AI WEIWEI
translocation – transformation
‘Alles ist Kunst – alles ist Politik’, so Ai Weiwei (* 1957), der zu den international bekanntesten Künstlern der Gegenwart zählt. Als Konzeptkünstler, Dokumentarist und Aktivist setzt er sich nicht nur kritisch mit Geschichte, Kultur und Politik seiner Heimat China auseinander, sondern reagiert auch auf gesellschaftliche Realitäten wie aktuell die Fluchtbewegung zwischen Ländern und Kontinenten. Bis 20. November 2016 zeigt das 21er Haus (Wien) seine erste grosse Einzelpräsentation in Österreich.
Im Zentrum von ‘translocation – transformation’ stehen die Veränderungsprozesse, die durch Ortswechsel, Vertreibung und Migration ausgelöst werden, ob nun bei Menschen oder an Objekten. Das Thema der Transformation zieht sich wie ein roter Faden durch Leben und Werk Ai Weiweis: von seiner Kindheit, den Anfängen in New York über seine Rückkehr nach China, die Zeit unter Hausarrest bis zu seiner Entlassung aus der Staatshaft und zur Migration nach Berlin.
Das Hauptwerk inmitten der grossen Ausstellungshalle im 21er Haus bildet die Installation ‘Wang Family Ancestral Hall’. Sie zeigt eine Ahnenhalle aus der Zeit der späten Ming-Dynastie, deren Haupthalle originalgetreu wiederaufgebaut wurde. Die 14 Meter hohe Konstruktion aus Holz, die aus über 1.300 Einzelteilen besteht, ist zum ersten Mal ausserhalb Chinas zu sehen.
Das Ahnenhaus gehörte einst der Familie Wang, bedeutenden Teehändlern aus der südlichen Provinz Jiangxi. Während der Chinesischen Kulturrevolution wurde die Familie vertrieben, und die Ahnenhalle verfiel. Ai Weiwei kaufte das Gebäude von einem Investor und übertrug es in den Kunstkontext. Seiner ursprünglichen Funktion enthoben erhält es nun durch den Prozess der Translozierung eine neue Bedeutung.
Ausschlaggebend für die Auswahl dieser Arbeit war die Parallele zur Geschichte des 21er Haus. Der für die Weltausstellung 1958 in Brüssel konstruierte Länderpavillon sollte zunächst verschrottet werden, wurde dann jedoch nach Wien verlegt und als Museum für zeitgenössische Kunst adaptiert.
Zwei weitere Arbeiten im 21er Haus greifen das Thema der Transformation auf, zugleich beziehen sie sich auch auf die Teekultur in China und damit wiederum auf die ursprünglichen Besitzer der Ahnenhalle: Das ‘Teahouse’ aus gepresstem Pu-Erh-Tee, sowie ‘Spouts’.
Diese Installation setzt sich aus rund 2,5 Tonnen porzellanener Schnäbel von antiken Teekannen zusammen, die auf dem Boden der grossen Ausstellungshalle wie ein Teppich ausgebreitet sind.
Darüber hinaus greift Ai Weiwei das aktuelle Flüchtlingsthema mit ‘F Lotus’ auf, einer Installation aus 1.005 gebrauchten Schwimmwesten.
Angeordnet wie ein kalligrafisches F schwimmen die 201 Ringe aus jeweils fünf Westen wie Lotusblüten auf dem Wasser des barocken Bassins im Park des Oberen Belvedere.
Umsäumt wird diese ortsspezifische Arbeit von Circle of Animals/Zodiac Heads mit Bronzeköpfen der zwölf Tiere aus dem chinesischen Horoskop. Jede einzelne Plastik setzt sich aus einem drei Meter hohen Pfahl und einem rund 500 Kilo schweren Tierkopf zusammen.
