Color Improvisations 2
Mit ihren ausdrucksstarken Farben, den geometrischen Formen und den grossen Formaten erinnern die 50 Art Quilts an die abstrakten Gemälde der Moderne – zu sehen in der internationalen Ausstellung ‘Color Improvisations 2’, die die Textilsammlung Max Berk in Heidelberg vom 9. April 2017 an präsentiert.
Etwa zwei mal zwei Meter gross sind die Arbeiten, die einen beeindruckenden Einblick in die zeitgenössische Quiltkunst in den USA und Europa geben. 44 Künstlerinnen aus Kanada, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Japan, Schottland und den USA sind daran beteiligt. Sie setzten die Stoffe mit dem Blick für gelungene Kompositionen und mit viel Liebe fürs Detail zusammen. Als moderne Textilschaffende nutzten sie zwar die alte Technik des Quiltens und verbanden und fixierten mehrere Stofflagen durch akzentuierende Steppnähte. Bei der Wahl der Motive jedoch haben sie sich von traditionellen Regeln und Mustern befreit. Ihre Werke sind ein Spiel mit Formen und Farben, immer wieder neu und immer wieder faszinierend.
Kuratiert wurde die Ausstellung von der amerikanischen Quilt-Ikone aus Ohio, Nancy Crow, die auch eine ihrer neuesten Arbeiten ausstellt. Jede der Teinehmerinnen hatte bis zu fünf Arbeiten eingereicht. ‘Kriterien für die Auswahl waren unter anderem: sehr gute Komposition, eine starke individuelle Stimme als Künstler, saubere Arbeit und intensives Quilten – ich denke, in dieser Ausstellung sehen wir intensiveres Quilten als in den meisten Ausstellungen’, so die Kuratorin.
Nancy Crow unterrichtet Quilten seit mehr als 20 Jahren, ist durch zahlreiche Ausstellungen in den USA und Europa, Workshops und Bücher bekannt und hat mit ihrem Stil viele Quilterinnen beeinflusst.
Die Ausstellung findet in Zusammenarbeit mit Ginie Curtze und dem Museum Tuch + Technik, Neumünster statt. Sie wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet, das öffentliche Führungen, Künstlergepräche und Workshops umfasst.
Ein Katalog ist erhältlich.
Info:
9. April – 13. August 2017
Color Improvisations 2
Textilsammlung Max Berk / Kurpfälzisches Museum
Brahmsstrasse 8
69118 Heidelberg-Ziegelhausen
Deutschland
Öffnungszeiten:
Mi, Sa, So: 13 – 18 Uhr
Sondertermine und Führungen für Gruppen nach Vereinbarung
Vernissage:
So, 9. April 2017, 11 Uhr
Öffentliche Führungen:
Sa, 10. Juni 2017, 15 Uhr • So, 11. Juni 2017, 14 Uhr • So, 09. Juli 2017, 15 Uhr • Mi, 12. Juli 2017, 17 Uhr • Mi, 09. August 2017, 17 Uhr • So, 13. August 2017, 15 Uhr
Künstlerinnengespräch mit Elke Klein:
Sa, 22. und So, 23. April 2017, jeweils 13 – 18 Uhr
Sa, 22. und So, 23. Juli 2017, jeweils 13 – 18 Uhr
Workshops:
Farbfelder – Kraftfelder, So, 21. Mai 2017, 14 – 17 Uhr
Wandern Sie mit uns durch die Welt der Farben und Formen, auf der Stoffweide lässt sich satt grasen! Lassen Sie sich von unserem Stofffarbkasten inspirieren und gestalten Sie Ihr eigenes Kraftfeld. Wie das dann aussehen wird … lassen Sie sich überraschen!
Ein Workshop für alle Altersklassen (Kunstwerkkunde für Kinder und Erwachsene Nr. 51) mit Claudia Fadani und Angelika Dirscherl.
Materialgebühr: 5 EUR
Die Welt der Farben, Sa, 10. Juni, 9 – 18 Uhr und So, 11. Juni 2017, 9 – 17 Uhr
Workshop mit Michèle G. Samter (Schweiz) zur Erarbeitung eigener Farbkonzepte.
Kosten: 165 EUR
Teilnehmerzahl: mind. 10, max. 15 Personen
Anmeldung beim Museum bis spätestens 12. Mai 2017 erforderlich
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LINIENKÖRPER
Objekte und Zeichnungen von Monika Supé
Monika Supé experimentiert an der Grenze von Körper zu Raum. Sie lässt menschenähnliche Körper entstehen, die sie über Linien zeichnerisch wie plastisch in den Raum einschreibt. Dabei sind diese Körper selbst gar nicht anwesend, sondern vielmehr nur deren Oberflächen.
