Events in Europa – steht gross und breit auf der Agenda.

Jedes Jahr kann ich mich nur wiederholen: Ein Besuch ist eigentlich ein Muss für alle, die Patchwork, Quilts und Textilkunst lieben, denn nahezu alles, was das Quilterherz begehrt, ist zu sehen und zu bekommen: Ausstellungen, Workshops, Vorträge, Präsentationen, Modenschauen, Abendveranstaltungen und endlose Einkaufsmöglichkeiten in den drei riesigen Messehallen 7, 8 & 9 des NEC, Birmingham, England.

festival of quilts

Herzstück des Festivals ist die Präsentation von Hunderten von Quilts, die bei den verschiedenen Wettbewerben in unterschiedlichen Kategorien zugelassen wurden, die Shows der EQA – wie z.B. die 60 Arbeiten, die aus dem Stofftausch zwischen den Gilden aus Belgien, Lettland und Irland entstanden sind – sowie natürlich weitere zahlreiche Ausstellungen von Einzelkünstlern und Gruppen. Ich greife an dieser Stelle nochmals ein paar Appetithäppchen heraus:

Seit 2012 existiert ‘Through Our Hands’, war zunächst eine von Laura Kemshall und Annabel Rainbow organisierte Plattform im Internet, auf der sie vor allem eigene Quilts, dann aber zunehmend auch Arbeiten von anderen namhaften Quiltkünstlerinnen zeigten. Inzwischen …

Ausstellung 'Through our Hands' Laura Kemshall: Rare Beauty

Ausstellung ‘Through Our Hands’
Laura Kemshall: Rare Beauty
Foto: Website ‘The Festival of Quilts 2015′

… gibt es u.a. das ‘Through Our Hands’-Magazine (auf das ich verschiedentlich schon hingewiesen hatte) und es wurden Ausstellungen organisiert, wie z.B. beim Festival of Quilts 2013, wo sie eine Auswahl von Art Quilts von hochkarätigen internationalen Quiltkünstlerinnen präsentierten (hier ein paar damalige Eindrücke), die mich begeisterte. Ich bin also mit Recht gespannt darauf, was es in diesem Jahr zu bewundern gibt.

In der Russischen Ausstellung steht diesmal Vladimir Telnykh aus Kursk im Mittelpunkt.

Ausstellung Russische Quilts Textile Fantasies of Vladimir Telnykh: Kursk Nightingale

Ausstellung Russischer Quilts
Textile Fantasies of Vladimir Telnykh: Kursk Nightingale
Foto: Website ‘The Festival of Quilts 2015′

Seine ‘Kursker Nachtigall’ zierte doch bereits das Plakat des Allrussischen Patchwork Festivals (Laskutnaja Mosaika) des Jahres 2011 – eifrige Leser des BERNINA blogs können sich vielleicht erinnern, denn es gibt hierzu einen Bericht von mir.

Auch das Prague Patchwork Meeting ist sozusagen in jedem Jahr beim Festival of Quilts gesetzt und zwar immer mit der neuesten Ausstellung des Art Quilt CZ-Clubs unter der Leitung von Jana Sterbova und Jana Haklova.

Prague Patchwork Meeting Ausstellung 'Leder & Pelz' Jana Haklova: Fingerprint

Prague Patchwork Meeting
Ausstellung ‘Leder & Pelz’
Jana Haklova: Fingerprint
Foto: Website ‘The Festival of Quilts 2015′

Dieses Jahr waren die Materialien Pelz und Leder zu verarbeiten (und weil wir diesmal über Ostern in Finnland waren und daher nicht nach Prag gefahren sind, gibt es keinen aktuellen Bericht über das PPM 2015 von mir).

Wer schon immer mal wissen wollte, aus welchem Quilt der Hintergrund für das FoQ-Banner stammt – hier ist er:

Modern Movement Ausstellung 'Connections' Zsofia Atkins: Spring

Modern Movement
Ausstellung ‘Connections’
Zsofia Atkins: Spring
Foto: Website ‘The Festival of Quilts 2015′

Zsofia Atkins, die der Gruppe ‘Modern Movement‘ angehört, zeigt ‘Spring’ und ich denke, dass dieser Quilt auch den diesjährigen Showguide zieren wird. Na, mal sehen. Auf jeden Fall aber sind schon ein paar Fotos von den tollen Arbeiten dieser ungarischen Gruppe in meinem Bericht über die NADELWELT 2015 enthalten.

