In unseren Ferien schippern wir immer auf der Ostsee herum. Mittlerweile sind die Törns etwas kürzer geworden, wir halten uns gerne in der dänischen Inselwelt auf und genießen die Ferien in diesem hyggeligen Dänemark. Hyggelig heißt so viel wie gemütlich und ist so typisch für Dänemark.
Auch an Bord war es bei diesem ungemütlichen Wetter in den ersten Wochen hyggelig. Ich hatte mir einen Quilt mitgenommen, der endlich, endlich nach langer Zeit fertig werden sollte. Da hat dann auch das schlechte Wetter mitgeholfen (hier scheint tatsächlich die Sonne und den starken Wind kann man nicht sehen). Ich habe gemütlich mit dem Quilt auf dem Schoss gesessen und ihn per Hand gequiltet.
Zu Beginn meiner Patchworkzeit wurden alle Patchworkarbeiten mit Handstichen gequiltet. Sonst war das kein Quilt! Das hat sich dank der modernen Nähmaschinen dann schnell geändert. Heute können wir die Quilts wunderbar mit unseren komfortablen Nähmaschinen quilten.
Ob nun gemütlich und langsam per Hand oder schneller mit der Maschine gequiltet wird, das entscheidet jeder für sich. Zwischen diesen beiden Methoden liegen Welten, man kann sie nicht miteinander vergleichen. Ein Quilt mit Handstichen bleibt beweglich, weich und kuschelig. Beim Quilten mit der Maschine wird alles fester, man erhält eine ganz andere Oberflächenstruktur mit einer moderneren Ausstrahlung.
Vor über 10 Jahren habe ich dann bei Andrea Stracke – beim Googeln findet Ihr ein Video von ihrer Quilttechnik – hier bei uns in einem Kurs eine andere Technik gelernt. Mit dieser Technik werden die Quiltstiche wesentlich kleiner.
Das Handwerkszeug beim Handquilten:
Ein großer runder Quiltrahmen, meiner hat einen Durchmesser von 40cm. Dann die ganz kleinen Quiltnadeln, ein Fingerhut für den rechten Mittelfinger, Markierstifte – ich benutze immer noch die dünnen Seifenreste und dann spezielles Quiltgarn:
Fotos zum Handquilten.
Zunächst wird der Knoten am Ende des Fadens in den Quilt reingezogen. Mit der kleinen Quiltnadel – sieht bei dieser Vergrößerung ja wie ein Besenstiel aus – wird das Einstichloch etwas vergrößert und dann rutscht beim Ziehen der Knoten nach innen. Mein erster Stich ist ein Rückstich:
Oder Ihr beginnt in der Mitte des Quiltmusters mit einem doppelt langen Faden, die eine Hälfte des Fadens lasst Ihr hängen und quiltet zuerst mit dem einen Ende das Muster und wechselt dann zu dem anderen Ende und quiltet dort weiter. So erspart Ihr Euch das Einziehen der Knoten. Zu Beginn fädel ich mir auch gleich mehrere Nadeln auf, das spornt an, mit allen Fäden zu quilten.
Und dann geht es weiter:
Zuerst die Nadel senkrecht durch alle Lagen stechen, der linke Zeigefinger liegt genau unter der Arbeit und fühlt die Spitze der Nadel. Mit einer Wippbewegung wird die Nadel mit dem Fingerhut auf dem Mittelfinger! wieder hochgeholt, dabei gibt es dann einen sehr kurzen Stich. Nach mehreren Stichen wird dann der Faden durchgezogen. Und immer so weiter.
Ich arbeite aber doch von rechts nach links, mein Mann stand vor mir und hat die Fotos gemacht.
Und dann ist es tatsächlich geschafft:
Alle Logcabinmuscheln sind gequiltet, der Quilt kommt so nach Hause und bekommt noch eine Einfassung. Wieder mit einem Schrägstreifen und den abgerundeten Ecken, genau wie bei dem Quilt für unseren Sohn.
2,00 x 2,50 m sind jetzt endlich fertig:
Dieses Logcabinmuser zeige ich heute, um Euch auf eine neue Serie von Anleitungen in loser Reihenfolge einzustimmen. Ich möchte Euch in den nächsten Wochen „Tesselation“-Muster zeigen. Das sind Blöcke, die erst durch das Zusammensetzen mehrerer Blöcke ein erkennbares Muster ergeben. Das Blockhausmuster ist wohl das bekannteste, denn auch hier bekommt man erst beim Zusammennähen der einzelnen Blöcke verschiedene Muster, das habe ich Euch schon bei den verschiedenen Blockhausmustern und den Entwürfen im Quiltprogramm der V7 gezeigt.
Wir starten mit ganz einfachen Mustern, steigern uns immer weiter. Und zum Schluss zeige ich Euch dann einige Muster aus dem Tesselation-Buch von Jinny Beyer.
Ich wünsche Euch einige gemütliche Stunden beim Handquilten!
Bis bald
Wiebke
Hallo Wiebke, ich bin so begeistert von dem Muschelquilt und würde ihn so gern probieren, habe aber keine Ahnung, wie breit ich die Log Cabin Streifen schneiden muss, um ungefähr auf Deine Blockgröße zu kommen. Ich habe verstanden, dass immer 4 Blöcke eine Muschel bilden, aber wie breit müssen die Streifen sein und wie sind sie angeordnet? Kannst Du mir helfen? Liebe Grüße auch an die Ostsee
von Karin.
Hallo karin!
Vielen Dank!
Ich hoffe, ich kann Dir helfen, denn Anfang August kommt hier von mir eine genaue Beschreibung für das Muschelmuster.