Denn aus Supés Schaffen verbleiben kokonartige Hüllen, mal gehäkelt, mal gebogen oder strickartig gezeichnet, die auf doppeltem Weg Relikten gleich von menschlichem Dasein zeugen: Zum einen lassen sie menschliche Existenz und deren Vergänglichkeit erahnen, zum anderen sind sie ein Nachweis menschlicher Tätigkeit, die sich hier haptisch begreifbar manifestiert hat. Und folgt man als Betrachter dem Linienverlauf, so lässt sich an ihnen das Vergehen von Zeit ablesen.
Noch bis zum 9. April 2017 zeigt die Galerie im alten Rathaus Musberg zwei- und dreidimensionale Arbeiten aus verschiedenen Werkgruppen. Die dreidimensionalen Arbeiten bestehen aus Draht und sind entweder grossmaschig gehäkelt (Exuvia) oder aus vielen Drähten gebogen (Umzeichnungen).
Die zweidimensionalen Arbeiten sind mit Tusche gezeichnet und geben Ausschnitte des menschlichen Körpers wieder (Arbeiten der Serie Linearität). Ihre grafische Struktur entsteht durch Linien, die wie gestrickte Maschen angeordnet sind.
Diese Linienführung ist konsequent durchgehalten und lässt sich mit dem Auge nachverfolgen.
Info:
4. März – 9. April 2017
LINIENKÖRPER
Objekte und Zeichnungen von Monika Supé
Galerie Altes Rathaus Musberg
Kulturkreis Leinfelden-Echterdingen e.V.
Filderstrasse 44
70771 Leinfelden-Echterdingen
Deutschland
www.altes-rathaus-musberg.de
www.monikasupe.de
Öffnungszeiten:
Sa: 16 – 18 Uhr
So: 11 – 13 Uhr
und nach Absprache
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Nadelmarkt 2017
Am 1. und 2. April 2017 findet in Iserlohn zum neunten Mal der ‘Nadelmarkt’ statt. In Anlehnung an die für Iserlohn ehemals so bedeutende Nadelfabrikation mit weltweitem Handel, werden Designer und Manufakturen Produkte vorstellen, zu deren Herstellung die Öhrnadel ein wichtiges Arbeitsgerät ist. Das Stadtmuseum Iserlohn lädt Gross und Klein in die Historische Fabrikanlage ein, die seit 1987 das Nadelmuseum beherbergt.
Alle der etwa 30 Aussteller demonstrieren mit ihren Produkten von hoher Qualität die Bandbreite handwerklichen wie gestalterischen Könnens: feine, erlesene historische wie zeitgenössische Stickereien, kunstvolles Bekleidungsdesign, Schals, extravagante Hüte, edle Wohntextilien, einfallsreich gequiltete Wandbehänge und Überwürfe oder Teppiche aus Filz, handgefertigte Taschen und Accessoires sowie edel manufakturierte Lederhandschuhe. Verschiedene Schmuckgestaltungen, u.a. aus Teilen alter Musikinstrumente, werden viele Interessierte begeistern.
Nicht zuletzt bieten bunte Kinderbekleidung und fröhliche Kinderzimmerdekorationen reichlich Gelegenheit, auf Entdeckungsreise zu gehen. Im Zubehörbereich finden die Besucher Stoffe und Schnitte für eigene Handarbeiten, sowie Scheren aus Solingen. Die einzige heute noch in Iserlohn ansässige Nadelfabrik bietet verschiedenes Nähzubehör an.
Mit künstlerischen Projekten und Produkten rund um die Nadel beteiligen sich die Barendorfer Künstler, wie z.B. der Kunsttischler Konrad Horsch. Nils Bergauer, einer der jüngsten Inhaber einer Lederhandschuhmanufaktur und einer der letzten seiner Zunft, wird vor Ort mit seinen historischen Maschinen die Produktion eleganter Lederhandschuhe vorführen, während Ingmar Pons die Herstellungsweise fadengebundener Bücher demonstriert.
Technikinteressierte Besucher können bei Führungen Einblicke in historische Herstellungsabläufe erhalten. Für Kinder und Jugendliche gibt es Workshops rund ums Nähen.
