Gastbeitrag von Géraldine Honauer: Géraldine ist Künstlerin und Studentin an der ZHdK. Natürlich konnte ich Géraldines Anfrage für die Ausleihe einer Stickmaschine nicht ausschlagen. Gerne habe ich ihr geholfen, ihre Sätze mit unserer B 580 auf die Reise zu schicken.
An zwei Strassen-Kunstaktionen hat die Künstlerin Géraldine Honauer unsere BERNINA 580 eingesetzt. Sie hat am Landsgemeindeflohmarkt in Glarus Kleidungsstücke von Passanten mit dem Satz „Können Sätze Reisen“ bestickt. Mit dem Besticken von Kleidern zufällig ausgewählter Passanten verwandelte sie seriell gefertigte Gebrauchsgegenstände in wertvolle Einzelstücke. Sogar Christian Marti, Gemeindepräsident von Glarus hat mitgemacht und liess sich sein Hemd besticken. Die Freiwilligen wurden aufgefordert als Performer/innen mit den Kleidungsstücken an die Ausstellungseröffnung zu erscheinen. So hat die Künstlerin mit der BERNINA Kunst geschaffen und die Teilnehmer zeigen ihre bestickten Hemden, Blusen, Hosen, Röcke und Jacken voller Stolz und im Bewusstsein, dass sie nun ein Unikat besitzen.
„Das Arbeiten mit dem Stickautomaten war sehr einfach“, sagt die Künstlerin. „Die Teilnehmer mussten auch gar nicht lange warten, bis der Satz auf ihr Kleidungsstück gestickt war“, ergänzt sie. Die Passanten, die der Performance zugeschaut haben waren beeindruckt, wie schnell der Satz fertig gestickt war. „Alles geht automatisch, sogar der Faden wird am Ende abgeschnitten“, stellte eine Passantin begeistert fest.
Sätze aus dem Alltag einfangen
Géraldine Honauer arbeitet immer wieder mit Sätzen, die ihr unterwegs begegnen oder die ihr spontan einfallen. Sie regen zum Denken an und werfen Fragen auf oder geben Lebensweisheiten wieder.
Die Künstlerin freut sich, dass ihre Sätze reisen können und ist gespannt, ob sie ihnen irgendwann wieder begegnet. Sie bedankt sich ganz herzlich bei BERNINA, die ihr den Stickautomaten für ihre Performance gratis zur Verfügung gestellt hat.
Im Kunstraum der Gepäckausgabe in Glarus zeigte Géraldine Honauer neue Arbeiten, in welchen sich alte und frische Fundstücke zu vielfältig interpretierbaren Werken vereinen. Bekannte Symbole und gewöhnliche Gegenstände werden der ursprünglichen Umgebung entlehnt und entfalten in neuen Kombinationen und im losgelösten Kontext der Gepäckausgabe eine neue Leseart.
Alle entstandenen Werke verweisen auf nicht direkt lokalisierbare Orte rund um Glarus und schöpfen aus oft unspektakulären aber immer tiefschürfenden Erinnerungen unseres Alltags.
Der Titel der Ausstellung verweist auf die sprichwörtliche Tätigkeit „einen Knoten ins Taschentuch knüpfen“, welche uns helfen soll uns zu erinnern oder etwas Bestimmtes nicht zu übersehen. Die künstlerische Praxis von Géraldine Honauer antwortet unmittelbar auf Situationen, Ereignisse, Begegnungen oder Materialsammlungen unterschiedlichster Art. Sie können Auslöser von Nachforschungen oder Gesprächen, und schliesslich Entscheidungen für Aktionen, Performances oder installativen Werken werden.
www.geraldinehonauer.com – die Künstlerin
www.gepaeckausgabe.com – der Ausstellungsraum
Wer jetzt Lust zum Sticken bekommen hat, dem empfehle ich das neue Multitalent, die B 555. Sie verbindet einfaches Nähen mit kreativem Sticken.
Tolle Aktion, Kunst und Alltag gekonnt zu verbinden. Glückwunsch. Auch die Unterstützung von Bernina finde ich klasse. Eine Frage habe ich: Wurde immer der gleiche Satz gestickt? Wieviele haben sich beteiligt?
Herzlich
Birgit