Ai Weiwei bezieht sich damit auf die bronzenen Tierköpfe jener Wasseruhr, die sich einst im Garten des kaiserlichen Sommerpalasts Yuanming Yuan in Peking befand. Die Wasseruhr der Brunnenanlage bestand aus zwölf Figuren mit Menschenkörpern und Tierköpfen, die als Zeitmesser alle zwei Stunden Wasser spien. Französische und britische Truppen verwüsteten 1860 am Ende des Zweiten Opiumkriegs die gesamte Palastanlage. Unzählige Kulturschätze, darunter die Bronzeköpfe, wurden gestohlen und über die ganze Welt verstreut. Die Rückforderung der wiederentdeckten Originale, die am Kunstmarkt Millionen erzielen, wurde zum Politikum. Bis heute werden fünf Skulpturen vermisst. Ai Weiwei reagierte darauf mit einer Neuerschaffung des Zyklus, nicht originalgetreu, sondern als eigene künstlerische Interpretation im überdimensionalen Format. Ganz bewusst spiesst er die von den europäischen Plünderern ‘geköpften’ Häupter auf Pfählen auf.
Im Treppenhaus des Oberen Belvedere lässt Ai Weiwei drei Kreaturen wie Drachen steigen. Die Figuren aus Bambus und Seide stellen Fabelwesen aus dem Shanhaijing (‘Klassiker der Berge und Meere’) dar, der ältesten überlieferten Sammlung chinesischer Mythologie.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erhältlich.
Empfehlenswert sind die Videos auf Website und Blog des Museums.
Info:
14. Juli – 20. November 2016
AI WEIWEI
translocation – transformation
21er Haus
Museum für zeitgenössische Kunst
Quartier Belvedere
Arsenalstrasse 1
1030 Wien
Österreich
Öffnungszeiten:
Di: 11 – 18 Uhr
Mi: 11 – 21 Uhr
Do – So: 11 – 18 Uhr
An Feiertagen geöffnet
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The Festival of Quilts
Über das Festival of Quilts – den grössten Event dieser Art in Europa – habe ich hier im Blog schon viele Male berichtet; es ist eigentlich alles schon gesagt. Es ist der Treffpunkt, ein Einkaufsparadies …
… rund 1000 Quilts, die in verschiedenen Kategorien zum Wettbewerb eingereicht werden …
… Ausstellungen vom Feinsten für jeden Geschmack …
… die auch unter sehr guten Bedingungen präsentiert werden können, wie ich als Ausstellerin dort schon selbst erfuhr.
Dieses Jahr ist wieder die 6. Europäische Quilt-Triennale als eines der Highlights zu nennen, hier ein Bild von der Vernissage in Heidelberg:
Aber auch Cécile Trentini (CH), die wie bereits berichtet, ihre komplette Circonvolutions-Serie zeigen wird, Brigitte Morgenroth (D), Gruppen wie Art Textiles: Made in Britain, Fine Art Quilt Masters oder die SAQA-Ausstellung versprechen sehr viel. Ich bin gespannt! Den Überblick findet man hier auf der Website
Info:
11. – 14. August 2016
The Festival of Quilts
NEC
Halls 7 – 9
Birmingham
England
Öffnungszeiten:
Do – Sa: 10 – 17.30 Uhr
So: 10 – 17 Uhr
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Quiltfestival Riga 2016
Bereits zum 8. Mal findet das Quilt Festival Riga im August 2016 statt und zwar, wie schon seit zwei Jahren, wieder in den neuen schönen Räumlichkeiten des restaurierten Kulturpalastes Ziemelblazma, der inmitten von einem grosszügigen, aus dem Jahr 1904 datierenden Park, etwa eine halbe Stunde vom Stadtzentrum entfernt im nördlichen Teil der Stadt liegt.
Auf dem Programm stehen verschiedene Ausstellungen wie z.B. ‘Stories of Lativia’ oder ‘Love’ – Miniquilts eines internationalen Wettbewerbs. Die Einzelausstellung in diesem Jahr ist die tolle Serie ‘Monochrom’ von Barbara Lange (D):
um nur einige zu nennen. Auch alle, die Mode und Accessoires mit Patchwork- und Quiltelementen schätzen, dürfen sich auf originelle Ideen und Ausführungen freuen, wie der Rückblick auf die letztjährige Veranstaltung beweist.