Und zum Abschluss noch ein weiteres Highlight: Quilt Art, die zu den international renommiertesten Gruppen zählt, feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Die aus diesem Anlass neu konzipierte Ausstellung ‘DIALOGE’ ist noch bis zum 2. August 2015 in der Textilsammlung Max Berk in Heidelberg-Ziegelhausen zu sehen (hier geht es zu meinem Bericht). In Birmingham präsentieren sie nun erstmalig ‘small talk’, eine Premiere von Kleinformaten, auf die man gespannt sein darf.

Art Quilt Ausstellung 'Small Talk' Willy Doreleijers: Gossip

Quilt Art
Ausstellung ‘Small Talk’
Willy Doreleijers: Gossip
Foto: Website ‘The Festival of Quilts 2015′

Einen Überblick über alle Einzel- und Gruppenausstellungen beim FoQ (ohne die Wettbewerbe natürlich) gibt es hier.

Und wer sich für den einen oder anderen kostenlosen Online-Kurzkurs interessiert, wird hier fündig.

Info:

6. – 9. August 2015

The Festival of Quilts

NEC
Halls 7 – 9
Birmingham
England

www.thefestivalofquilts.co.uk

Öffnungszeiten:

Do – Sa: 10 – 17.30 Uhr
So: 10 – 17 Uhr

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Sammellust

Sammeln ist eine Kunst. Das Heraussuchen besonderer Dinge aus der Überflut von Gegenständen auf der Welt verlangt Spürsinn, kritisches Vermögen, Gespür für Qualität und Ordnungsliebe.

Wandvasen der 1950er Jahren aus einer Privatsammlung Schenkung Gunther Löw an das Münchner Stadtmuseum Foto: Benita von Bemberg, München © Münchner Stadtmuseum

Wandvasen der 1950er Jahren aus einer Privatsammlung
Schenkung Gunther Löw an das Münchner Stadtmuseum
Foto: Benita von Bemberg, München
© Münchner Stadtmuseum

Wie in einer Kunstkammer präsentiert der Sammler seine Stücke, arrangiert sie immer neu, zieht Vergleiche und recherchiert die ursprüngliche Funktion und Bedeutung. Selbst das Zeigen ist eine Kunstform, wenn sie nach ästhetischen Gesichtspunkten erfolgt.

Tortenplatten und Keksdosen, 1930 aus der Spritzdekor-Sammlung von Jutta Assel Foto: Benita von Bemberg, München © Münchner Stadtmuseum

Tortenplatten und Keksdosen, 1930 aus der Spritzdekor-Sammlung von Jutta Assel
Foto: Benita von Bemberg, München
© Münchner Stadtmuseum

Die Ausstellung bietet 750 Quadratmeter Einblicke in private und museale kunst- und kulturhistorische Sammlungen. Anhand von über tausend Objekten werden Liebhabereien, wird die Lust zu sammeln sichtbar. Ein Sammler liebt abenteuerliches Suchen, ist glücklich, wenn er gefunden hat, wonach er suchte, hebt das soeben Erworbene sorgsam auf, vergleicht es mit dem, was er schon hat, integriert es in seine Sammlung und freut sich an seinem Besitz.

Aus Holz geschnitzte und farbig gefasste Vögel aus einer Privatsammlung (Ausschnitt), entstanden im Bayerischen Wald und im Salzkammergut 1890 - 1920 Foto: Benita von Bemberg, München © Münchner Stadtmuseum

Aus Holz geschnitzte und farbig gefasste Vögel
aus einer Privatsammlung (Ausschnitt), entstanden im Bayerischen Wald und im Salzkammergut 1890 – 1920
Foto: Benita von Bemberg, München
© Münchner Stadtmuseum

In Form von Stillleben und Interieurs inszeniert die Ausstellung nicht nur typologisch verwandte Werke der freien und angewandten Kunst, sondern informiert auch über die verschiedenen Motivationen der einzelnen Sammler. Anhand neuester Statistiken und soeben geführter Interviews werden 33 Positionen vorgestellt. Der Bogen spannt sich vom locker gehandhabten Sammelsurium bis zur wissenschaftlich exakten Kategorisierung, vom Ansporn zu retten, was bedenkenlos weggeworfen wurde, bis hin zu Überlegungen, die auf eine ökonomische Wertsteigerung von Kunstobjekten zielen.

