Kreative Artikel zum Thema Nähen

Rustikaler adventlicher Tischläufer mit Jute-Stickereien (Teil1)

Heute ist nun schon der erste Advent. Und da ich beim diesjährigen BERNINA Blog Adventskalender keinen Beitrag geschrieben habe, möchte ich nun heute gerne noch eine kleine Adventsidee zum Nacharbeiten vorstellen.

Wir sind ja Anfang des Jahres in ein neues Zuhause, in der Nähe von Ulm umgezogen. Und es ist für uns das erste Weihnachten im neuen Haus. Mit all seinen schönen Räumen und den dazugehörenden Gestaltungsmöglichkeiten. So dekorierten mein Mann und ich gestern unseren grossen Wohn- und Essbereich mit den uns so wohlbekannten Dekomaterialien, die in den neuen Vierwänden so ganz neu erscheinen.

Und für den Esstisch wollte ich nun gerne noch einen ganz schlichten, winterlich, adventlichen Tischläufer nähen. Und zur Deko aus vornehmlich natürlichen Materialien wählte ich zwei meiner Korkstoffe um daraus den Tischläufer anzufertigen.

Den hell-dunkel gestreiften Korkstoff schneide ich in einige schmale, leicht schräg laufende Streifen. Das Material ist zum exakten Schnitt mit einer Lage Vliesofix hinterbügelt.

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Diese ausgeschnittenen Streifen positioniere ich auf einen Zuschnitt schwarzen Korkstoffs. Meine gewählten Abmessungen sind ca. 40cm Höhe x 120 cm Breite. Die zugeschnittenen Streifen sind in unterschiedlichen Breiten, zwischen 1,5 cm und 2,5 cm gewählt.

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Um passgenaue Anlegekanten zu erhalten, lege ich den zugeschnittenen Korkstreifen auf den dunklen Korkstoff und schneide im Winkel exakt zu.

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schiebe den Korkstoff auseinander

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und lege den Korkstreifen dazwischen – durch den Zuschnitt fügt er sich passgenau ein.

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Das vorhandene schwarze Korkstoffstück ist für meinen Esstisch zu kurz und ich entscheide mich diverse andere Farben noch mit hineinzunehmen. Hierzu eignen sich auch Reststücke des Materials besonders gut. Und wie zuvor beim “Streifenschnitt” wird nun das cremefarbige Korkstück auf den dunklen darunterliegenden Stoff aufgelegt und wieder ein Schnitt in einem frei gewählten Winkel ausgeführt.

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Weitere leicht diagonal liegenden Streifen finden dazwischen.

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Nun kann eigentlich schon alles mit der Nähmaschine zusammengenäht werden, falls man die einzelnen Zuschnitte nicht noch extra weitergestalten möchte. Zum direkten Zusammennähen schneide ich schmale Streifen (ca. 4cm x gewählte Höhe) aus Vliesofix zu und hinterbügele die eingelegten Streifen mit den breiteren Zuschnitten auf der Rückseite.

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Das Ganze schaut nun so aus.

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Die obere und untere Längskante wird sauber zurückgeschnitten.

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Anschliessend kann bereits zusammengenäht werden. Hierzu wähle ich aus den Quiltstichen meiner BERNINA 880 den Leiterstich. Bevor ich mit dem Leiterstich beginne, sichere ich den Nahtanfang mit ein paar Vor- und Rückwärtsstichen, Nadeleinstellung 2 Postionen seitlich der Mitte.

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Mit dem Zickzacknähfuss mit Gleitsohle # 52 nähe ich nun nacheinander alle schrägen Streifen ein.

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Hier ist gut zu sehen, dass die Nähfussmitte in der Fuge der beiden zusammenzunähenden Streifen liegt.

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Ich wollte nicht gleich alles zusammennähen, sondern den grösseren Zuschnitten noch eine besondere Gestaltung geben. In meinem Materialfundus fiel mit diese Woche eine Tüte mit einigen spannenden Stickgarnen, einer besonderen Fadenschere und meinem so oft gesuchten Fingerhut in die Hände. Ebenfalls in der Tüte befanden sich auch 2 Päckchen eines besonderen Jute-Garns, dass ich vor gut 2 Jahren einmal in einem Patchworkshop in Riehen gekauft hatte. Ich fand es damals ganz grossartig, wusste aber nicht gleich, was damit anfangen. Als ich das spröde und ungleichmässige Garn in die Hand nahm, keimte die Idee dieses Läufers….

Also zeichnete ich auf die Rückseite der Korkstoffe abstrakte Tannenbäume auf und stickte sie anschliessend grob aus.

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Nachdem alle Einzelteile fertig bestickt waren, konnte ich mich ans Zusammennähen, wie oben gezeigt, machen. Wichtig ist, dass sehr akkurat in der Höhe gearbeitet wird, sonst schneidet man hinterher wieder und wieder zurück und öffnet eventuell auch bereits geschlossene Nähte.

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In die Stickereien auf dem gestreiften Korkstoff brachte ich später noch ein dunkles Stickgarn auf, so dass sie deutlicher hervortreten.

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Ich nähte partienweise zusammen – Block für Block, sozusagen.

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Und zum Schluss alle Blockabschnitte zum Läufer zusammen – hier von rechts nach links zusammennähen, so dass sich das Nähgut nicht unter dem Freiarm der Nähmaschine staut.

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…… und draussen ist “Nähwetter”…..

 

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Nun ist der erste Adventssonntag und der Läufer liegt schonmal auf dem Tisch. Doch ist er eigentlich noch nicht fertig, denn momentan arbeite ich noch an der Rückseite, die ich Euch Montag, oder Dienstag zeige.

Für all diejenigen, die ihn nur einseitig arbeiten möchten hier noch ein Fertigstellungstipp: die Rückseite mit einem etwas festeren Vlies hinterbügeln, beispielsweise S320 von Freudenberg, wer es sehr fest haben mag nimmt Decovil light I von Freudenberg. Und den Rand der Adventsläufers steppt man am besten noch hübsch mit einem Dreifachgeradstich ab.

Korkstoffe, nicht nur in den gezeigten, sondern in vielen weiteren tollen Farben bekommt Ihr nach wie vor hier in meinem Korkshop.

Anbei noch ein paar “Stimmungsbilder”…

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Und ganz zum Schluss noch eine kleine Anekdote:

Mein Mann und ich sind ja Rheinländer und hin und wieder kommt da schonmal der “rheinische Slang” durch. Als er mich fragte, was das denn für ein Stickgarn sei, antwortet ich: “das ist Jute-Garn”. “Aha”, meinte er, “Jute-Jarn”. “Da nimmste also für den juten Adventsläufer nun dat jute Jarn, Jutta”. Und während des Stickens im Wohnzimmer am Abend, kam dann immer mal wieder “Und, jeht dat dann jut, mit dat jute Jarn?”. Nun ist die Rückseite dran, also kann ich mich wieder auf “jute Sprüche” jefasst machen…..

Schönen ersten Adventssonntagabend!

Viele Grüße

Jutta Hellbach

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