Info:
1. / 2. April 2017
Nadelmarkt 2017
Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf
Baarstrasse 220 – 226
58636 Iserlohn
Deutschland
Öffnungszeiten:
11 – 18 Uhr
Eintritt frei
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Dresden • Europa • Welt
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) präsentieren derzeit im Residenzschloss unter dem Titel ‘Dresden • Europa • Welt’ noch bis zum 5. Juni 2017 drei Ausstellungen, die das Ergebnis intensiver Forschungen sind, die in den vergangenen Jahren dank der massgeblichen Förderung durch die Museum & Research Foundation realisiert werden konnten.
Mit den ‘Miniatur-Geschichten’ wird ‘Die Sammlung indischer Malerei im Dresdner Kupferstich-Kabinett’ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und gibt Einblick in die Welt indischer Miniaturmalerei des ausgehenden 17. und 18. Jahrhunderts, unter anderem mit der Darstellung prachtvoller Kostüme.
‘Women Cross Media. Fotografie, Porzellan und Druckgrafik aus Japan und China’ widmet sich in einem medienübregreifenden Ansatz der Frage, wie in der ostasiatischen Kunst vom frühen 18. bis ins späte 19. Jahrhundert Weiblichkeit im Bild konstruiert und inszeniert wurde.
Wechselnde Schönheitsideale, aber auch Wunschvorstellungen westlicher Sammler oder Klischees werden hier sichtbar.
Die Präsentation ‘Global Player’ skizziert die Vernetzung Dresdens vom 16. bis 18. Jahrhundert mit der Welt. Die Exponate werden als Indikatoren und Akteure transkultureller Bewegungen unter dem Leitbegriff des ‘Transfers’ untersucht.
Ausgewählte Objekte aus verschiedenen Sammlungen der SKD veranschaulichen verschiedene Aspekte des Kulturaustausches, es geht um globale Transferprozesse von Werken zwischen Kontinenten und Zeitaltern wie z.B. der Entwurf eines Kostüms für August den Starken als ‘Chef der Afrikaner’.
Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass ab dem 9. April 2017 zwei neue grandiose Dauerausstellungen in der Rüstkammer eröffnet werden: ‘Auf dem Weg zur Kurfürstenmacht’ und ‘Kurfürstliche Garderobe’, die auch im Kontext ‘500 Jahre Reformation’ stehen. Dazu folgt noch ein eigener Bericht.
Die Trailer auf der Website der SKD möchte ich ausdrücklich empfehlen.
Info:
3. März – 5. Juni 2017
Dresden • Europa • Welt
ab 9. April 2017
Macht & Mode
Auf dem Weg zur Kurfürstenmacht
Kurfürstliche Garderobe
Residenzschloss
Taschenberg 2
01067 Dresden
Deutschland
Flyer zu ‘Dresden • Europa • Welt’
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Katrin Mosimann
Plötzlich irgendwo
Ab dem 7. April 2017 zeigt die Galerie TEXTILALTRO an der HSR Hochschule für Technik Rapperswil spannende textile Arbeiten von Katrin Mosimann, die in St. Gallen lebt.
Material aus der unmittelbaren Umgebung und auch die Tagespresse dienen als Inspiration für Katrin Mosimanns Schaffen. Als ausgebildete Damenschneiderin ist sie dem Textilen und dem Nähen auch in der Kunst treu geblieben. Sie verwendet Dinge aus ihrer Umgebung, wie zum Beispiel Putzlappen, und verwandelt sie in genähte Bilder.
Oft dienen ihr auch Bilder aus der Tagespresse als Inspiration. Mit Nadel und Faden bringt sie die Bilder aus Papier auf einen textilen Untergrund, näht Konturen nach und bannt so die Motive auf den Stoff. In einem weiteren Prozess wäscht sie die ihr unwichtigen Papierteile heraus und es bleiben Kompositionen bestehen, bei der die papierne Motivvorlage nur noch in Fragmenten Bestand hat. Den Rest haben die Fäden übernommen.
Eines ihrer zentralen Themen ist das Abbilden von Menschen: Oft geht es um dramatische Lebenssituationen wie Einsamkeit, Verlassenheit und Flucht. Ihre Gestalten werden mit einem fortlaufenden Faden genäht, alle Gestalten sind miteinander verbunden. Die elementaren Schickalsthemen in Kombination mit den einfachen Arbeitsmaterialien machen die besondere Spannung dieser Werke aus.
