Kreative Artikel zum Thema Nähen

Kleines Saum-ABC Teil 1: robuster dreifach ZickZack für Kindershirts

Heute starte ich eine kleine Artikelreihe, die sich vor allem an diejenigen richtet, die noch nicht so geübt sind im Umgang mit dehnbaren Stoffen. Ich möchte mit der Serie Tipps geben, Anregungen bieten und Fragen beantworten. Es geht um Säume an Kleidung aus elastischen Materialien (Jersey, Sweat, Nicky etc). Welche Möglichkeiten gibt es? Was eignet sich wofür und welche Techniken verwendet man am besten? Zum jeweiligen Thema sind hilfreiche Tipps im Kommentarfeld erwünscht, ich freue mich über einen regen Austausch.

Heute beginne ich mit dem dreifach ZickZack-Stich, der von mir am Häufigsten verwendeten Saumnaht. Ich nähe überwiegend Kinderkleidung aus Jersey oder Sweat. Da die kleinen Rabauken nicht gerade zimperlich mit ihren Kleidungsstücken umgehen und beim Toben auch gern mal kräftig am Shirt gezogen wird ist ein robuster Saum das A und O bei diesen Oberteilen. Auch ohne eine Coverlock (Kettenstichmaschine), deren Nähte meist die gekaufte Kleidung ziert, kann man hübsche und stabile Säume anfertigen.

Nähanleitung für einen Saum mit dem dreifach ZickZack-Stich

Benötigt wird ein fast fertig genähtes Shirt (oder anderes Oberteil), das nur noch gesäumt werden muss.

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Zunächst versäubere ich immer die untere Kante einmal mit der Overlockmaschine. Das sorgt für mehr Stabilität und einem eventuellen Einrollen des Stoffes wird vorgebeugt. Dafür wird vorher der Differentialtransport an der Overlock etwas höher eingestellt. Dadurch zieht sich der Stoff beim Versäubern etwas zusammen und fällt später beim Einschlagen schöner.

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Kante mit der Overlocker versäubern

 

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Als nächstes wird mit Hilfe von Schneiderkreide und einem Handmaß eine Markierungslinie eingezeichnet. Dafür wird die für den Saum gewählte Nahtzugabe verdoppelt. In meinem Beispiel soll der Saum 2cm breit werden also zeichne ich im Abstand von 4cm zur umsäumten Stoffkante meine Markierung ein.

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Im nächsten Schritt wird die Kante bis zur Markierung eingeschlagen und gut gebügelt (Vorsicht: Dampffunktion besser ausschalten).

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Ich stecke mir den Saum noch zusätzlich ab, da verrutscht dann später garantiert nichts mehr.

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Jetzt wird noch eine schöne Garnfarbe für den ZickZack-Stich ausgesucht. Je nach Belieben entweder in einem schönen Kontrastton oder farblich passend zum Hauptstoff.

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An meiner Bernina 560 wähle ich dann den Stich Nr. 16 aus und belasse die Einstellungen so wie sie sind.

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Der Saum wird nun “falsch herum” also mit der linken Seite nach oben unter den Nähfuß gelegt. Ich verwende bei elastischen Stoffen meist den Obertransportfuß #50 und beginne kurz hinter oder vor der Seitennaht am Hinterteil (hier trifft sich später die Saumnaht und überlappt eventuell).

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Beginnend am Hinterteil kurz hinter der Seitennaht

Jetzt sieht man genau, an welcher Stichplattenmarkierung die Stoffkante anliegen muss, um den Saum mit dem eingestellten Stich zu treffen.

Wenn der Unterfaden die richtige Farbe hat kann man mit dem Nähen beginnen oder dreht sich das Oberteil wieder auf rechts, legt die Kante an die vorher bestimmte Stichplattenmarkierung und beginnt dann zu nähen.

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Beginnend am Hinterteil kurz vor der Seitennaht

Fertig ist ein sehr stabiler, elastischer und ansehnlicher Saum.

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Auf meinem Blog gibt es das fertige Shirt noch einmal am lebenden Objekt zu sehen.

Viel Spaß beim Ausprobieren. Im nächsten Teil des kleinen Saum ABC´s möchte ich den Einsatz der Zwillingsnadel behandeln.

Eure Paola

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