Liebe Leserinnen und Leser,
Kerstin, unsere älteste Tochter, war bei uns zu Besuch. Wir hatten zwei Mutter-Tochter-Tage, brauchten uns nicht um Kerstins Kinder (3 und 6 Jahre) zu kümmern und genossen den Luxus, uns fragen zu können: Tja, was möchten wir denn gerne unternehmen? 🙂
Kerstin meinte: Wir könnten doch etwas nähen. Ich weiß auch schon was. Für unser Badezimmer hätte ich gerne für jedes Familienmitglied eine „Brillengarage“.
Eine „Brillengarage“???
Sicher können Sie sich mein erstauntes Gesicht vorstellen. Ich bat um eine nähere Erklärung.
Oben im Nähzimmer hast Du doch eine Ablage für Deine Nähfüße, die gerade für ein Projekt gebraucht werden.
Kerstin meinte diese Ablage, die ich in 2010 angefertigt hatte:
Konzipiert war sie damals als Ablage für ein Maßband, eine Schere, einen Rollschneider und einen Markierstift. Heute liegen immer einige Nähfüße darauf.
So ähnlich stelle ich mir die 4 Brillengaragen vor, erklärte Kerstin, nur etwas kleiner, eben passend für eine Brille.
Ich fand die Idee super, und sogleich stöberten wir in den Stoffvorräten, um geeignete Farben und Muster ausfindig zu machen.
Wir legten auch die Größe für eine Brillengarage fest.
Die Brillen-Auflagefläche sollte jeweils mit dem Namen und bei den Kindern zusätzlich mit einer Stickerei versehen werden.
Die Namen „Kerstin“ und „Dirk“ waren mit der BERNINA Sticksoftware V7 schnell digitalisiert.
Um für das Stickmuster und den Namen eines Kindes die richtige Platzierung zu finden, digitalisierten wir zuerst ein Rechteck in der Größe der Brillen-Auflagefläche.
Das Stickmuster wurde eingefügt …
und schließlich der Name digitalisiert und im Oval angeordnet.
Siehe auch: Schriftzug im Oval
Wir löschten den Hilfsrahmen und richteten die Mittelpunkte der Stickerei und des Schriftzuges senkrecht aus.
Auf dem Ausdruck zeichnete ich die Mittellinien nach, weil man sie nicht so gut sehen kann.
Mit Hilfe der Positionierungsschablone wurde der mit Sprühstärke stabilisierte Stoff im Rahmen aufgeklebt.
Die Rückseite des Stoffes hatte ich zusätzlich mit aufbügelbarem Gewebe verstärkt, um der Brillengarage den nötigen Stand zu verleihen.
Für jede Brillengarage brauchten wir die bestickte Oberseite, eine Lage Thermolam und eine Rückseite.
Wir legten die Ober- und die Rückseite rechts auf rechts. Auf dem folgenden Foto sieht man deutlich, dass das Thermolam etwas kleiner zugeschnitten wurde, damit in der Naht nicht zu viel Volumen vorhanden ist.
Ich nähte mit der BERNINA 780 und dem Patchworkfuß # 37D und ließ eine Öffnung zum Wenden.
Das Sandwich wurde knappkantig abgesteppt.
Jetzt fehlten nur noch die 4 Stepplinien, die die Brillen-Auflagefläche begrenzen (im Abstand von 2,5 cm von den Außenkanten) und die im rechten Winkel abgenähten „Öhrchen“.
Auf dem folgenden Foto kann man die Stepplinien am oberen Rand und als Begrenzung der Liegefläche gut erkennen.
Hier „parkt“ Kerstins Brille.
Vier Brillengaragen – eine für jedes Familienmitglied.
Wir hatten sehr viel Spaß, und Kerstin fuhr gestern mit dem neuen „Badezimmer-Zubehör“ zurück zu ihrer Familie.
Doch noch etwas Anderes war in ihrem Reisegepäck. Darüber berichte ich Ihnen beim nächsten Mal.
Herzliche Grüße
Susanne
Hallo Susanne,
habe es fast vergessen: Besonders cool finde ich die von Dir mit Sicherheit selbst “bezogene” Hundebox – absolut genial! Ich habe ja auch zwei Vierbeiner (beides Golden Retriever), aber die schlafen auf ihren Decken. Die entsprechenden Boxen würden wohl unser Schlafzimmer für uns unpassierbar machen ;-). Schade eigentlich, denn so hübsch “verpackt” ist die Hundebox ein wahrer Hingucker!
Liebe Grüße von Sabine
Hallo Susanne,
die Idee mit der Brillengarage finde ich klasse – besonders da mein Mann nach einem sehr feucht-fröhlichen Abend mit unseren besten Freunden heute bis mittags seine Brille gesucht hat! Er wusste doch tatsächlich nicht mehr, wo er sie hin gelegt hat 😉 ! Ich glaube, ich werde ihm auch mal so ein Teil nähen, aber dann stellt sich immer noch die Frage, wo ich es hinstellen soll, wenn mein Held nach so einem Abend noch nicht mal mehr weiß, dass die Brille in die Garage gehört ;-).
Vielen Dank jedenfalls für diese großartige Idee und liebe Grüße von
Sabine
Hallo Susanne,
dies ist eine nette Idee, ich alter Blindfisch gehe mit Brille zu Bett, also bräuchte ich das Teil im Schlafzimmer :-).
Hallo Ulrike,
vielen Dank. 🙂 Das trifft auf mich auch zu. Der erste Griff am Morgen – Brille aufsetzen. Der letzte Griff am Abend – Brille absetzen. Meine Brillengarage liegt auf der Hundebox, die neben meinem Bett steht.
Liebe Grüße
Susanne
Hallo Susanne,
Danke für die Ideenlieferung für ein Geburtstagsgeschenk 🙂 Jetzt brauche ich nur noch eine Eule als Stickmuster…
Liebe Grüße Annette.
Hallo Annette,
Kerstin und ich freuen uns, dass Dir die Brillengaragen-Idee so gut gefällt und Du sie sogar für ein Geburtstagsgeschenk aufgreifst und umsetzt. 🙂 Toll! Bitte zeige uns demnächst ein Foto im Community Bereich.
Liebe Grüße
Susanne
Hallo Susanne,
wie sagt der Schwabe: No net huudle! Habe glücklicherweise noch ca. 4 Wochen Zeit, wird also etwas dauern. Erst mal muss ich “heimlich” die passenden Farben herausbekommen 🙂
Als Vorlage für die Eule nehme ich vermutlich die griechische 1€-Münze 🙂
Liebe Grüße Annette
Hallo Annette,
kein Problem. Lass Dir bitte Zeit. Ich bin schon sehr gespannt auf die “Brillengarage”, die Du anfertigst und uns demnächst zeigen wirst. 🙂
Liebe Grüße
Susanne
Liebe Susanne Menne, vielen Dank für die charmant, fröhliche Anleitung. ich finde die Mutter-Tochter-Zeit ist eine richtig gute Idee und die daraus entstanden Brillen-Garagen sehr praktisch und hübsch! Danke! grüße von DorleB.
Liebe DorleB.,
gern geschehen und vielen Dank. 🙂 Gerade habe ich mit Kerstin telefoniert. Die Brillengaragen liegen nun in ihrem Badezimmer auf der Fensterbank. Beim nächsten Mutter-Tochter-Tag nähen wir wieder. Ich freue mich jetzt schon darauf. 🙂
Liebe Grüße
Susanne