Auch die historische Altstadt Rigas ist immer einen Besuch wert, wie ich schon 2012 feststellen konnte – hier gehts zu meinen damaligen Berichten hier im Blog – besonders das Viertel mit den Jugendstil-Bauten rund um die Alberta iela und Elizabetes iela hatte es mir persönlich angetan und kann am Ende dieses Berichts nochmals angesehen werden.
Info:
13. August -11. September 2016
8th International Quiltfestival Riga 2016
Latvian Quilt Association
Kulturpalast ‘Ziemelblazma’
Ziemelblazmas iela 36
Riga LV 1015
Lettland
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Mit 100 g Wolle
‘Mit 100 g Wolle’ war ein Wettbewerb, der 2015 von der wallonischen Vereinigung ‘Filière laine’ durchgeführt wurde und an dem 129 Künstlerinnen und Künstler aus 9 Ländern teilnahmen. Die Kreativen gingen von rohem oder gesponnenem, von ungefärbtem oder gefärbtem Rohmaterial aus, die Wahl der Technik stand ihnen völlig frei, jedoch durften nur die 100 g Wolle verwendet werden, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung gestellt wurden – 100 g direkt aus Schafzuchtbetrieben in Belgien und Frankreich.
Die Jury wählte für diese schöne Ausstellung, die nun in der Alten Tuchfabrik in Esch-sur-Sûre (Luxemburg) gezeigt wird, 30 Werke aus. Von einem gefilzten Bolero bis zu einem erigierten Penis, von gestrickten Handschuhen bis zu Ketten in allen Farben, Schmetterlingen, über Bäume und … Schafe, sieht man Wolle in all ihren Stadien – roh, gesponnen, gewebt, gestrickt, gefärbt, geknotet, gehäkelt – immer nur 100 Gramm!
Info:
1. Juli – 24. August 2016
Mit 100 g Wolle
Alte Tuchfabrik
15, route de Lultzhausen
9650 Esch-sur-Sûre
Luxemburg
Öffnungszeiten:
täglich: 10 – 18 Uhr
Eintritt frei
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Nadel – Faden – Stoff
Sie wollten schon immer einmal ihre selbst gefertigten Patchworkarbeiten ausstellen? Diese Gelegenheit bietet das Hennebergische Museum Kloster Veßra am Samstag, den 6. August 2016 für einige Stunden. Alle Hobbyquilter und Besucher sind eingeladen, in der Zeit von 13 bis 16 Uhr, ihre eigenen Quilts mit in das Museum zu bringen. Präsentiert werden die kunstfertigen Näharbeiten auf Wäscheleinen, Gartenzäunen und Bänken im Freigelände neben den Fachwerkhäusern des Museums. Bitte vergessen Sie nicht, auch Wäscheklammern mitzubringen!
Die spontane Schau, an der sich jeder ohne Anmeldung beteiligen kann, ergänzt die aktuelle Sonderausstellung, die seit dem 8. Mai 2016 unter dem Titel ‘Nadel – Faden – Stoff’ in der ‘Kleinen Galerie’ des Museums zu sehen ist. Hier präsentieren zehn handarbeitsbegeisterte Frauen aus Thüringen und Bayern, die sich regelmässig zum gemeinsamen Nähen und kreativen Erfahrungsaustausch im Museum treffen, ihre schönsten Kreativprodukte, zu denen neben den textilen Wandbildnissen auch Bettdecken, Taschen, Schmuckbeutel, Buchhüllen und Spielzeug gehören.
