Kreative Artikel zum Thema Nähen

Weihnachtskarten mit Linoldruck + Maschinenquilten

Seit einigen Wochen arbeite ich intensiv an Objekten für eine neue Ausstellung. Zum einen bleibt daher momentan etwas weniger Zeit für den BERNINA Blog, zum anderen beschäfte ich mich mit zusätzlichen Drucktechniken. Eine davon, eine überhaupt nicht neue, sondern eine, die viele von uns bereits vor zig Jahren in der Schule erlernt haben, ist der Linoldruck.

Der Linoldruck, oder auch Linolschnitt, ist eine Technik, die im sogenannten Hochdruckverfahren arbeitet und dem Holzschnitt sehr ähnelt. In eine Linoleumplatte wird mit einem speziellen Werkzeug ein Negativmuster geschnitzt/geschnitten. Dieses Negativmuster wird mit Druckfarbe bewalzt und anschliessend auf Papier oder Stoff gedruckt.

Und mit diesem habe ich nun experimentiert und u.a. daraus auch gleich noch ein paar Weihnachtskarten gefertigt.

Was benötige ich dazu?

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Linoleumplatten, Schnittwerkzeug, Transparentpapier, Bleistift, Druckfarbe, eine Farbwalze aus Hartgummi, eine Andruckwalze ebenfalls aus Hartgummi, ein Plastiktischset/Glasplatte – und für die Karten KraftText oder Snappap – Tonpapier oder Tonkarton funktioniert ebenfalls.

Wer nicht frei arbeiten und schneiden möchte, überträgt zuerst ein Bild mit weichem Bleistift (2B) auf einen Bogen Transparentpapier. Diese Zeichnung wird mit der rechten Seite auf die Linoleumplatte gelegt; mit einem abgerundetem Gegenstand wird anschliessend über die gemalten Linien gefahren und so die Zeichnung auf das Linoleum übertragen.

Ich wählte als Vorlage nur einen Sternumriss, alles andere “lief” dann ganz von selbst. Kurze Zeit später hatte ich die fertige Druckplatte für die Weihnachtskarten fertiggeschnitten. Die Abmessung der Druckplatte: 15cm x 15cm.

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Aus nicht vorgewaschenem KraftTex schnitt ich 2 Bögen 20 x 40 cm zu und faltete sie jeweils zur Mitte hin.

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Dann trug ich die Linoleumfarbe auf ein Plastiktischset auf, verstrich sie mit einer schmalen Gummiwalze und strich die Farbe auf die geschnitzte Linoleumplatte auf.

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Die Platte wird dann mit der eingefärbten Seite auf den Kartenzuschnitt gelegt und mit der Andruckwalze mehrfach überrollt, damit sich die Farbe gut auf das Papier überträgt.

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Der erste Druck ist schon fertig.

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Es ist natürlich möglich, mit mehreren Farben die Platte einzufärben und zu drucken – hier auf dem schwarzen Untergrund kommt allerdings die schwarze Einfärbung kaum zur Geltung:

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Die erste Karte war ja schon ganz nett – diese neuen und so stark unterschiedlichen Drucke zu Siebdruck, Thermofaxsiebdruck, Stempeltechniken und Monoprint gefallen mir schon sehr. Daher gabs gleich einen zweiten Druckversuch auf weissem Grundmaterial mit schwarzer Farbe:

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So, genau so wollte ich es gerne haben. Und damit die Karte nicht wie die vorherige zu statisch wirkt, passe ich den zweiten Druck nur als Eckstück auf die Rückseite der Karte an:

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Dann muss die Farbe gut durchtrocknen, denn ich hatte noch vor, die Karten mit der Nähmaschine zu bearbeiten.

Ich packte mir das dünne, schwarzmatte “Frosted Matt” von Madeira auf die BERNINA 880 und montierte den offenen Stickfuss # 24. Die Fadenspannung regulierte ich stark herunter (2,0) und quiltete auf ein Reststück Krafttex ein paar Testlinien.

Dann ging ich mit dem Garn in den Druck hinein. Wichtig ist es zu Beginn den Unterfaden hochzuholen, auf der Stelle ein paar Stiche zu Quilten und Ober- und Unterfaden dann zurückzuschneiden.

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Anschliessend quiltete ich das gedruckte Motiv an einigen Stellen nach – doch so, dass es ein neues in sich geschlossenes Bild ergibt – das dann auf der Rückseite – der Innenseite der Karte schön anzusehen ist. Die lose Unterfadenspannung sorgt hier für ein ganz spezielles neues Bild.

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Und fertig ist eine weitere Machart an Karte für 2015.

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Viel Freude beim Nacharbeiten!

Liebe Grüße,

Jutta Hellbach

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