Kreative Artikel zum Thema Quilten

Bobbinwork mit der Q 20, ein Überraschungsmoment

Das Wunderwerk der Technik, die BERNINA Longarmmaschine Q 20 steht nun schon gut drei Monate in meinem Arbeitszimmer und nach wie vor entdecke ich Neues, Spannendes an ihr. Ebenso keimen Ideen, die ich an ihr ausprobieren, testen möchte. So rief ich vor einer Weile Regina Klaus, meine BERNINA Longarm Händlerin an und fragte sie, ob es nicht auch möglich sei, mit der Q 20 Bobbinwork zu quilten. Da ich auf Nummer sicher gehen wollte, um der Maschine keinen technischen Schaden zuzufügen rückversichere ich mich da lieber bei den Fachleuten von BERNINA, die die Maschinen in- und auswendig kennen. Also, meine Frage wurde bejaht. Wie wunderbar! Dann konnte es also losgehen.

Ich hatte von dem Kuhfellteppich noch reichlich dickes Garn von MADEIRA übrige. Das extra starke Aerofil würde mir auf Kork gearbeitet schon sehr gut gefallen. Das wäre markant und eben keines der typischen Bobbingarne. Ich spulte es auf die grossen Jumbospulen der Q 20, da gehen schon etliche Meter drauf. Zwar kenne ich die grossen Spulen von meiner vorherigen BERNINA 820 und der jetzigen BERNINA 880 bereits, doch ist diese rote Spule hier nochmals mit mehr Garn zu bestücken. Die Garnrolle setzte ich auf den Garnrollenhalter, der über dem Näharm befestigt ist, führe das dicke Garn durch die vorgesehenen Fadenführungen zum Spulen, fixiere es in der roten Spule und starte den Aufspulvorgang. Ich habe nun zwar keine genaue Vorstellung davon, wieviele Meter Garn sich auf ihr befinden, jedoch sollten es schon viele sein.

bobbinspulen

Damit ich das Quilten nicht durch ein wiederholtes Spulen unterbrechen muss, bereite ich mir direkt 2 Spulen vor.

bobbinspule

Was gab es vorab noch zu tun? Die Spulenkapsel öffnete ich mittels Schraubendreher ein klein wenig, damit das Garn bequem herauslaufen konnte. An der Fadenspannung musste ich nichts ändern, dazu testete ich zuvor das Quilten auf einem kleinen Stück Arbeitsmaterial. Ganz automatisch stellt sich die BERNINA Q 20 auf Faden und Nähgut ein.

Ich wählte für mein Vorhaben – einen Shopper – das cremefarbene Korkleder/Korkstoff aus. Für das Bobbinwork arbeite ich auf der linken Seite, drehe daher den Korkstoff herum. Den Unterfaden, in dem Fall das starke dicke Aerofil ziehe ich mit dem Oberfaden (Polyestergarn) nach oben, sichere die Naht mit zwei, drei kleinen Stichen und schneide beide Fadenenden zurück.

bobbinunterfaden

Und dann beginne ich aus der Fantasie heraus zu quilten. Kritzel eine abstrakte ineinanderlaufende unlesbare Schrift und mache mir keinerlei Gedanken, wie das Ganze später ausschauen wird. Irgendwie wird es passen. Das ist die Essenz beim freien ungenauen Arbeiten – versuchen nicht perfekt zu sein. Was manchmal Kopfzerbrechen bereiten kann.

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Zwei kleinere Textblöcke sind fertig. Ich sichere das Nahtende und bin neugierig, wie die Vorderseite ausschauen wird.

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Vielleicht mag sie für den Betrachter etwas dünn und “gaggelig” sein, für mein Vorhaben ist sie genau richtig. Und ich bin sehr angetan von der Stichqualität.

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Nun folgen diverse Blüten. Je länger ich vor mich hin quilte, desto einfacher wird das Loslassen und die Ideen fliessen nur so. Rückseite – und –

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Vorderseite. Unordentlich, ungenau, nicht perfekt. Perfekt!

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Die erste Seite ist fertig.

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Und die zweite ist es ebenfalls. Diese zweite Seite wurde mit genau einer vollen Bobbin gequiletet, das ist schon eine Menge Faden, die auf die Spule passt.

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Anschliessend markiere und coloriere ich mein Quilting. Mit der zusätzlichen Farbe verändert sich das Quilting und wird nun zur Grundlage. Daher sollte und durfte es auch so filigran in der “Schrift” sein.

bobbincolor3

Auch die abstrakten Blüten erhalten Farbtupfer.

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Die Taschenböden aus mintfarbigem Korkstoff werden an die beiden Taschenaussenseiten angebracht.

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Die Aussentasche ist bereits zusammengenäht, das Futter liegt bereit.

bobbinfutter

Kurze Zeit später ist der Shopper fertig. Anbei noch ein paar Fotos zum Betrachten.

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Vielleicht fragt man sich nun, warum ich die für die Maschine relativ kleinen Korkzuschnitte überhaupt an ihr gequiltet habe. Nun, es ist ganz einfach. Hier habe ich den Überblick, muss kein Material drehen oder zusammenrollen, sondern kann es flach vor mir liegen lassen. Ausserdem möchte ich auf das fantastische Stichbild der BERNINA Q20 beim Quilten nicht mehr verzichten. Diese Bobbinwork hat mir wieder einmal gezeigt, dass die ausgereifte und ausgefeilte Technik der BERNINA Longarmmaschinen, die Fadenspannung selbst zum NonplusUltra selbst zu regulieren, funktioniert.

Viele Grüße,

Jutta Hellbach

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