Kreative Artikel zum Thema Quilten

“Multi-Faden-Quilten” für plastische Strukturen

Sagen wir mal so: manchmal kann man es sich ja einfach machen und Vorgänge so gestalten, dass sie zeitsparend sind. Nicht ganz so dachte ich, als ich mit meiner letzten Arbeit beschäftigt war und es mir um das Quilten von Strukturen ging. Diese sollten möglichst plastisch ausfallen und nur aus Garn bestehen. Man könnte nun ja einfach, wenn man mit drei Garnen arbeiten möchte, diese nacheinander und übereinander liegend verarbeiten. Doch ich wollte gerne einen anderen Effekt erreichen, nämlich, dass sich die Garnfarben untereinander “mischen” und so eine Art “Melange” Effekt entsteht. Dieser Effekt ist ganz anders, als man beispielsweise mit dem Quilten von Multicolorgarn erreicht.

Also fädelte ich sorgsam drei Stickgarne (Isacord/Mettler) in meine BERNINA 880 ein. Sicherheitshalber habe ich die vordere Klappe geöffnet um zu prüfen, dass auch alle drei Garne perfekt in der Fadenführung liegen und mitgezogen werden.

 

DSC_5089

 

DSC_5098

 

DSC_5100

Alle drei Garne liegen paralell zueinander fertig zum vollautomatischen Einfädeln.

Ebenfalls muss beachtet werden, dass man eine Nadel verwendet, deren Öhr gross genug ist, um auch mehrere Garne mit etwas Spiel durchzulassen. Bestens dazu geeignet sind die Topstichnadeln mit extra langem Öhr.

DSC_5091

Sollte die Maschine nicht selbständig alle drei Fäden auf einmal einfädeln, muss man von Hand die restlichen Fäden nachziehen. Das klappt ganz einfach, indem man die bereits fertigen Fäden nach oben ans Öhr zieht und im darunterliegenden schmalen Raum des Öhrs die restlichen Fäden durchzieht.

Zum Quilten montiere ich den Echo-Quilt und Patchworkfuss # 44, der sich keinesfalls in den hohen Strukturen der gequilteten Garne verheddern kann.

DSC_5102

Dann quilte ich langsam die ersten Strukturen auf meine Arbeit auf. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die Lage der drei Garne wieder und wieder abwechselt und dadurch der Melange-Effekt entsteht. Ausserdem braucht es nur 2-3 Wiederholungen und schon entsteht eine schöne Struktur auf der Oberfläche der Leinwand.

DSC_5104

Es ist sehr wichtig langsam zu arbeiten. Sobald man zu schnell quiltet, biegt sich die Nadel, da sie mehr Material ziehen muss und bricht. Bis ich das richtige Arbeitstempo erreicht hatte, gingen mir bereits ein paar Nadeln zu Bruch.

molly-crabapple-syria-cat005

Hier sind nun ein paar Eindrücke, wie die Strukturen auf der neuen Arbeit wirken.

Integration_Detail2

DSC_5106

Integration_Detail5

DSC_5106

Anderes wurde ganz fein als Schraffur gequiltet, so dass es im Bild selbst fast verschwindet

Integration_Detail_3

Anderes blieb ganz unbelassen

 

Integration_Detail6

wieder anderes gestaltete sich plötzlich dominanter

Integration_Detail4

und in seiner Gesamtheit ist es dann doch wieder stimmig:

“Integration I”

Integration_1.1

Vielleicht experimentiert Ihr auch einmal?

Viele Grüße,

Jutta Hellbach

Ähnliche Inhalte, die dich interessieren könnten

Kommentare zu diesem Artikel

8 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Erforderliche Felder sind mit * markiert

Liebe Leserin, lieber Leser des BERNINA Blogs,

um Bilder über die Kommentarfunktion zu veröffentlichen, melde Dich im Blog bitte an.Hier geht es zur Anmeldung.

Du hast dich noch nicht für den BERNINA Blog registriert?Hier geht es zur Registrierung.

Herzlichen Dank, Dein BERNINA Blog-Team