Info:
7. April – 19. Mai 2017
Katrin Mosimann
Plötzlich irgendwo
Galerie TEXTILALTRO
HSR Hochschule für Technik Rapperswil
Oberseestrasse 10
8640 Rapperswil
Schweiz
www.textilaltro.hsr.ch
www.kunst-stoffe.ch
Öffnungszeiten während der Ausstellung:
Mo – Fr: 8.30 – 17.30 Uhr
Feiertage geschlossen
Vernissage:
Fr, 7. April 2017, 17 – 20 Uhr
mit Führung durch die Ausstellung durch Katrin Mosimann
Finissage:
Fr, 19. Mai 2017, 15 – 17.30 Uhr
die Künstlerin ist anwesend
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250 Jahre Goldstadt Pforzheim
Seit Markgraf Karl Friedrich 1767 das Privileg erteilte, in Pforzheim eine Taschenuhr- und Silberwarenmanufaktur zu errichten, setzte er damit eine Erfolgsgeschichte in Gang, die Pforzheim zur ‘Goldstadt’ machen und bis in unsere Zeit prägen sollte. Die Stadt, die durch ihre Schmuck- und Uhrenindustrie, renommierte Museen zum Thema sowie als Design- und Hochschulstandort weit über die Region hinaus bekannt geworden ist, feiert 2017 dieses 250. Jubiläum mit über 300 Veranstaltungen, darunter Ausstellungen und spektakuläre Live Acts, mit Design und Schmuckkunst, Tagungen und Kongressen, mit viel Musik und Theater und zeigt, welche Innovationen aus der Traditionsindustrie entstanden sind.
Ein Highlight im April 2017 ist die Wiedereröffnung des Technischen Museums der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie nach knapp einjähriger Umgestaltungspause – mit neuen Themen, neuen Informationsangeboten und neuer Ausstellungsgestaltung. Am Wochenende 8. / 9. April 2017 öffnet es von 10 bis 17 Uhr seine Pforten mit einem Publikumsfest für Gross und Klein bei freiem Eintritt.
Info:
8. / 9. April 2017
Technisches Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie
Bleichstrasse 81
75173 Pforzheim
Deutschland
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Un-Dress. Nachhaltigkeit statt Fast Fashion
Das Textilmuseum St. Gallen bietet im April verschiedene Veranstaltungen an: Workshops, Vorträge und den Aktionstag ‘Un-Dress’ in Kooperation mit der Hochschule St. Gallen.
‘Un-Dress’ ist eine junge und dynamische Plattform, welche dem Ideenaustausch, der Bewusstseinsbildung und dem Knüpfen von Kontakten dienen soll. Als Herzstück des Events bietet die Fashionshow ausgewählten Designern die Möglichkeit, ihre Kollektionen vor StudentInnen, BranchenvertreterInnen und Modebegeisterten von Nah und Fern zu präsentieren.
Die Fashionshow findet in der Tonhalle St. Gallen statt, die Designerausstellung im Globus und die Workshops im Textilmuseum.
Über die Details informiert der Flyer oder die Website des Museums.
Info:
26. April 2017
Un-Dress. Nachhaltigkeit statt Fast Fashion
Aktionstag
Textilmuseum St. Gallen
Vadianstrasse 2
9000 St. Gallen
Schweiz
www.textilmuseum.ch
www.oikos-international.org
Flyer zum Veranstaltungsprogramm im April
Workshops im Textilmuseum St. Gallen
9 – 15 Uhr
Designerausstellung im Globus
ab 17 Uhr
Fashionshow in der Tonhalle
20 Uhr
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Sara Berman’s Closet
Es ist wohl eine Art Wunderkammer: ‘Sara Berman’s Closet’, eine Installation, die das Metropolitan Museum of Art in New York noch bis zum 5. September 2017 zeigt, einen bescheidenen Schrank, gefüllt mit peinlich genau arrangierten Stapeln aus gestärkter und präzise gefalteter Kleidung und Accessoires aus dem Besitz von Sara Berman, die 1920 in Weissrussland geboren wurde und in Palästina und in der Bronx lebte. Nachdem sie ihren Mann verlassen hatte, zog sich Berman in ein kleines Studio-Apartment in Greenwich Village zurück. Die Ausstellung ‘Sara Berman’s Closet’ repräsentiert ihr dortiges glückliches Leben von 1982 bis 2004.
Die Künstler Maira und Alex Kalman, Bermans Tochter und Enkel, haben den Schrank und seinen Inhalt als Kunstinstallation ihr zu Ehren neu erstellt. Ihre wunderbare Mutter trug zu ihrem weissen Haar ausschliesslich Weiss und wurde dafür oft bewundert, erklärt Maira Kalman per Audio Guide. In diesem Schrank bewahrte Sara Berman liebevoll ihre Unterwäsche, Nachthemden, Hemden, Hosen, Schuhe, Pullover, Hüte, Bettwäsche, Schönheitsprodukte, Gepäck und andere Utensilien sorgfältigst auf. Obwohl die Kleidung verschiedene Farbtöne hat – z.B. auch Elfenbein und Ecru – hat man den Eindruck, dass alles ganz weiss zu sein scheint.