Liebe Grüße
Wiebke
Hallo Wiebke,
schöne Farben, tolles Muster, handquilten ist einfach knuffig. Habe auch noch eine Decke liegen, die auf ihre Vollendung durch Handquilten wartet. Werde sie mir jetzt endlich mal wieder vornehmen, danke für die Inspiration.
Übrigens, die Ostsee ist auch hier an der vorpommerschen Küste schön und Stralsund sowie auch Barhöft, wo ich wohne, haben prima Häfen…
Liebe Grüße
Birgit
Liebe Birgit !
Ganz herzlichen Dank. Dir wünsche ich auch viele gemütliche Stunden beim Handquilten.
Die Ostsee mit den schönen, gemütlichen Häfen ist auch bei Euch sehr schön, nur für uns ist Dänemark mittlerweile unsere Hausstrecke.
Liebe Grüße
Wiebke
WOW, großartig, Respekt Frau Wiebke! Beste Grüße Lydia
Vielen Dank und liebe Grüße
Wiebke
Liebe Wiebke,
eine Freundin möchte gerne wissen, wieviele Stunden du in etwa an dem Quilt beim Handquilten gearbeitet hast.
Lieben Gruss,
Jutta
Liebe Jutta !
Oh jeh, das war ja ewig.
Aber für 1 Muschel habe ich ca. 30 Minuten benötigt. Mal schauen, wieivel Muscheln sind es denn ? ca. 120 — also “nur” 60 Stunden, aber länger als 1-2 Stunden quilte ich nciht – -also wirklich ewig !!
Liebe Grüße an Deine Freundin.
Wiuebke
Ganz herzlichen Dank für all Eure netten Kommentare. Wie schön, dass Euch auch das “hyggelige” Arbeiten gefällt.
Liebe Grüße
Wiebke
Liebe Wiebke,
was für ein wundervoller Quilt. Ich bewundere sehr die Ausdauer und Geduld, so ein großes Werk von hand zu quilten.
Lieben Gruß
Angie
Liebe Wiebke,
ich kann dich, deine Geduld und deine immer wieder so umfassenden Quiltkentnisse nur bewundern. Und da er nun fertig ist, wird es ja sicher bald einen neuen geben, so wie ich dich kenne.
Und auf deine Tesselation-Serie bin ich schon gespannt.
Liebe Grüße,
Jutta
Was für ein wunderschöner Quilt. Ich freue mich auf Ihre Anleitungen.
Und bei den Bildern von der Arbeit am Quilt auf dem Boot werden Erinnerungen wach. Ach, war das schön, durch die dänische Südsee, begleitet von Schweinswalen, zu segeln.
Herzliche Grüße
Pia René
Hallo Pia Rene!
Vielen Dank!
Die dänscihe Südsee ist wirklich ein tolles, “hyggeliges” Segelrevier.
Viele Grüße
Wiebke
Hallo Wiebke,
das war aber eine richtige Fleißarbeit, super gelungen.
Ich hab seit Jahren einen Quilt liegen, den ich handquilten wollte. Wenn ich jetzt nicht langsam mit der Maschine rangehe wird das wohl nichts mehr.
Liebe Grüße
Brigitte
Hallo liebe Wiebke,
da hast Du wirklich nicht zu viel versprochen, als wir letztens telefoniert haben. So ein schöner gemütlicher Quilt, ach, das ist doch wieder genau mein Ding!
Ihn komplett mit der Hand zu quilten, könnte ich nicht, werde meine Zeit noch meine Geduld wären da hilfreich.
Du hast das so toll gemacht.
Und auf Deine Tesselationmuster freue ich mich, ich probiere doch da auch gerade rum, mit meinen Pineapple-Blöcken.
Liebe Grüße
Tatjana
Hallo Wiebke,
wow wunderschön – es macht einen schönen Welleneindruck. Da kommt man mit auf das Segelboot.
Danke fürs Zeigen.
Gruß
halli hallo liebe wiebke,
mal wieder ein grossartiges stück mit toller anleitung. manche deiner stoffe in den grossaufnahmen erkenne ich doch glatt wieder, da ich die vor vielen jahren auch vernäht habe.
was einem bei den langen gemütlichen handquilt-stunden aber besser nicht passieren sollte: als schülerin nahm meine tochter reitstunden, fahrer zum stall war ich. da sich das dort einige stunden über den nachmittag hinzog, bis das islandpony versorgt und die doppelstunde abgeritten war, nahm ich meinen jeweiligen quilt samt den ganzen utensilien zum handquilten mit. der rahmen lag prima auf dem lenkrad auf, gutes licht fiel durch die windschutzscheibe, das autoradio spielte und ich quiltete mit hingabe. zusammen mit einer tasse tee aus der thermoskanne richtig gemütlich. das dicke ende aber kam, als wir wieder heim fahren wollten: da sprang doch der motor nicht mehr an – zu lange gequiltet, zuviel radio gespielt, batterie leer …
beste grüsse
gudrun
Liebe Gudrun!
Ja, ja,die älteren Muster – sie verraten dann wohl auch in etwa den Zeitraum, in dem ich dieses Muster genäht habe. Das fertige Top war dann immer mein Muster in den die Logcabin-Kursen mit Rundungen.
Und jetzt ist er doch noch fertig – ich bin so froh darüber.
Liebe Grüße
Wiebke
Hallo Wiebke
Ein wunderschönes Stück!
Vielen Dank für das Zeigen und die schönen Verarbeitungsbilder. Und ich freue mich schon sehr auf die versprochene Serie von Anleitungen.
Herzliche Grüsse
Monika