Deren Ausstellerinnen sowie Kursleiterin Regina Langbein sind an diesem Nachmittag vor Ort und stehen für Gespräche und zum Erfahrungsaustausch zur Verfügung. Kaffee, Kuchen, Eis und Getränke in unmittelbarer Nähe der Freiluftausstellung sowie ein Verkaufsstand mit Patchworkarbeiten versprechen einen Genuss für alle Sinne. Auch für mitgereiste Partner, Kinder und Enkelkinder bietet das Museum mit seinen Technik-, Geschichts- und Sonderausstellungen sowie der Spielscheune viel zu erkunden.
Zum Abschluss des kreativen Nachmittages wird um 16 Uhr der Quilt ‘Blumenkorb’ von Regina Langbein zugunsten des Kinder- und Jugendhospizes Tambach-Dietharz verlost. Bei schlechtem Wetter muss die Schau, für die der normale Museumseintritt gilt, nicht ausfallen, sondern wird in die Ausstellungsräume und Fachwerkhäuser des Museums verlegt.
Info:
8. Mai – 4. September 2016:
Nadel – Faden – Stoff
Hennebergisches Museum Kloster Veßra
Kleine Galerie
Anger 35
98660 Kloster Veßra
Deutschland
Sa, 6. August 2016:
Spontanausstellung: Museumsbesucher stellen ihre eigenen Patchwork-Arbeiten aus
13 bis 16 Uhr
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…im Dialog / dialogando…
Die Patchworkgruppe ‘Happy Quilters’ aus Lana/Meran (Italien) hat die Ausstellung ‘…im Dialog / dialogando…’ organisiert.
Bekannte Gemälde grosser Maler waren die Inspirationsquellen für die entstandenen Quilts. Die Bilder wurden den mitwirkenden Patchworkerinnen durch ein Los zugeordnet. So kam es, dass nur drei mal Friedensreich Hundertwasser, aber sieben mal August Macke gezogen wurden.
Das Aussergewöhnliche an dieser Ausstellung ist, dass vier verschiedene Gruppen teilgenommen haben und dass sich auch die international bekannte italienische Patchworkerin Rita Frizzera daran beteiligt hat. Die Ausstellung wurde bereits von ca. 30.000 Personen besucht und erzielte einen riesigen Erfolg. Nun hat die Gruppe zur Freude der Teilnehmerinnen die Möglichkeit erhalten, ihre Ausstellung ab dem 5. August 2016 auch bei der Galerie Quilt Et Textilkunst in München zu zeigen.
Info:
5. – 26. August 2016
…im Dialog / dialogando…
Ausstellung der Gruppe ‘Happy Quilters’
Galerie Quilt Et Textilkunst
Christine Köhne
Sebastiansplatz 4
80331 München
Deutschland
Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 10 – 18 Uhr
Sa: 10 – 16 Uhr
Vernissage:
Fr, 5. August 2016, 18 Uhr
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30 Jahre Dansk patchwork forenings
Die Dänische Patchwork Vereinigung ‘Dansk patchwork forenings’ besteht seit 30 Jahren und feiert das Jubiläum in Odense (Dänemark). Es gibt viel Patchwork zu sehen. Ausserdem hält die britische Quilterin Sheena J. Norquay einen Vortrag über den Einfluss der Orkney-Inseln auf ihre Quilts (auf Englisch). Alle sind willkommen!
Info:
27. – 28. August 2016
30 Jahre Dansk patchwork forenings
Odense Congress Center
Ørbækvej 350
Odense, 5220
Dänemark
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Zerbrechlicher Luxus
Mehr als 4.000 vollständige Gläser umfasst die weltweit grösste Sammlung römischer und fränkischer Glasgefässe im Römisch-Germanischen Museum Köln. Dieser Schatz, der durch Ausgrabungen im Kölner Stadtgebiet Jahr für Jahr wächst, steht im Mittelpunkt der Ausstellung ‘Zerbrechlicher Luxus’. Noch bis zum 13. November 2016 bietet sie einen einzigartigen Querschnitt durch eintausend Jahre antiker Glaskunst.