Kakao-Kannen, 1930 aus der Spritzdekor-Sammlung von Jutta Assel Foto: Benita von Bemberg, München © Münchner Stadtmuseum

Kakao-Kannen, 1930 aus der Spritzdekor-Sammlung von Jutta Assel
Foto: Benita von Bemberg, München
© Münchner Stadtmuseum

Sammelgebiete variieren wie die Motive der Sammler. Sie reichen von abstrakt dekorierten Kakaokannen der 1930er Jahre bis zu kunstvoll gestickten Textilien aus dem Bazar von Istanbul, von farbenfroher Glaskunst aus Nancy um 1900 bis zu platt gefahrenen Getränkedosen, deren zufällige Verformung als ästhetische Qualität geschätzt wird.

Blaues Geschirr aus einer Privatsammlung Villeroy & Boch, Dresden 1932 Foto: Benita von Bemberg, München © Münchner Stadtmuseum

Blaues Geschirr aus einer Privatsammlung
Villeroy & Boch, Dresden 1932
Foto: Benita von Bemberg, München
© Münchner Stadtmuseum

Am Ende der Ausstellung wird die rekonstruierte Wohnung eines Sammlers zitiert, der sich auf Dinge aus der Zeit der 1950er Jahre spezialisiert hat. Seine gesamte Wohnung ist voll von Sachen aus der Wirtschaftswunderzeit, die er über Jahre hinweg auf Flohmärkten entdeckt und erworben hat.

Blick in die Wohnung eines Sammlers 2014, der sich auf Wirtschaftswundersachen der 1950er Jahre spezialisiert hat. Foto: Benita von Bemberg, München © Münchner Stadtmuseum

Blick in die Wohnung eines Sammlers 2014, der sich auf Wirtschaftswundersachen der 1950er Jahre spezialisiert hat.
Foto: Benita von Bemberg, München
© Münchner Stadtmuseum

„Das habe nur ich!“ behaupten manche Sammler und sind stolz darauf, wenn sie ein Unikum oder ein Unikat, etwas Aussergewöhnliches oder Einzigartiges in ihrer Sammlung haben. Die Kenntnisse über die Dinge verdichten sich, je mehr der Sammler sein Gebiet erweitert. Mit jedem neuen Objekt gehen neue Einsichten einher. Nach und nach werden die Sammler zu soliden Kennern auf ihrem Gebiet. Es trifft also zu, dass Sammeln bildet.

Blick in die Wohnung eines Sammlers 2014, der sich auf Wirtschaftswundersachen der 1950er Jahre spezialisiert hat. Foto: Benita von Bemberg, München © Münchner Stadtmuseum

Blick in die Wohnung eines Sammlers 2014, der sich auf Wirtschaftswundersachen der 1950er Jahre spezialisiert hat.
Foto: Benita von Bemberg, München
© Münchner Stadtmuseum

Die Ausstellung beinhaltet auch eine Mola-Sammlung. Im Nachgang erhielt ich vom Münchner Stadtmuseum feundlicherweise neben einem Blick in die Ausstellung …

Blick in die Ausstellung 'Das habe nur ich! Über Sammellust und Liebhabereien' Foto: Münchner Stadtmuseum

Blick in die Ausstellung ‘Das habe nur ich! Über Sammellust und Liebhabereien’
Foto: Münchner Stadtmuseum

… noch den folgenden informativen Text:

Seitdem Baumwolle maschinell gewebt, massenhaft hergestellt und vertrieben wird, entdecken Kuna-Indios auf den San Blas Inseln bei Panama gestalterische Möglichkeiten, indem sie verschieden farbige Stoffe übereinander schichten und durch Herausschneiden von Stoffteilen auf vielfältige Muster kommen. Die alten Molas haben meist geometrische, abstrakte Muster. Manche erinnern an Tattoos und an die Körperbemalungen der Indios. Bei neueren Molas kommen auch Motive aus der Werbung (Coca Cola), der Religion (Jesus Christus), der Politik (John F. Kennedy) und aus dem Sport (Boxen) vor.

