Kreative Artikel zum Thema Quilten

Zeichen der Zeit in Karlsruhe

Als Fortsetzung meiner Ankündigung und als kleines Dankeschön für all diejenigen, die am letzten Sonntag zur Eröffnung der von mir kuratierten und organisierten Ausstellung ‚Zeichen der Zeit – Engagement und Kunst’ in die Evangelische Stadtkirche Karlsruhe gekommen sind, aber auch als Trostpflaster für diejenigen, die gern gekommen wären, aber verhindert waren und schlussendlich als Appetizer für alle, die noch überlegen, ob sie kommen sollen, hier ein paar Bilder von der Eröffnung.

Plakat

Plakat

Ort des Geschehens: Die Evangelische Stadtkirche Karlruhe, die im Zentrum von Karlsruhe am Marktplatz direkt gegenüber vom Rathaus gelegen ist, wurde nach den Plänen des Karlsruher Stadtbaumeisters, Friedrich Weinbrenner (1766 – 1826), nach Weisungen von Grossherzog Karl Friedrich (1746 – 1811) zwischen 1807 und 1816 erbaut. Dem war ein Architekturwettbewerb mit dem Ziel der Erweiterung und Neugestaltung der Stadt vorangegangen und zusammen mit dem Rathaus bildet die Kirche ein klassizistisches Architekturensemble am damals neu gestalteten Marktplatz und nimmt in Friedrich Weinbrenners Werk eine zentrale Position ein.

Heute ist der Marktplatz wieder eine Grossbaustelle, denn hier werden noch immer die Arbeiten für die künftig unterirdisch verkehrende Strassenbahn durchgeführt.

Weinbrenner gestaltete die Kirche nach dem Vorbild eines griechischen Tempels. Die Vorhalle mit sechs korinthischen Säulen trägt einen Dreiecksgiebel. Der Glockenturm, auf den der Grossherzog höchstpersönlich bestand, wurde an die Rückseite gerückt.

Evangelische Stadtkirche Karlsruhe

Evangelische Stadtkirche Karlsruhe

 

Aussenplakat

Aussenplakat

Bomben, die im Zweiten Weltkrieg auf die Kirche fielen, zerstörten 1944 vor allem den mittleren Gebäudeteil mit dem eigentlichen Kirchenraum. In den 1950er Jahren erfolgte der Wiederaufbau. Das Äussere wurde, um das klassizistische Gesamtbild zu wahren, rekonstruiert, während der Innenraum neu – lichter und weiter – im Stil der 50er Jahre gestaltet wurde.

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Für die Präsentation der Ausstellung stand mir fast der gesamte Kirchenraum zur Verfügung. Entlang der Seitenwände ergaben sich reizvolle Zusammenspiele mit den Kirchenfenstern. Ein auffälliges Beispiel aus der Nähe betrachtet:

Elina Lusis-Grinberga (LV): Who knows the answer? Ausstellung 'Zeichen der Zeit'

Elina Lusis-Grinberga (LV): Who knows the answer?
Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’

Der Quilt ‘Who knows the answer’ von Elina Lusis-Grinberga (LV) nimmt sowohl die Farbigkeit der kleinen quadratischen Buntglasscheiben auf als erscheint er auch wie eine Art Fortsetzung des Kirchenfensters: Die oben regelmässig-strenge Ordnung scheint unten wie zerbrochen zu sein.

Von den Stufen zum Altar aus gesehen, dominieren die beiden Emporen mit einer der beiden Orgeln den Innenraum.

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Ohne die geschickte Hilfe des Kirchendieners wäre eine Hängung ein technisches Ding der Unmöglichkeit für mich gewesen. Die Aufhängeschiene befindet sich etwa in sieben Metern Höhe …

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

… und musste mit Haken und Hängedrähten versehen werden. Wie immer ist also die Installation einer Ausstellung …

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

… für einen alleine kaum zu schaffen und das Werk von mehreren Köpfen und Händen. An dieser Stelle …

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

… nochmals ganz herzlichen Dank an alle daran Beteiligten!

Dann war es endlich soweit. Die ersten Besucher von Gottesdienst und Eröffnung kommen.

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Während des Gottesdienstes wurde auch ein Kind getauft.

Tauf-Zeremonie Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Tauf-Zeremonie
Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Und ich durfte ein paar kurze einführende Worte sprechen.