Der Werkstoff Glas hat in Köln eine zweitausendjährige Tradition. Bald nach der Gründung der Stadt in den Jahren kurz vor Christi Geburt finden geschäftstüchtige Händler Wege, um das ebenso zerbrechliche wie kostbare Gut für anspruchsvolle römische Käufer zu importieren. Millefiorischälchen aus Syrien und Glasnäpfe aus Oberitalien gelangen so an den Rhein.
Den Händlern folgen spezialisierte Handwerker. Zugewanderte Glasmacher aus dem Mittelmeerraum produzieren in der Colonia seit der Mitte des 1. Jahrhunderts nach Christus zunächst Gefässe aus importierten Rohglasbarren. Doch schon bald erkennt man, dass beispielsweise die bei Frechen anstehenden reinen Sande hervorragend zur Herstellung von Glasgefässen geeignet waren. Die feuergefährlichen Glashütten siedeln die Römer ausserhalb der Stadtmauern an.
Anfangs fertigen die Kölner Werkstätten einfache blaugrüne Glasgefässe. Doch das Repertoire wird bald erweitert. Durch Einblasen in mehrteilige Formen entstehen vielfältige Gläser: Weinkrüge, die Fässer nachbilden, Salbfläschchen in Form von Muscheln oder Trauben oder gar ein die Panflöte spielender Affe.
Die mit farbigen Glasfäden dekorierten Schlangenfadengefässe zählen ebenso zu den ‘Kölner Produkten’ wie die durch die leuchtenden Glastropfen charakterisierten Nuppengläser, die edelsteinbesetzte Silbergefässe in Glas imitieren – eine Mode im 3. Jahrhundert. Immer zahlreicher werden Gefässformen und Dekor. Höchste Geschicklichkeit, Sorgfalt und Geduld war für Emaillemalerei auf Glas erforderlich. Die hochwertigen Produkte stellte ein Glasatelier vermutlich auf Bestellung seiner vermögenden Kundschaft her.
Auch das kostbarste Glas des Römisch-Germanischen Museums ist ein Kölner Bodenfund: Das weltweit einzige dreifarbige Netzglas, ‘Kölner Diatret’, erinnert an die Vergänglichkeit des Lebens und fordert in purpurroten Lettern auf: ‘Trinke und lebe gut immerdar’!
Lange vermutete die Forschung, dass die Stadt im Frühmittelalter brach fiel und an Wohlstand nicht mehr zu denken war. Ausgrabungen beweisen jedoch, dass Glas auch am Übergang von der Antike zum Mittelalter gefragter Luxus ist, produziert nach römischen Rezepturen inmitten der Kölner Altstadt. Der Arbeitsprozess bleibt unverändert, doch das Formspektrum passt sich dem Geschmack der neuen Zeit und den neuen Bewohnern der Stadt, den frühmittelalterlichen Franken, an. An die Stelle römischer Formvielfalt treten einfache Schalen und Becher.
Durchaus mit einem Tropfen Wehmut zeigt das Museum auch herausragende Gläser, die im 18. oder 19. Jahrhundert in Köln gefunden, von den Findern aber veräussert wurden und nun in den Sammlungen anderer grosser Museen bewahrt werden.
Doch die Ausstellung berichtet nicht nur von der Formenvielfalt und der Kunstfertigkeit römischer und frühmittelalterlicher Glashandwerker. Sie zeigt Glas auch im Kontext römischer und fränkischer Bestattungssitten und Glaubensvorstellungen, denn vor allem dem Brauch, Verstorbenen Glasgefässe ins Grab zu geben, verdanken wir, dass die hochempfindlichen Gläser der Antike unversehrt Jahrtausende überstanden haben. Die Ausstellung widmet sich darüber hinaus den Rohmaterialien und technischen Fertigkeiten der antiken Glasmacher. Ein Ausblick auf die nachantike Entwicklung von Glasgefässen beschliesst die Präsentation.