Die Ausstellung wurde vom Mmuseumm übernommen, das im Erdgeschoss eines alten Industriegebäudes hinter einer mit Graffiti bemalten Stahltür in einem ehemaligen, gerade mal sechs Quadratmeter grossen Lastenaufzug in der Cortlandt Alley im New Yorker Stadtteil Tribeca (Manhattan) installiert ist und als das kleinste Museum der Stadt gilt. Hier präsentierte Mitbegründer Alex Kalman den Schrank seiner Grossmutter zunächst mit der Intention, den Blick der Betrachter, die für Alltagsdinge blind geworden sind, zu schärfen, ihnen Bedetung zu verleihen.
The Met stellt die Installation ‘Sara Berman’s Closet’ dem neu eingerichteten Worsham-Rockefeller Dressing Room aus dem Jahr 1882 gegenüber, der Kleidung aus den 1880er Jahren des Typs vorstellt, die Arabella Worsham, eine wohlhabende Kunstmäzenin, hätte getragen haben können. Trotz der enormen Unterschiede in Grösse und Ausgestaltung und der Tatsache, dass 100 Jahre dazwischen liegen, weisen die beiden Räume Ähnlichkeiten zwischen den Lebensgeschichten von Sara Berman und Arabella Worsham (um 1851-1924) auf, die beide durch ihren Einfallsreichtum neue Leben für sich selbst in New York City geschaffen haben. Zugleich erzählt die Met-Sammlung historischer amerikanischer Interieurs aus drei Jahrhunderten aus der Geschichte von Architektur, Design und ihrer Bewohner sowie von Einwanderung und kultureller Anpassung.
Werfen Sie einen Blick in das Video auf der unten angegebenen Website des Metropolitan Museum of Art.
Info:
6. März – 5. September 2017
Sara Berman’s Closet
The Met Fifth Avenue
Floor 1, Deedee Wigmore Galleries, Gallery 743
1000 Fifth Avenue
New York, NY 10028
USA
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Carpets for Kings – Teppiche für Könige
Sechs kleinere wertvolle Perserteppiche aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die seit Jahrzehnten nicht ausgestellt werden konnten und erst kürzlich restauriert wurden, stehen im Mittelpunkt der Ausstellung ‘Carpets for Kings: Six Masterpieces of Iranian Weaving’ im Metropolitan Museum of Art in New York. Diese Meisterstücke der persischen Webkunst, die das Museum zwischen 1910 und 1951 erworben hat, waren in königlichem Gebrauch und sind leuchtende Beispiele für den klassischen islamischen Teppich.
Das Bild zeigt einen Ausschnitt eines der Teppiche (Kette: Seide, Schuss: Baumwolle, Flor: Wolle, asymmetrisch geknüpft) mit Tiermotiven und mit einem Mittelmedaillon – einem Ententeich, um den ein Fest gefeiert wird. Anhand des Stils der Turbane konnte das Stück auf die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts datiert werden.
Info:
3. März – 27. August 2017
Carpets for Kings
The Met Fifth Avenue,
The Hagop Kevorkian Fund Special Exhibitions Gallery
Floor 2, Gallery 458
1000 Fifth Avenue
New York, NY 10028
USA
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Seniorenresidenz Eyachfrieden
In bisher 37 Jahren entstand Alraunes Welt, die nicht nur aus 70 menschengrossen textilen Kunstfiguren, ihrem Ensemble, besteht, sondern auch aus Tausenden von dazugehörigen verblüffenden Objekten – ein Fundus von beachtlichen Ausmassen. Ihre Ausstellungen füllen das ehemalige Hotel ‘Schwanen’ am Marktplatz in Haigerloch. Jedoch liebt Alraune die Abwechslung. Es wäre ihr zu langweilig, die Räume mit immer gleichbleibenden Szenerien zu gestalten. Sie nutzt die Wintermonate (während der das Museum geschlossen bleibt), um die Ausstellung komplett umzugestalten. Jede Saison gibt es ein anderes Konzept und die Figuren schlüpfen in neue Rollen, wechseln Kleidung, Namen und Berufe, treten in anderer Gesellschaft auf und bekommen von ihr neue schräge Kurzgeschichten auf den Leib geschrieben.