Die Molas dienen als Brust- und Rückenteile bei der Oberbekleidung der Mädchen und Frauen. An die  fast quadratischen Molas nähen die Indianerinnen Ärmel und verbinden die beiden Teile mit einem beliebigen Stoffrest.

Carl Fox hat in seinem Folk Art Shop in den 1950er Jahren im New Yorker Brooklyn Museum Molas gezeigt und zum Kauf angeboten. Die Kraft der Bilder beeindruckt die New Yorker und beeinflusst besonders auch die Kunstszene.

Das British Museum in London besitzt auch einen grossen Bestand an Molas. Lady Richmond Brown, eine begeisterte Sammlerin ethnologischer Objekte, hat die Molas selbst während einer Expedition im Jahre 1922 bei den Cuna-Indios erworben und später dem Museum vermacht.

Die bedeutendste Münchner Sammlung liegt in Händen von Godula Buchholz. Sie hat als junges Mädchen in der Libreria Buchholz ihres Vaters in Bogota gearbeitet. Die Molas entdeckte sie in einem kleinen Geschäft an einer abgelegenen Strasse. Immer wieder geht sie dorthin und erwirbt neue Arbeiten von den San Blas-Inseln.

Eine Mola-Sammlung ist nicht nur wegen der Kunstfertigkeit und des Einflusses auf die Gegenwartskunst so wichtig. Was die Sammlung so bedeutend macht, ist auch die grundsätzliche Haltung der Indianer, dass ihnen auch heute nichts wichtiger ist als die eigene Kultur als ihr höchstes Gut zu betrachten und zu bewahren. Die 1992 gegründete Associacion NAPGUANA tritt dafür konsequent ein. Darüber hinaus achtet sie auf einen ökologisch klugen Umgang mit dem eigenen Land zugunsten des Gleichgewichts von Natur und Kultur.

Viele Fotos und weitere Infos speziell über Molakana sind in einem meiner früheren Beiträge hier zu finden.

Info:

17. Juli 2015 – 10. Januar 2016

Das habe nur ich!
Über Sammellust und Liebhabereien

Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München

www.muenchner-stadtmuseum.de

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Zen Chic Quilts

Und wenn Sie die ‘Sammellust’ genossen haben, sind es nur wenige Schritte bis zum Sebastiansplatz. Dort möchte ich Ihnen Quilt Et Textilkunst ans Herz legen: Dahinter steckt nicht nur ein gut sortierter Quiltshop, sondern auch eine schöne Galerie in der Nachbarschaft des Münchner Stadtmuseums.

Wie bereits vorangekündigt, wird in eben dieser Galerie erstmals in München eine umfassende Ausstellung mit Arbeiten der Textildesignerin Brigitte Heitland präsentiert. Ihre Quilts bestechen durch ein gekonnt-reduziertes Design, das zurückgenommen, schlicht und schnörkellos, aber dennoch elegant daherkommt und den Arbeiten das gewisse Etwas verleiht.

Plakat

Plakat

Brigitte Heitland, die seit 2011 für den in den USA ansässigen Stoffhersteller Moda jährlich zwei neue Quiltstoffkollektionen entwirft und eine eigene Firma, ZEN CHIC, leitet, verfolgt bei ihren Gestaltungen eine eigene Philosophie und einen puristischen, trotzdem sehr eleganten Stil. Sicher eine sehenswerte Ausstellung! Im Laden ist die ganze aktuelle Stoffkollektion von Brigitte Heitland ‘Reel time’ erhältlich. Eine wunderbare Serie in grau-schwarz-grün-orange Tönen im Retro Stil.