Info:
3. Juni – 13. November 2016
Zerbrechlicher Luxus
Köln – ein Zentrum antiker Glaskunst
Römisch-Germanisches Museum
Roncalliplatz 4
50667 Köln
Deutschland
www.roemisch-germanisches-museum.de
Öffnungszeiten:
Di – So: 10 – 17 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat: 10 – 22 Uhr
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TEXTIL?
‘Textil?’ fragt man sich gelegentlich bei einem flüchtigen Blick auf strukturierte Oberflächen. Wie selbstverständlich ordnet man Stricken, Sticken, Häkeln, Klöppeln, Patchworken etc. ausschliesslich dem Textil zu.
Der Schwerpunkt der Jahresausstellung liegt jedoch auf ganz anderen Materialien, die sich dieser Strukturen bedienen. Textile Techniken werden mit ungewöhnlichen Materialien zu einer neuen Ästhetik umgesetzt und spezifische Oberflächen, wie zum Beispiel Flecht-, Web- oder Färbemuster, auch auf nicht-textile Materialien übertragen. Die Ausstellung geht diesem Phänomen anhand der eingereichten Arbeiten nach und setzt sie in Bezug zu den textilen Beiträgen. Natürlich kommt dabei das Textil als ‘Quelle der Inspiration’ in dieser Ausstellung nicht zu kurz. Zu entdecken sind Arbeiten in überraschender Vielfalt, die das Auge zu immer neuen, unerwarteten Assoziationen anregen.
Info:
8. Juli – 3. September 2016
TEXTIL?
Jahresausstellung der Mitglieder
Bayerischer Kunstgewerbeverein e.V.
Pacellistrasse 6 – 8
80333 München
Deutschland
www.bayerischer-kunstgewerbeverein.de
Öffnungszeiten:
Mo – Sa: 10 – 18 Uhr
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S!LK NOW
Im Deutschen Textilmuseum Krefeld dreht sich derzeit alles um das Thema ‘Seide’. Kürzlich wurde die Zusatzausstellung ‘S!LK NOW’ der AMD Akademie Mode & Design Düsseldorf im Deutschen Textilmuseum Krefeld eröffnet, die sich den unterschiedlichen Facetten der zeitgenössischen Seide widmet. Sie zeigt die kreative Vielfalt des europäischen Textildesigns, Entwürfe zum zeitgemässen Modedesign, lässt Protagonisten der Seidenproduktion zu Wort kommen und fragt nach dem Fortleben der Krefelder Seidentradition heute.
‘S!LK NOW’ ergänzt die zentrale Ausstellung zur Geschichte und Entwicklung des edlen Fasermaterials mit Titel ‘Seide – Textile Pracht aus 2000 Jahren’- hier gehts zu meinem Bericht -, die anhand der eigenen Sammlungsbestände die Geschichte und Gestaltung der Seide und ihren Weg von China nach Europa bis ins 20. Jahrhundert präsentiert.
Die Präsentation wird noch bis zum 11. September 2016 zu sehen sein. Im Mittelpunkt steht dabei das textile Seiden-Know-how Europas im 21. Jahrhundert. Nicht zuletzt sind es die Kunstfertigkeiten und das technologische Wissen der europäischen Spezialisten in der Seidenherstellung, insbesondere der Weberei, Druckerei, Färberei und Stickerei, die bis heute der Haute Couture und ihren Designern kreative Höhenflüge ermöglichen.
Info:
17. Juli – 11. September 2016
S!LK NOW
Deutsches Textilmuseum Krefeld
Ausstellung der AMD Akademie Mode & Design
Andreasmarkt 8
47809 Krefeld-Linn
Deutschland
Öffnungszeiten:
Di – So: 10 – 18 Uhr
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… und das gibt es auch noch:
Au seul bruit du soleil
Aus Anlass der noch bis zum 18. September 2016 laufenden Sonderausstellung über das Werk von Jean Lurçat (1892-1966) ‘Au seul bruit du soleil’ in der Galerie des Gobelins im Musée mobilier national, Paris (Frankreich), bieten die Jean-Lurçat-Gesellschaft Eppelborn e.V. und die Gemeinde Eppelborn für alle Interessierten am Samstag, 17. September 2016 eine Bustagesfahrt nach Paris mit Besuch der Ausstellung an. Gezeigt werden Gemälde, Möbel und Keramiken, aber auch grosse Tapisserien des vor 50 Jahren verstorbenen französischen Künstlers, die meisterhaft in Szene gesetzt sind. Der Eppelborner Museumsleiter Matthias Marx wird dabei durch die Ausstellung führen.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Anmeldung erforderlich. Weitere Informationen, Bilder und Kontakt über die Website des Museums www.jean-lurcat.de
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Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.
