Morgen mache ich mich wieder einmal auf zu BERNINA an den Bodensee, da Dienstag und Mittwoch ein spannender Kurs geplant ist. Wir werden mit pudrigen Softpastellen auf Lederpapier arbeiten und eine weitere Gestaltung mit grossformatigen, fotobelichteten Sieben vornehmen. Natürlich fehlt auch das Ausgestalten mit freiem Fadenmalen nicht.
Und gestern erstellte ich noch ein weiteres Muster zum Kurs bei dessen Ausarbeitung auch die BERNINA Q20 ihren Beitrag leisten musste. Und nicht nur im Quilting, diese Maschine ist, auch mal anders eingesetzt, ein gewisser Nähmaschinenersatz.
Zuerst gestaltete ich mit Pastellkreiden den Hintergrund. Mit fast keinem anderen Malmittel ist es so einfach hell-dunkel, bzw, Licht-Schatteneffekte und eine Dreidimensionalität zu erzielen.
Und nach dem fachgerechten Fixieren der pudrigen Pigmente folgte auch schon der Siebdruck.
Zwischen den gestrigen Gewittern schien auch ab und an die Sonne und trocknete die Arbeit zügig, so dass ich bald schon mit dem Quilting beginnen konnte.
Die relativ kleine Arbeit, mit gerade einmal 50cm x 50cm scheint etwas auf dem grossen Tisch der Q20 verloren, doch bin ich froh, dass ich sie so flach liegen lassen kann und es weder Knicke, noch Biegungen des Materials gibt.
Beim Quilten des Lederpapiers, das bei jedem Nadeleinstich bleibend perforiert wird, ist es wichtig dass Unter- und Oberfaden immer gleich sind. Ich begann mit ein paar ersten Strukturen, die ich frei über die Siebdrucke lagerte.
Grundsätzlich ist es mir wichtig, eine gute Balance zwischen farb- und drucktechnisch gestaltetem Bild und dem Quilting zu finden. Zu wenig ist nix, zuviel jedoch auch nicht. Es ist schön, wenn auch Bildbereiche ganz fadenunbelassen bleiben – doch bleibt dies jedem selbst überlassen, es ist irgendwie auch immer Geschmacksache. Und da ich mir in diesem Fall noch nicht so ganz sicher war, wieviel Faden ich aufbringen sollte, fügte ich vorab noch etwas anderes Material ins Bild ein.
Von Stef Francis (GB) habe ich eine ganze Reihe wunderschöner schimmernder Metallorganzas hier liegen. Davon schnitt ich einige Streifen zu, raffte und faltete sie – und schob sie dann gleich unter den Quiltfuss der Q20. Nun ja, ich hätte das auch mit dem Geradstichfuss der 880 machen können, doch sollte ein kleiner, gerade geführter Quiltstich denselben Effekt erzielen – und das tat es auch.
und damit die abwechselnd farbigen Streifen nicht zu bunt wirkten, bekamen sie noch einen Anstrich
Das orientalisch anmutende Bild konnte noch etwas mehr Verspieltheit vertragen – also fertigte ich aus handgefärbten, matten Leinengarnen – ebenfalls von Stef Francis ein paar Quasten an. Probehalber aufgelegt merkte ich nun, dass durch die aufgebrachten Elemente nur noch recht wenig Quilting erforderlich war.
Schlussendlich gequiltet habe ich nur einige Elemente der aufgedruckten Diastreifen, sowie ein paar Umrandungen der orientalischen Kachel. Die Q20 schafft ein dichtes, hochexaktes Quiltbild mit einer, wenn auch bei diesem schwierigen Material, optimalen vollautomatisch geregelten Fadenspannung.
Die Quasten positionierte ich anschliessend und markierte mit einem Nadeleinstich ins Papier. Dann nähte ich sie einzeln von Hand an das Material an, vernähte und verknotete sie gut auf der Rückseite.
Und fertig ist das weitere Muster für den Kurs.
Einen schönen Sonntag noch und herzliche Grüße,
Jutta Hellbach
Liebe Jutta,
dir ist wieder einmal eine wunderbar farbharmonische Arbeit gelungen .Da kann sich jeder auf den Kurs in Steckborn freuen.
Danke für`s Zeigen und liebe Grüße
Erika
Ein wow trifft es ganz gut. Allein deine Bilder vermitteln die Farbbreite und -tiefe und ich bin überzeugt im Original kommt die Brillianz noch besser raus.
Die Kombination der verschiedenen Techniken finde ich in deinen Arbeiten immer toll. Die Bilder lassen am Entstehungsprozess teilhaben und fordern uns auf, ebenfalls gleich loszulegen…
Danke für die Inspiration
Oh wow, das ist aber eine tolle Arbeit. Die Kombination der verschiedenen Techniken (Siebdruck, quilten) gefällt mir sehr gut. Toll finde ich auch die Farben… Herzgruss, Fabienne