In der Saison 2017, d.h. ab dem Ostersonntag, erwartet die Besucher in Alraunes Privatmuseum die ‘Seniorenresidenz Eyachfrieden’ – kein realistisches Altersheim, sondern eine fantastische Residenz für schrille Alte. Püppchen gibt es hier nicht, aber Menschen-Figuren!
Im ersten Raum wählen die Besucher zunächst einen Leihhut und passieren dann den Tanzpalast der Residenz. Im grossen Saal ist ein grandioses Buffet arrangiert. Sie werden Appetit bekommen. Zum Essen ist die Pracht allerdings überhaupt nicht geeignet, denn Alraunes Speisen sind – verflixt und zugenäht – nur falscher Schein, genau wie ihre Figuren. An der Küche führt kein Weg vorbei. In riesigen Töpfen garen Fische, kochen Breie und die Köche testen eigens für die Residenz erfundene Gesichtsmasken am eigenen Leib. Im ersten und zweiten Stock befinden sich die Zimmer und Suiten einzelner Bewohner, Alraunes Atelier und die Lagerräume.
Ergänzt wird die Ausstellung durch einen Kurzfilm.
Info:
16. April – 31. Oktober 2017
Seniorenresidenz Eyachfrieden
Privatmuseum Alraune im Schwanen
Marktplatz 5
72401 Haigerloch
Deutschland
Öffnungszeiten:
Do – So und an allen Feiertagen: 14 – 17 Uhr
Gruppen ab 18 Personen bitte mit Voranmeldung
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Zug um Zug
Ist unser Denken und Handeln individuell und frei oder werden wir wie Marionetten gehalten und Zug um Zug gelenkt?
In seiner neuen Ausstellung richtet der Bramscher Künstler Siegfried Kornacki mit seinen Gemälden und Skulpturen den Blick auf die sichtbaren und unsichtbaren Fäden, die uns manipulieren, aber auch Halt geben können.
Info:
1. April – 7. Mai 2017
Siegfried Kornacki
Zug um Zug
Gemälde & Skulpturen
Tuchmacher Museum Bramsche
Mühlenort 6
49565 Bramsche
Deutschland
Eröffnung:
Fr, 31. März 2017, 19 Uhr
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Judith Leiber – Crafting a New York Story
Das Museum of Arts and Design in New York eröffnet am 4. April 2017 die neue Ausstellung ‘Judith Leiber – Crafting a New York Story’, die sich mit dem Schaffen der Kunsthandwerkerin, Designerin und Geschäftsfrau Judith Leiber beschäftigt: Handtaschen der Luxusklasse.
1921 in Budapest geboren, lernte sie das Anfertigen von Handtaschen bei einem Hersteller von der Pike auf und emigrierte nach dem 2. Weltkrieg in die USA. Nachdem sie zunächst für andere Hersteller gearbeitet hatte, gründete sie 1963 im Alter von 42 Jahren unter dem eigenen Namen ein eigenes Unternehmen, für das sie bis 2004, als sie ihre letzte Tasche entwarf, tätig war. Die Ausstellung stellt Judith Leibers Biographie dar, widmet sich aber auch dem Stellenwert der Handtasche in der westlichen Kultur des 20. Jahrhunderts.
Das Luxus-Label ‘Judith Leiber’ existiert noch heute – die eleganten und vornehmen Unterarmtaschen, kostbaren Abendtäschchen, die unvermeidlichen modischen Kleinigkeiten, die weltweit auch in Museumssammlungen vertreten sind, sind einen Blick wert. Kein Wunder, dass sich fast jede First Lady seit 1953 eine Judith-Leiber-Tasche zur jeweiligen Amtseinführung des amerikanischen Präsidenten nach eigenen Wünschen anfertigen liess.
Info:
4. April – 6. August 2017
Judith Leiber – Crafting a New York Story
Museum of Arts and Design
2 Columbus Circle
New York, NY 10019
USA
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LOOT: MAD About Jewelry
Vom 4. – 8. April 2017 präsentiert das Museum of Arts and Design in New York ‘LOOT: MAD About Jewelry’, die jährliche Verkaufsausstellung von Schmuck, der von zeitgenössischen Schmuckschaffenden hergestellt wurde.
In der bereits 17. Auflage zeigt die Ausstellung einen Querschnitt der aufregendsten und innovativsten Ideen und Designs und bietet dem Publikum eine seltene Gelegenheit, um direkt mit einigen der begabtesten Kreativen in Kontakt zu treten und einzukaufen.