Weitere Ausstellungen finden Sie auf meiner Website www.quiltsundmehr.de in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.
Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!
Noch ein interessanter Ausstellungstipp für Textiliten:
Noa Eshkol – Angels & Angels
Seit dem 01.07.2016 und noch bis 11.09.2016 im Badischen Kunstverein, Waldstr. 3, Karlsruhe
ÖZ: Di.-Fr. 11:00-19:00 Uhr, Sa./So. 11:00-17:00 Uhr
http://www.badischer-kunstverein.de/index.php?Direction=Programm&Detail=666
http://www.art-in.de/inckv2.php?id=5128
LG Luitgard
vielen dank, liebe luitgard, fürs mitdenken und ergänzen!
Hallo Gudrun, herzlichen Dank, dass du auch unsere Ausstellung”…im Dialog/ dialogando…” angeführt hast. Die Happy Quilters freuen sich die Ausstellung bei Frau Köhne in München zeigen zu können. Einige von uns werden anwesend sein.
halli hallo claudia,
na klar kündige ich solch schöne ausstellungen an 🙂
leider kann ich persönlich nicht zur vernissage kommen, aber ich drücke euch alle zur verfügung stehenden daumen und wünsche der ausstellung weiterhin einen super erfolg.
beste grüsse, auch über die alpen nach südtirol!
gudrun
Hallo Gudrun,
wie immer eine tolle Mischung. Die Kunst von Ai Weiwei im und um’s Belvedere fasziniert. Mir gefällt die Installation der Teekannenschnäbel gut. Habe neben Stoff auch ein Faible für Keramik. Das Belvedere samt Anlage fand ich bei einem Besuch vor einigen Jahren einfach traumhaft. Aber auch die anderen Tipps, interessant und ausgewogen. Du hast da wirklich ein Händchen.
Viele Grüße
Birgit
halli hallo birgit,
danke dir sehr für das lob. freut mich natürlich, wenn’s gefällt. das mit dem händchen ist gut gesagt – ich muss mich ja immer nach dem angebot richten und alles findet nicht zu mir oder manchmal auch erst zu spät. um so besser, wenn wenigstens ein treffer dabei ist 🙂
beste grüsse
gudrun
Vielen Dank für die schönen Ausstellungstipps! Ich fand die Beschreibung der Ausstellung von Ai Weiwei sehr hilfreich, so kann ich das ganz gut nach vollziehen.
Merci vielmals sagt stoffmadame
halli hallo stoffmadame,
schönen dank zurück! nicht nur nachvollziehen – angesichts der aktuellen diskussion um neuinterpretationen des (art) quilts bzw. seine fort- und weiterentwicklung dachte ich, es wäre interessant zu sehen, was sonst noch so passiert. ich finde die daraus entspringenden impulse ungewöhnlich und inspirierend. sein schwimmwestenprojekt hat mich persönlich besonders fasziniert!
beste grüsse
gudrun
Hallo Gudrun!
Mal wieder die Qual der Wahl — vielen Dank für Deine reichhaltige Aufzählung.
Vielleicht Odense? Vielleicht auf eigenem Kiel? Mal sehen.
Liebe Grüße
Wiebke
halli hallo wiebke,
vielen dank! ich muss zugeben, dass ich dabei an dich dachte 🙂
aber an der ostsee würde auch riga liegen!
beste grüsse
gudrun