Info:

1. August – 2. September 2015

Zen Chic Quilts – Moderne Eleganz

Galerie Quilt Et Textilkunst
Sebastiansplatz 4
80331 München

www.quiltundtextilkunst.de

Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 10 – 18 Uhr
Sa: 10 – 16 Uhr

Eröffnung ist am 1. August 2015, die Ausstellung endet am 2. September 2015 mit einer Finissage um 18 Uhr, bei der Brigitte Heitland anwesend sein wird. Ab 3. bis 5. September stehen zwei Kurse mit Brigitte Heitland bei Quilt Et Textilkunst zur Auswahl, bei denen noch wenige Plätze zur Verfügung stehen.

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7th International Quilt Festival Riga 2015

Vom 15. August – 7. September organisiert die Lettische Gilde wieder das Quilt Festival Riga 2015, das seit dem letzten Jahr im Kulturpalast Ziemeļblāzma – etwas ausserhalb im nördlichen Teil der Stadt inmitten eines grosszügigen Parks gelegen – stattfindet.

Plakat

Plakat

Auf dem Programm stehen verschiedene Ausstellungen wie z.B. ‘Colour Symphony’, aber auch internationale wie z.B. die Miniquilts ‘Piano&Forte’, ‘Power of Colour’ von Michaela Grigoleit (Berlin) oder ‘Wood’ von der Quiltgruppe Gröbenzell, um nur einige zu nennen. Freuen dürfen sich auch alle, die Mode und Accessoires mit Patchwork- und Quiltelementen schätzen – dazu gibt es immer sehr originelle Ideen und Ausführungen. Das alles wird abgerundet mit Kursen und Händlerständen.

Info:

15. August – 7. September 2015

7th International Quilt Festival Riga 2015

Kulturpalast Ziemeļblāzma
Ziemeļblāzmas iela 36
Riga
Lettland

www.latviaquilting.lv

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Fäden der Macht
Tapisserien des 16. Jahrhunderts aus dem Kunsthistorischen Museum Wien

Herkules schlägt mit der Keule die Köpfe der lernäischen Hydra ab Tapisserie aus der Serie 'Die Taten des Herkules' (Ausschnitt) Hergestellt unter Michiel van Orley, Oudenaarde, um 1550/65 Wolle, Seide; 418 x 544 cm Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer © KHM-Museumsverband

Herkules schlägt mit der Keule die Köpfe der lernäischen Hydra ab
Tapisserie aus der Serie ‘Die Taten des Herkules’ (Ausschnitt)
Hergestellt unter Michiel van Orley, Oudenaarde, um 1550/65
Wolle, Seide; 418 x 544 cm
Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer
© KHM-Museumsverband

Den Glanz, der in der Renaissance von monumentalen, zu besonderen Festivitäten präsentierten Tapisserien ausging, lässt die Ausstellung ‘Fäden der Macht’ wieder aufleben.

Herkules schlägt mit der Keule die Köpfe der lernäischen Hydra ab Tapisserie aus der Serie 'Die Taten des Herkules' (Ausschnitt) Hergestellt unter Michiel van Orley, Oudenaarde, um 1550/65 Wolle, Seide; 418 x 544 cm Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer © KHM-Museumsverband

Herkules schlägt mit der Keule die Köpfe der lernäischen Hydra ab
Tapisserie aus der Serie ‘Die Taten des Herkules’ (Ausschnitt)
Hergestellt unter Michiel van Orley, Oudenaarde, um 1550/65
Wolle, Seide; 418 x 544 cm
Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer
© KHM-Museumsverband

Sie widmet sich damit einem Medium, das von einflussreichen Würdenträgern einstmals als Symbol der Macht und Repräsentation besondere Wertschätzung erfuhr.