Schmuck als Kunstform ist dabei, sich zu etablieren. Eine Ausstellung wie diese …
… zu der 54 Teilnehmer aus 21 verschiedenen Ländern ausgewählt wurden und auch Preise verliehen werden …
…. fördert Visionen und unterstützt herausragende Schmuckdesigner, von denen die meisten noch nie zuvor in den USA ausgestellt haben.
Info:
4. – 8. April 2017
LOOT: MAD About Jewelry
Museum of Arts and Design
2 Columbus Circle
New York, NY 10019
USA
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Abfall + Traum = Chic!
Die neue H&M Conscious Exclusive-Kollektion setzt sowohl in Sachen Nachhaltigkeit als auch beim Style neue Massstäbe: 2017 integriert die Kollektion das innovative, nachhaltige Material BIONIC® – recyceltes Polyester, das aus angeschwemmten Plastikabfällen gewonnen wird.
Das fliessende Gewebe, das für ein aufwändiges Abendkleid verwendet wird, zeigt, wie selbstverständlich modische Styles und Respekt für die Umwelt zueinander passen. Die Designer durften träumen und schufen eine wirklich traumhafte Abendrobe, plissiert und mit Volants, die beweist: très chic!
Neben einer vollständigen Damenkollektion und legerer formeller Kleidung für Herren wird die Kollektion erstmalig auch Modelle für Kinder sowie einen Conscious Fragrance-Duft aus Bio-Ölen umfassen und ab dem 20. April 2017 in rund 160 ausgewählten Filialen sowie online erhältlich sein.
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Im TextilWerk Bocholt geht’s App
Mit dem Smartphone durch die Ausstellung
Einmal in die Rolle eines angehenden Textilunternehmers schlüpfen – das können die Museumsbesucher im LWL-Textilwerk Bocholt mit der neuen App ‘Bist du ein Macher?’. Im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres hat Katharina Krawiec im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam mit Museumsmitarbeiter Martin Schmidt das Spiel entwickelt, das Museumsbesuchern aller Altersgruppen einen neuen Zugang zur Ausstellung ‘Die Macher und die Spinnerei’ (hier gehts zu meinem Bericht) bietet. Seit Kurzem können die Besucher die App kostenlos im App Store und im Google Play Store herunterladen.
Entstanden ist das App-Spiel ‘Bist du ein Macher?’. Dabei schlüpfen die Museumsbesucher mit ihrem Smartphone oder Tablet selbst in die Rolle eines angehenden Textilunternehmers – mit dem Ziel, die eigene Firma so erfolgreich wie möglich zu machen! Ganz nebenbei erfährt man, was einen erfolgreichen westfälischen Unternehmer wirklich ausgemacht hat, wie er seine Entscheidungen getroffen hat und was sein Leben beeinflusste. Als potenzieller ‘Macher’ steht der Spieler vor vielen Rätseln und Aufgaben, die alle gelöst werden können, während er die Ausstellung erkundet, die Exponate aus einem neuen Blickwinkel betrachtet und dabei selbst Schlüsse ziehen und Entscheidungen treffen muss.
Info:
Die Macher und die Spinnerei
Textilwerk Bocholt | Spinnerei
Industriestrasse 5
46395 Bocholt
Deutschland
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Ausschreibung:
Stillen ist bunt
Ausschreibung für ein Näh- und Ausstellungsprojekt zur Förderung des Stillens in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Stillinstitut, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, stillende und nicht stillende Mütter bedürfnisgerecht zu beraten und sie auf ihrem Weg zu begleiten.
‘Stillen ist bunt’ ist ein Näh- und Ausstellungsprojekt, das im Rahmen einer Facharbeit zur IBCLC initiiert wurde und möchte das Bewusstsein fürs Stillen wecken und zum öffentlichen Thema machen. Mitmachen darf europaweit jede, die in irgendeiner Art mit dem Thema Stillen in Berührung gekommen ist. Alle Nähtechniken, Schrift und Collagen sind erlaubt. Das fertige Modell sollte mindestens Postkartengrösse und maximal eine Abmessung von 40 x 60 cm haben. Es kann oval, rund oder eckig sein. Auch mehrere Arbeiten sind erlaubt. Einzige Bedingung ist, dass auf der Arbeit mindestens ein Milchtröpfchen oder auch ein kleiner Milchstrahl zu sehen ist. Aus dem Titel der Arbeit soll ein deutlicher Zusammenhang zum Thema hervorgehen.
