Heute war, wie gestern auch schon “kreatives” Wetter und noch schöner: es hatte über Nacht den ersten Schnee für diesen Winter gegeben und so machte ich mich an die geplanten Nikolaustüten, mit denen ich meine Nachbarskinder überraschen möchte.
Vor ein paar Tagen berichtete ich über eine Weihnachtskarte mit Linoldruck und dieser sollte in die Nikolaustüten ebenfalls hineinfinden.
https://blog.bernina.com/de/2015/11/weihnachtskarten-mit-linoldruck-maschinenquilten/
Und diese beiden Geschenkkordeln, die ich vor Wochen schon im schwedischen Möbelhaus mitnahm, sollten nun auch endlich mit der Nähmaschine verarbeitet werden.
So suchte ich in meiner Nähfussbox nach dem Kordelaufnähfuss # 43 und musste schnell feststellen, dass die zweifarbige Kordel dafür zu dick war. Was tun? Den Schnuraufnähfuss # 21 habe ich nicht und so nahm ich den Strickwarenfuss # 12 hervor, mit dem sollte ich mein Vorhaben auch bewerkstelligen können. Denn neben Paspeln nähen eignet er sich auch sehr gut zum annähen von Pailletten und festen Kordeln.
Die stabile Kordel führe ich von oben nach unten durch die kreisrunde Öffnung am Nähfuss
als Ober- und Unterfaden verwende ich ein Polyester Nähgarn und setze eine 90ger Nadel ein
die Kordelrolle stelle ich unter den Anschiebetisch, links der Nähmaschine. Die Alternative wäre, sie auf den Kniehebel zu schieben, doch den nutze ich nicht.
und für die ersten Aufnähversuche nutze ich ein Reststück KraftTex, stelle den Geradstich in der Grundfunktion ein und fixiere die Kordel mit einigen Vorwärts- und Rückwärtsstichen
danach wechsle ich zum Zickzackstich (Sticheinstellungen am Bildschirm) und nähe nach und nach die Schnur auf den Untergrund auf
Hier ist der Nahtanfang und der Wechsel zum Zickzackstich gut zu sehen
Für die Nikolaustüten schneide ich aus KraftTex 2 Zuschnitte 25cm x 40xm zu und bedrucke sie mit der Linoldruckplatte mit Weihnachtsmotiv. Hier kann natürlich ganz nach Geschmack gearbeitet werden – ob gedruckt, gestempelt, gemalt, geschrieben oder oder oder… wird ist jedem selbst überlassen.
Beim Aufnähen der Kordel, bzw bei der Drehung in der Sternspitze achte ich darauf, dass die Nadel jeweils rechts, bzw. links der Kordel im Material steckt
Die Enden der Kordeln liegen übereinander und werden mit einigen Zickzackstichen zusammen verbunden, anschliessend mit dem Geradstich gesichert. Die Kordel wird abgeschnitten und vorsichtig durch die kreisrunde Öffnung im Nähfuss gezogen.
Und schon ist die schlichte Weihnachtskarte aufgepeppt.
Nun mache ich mich an fertig bedruckten und getrockneten Zuschnitte der Nikolaustüten und nähe die Kordel auch hier im Sternmotiv auf
dazu nähe ich bewusst über die Farb- und Motivkante hinweg
Ich habe die Enden der Kordel länger belassen, da ich noch nicht weiss, ob hier eine weitere Gestaltung mit Schleife oder anderen anfallen wird…
Schön ist auch ein doppelt aufgenähter Stern, hierzu wird nochmals paralell zum ersten aufgenähten Muster Kordel aufgebracht
Die obere Kante der Nikolaustüte möchte ich mit einem Dreifachstich begrenzen, dafür nähe ich ein paar Teststiche, ich habe das etwas dickere Cotona von MADEIRA eingefädelt
Dann steppe ich beide oberen Kanten der Tüte ab
Und nun kann schon fast zusammengenäht werden, doch zuvor markiere ich noch die Bodenecken, die ich diesesmal ausschneide, da ich mit offenen Kanten arbeite. Ich markiere an beiden Bodenecken 5cm x 5cm und schneide diese Markierung aus. Damit die Lagen nicht verrutschen, hefte ich vorab alles mit Clips zusammen.
Die Seitennähte und die Bodennaht werden knappkantig abgesteppt, alle Nahtenden sehr gut sichern!
Die Bodenecken werden auseinandergefaltet und zusammengelegt. Das scheint zuerst bei dem sehr festen und sperrigen Material etwas schwierig. Daher einfach mutig sein und feste drücken und ziehen, wenn die Nahtenden gut gesichert sind, reisst nichts ein.
Damit das Nähgut bequem zu nähen ist, “falte” ich es wie eine Papiertüte zusammen – das geht mit dem KraftTex ganz hervorragend
und dann werden die Bodennähe beidseitig abgesteppt. Über die Bodennaht nähe ich zweimal rüber.
So flach liegt die Tüte und lässt sich bestens nähen. Anschliessend werden alle Fäden sauber zurückgeschnitten und die Tüte wieder aufgefaltet und in Form gebracht.
Mit der Lochzange stanze ich einige Öffnungen ca 1 cm unter die Oberkante der Tüten und ziehe doppelte Kordel hindurch, verknote sie und habe so eine einfache, doch funktionelle Aufhängung.
Und nun warten die Tüten noch auf ihre Füllung und ich denke, dass meine lieben Nachbarskinder schnell erahnen, von wem die Überraschung ist, die am Nikolausabend an ihrer Haustüre hängen wird.
Noch ist ja etwas Zeit bis zum Nikolausabend – warum also nicht noch schnell ein paar dieser speziellen Tüten nähen? Selbstgemacht ist doch viel schöner als selbstgekauft.
Liebe Grüße!
Jutta Hellbach
Das ist ja mal eine tolle Idee. Ich würd mich riesig freuen, wenn ich so etwa Schönes geschenkt bekäme.
Eine tolle Idee, “nicht nur zur Nikolaus (Weihnachtszeit)”
Hallo Ingrid,
ja, es können durchaus Allrounder sein, je nach äusserlicher Gestaltung. Und durch das stabile Material sind sie prima wiederverwendbar.
Viele Grüße,
Jutta
Hallo Jutta, das ist eine tolle Idee und dazu wunderbar umgesetzt.
Herzliche Grüße Birgit
Merci!
Hallo Jutta,Nachbarskind müsste man sein.?Lg Birgit
Oh Birgit,
wenn du nebenan wohnen würdest, das wäre was, was denkst du? 😉
Liebe Grüße ins weit entfernte Sauerland,
Jutta