Herkules schlägt mit der Keule die Köpfe der lernäischen Hydra ab Tapisserie aus der Serie 'Die Taten des Herkules' Hergestellt unter Michiel van Orley, Oudenaarde, um 1550/65 Wolle, Seide; 418 x 544 cm Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer © KHM-Museumsverband

Herkules schlägt mit der Keule die Köpfe der lernäischen Hydra ab
Tapisserie aus der Serie ‘Die Taten des Herkules’
Hergestellt unter Michiel van Orley, Oudenaarde, um 1550/65
Wolle, Seide; 418 x 544 cm
Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer
© KHM-Museumsverband

Die in der Schau gezeigten, vornehmlich aus kaiserlichem Besitz stammenden Wandbehänge sowie ein einzigartiger Thronbaldachin wurden von den namhaftesten Künstlern der Zeit entworfen. Insbesondere Brüssel konnte sich zu dieser Zeit einen Namen als Hochburg der Tapisserieproduktion machen. Der luxuriöse Charakter der Tapisserien kam allein schon durch die Verwendung wertvoller Materialien wie Seide, Wolle, Gold- und Silberfäden (Lahn) sowie der langjährigen und damit kostenintensiven Anfertigung zum Ausdruck.

Thronbaldachin Entwurf: Hans Vredeman de Vries (1527 – um 1606) und Michiel Coxcie (um 1499 – 1592, Figuren) Ausführung: FNVG, Brüssel, um 1561 (datiert) Wolle, Seide, Lahn; Rückwand: 419 x 271 cm Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer © KHM-Museumsverband

Thronbaldachin
Entwurf: Hans Vredeman de Vries (1527 – um 1606) und Michiel Coxcie (um 1499 – 1592, Figuren)
Ausführung: FNVG, Brüssel, um 1561 (datiert)
Wolle, Seide, Lahn; Rückwand: 419 x 271 cm
Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer
© KHM-Museumsverband

Zu den Käufern der prunkvollen Textilien zählten Mitglieder des Hauses Habsburg. Insbesondere die exzeptionellen Tapisserieankäufe Kaisers Karl V. (1500–1558) gelten als legendär und setzten für die übrigen europäischen Höfe einen entsprechend hohen Massstab. Sie sind bezeichnend für den einstigen Stellenwert der Tapisserie, die höher geschätzt wurde als die Malerei.

Ein erfolgloser Ausfall der Türken aus La Goleta Tapisserie aus der Serie 'Der Feldzug Kaiser Karls V. gegen Tunis' Entwurf: Jan Cornelisz. Vermeyen (um 1500 – 1559), 1545/46 Hergestellt unter Jodocus de Vos, Brüssel, zwischen 1712 und 1721 Wolle, Seide, Lahn; 520 x 850 cm Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer © KHM-Museumsverband

Ein erfolgloser Ausfall der Türken aus La Goleta
Tapisserie aus der Serie ‘Der Feldzug Kaiser Karls V. gegen Tunis’
Entwurf: Jan Cornelisz. Vermeyen (um 1500 – 1559), 1545/46
Hergestellt unter Jodocus de Vos, Brüssel, zwischen 1712 und 1721
Wolle, Seide, Lahn; 520 x 850 cm
Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer
© KHM-Museumsverband

Die Ausstellung vermittelt einen Einblick in den reichen Tapisserienbestand des Kunsthistorischen Museums, der aus konservatorischen Gründen nicht dauerhaft gezeigt werden kann. Anhand von vierzehn ausgewählten Objekten wird die Tapisseriekunst des 16. Jahrhunderts beleuchtet.

Ein erfolgloser Ausfall der Türken aus La Goleta Tapisserie aus der Serie 'Der Feldzug Kaiser Karls V. gegen Tunis' (Ausschnitt) Entwurf: Jan Cornelisz. Vermeyen (um 1500 – 1559), 1545/46 Hergestellt unter Jodocus de Vos, Brüssel, zwischen 1712 und 1721 Wolle, Seide, Lahn; 520 x 850 cm Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer © KHM-Museumsverband

Ein erfolgloser Ausfall der Türken aus La Goleta
Tapisserie aus der Serie ‘Der Feldzug Kaiser Karls V. gegen Tunis’ (Ausschnitt)
Entwurf: Jan Cornelisz. Vermeyen (um 1500 – 1559), 1545/46
Hergestellt unter Jodocus de Vos, Brüssel, zwischen 1712 und 1721
Wolle, Seide, Lahn; 520 x 850 cm
Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer
© KHM-Museumsverband

Ein sehenswertes kurzes Video auf der Website des Museums gibt einen Einblick in die Ausstellung und hinter die Kulissen.