Die Ausstellung wird bei den Patchworktagen der Patchwork Gilde Deutschland e.V. in Celle am 2. und 3. Juni 2018 und im Rahmen der Initiative Babyfreundlicher Krankenhäuser gezeigt. Es winkt ein Preisgeld eines Sponsors für die zwei besten Arbeiten.
Einsendeschluss: Ende Dezember 2017
Alle weiteren Details und die Kontaktadresse entnehmen Sie bitte der ausführlichen Ausschreibung.
Download des Anmeldeformulars
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Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.
Weitere Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.
Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!
Vielen Dank Gudrun für diese tollen und hochinteressante Tipps! Mit vielen Fotos damit man doch etwas von den Ausstellungen hat für den Fall, dass man es doch nicht bis nach New-York schafft! Dir ein gutes wieder Ankommen und bis zu der Nadelwelt. Liebe Grüße. Isabelle
halli hallo isabelle,
ich danke dir auch sehr! tja, new york zum beispiel, wie schön wäre es … aber man kann leider nicht auf allen hochzeiten tanzen. also müssen wir uns notgedrungen mit den möglichkeiten des www zufriedengeben. aber die gibt’s ja immerhin 🙂
freu mich auf das wiedersehen in karlsruhe!
beste grüsse
gudrun
halli hallo allerseits,
seit gestern abend sind wir wieder gut aus prag vom 11. PPM zurück. das patchwork meeting war wieder mal ein wunderbares erlebnis, mit liebe ‘gemacht’ und mit sehr vielen besuchern. tolle ausstellungen und begegnungen, gespräche und wiedersehen mit alten freunden und bekannten. aber auch neue kontakte habe ich geknüpft. die ‘MÄNNER’ kamen sehr gut an und ernteten sehr viel anerkennung – da lohnte sich der ganze aufwand dann doch. ich werde natürlich noch eine fotoreportage für den BERNINA blog schreiben, aber erst muss ich hier wieder eine gewisse ordnung schaffen und die koffer, taschen, kisten und kartons sicher verstauen, bis es dann zur NADELWELT geht …
beste grüsse
gudrun
Hallo Gudrun,
ein Nadelmuseum, dass es sowas gibt, toll. Herrlich die Figuren von Alraune, vor einigen Jahren hatte ich das Glück, ihre letzte Ausstellung im Adeligen Fräuleinstift in Barth (ist von uns ca. 35 km entfernt) anzuschauen. Alles so lebensecht, einschließlich der Torten und Pralinen, zum Reinbeißen… Einfach klasse. Eine Kette aus Porzellanscherben, darauf muss man erstmal kommen.
Eiinen schönen Sonntagabend.
Viele Grüße
Birgit
halli hallo birgit,
wie schön, dass auch du dich wieder gemeldet hast. der hinweis auf die ausstellung von Alraune kam von einer treuen leserin meiner ausstellungstipps, die darüber ihrerseits irgendwo in der presse etwas aufgeschnappt hatte. ich fand, das sollten noch viel mehr interessierte wissen, so herrlich originell wie es aussieht. und jetzt bestätigst du dieses – klasse! herzlichen dank dafür, ich freue mich sehr darüber.
beste grüsse
gudrun
Hallo Gudrun!
Heute mal am Samstag, aber auch am Samstag kann ich Deine “Sonntagslektüre” geniessen, das klappt aber auch jederzeit. Und wie immer gibt es so viel zu sehen.
Nancy Crow´s .Color Improvisations 2 lohnt sich wirklich! Ich habe die Ausstellung schon 2016 in Neumünster gesehen.Grandiose Werke, Quiltarbeiten vom Feinsten.
Ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Wiebke
halli hallo wiebke,
1000 dank auch an dich. wir waren mit der ausstellung ‘MÄNNER’ die nachbarn von ‘Color Improvisations 2’ in ste marie-aux-mines beim europ. patchwork meeting 2016. dort wurde aber aus platzgründen nur ein teil gezeigt und jetzt bin ich wirklich gespannt auf die show in heidelberg. bekanntlich sieht ja eine ausstellung an jedem neuen ort schon anders aus, wie toll erst dann, wenn es auch noch eine ganze menge mehr exponate sind!
beste grüsse
gudrun
Ganz toller Beitrag! Vielen Dank für die vielen Ausstellungseinblicke, die man natürlich gar nicht alle selbst besuchen kann. Umso schöner, wenn man die Highlights hier versammelt sieht. Ganz besonders hat es mir natürlich die Ausstellung Color Improvisations angetan. Schön, so viel Talent präsentiert zu sehen! Danke
halli hallo brigitte,
vielen dank! du sprichst mir genau aus dem herz und der seele!
beste grüsse
gudrun