Der Sommerurlaub ist erst vier Wochen her, und statt kühlendem Nass steht uns der Sinn nach etwas warmen und kuscheligem. Und auch wenn bei mir das Wetter noch nie eine “Ausrede” für das Nicht-Nähen war, ist es doch jetzt irgendwie noch schöner, sich ins Nähzimmer zu verziehen und seine Nähmaschine schnurren zu lassen.
Ich habe schon vor einiger Zeit für einen Patchwork-Kurs ein paar Muster angefertigt, die jetzt endlich eine mollige Decke werden sollen.
In Gesprächen mit Kunden stelle ich oft fest, dass viele eine recht ungenaue Vorstellung von den Möglichkeiten bzw. den Entstehungsprozessen des Patchwork haben. Beim Anblick eines Musters wie diesem, wissen Profis gleich auf den ersten Blick wie es entstanden ist, Einsteiger haben da oft Fragezeichen im Kopf. Also nein, es ist nicht aus zwei Dreiecken und zwei abgeschrägten Rechtecken entstanden!
Eine schöne und zeitsparende Methode bei der Herstellung einer Decke bzw. eines Quilts, ist die Verwendung von fertig zugeschnittenen Stoffen. Neben Quadraten in unterschiedlichen Größen, gibt es auch Streifen, die zu einer Jelly-Roll gebündelt werden. Ich glaube, der Begriff kommt von dem leckeren Kuchen mit Marmelade bestrichen, die ich persönlich als Zitronenrolle besonders mag!
Damit ich mich also bald am Wochenende, neben einer Tasse Tee (+ vielleicht einem Stück Zitronenrolle?) und einem guten Buch, unter der kuscheligen Decke nach einem Herbstspaziergang aufwärmen kann, lege ich jetzt mal los und zeige Euch, wie leicht und schnell sich dieses Muster erstellen lässt.
Ihr benötigt:
- 1 Jelly-Roll mit z.B. 20 Streifen
In meinem Fall die Design Roll von Heather Bailey “True Colors” von Free Spirit, hier erhältlich. - unifarbenen Baumwoll-Webstoff, 110 cm breit
- passendes Nähgarn und natürlich Eure Nähmaschine.
- Wer hat, einen Patchworkfuß, wie die Sohle #57 zum Beispiel.
Der Patchworkfuß hat nicht nur eine Führungsschine, die das sehr genaue Arbeiten ermöglicht, er ist auch schmaler als ein Standardfuß, damit die Nahtzugabe nicht so breit ist, und Euer Quilt nicht kleiner und kleiner wird.
Der Anfang ist denkbar leicht. Ihr sucht Euch jeweils 3 Streifen aus und näht sie der Länge nach zusammen. Nach dem Nähen wird gebügelt, damit der jetzt breite Streifen schön flach ist. Messt aus, wie hoch Euer Streifen ist. Das ist jetzt die Referenz für den nächsten Schritt: die Streifen aus dem unifarbenen Stoff (in meinem Fall sind es 16,5 cm). Schneidet genau so viel zu, wie Ihr bunte Streifen habt. Dann schneidet Ihr aus den bunten und einfarbigen Streifen lauter Quadrate in 16,5 x 16,5 cm, bzw. Eurem Maß.
Im nächsten Schritt legt Ihr je ein gestreiftes und ein einfarbiges Quadrat aufeinander. Zeichnet Euch eine Diagonale, und steppt einmal links und einmal rechts davon ab.
Jetzt schneidet Ihr genau an der Diagonale entlang und faltet das Dreieck auf….
Voilá! Da habt Ihr das erste neue Quadrat!
Bügelt die Nahtzugaben zur dunklen bzw. bunten Seite!
Mit dieser Fleißarbeit seid Ihr jetzt erst einmal beschäftigt.
In meinem nächsten Beitrag erkläre ich Euch, mit welcher Methode Ihr die Quadrate besonders ordentlich aneinander nähen könnt.
Viel Spaß!
Und wo finde ich Teil zwei? ?
hier:
https://blog.bernina.com/de/2015/11/patchwork-bloecke-exakt-zusammennaehen/
🙂
Liebe Christiane,
im Laufe der letzten Monate habe ich ja so einige Dreiecke produziert. Aber das mit den drei Stoffstreifen ist mir noch nicht begegnet, dabei ist das ganz zauberhaft.
Wie Du das aber nun ganz einfach zusammennähst, darauf werde ich jetzt warten. Ganz bestimmt lerne ich noch viel dabei, denn gerade beim Zusammennähen habe ich mir ordentlich viel Mühe gegeben und dennoch die eine oder andere kleine Schwäche eingearbeitet ;-).
Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht.
Lieben Gruß
Angie
Hallo Angie,
ja, Dreiecke sind sooo schön! Dies ist auch nicht meine erste Decke mit Dreiecken, allerdings sind die anderen mit gleichschenkligen Dreiecken, die ich so schrecklich gerne schneide… die aber schwerer zusammenzunähen sind.
Dass Du Schwächen mit einarbeitest finde ich sehr gut, denn Du weißt ja: “When too perfect lieber Gott böse” (Nam Jun Paik hat das mal gesagt ).
😉
Christiane