 Die Trägheit (Acedia) Tapisserie aus der Serie 'Die sieben Todsünden' (Ausschnitt) Entwurf: Pieter Coecke van Aelst (Aalst 1502 – 1550 Brüssel), um 1533/34 Hergestellt unter Willem de Pannemaker, Brüssel, um 1548/49 Wolle, Seide, Lahn; 456 x 708 cm Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer © KHM-Museumsverband


Die Trägheit (Acedia)
Tapisserie aus der Serie ‘Die sieben Todsünden’ (Ausschnitt)
Entwurf: Pieter Coecke van Aelst (Aalst 1502 – 1550 Brüssel), um 1533/34
Hergestellt unter Willem de Pannemaker, Brüssel, um 1548/49
Wolle, Seide, Lahn; 456 x 708 cm
Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer
© KHM-Museumsverband

Aktuelle Arbeiten von Margret Eicher und Nives Widauer spannen einen Bogen in unsere Zeit und geben den Tapisserien einen Hauch ihres einstigen Bedeutungsgehaltes zurück.

Info:

14. Juli – 20. September 2015

Fäden der Macht
Tapisserien des 16. Jahrhunderts aus dem Kunsthistorischen Museum

Kunsthistorisches Museum Wien
Maria-Theresien-Platz
1010 Wien
Österreich

www.khm.at

Öffnungszeiten:
Juni – August:
täglich 10 – 18 Uhr
Do bis 21 Uhr

Ausstellungskatalog erhältlich

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 Schmuckstücke 

Zwei Schauen in einer: Wunderbare Schmuckstücke präsentiert derzeit die Galerie für Angewandte Kunst in München. Unter dem Titel ‘Wo alles anfängt’ zeigt man aktuelle Werke der Schmuckklasse der Burg Giebichenstein unter der Leitung von Prof. Daniel Kruger. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die kleinen Kostbarkeiten, die Juliane Noack, schuf. Sie kam beim Flugzeugabsturz in den französischen Alpen ums Leben, so dass die Ausstellung aktuelle Präsentation und Nachruf gleichzeitig ist.

Flyer mit Abbildung Juliane Noack: Flughund, Kupfer, 2013 Foto: Matthias Behne

Flyer mit Abbildung
Juliane Noack: Flughund, Kupfer, 2013
Foto: Matthias Behne

‘It’s no jewellery, it’s art’ (Juliane Noack)
Die figürlichen Arbeiten von Juliane Noack sind Begleiter, Beschützer und Totemtiere. Sie sind Rätsel und Kommunikation zugleich. Juliane Noack ‘war jemand, der Interaktion suchte und provozierte – zwischen sich und Anderen oder zwischen Menschen im Allgemeinen’, schreibt Prof. Daniel Kruger in seiner Würdigung. Juliane Noack starb im Alter von nur 30 Jahren am 24. März 2015. Eine Auswahl ihrer Schmuckstücke und Objekte wird in der Galerie für Angewandte Kunst retrospektiv gezeigt. Kuratiert von Katrin Eitner

Info:

24. Juli – 5. September 2015

Wo alles anfängt

Juliane Noack:
It’s no jewellery, it’s art – mein Beitrag zur Archäologie der Zukunft.

Galerie für Angewandte Kunst
Pacellistrasse 6 – 8
80333 München

www.bayerischer-kunstgewerbeverein.de

Öffnungszeiten:
Mo – Sa: 10 – 18 Uhr

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furor floralis

Rosen, Tulpen und anderes Gewächs beherrschen quer durch die Zeiten die Stoffe mit ihren farbenprächtigen Arrangements. Die Darstellung von Pflanzen gehört in der westlichen Welt zu den bevorzugten Motiven des Textildesigns.

Ausstellung 'furor floralis' © Mary Katrantzou

Ausstellung ‘furor floralis’
© Mary Katrantzou

Ab dem 26. August 2015 machen Blumen im Textilmuseum St. Gallen Furore, denn die Ausstellung ‘furor floralis’ widmet sich den facettenreichen Erscheinungsformen floraler Motive auf europäischen Textilien aus fünf Jahrhunderten. Die Textildesignerin Annina Weber bringt Ordnung in die Fülle. Sie lenkt die textile Pflanzenpracht, indem sie sie historischen Gartentypen gegenüberstellt und sich mit den Parallelen bzw. Unterschieden zwischen Gartengestaltung und Textildesign auseinandersetzt.

