Bevor der Winter vorbei ist, wird es Zeit, dass ich meinen Stapel an Winterprojekten abarbeite… vor allem, weil die Sachen nächsten Winter nicht mehr passen werden. Aber wie das so ist: ich nehme mir grundsätzlich immer mehr vor, als ich schaffen kann.
Der kuschelige Anzug nach einem Schnittmuster von MiniKrea ist jetzt endlich fertig. Gefehlt haben nur noch die Knopflöcher und Knöpfe. Knopflöcher arbeiten gehörte noch nie zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Während meiner Ausbildung zur Maßschneiderin war es grundsätzlich üblich, Knopflöcher von Hand zu sticken – ich habe wirklich 3 1/2 Jahre gebraucht, um einigermaßen passable Exemplare vorweisen zu können. Jetzt bin ich richtig froh, die Knopflöcher mit der Nähmaschine sticken zu können.
Trotzdem habe ich diese Aufgabe sehr lange vor mich hergeschoben. In Erinnerung habe ich immer noch die vielen schlechten Erfahrungen mit meiner alten Nähmaschine. Der Knopflochfuß bestand aus einem kleinen Stück weichen Plastik und die Knopflöcher waren zum Gruseln.
Dass das Erlebnis und Ergebnis mit meiner Bernina um Welten besser ist, habe ich anscheinend vergessen, denn sonst wären die Holzknöpfe schon viel früher an ihren Plätzen gelandet.
Knopfloch nähen mit der BERNINA 580
- Zuerst wird die die Positionen mit dem Trickmarker markiert.
- Im nächsten Schritt wird das Stichprogramm ausgewählt. Die Bernina bietet dabei viele Möglichkeiten und sogar für mein Projekt ein Stretchknopfloch = Nr. 53
- Ist das Programm gewählt, können über die Sprechblase mit dem “i” die weiteren Optionen eingestellt werden:
Rechts wird mit Hilfe des Rädchens die Knopfgröße eingestellt. Die Größe des Knopflochs berechnet die Maschine automatisch!
Es gibt außerdem die Option, mit dem Füßchen #3A die Knopflochlänge über einen Sensor automatisch zu messen und Knopflöcher in exakt der gleichen Länge zu sticken.
- Ist der Knopflochfuß angebracht, das passende Garn eingefädelt und die richtige Nadel gewählt, kann es los gehen:
Die Nadelposition ist mittig und wird genau über der Markierung für das Knopfloch positioniert. Die Nähmaschine arbeitet nun Schritt für Schritt das Knopfloch. An welcher Stelle sie sich gerade befindet, kann über den Bildschirm gut verfolgt werden. - Für den Fall der Fälle kann das Knopfloch auch manuell gearbeitet werden. Dazu wählt man die Taste “man” und kann dann mit den Pfeilen zu dem jeweiligen Schritt gehen, den man nähen möchte.
- Nachdem das Knopfloch genäht ist, wird es mit einer spitzen Schere aufgeschnitten. Sollten die Kanten fransen, kann man mit ein wenig Textilkleber nachhelfen.
Wird das Knopfloch in der passenden Farbe genäht, fällt es kaum auf und sieht super aus. Bei meinem Bündchenstoff wäre es noch schöner gewesen, wenn das Loch mit der Maschenrichtung gestickt worden wäre. Das war leider nicht möglich. Dadurch fügt es sich aber nicht ganz perfekt ein. Damit kann ich aber leben. Und ich glaube mein Sohn auch…
Auf dem BERNINA Youtube-Kanal findet Ihr übrigens ein Video, das sehr anschaulich zeigt, wie die verschiedenen knopflochfüßchen eingesetzt werden und wie sich voneinander unterscheiden:
Hallo Janina,
Hast du die Rückseite des Bündchens verstärkt? Wenn ja, womit? Und hat die Maschine den Bündchenstoff gut ohne die extra Transporthilfe geschafft? Ich möchte an einem Hoodie-Bündchen Knopflöcher für ein Band nähen, also ganz ähnlich wie in deinem Beispiel an einem schmalen Stück, nur eben einlagig. Vielen Dank für die Hilfe!
LG Meike
Hallo Janina, könntest Du das mit dem Sensor näher erklären?
“Es gibt außerdem die Option, dass das Füßchen #3A über einen Sensor die Knopfgröße ermittelt. Großartig!”
Gruß Mariel
Hallo Mariel,
leider ist mir in dem Satz ein kleiner Fehler unterlaufen, den ich so gleich korrigieren werde: nicht die Knopfgröße sondern die Knopflochgröße kann ermittelt und gespeichert werden, so dass jedes weitere Knopfloch in exakt derselben Größe genäht wird. Die Knopfgröße wird auf dem Display eingegeben.
Viele Grüße von Janina
Danke für die Rückmeldung. Ich hatte auf neue Erkenntnisse gehofft.:-)
Gruß Mariel