„Nähen ist das perfekte Hobby für die kalte Jahreszeit.“ Wie oft habe ich diesen Satz schon in Print- oder Onlinemagazinen gelesen. Ich frage mich, woher diese Meinung kommt. Suchte ich mir ein Hobby, weil ich gerade wegen ein paar Regenschauer „gezwungen“ war, viel Zeit im Haus zu verbringen? Nein. Nähen ist für mich kein Lückenfüller zur Beschäftigung, wenn es gerade nichts aufregenderes zu tun gibt. Nähen ist meine große Leidenschaft! Und das bei jedem Wetter, ob Schneesturm oder 26 Grad Celsius. Schließlich macht das Nähen von Sommerkleidung genauso viel Freude wie das Nähen eines Pullovers aus kuscheligem Sweat.
Aber manchmal empfinde ich etwas Fomo (fear of missing out, auf deutsch: die Angst, etwas zu verpassen). Bei Sonnenschein steigt doch der Druck, ausschließlich Dinge draußen zu unternehmen. Auch wenn ich gerade viel lieber nähen möchte. Um die Fomo ein wenig auszutricksen, folgen nun meine persönlichen vier Gründe, weshalb ich Nähen auch im Sommer toll finde.
1. Nähen macht zufrieden.
Ich sitze viel im Büro, hake abstrakte To Do Listen ab und weiß am Ende des Tages gar nicht genau, was ich geschafft habe. Nähen ist zur Denkarbeit ein toller Ausgleich: Ich betätige mich mit den Händen, schaffe schnelle Fortschritte und Ergebnisse, die man nicht nur sieht, sondern auch anfassen kann. Das befriedigt ungemein, egal bei welcher Temperatur. Und schließlich muss ich auch im Sommer arbeiten und kann nicht wochenlang am Strand entspannen. Deshalb brauche ich selbst bei Sonnenschein meinen Näh-Ausgleich.
2. Die „Will ich nähen“-Liste ist endlos.
Es ist ein bisschen wie mit den Büchern: Die Wunschliste wächst unaufhörlich. Der Stapel ungelesener Bücher reicht fast bis an die Decke. Ich komme kaum hinterher. Der Stapel mit den Stoffen und Schnittmustern schaut ähnlich aus. Die neuen Näh-Herausforderungen finde ich viel zu spannend, um im Sommer ein Näh-Detox einzulegen und sie auf den Herbst zu vertagen. Außerdem ist es doch wunderbar, wenn der neue Übergangsmantel schon am ersten frischen Herbsttag fertiggenäht ist.
3. Nähen geht auch draußen.
Keine Angst, ich karre meine Nähmaschine nicht inklusive Material in den Schrebergarten (Auch wenn sich die bernette 38 sehr gut transportieren lässt…). Aber mit der Hand nähen funktioniert auch in der Hängematte gut, das gefällt mir! Ich kriege trotzdem meinen kreativen Ausgleich und eine Portion Entschleunigung. Das ist sogar doppelte Erholung: Ganz nebenbei tankt der Körper auch Vitamin D.
4. Sommerkleidung inspiriert.
Im Sommer blühen nicht nur alle Pflanzen auf. Auch die Kleidung ist bunter. Die Menschen tragen hellere, fröhlichere Muster und abwechslungsreichere Schnitte, von Midiröcken bis Culottes. Diese tollen Stoffe überall! Und die flatterigen Schnitte! Im Sommer finde ich die Kleidung, die man täglich sieht, viel inspirierender als jedes Nähmagazin. Und Sommerschnitte wollen natürlich sofort umgesetzt werden, damit ich sie ausgiebig tragen kann.
Fazit: Nähen macht mir auch im Sommer gute Laune. Wenn bei 30 Grad Celsius die Motivation doch mal im Pool baden geht, was soll’s, dann ist eine Pause auch in Ordnung. Nähen ist ja kein Wettbewerb 🙂
Habt einen schönen Sommer!
Ich verstehe sooo gut was Du meins!!!
Verwandte im Geist u d an der Nähmaschine!
Schönen Sommer
Rosmarie
du schreibst mir direkt aus dem Herz ??
Ganz schön geschrieben
Hallo Eda,
ich kann es mir leisten im Sommer im Haus zu Nähen. Früher war ich im Büro und da
musste ich auch beim Sonnenschein an der Arbeit bleiben. Wenn die Gelüste zum Nähen
größer sind als alles andere dann ist Nähen angesagt. In den übrigen Punkten bzgl.
Büchern und Stoffen geht es mir genau so. Wie schon einer sagte “jeder Mensch braucht seinen Vogel”. Ich nähe mit der Hand auch beim Fernsehen z. B. Hexagone. Ist Super.
Viel Spaß beim Sticheln wünscht dir Erna vom Chiemsee
Es ist alles wahr ich bestaetige es
Finde Deinen Artikel sehr wichtig, genau so ist es! Danke für diesen Beitrag.
Schön, dass Dir mein Artikel gefällt und viel Spaß beim Nähen 🙂
Hallo Eda,
du sprichst mir aus dem Herzen…nähen ist IMMER toll, auch im Sommer im Garten, im Auto auf dem Beifahrersitz oder abends nach einem langen Tag 🙂
Bei 32 Grad im Schatten ist es im Haus sowieso viel angenehmer…nur das Bügeln ist dann wirklich schweißtreibend. Aber das gehört halt dazu 😉
Viele Grüße,
Janina
Liebe Janina,
das stimmt, bügeln ist im Sommer wirklich keine erfrischende Angelegenheit. Aber das nehme ich auch gerne in Kauf 🙂
Liebe Grüße!
Herrlich ❣ Vielen Dank für dieses tolle Statement !!!!!
Ich bin dann auch mal nähen…..
Gern geschehen 🙂 Hab viel Freude beim Nähen!