Info:

26. August 2015 – 1. März 2016

furor floralis

Textilmuseum St. Gallen
Vadianstrasse 2
9000 St. Gallen
Schweiz

www.textilmuseum.ch

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Felted portraits – Marie Van Roey

Gefilzte Portaits der in Brüssel lebenden Künstlerin Marie Van Roey bilden den Höhepunkt ihrer gelizten Arbeiten, die im Filz-Museum in Mouzon zu sehen sein werden. Verschiedenfarbige Wolle wird in mehreren Schichten aufgetragen und miteinander verfilzt. Am Ende sind wunderbar figurative, vielleicht geheimnisumwobene Gesichter entstanden.

Marie Van Roey: Felted Portaits Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Marie Van Roey: Felted Portaits
Foto freundlicherweise vom Museum Mouzon zur Verfügung gestellt

Info:

29. August – 31. Oktober 2015

Felted portraits – Marie Van Roey

Musée atelier du Feutre
place du Colombier
08210 Mouzon
Frankreich

www.mouzon.fr

Vernissage:
Fr, 28. August 2015, 18 Uhr

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Ein neuer Kunstraum

Blick in Martina Unterharnscheidts neuen Kunstraum Foto freundlicherweise von Martina Unterharnscheidt zur Verfügung gestellt

Blick in Martina Unterharnscheidts neuen Kunstraum
Foto freundlicherweise von Martina Unterharnscheidt zur Verfügung gestellt

Martina Unterharnscheidt eröffnete vor etwa vier Wochen ihren ‘Kunstraum’ in Effelsberg. Die erste Ausstellung ist mit eigenen Werken aus der Serie ‘Aus Liebe zum Quadrat’ bestückt.

Ausstellung 'Aus Liebe zum Quadrat’ von Martina Unterharnscheidt Foto freundlicherweise von Martina Unterharnscheidt zur Verfügung gestellt

Ausstellung ‘Aus Liebe zum Quadrat’ von Martina Unterharnscheidt
Foto freundlicherweise von Martina Unterharnscheidt zur Verfügung gestellt

Ab dem 8. August 2015 gesellt sich noch die Bildhauerin Riccarda Menger mit Holz- und Steinskulpturen hinzu.

Info:

27. Juni – 23. August 2015

Aus Liebe zum Quadrat
Martina Unterharnscheidt

Kunstraum option.265
Johannes-Kepler-Strasse 19
53902 Bad Münstereifel-Effelsberg

www.frau-unikate.blogspot.de

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Glanz und Grauen

Das glamouröse Abendkleid von Zarah Leander, die schnittige Nazi-Uniform, Menschen in Dirndl oder Lederhose – diese Klischees prägen unsere Vorstellung von der Mode der 1930er und 1940er Jahren.

Eleganz 1939: In der Ausstellung sind viele Modezeitschriften zu sehen, an denen sich schon damals die Frauen in Sachen Mode orientierten. Bild: LVR-Industriemuseum

Eleganz 1939: In der Ausstellung sind viele Modezeitschriften zu sehen, an denen sich schon damals die Frauen in Sachen Mode orientierten.
Bild: LVR-Industriemuseum

Aber wie sah die Alltagskleidung wirklich aus? Wie hat die NS-Führung Einfluss auf die Bekleidung genommen? Diesen Fragen geht die Ausstellung ‘Glanz und Grauen’ nach. Sie zeigt, wie das Regime Mode als Mittel nutzte, um die nationalsozialistische ‘Volksgemeinschaft’ zu definieren und unerwünschte Gruppen auszugrenzen. Eine Ausstellung des LVR-Industriemuseums, die ich hier schon ausführlich besprochen hatte.

Info:

29. März – 1. November 2015

Glanz und Grauen – Mode im ‘Dritten Reich’

LWL-Industriemuseum
TextilWerk Bocholt
Spinnerei: Industriestrasse 5
46395 Bocholt

www.lwl.org

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Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.

Weitere Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.

Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!

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