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Im Bereich hinter dem Altar – der von den Beschädigungen durch die Bomben verschont wurde und zum überwiegenden Teil erhalten ist – ergibt sich ein schöner Raum für die Präsentation von zwei Exponaten. Hier der Blick durch die Röhren der Installation ‘Ströme / Strömungen’ von Evi Kirchmair-Krismer (A) hindurch auf die Metall-Skulptur ‘Slow down 2010’ von Ursula Gerber Senger (CH) …

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

… die persönlich gekommen war. Auch andere teilnehmende Künstlerinnen, einige QuiltfreundInnen, Verwandte und Bekannte waren anwesend, worüber ich mich sehr gefreut habe!

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Wie immer bei solchen Anlässen konnte ich bedauerlicherweise nicht mit allen, die dies gerne gewollt hätten, ausführlich sprechen. Ich hoffe auf andere Gelegenheiten!

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Nun lassen wir die Bilder einfach auf uns wirken …

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

 

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

 

Ute und Wolfgang Eibisch bei der Ausstellungseröffnung

Ute und Wolfgang Eibisch bei der Ausstellungseröffnung

 

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

 

Blick in die Ausstellung 'Zeichen der Zeit' in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Blick in die Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ in der Ev. Stadtkirche Karlsruhe

Nochmals vielen herzlichen Dank an alle Besucher, an Pfarrer Keller und an seinen kunst- und sachverständigen Mitarbeiter sowie an meine Helfer aus dem Familienkreis. Ich würde mich ausserordentlich freuen, wenn ich nun die Neugierde geweckt hätte und zu einem Besuch in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe motivieren konnte, wo diese Ausstellung letztmalig gezeigt wird. Die Kirche ist Mo – Sa von 13 – 15 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Der Katalog ist bei der Ausstellung, aber auch bei mir erhältlich.

Das Projekt wird freundlich unterstützt von BERNINA International AG

***

Info:

2. August – 13. September 2015

Zeichen der Zeit
Engagement und Kunst
kuratiert und organisiert von Gudrun Heinz

Evangelische Stadtkirche
Marktplatz
76133 Karlsruhe

www.stadtkirche-karlsruhe.de
www.quiltsundmehr.de

Öffnungszeiten:
Mo – Sa: 13 – 15 Uhr

 

Alle Fotos © Dr. Wolfgang und Gudrun Heinz

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Kommentare zu diesem Artikel

3 Antworten

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  • Annette BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Gudrun,
    da hat Deine Ausstellung ja sozusagen zum krönenden Abschluss eine würdige und sehr schöne location gefunden. Faszinierend, wie Du die bunten Fenster mit den Quilts harmonisieren konntest, obwohl Fenster und Quilts ursprünglich (vermute ich) nichts miteinander gemein hatten.
    Liebes Grüßle Annette.

    • Wolfgang Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Hallo Annette,
      ich darf heute stellvertretend antworten, weil ich die Stallwache halte, während Gudrun sicher schon müde Füße vom Rundgang in Birmingham hat. Gudrun konnte weder die Arbeiten noch die Kirche “anpassen”.
      Auch war der Ausstellungsort zu Beginn der Ausstellung nicht abzusehen. Aber nach mehreren Tagen Planung und mehrmaligen Besuch der Kirche unter dem Blickwinkel “Ausstellung” hat sie eine sehenswerte Präsentation gefunden.
      Übrigens: In der Stadtkirche ist es angenehm kühl.
      Viele Grüße aus dem sonst tropischen Karlsruhe
      Ihr Wolfgang Heinz

  • Wolfgang Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Gudrun,
    nun geht eine lange Reise dieser Ausstellung zu Ende. An jeder Station wurde bei der Vernisage/Eröffnung ein anderer Aspekt der vielfältigen Arbeiten gewürdigt. In Einbeck im Stadtmuseum wurden mit den Ausführungen des Bürgermeisters zu Politik und Kunst die Patchworktage eröffnet. In Ste. Marie aux Mines waren die zahlreichen Besucher der “Star”, viele tausend Besucher standen und drängten sich vor den Arbeiten. In Prag durften wir das PPM bereichern. In der Tuchfabrik in Luxemburg standen die Umweltthemen im Mittelpunkt der Eröffnungsreden. In der ehemaligen Kirche in Ziegelhausen (Textilsammlung Max Berk) hörten wir eine Einführung zur Geschichte der Art Quilts. In der Stadtkirche hat Pfr. Keller Gudruns “Demenz” zum Mittelpunkt seiner Predigt gewählt, aber auch die Werke mit einem religiösen Bezug einbezogen. Jeder Ausstellungsort hatte seinen eigenen Reiz.
    Schade, dass sich die Reise ihrem Ende nähert.
    Ich kann mich der Empfehlung zum Besuch in Karlsruhe nur anschließen, auch zu den Gottesdiensten und Konzerten besteht Gelegenheit, die Ausstellung noch anzusehen.

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