Der Herbst ist da uns schon steigt die Anzahl meiner Klamottenschichten wieder an. Gerade in dieser Übergangszeit hänge ich mir oft einfach einen breiten Schal um, den ich wie ein Cape trage. Zu meiner Bestätigung sieht man in den Läden, oder bereits am lebenden Beispiel vermehrt Ponchos und Capes, die man sich einfach locker überwirft und sich schön darin einwickeln kann 🙂 Ich finde sie einfach toll! Das schien mir der richtige Anlass zu sein, um in meiner Stoffkiste zu kramen und mir selbst zwei Überwürfe zu nähen.
Überwurf Nr. 1 wurde ein schlauchartiges Cape aus einem gemusterten Elastik-Strickstoff.
Der Stoff sollte eine Breite von mindestens der Ärmelspannweite haben und als Länge je nach Wunsch z.B. die Strecke zwischen Halswirbel und Hüftmitte. Ich habe die “Ärmelsäume” (die kurze Seite) nach aussen um- und eingeschlagen, so dass die Innenseite des Stoffes sich wie ein Ärmelaufschlag farblich absetzt.
Die lange Seite habe ich an der Oberseite, in Form eines Schalkragens zulaufend, ebenfalls nach aussen um- und eingeschlagen…
… und die Unterseite im gleichen Verlauf nach innen ein- und umgschlagen
Dann wird der Schlauch auf der Länge halbiert und von innen von beiden Seiten je 30cm mit 1cm Nahtzugabe zusammengesteppt.
Die unversäuberte Nahtzugabe hab ich zur Seite geklappt und mit Zickzackstich fixiert. Heraus kommt ein Schlauch mit einer leicht gebogenen Öffnung
Angezogen macht sich der “Schlauch” finde ich auch sehr gut.
Überwurf Nr. 2 ist nicht weniger simpel
Hierfür habe ich einen klassischen Karowebstoff rausgekramt.
Der Stoff hat mit einer Breite von 1,40m ganz knapp die richtige Breite für die Ärmelspannweite. Die Länge des Stoffes sollte 2x der gewünschten Länge des Ponchos entsprechen. In meinem Fall um die 1,20m. Für das Vorderteil werden im Bereich des Halses ca. 20cm ausgespart. Theoretisch kann man den Stoff in der Länge am Stück lassen uns spart sich so die Schulternaht und das Anpassen des Karomusters. Mein Stoff war allerdings bereits in zwei Stücken, weshalb ich eine Schulternaht anbringen musste und im Vorderteil erst einmal die 20 zusätzlichen Zentimeter abgeschnitten habe um den Reststoff nochmals zu halbieren.
Beim Karostoff, sollte natürlich auf das Muster Rücksicht genommen werden, dass die Karos später genau aufeinander passen. Dies muss bereits beim Zuschnitt beachtet werden. Vor dem Nähen der Schulter habe ich noch die einzelnen Abschnitte mit Stecknadeln aufeinandergesteckt.
Nach dem Zusammennähen hat der Stoff eine U-Form bekommen.
Die Schulternaht habe ich versäubert, indem ich die Schnittkanten der Nahtzugabe (diese habe ich mit 1,5cm abgenäht) nach innen geklappt habe und diese dann knappkantig abgesteppt habe.
Dann habe ich die äußeren Ecken noch abgerundet, damit der Poncho nicht zu “zipfelig” wird und den Halsausschnitt ebenfalls mit einer leichten Rundung versehen.
Zuletzt habe ich die Schnittkanten komplett mit vorgefertigtem Satin-Schrägband eingefasst.
Wie sauber man doch mit einfachen Mitteln ein Kleidungsstück herstellen kann.
Und wie kleidsam doch auch einfachste Schnittmuster sein können 🙂
Wirklich lässig, wirklich schön!
Liebe Grüße,
Jutta
Vielen dank, liebe Jutta 🙂
Liebe Grüße,
eva
Liebe Empha
Meine Wintervariante des zweiten Typs, die ich in mehreren Ausführungen mit schweren Wollstoffen habe: vorne von unten bis etwa zur Brust nur einen Schlitz einschneiden, erst dann Y-artig auseinander gehen und Stoff für den Halsausschnitt wegschneiden. Die Vorderteile sind so breiter, und ich bleibe warm.
Ich grüsse Dich freundlich
Renate
Liebe Renate, das ist natürlich auch eine einfache und gute Variante. Vielen Dank! 🙂 Beste Grüße, eva