MÄNNER – Ausstellungsprojekt von Gudrun Heinz & Sarah Schultz
Die ‘MÄNNER’ wandern weiter. Diesmal in unser Nachbarland Luxemburg und dort in das einzige Textilmuseum des Grossherzogtums, die Alte Duchfabrik in Esch-Sauer. Dort kann man sich die orignal erhaltenen Gerätschaften und Maschinen zur Verarbeitung von Wolle bis hin zum Tuch nicht nur ansehen – nein, sie sind auch noch funktionstüchtig und man produziert damit z.B. kuschelige Decken für den Museumsshop.
Und es gibt eine reizvolle Galerie, in der ich mit der Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ schon einmal zu Gast war (hier gehts zu meinem damaligen Bericht). Nun bin ich schon sehr gespannt, wie sich die ‘MÄNNER’ dort ausnehmen! Wir eröffnen die Ausstellung am Samstag, den 8. Juli 2017 um 15 Uhr mit einer Vernissage und ich freue mich sehr auf ganz viele Besucher. Sie sind herzlich eingeladen!
Bis zum 23. September 2017 ist die Ausstellung in der Duchfabrik zu sehen. Für den letzten Ausstellungstag biete ich dort auch einen Workshop an: ‘Textile Collagen’. Er richtet sich an diejenigen, die offen für die Frage: ‘Was passiert, wenn …?’ sind. Aus Stoffen, Teilen von Kleidungsstücken, aber auch nicht-textilem Material entstehen kleine, einzigartige Unikate.
Info:
8. Juli – 23. September 2017
MÄNNER – Ausstellungsprojekt von Gudrun Heinz & Sarah Schultz
Alte Duchfabrik
Naturpark Öewersauer
15, rue de Lultzhausen
9650 Esch-Sauer
Luxemburg
Öffnungszeiten:
täglich (ausser Mi): 10 – 12 u. 14 – 18 Uhr
Sa / So / Feiertage: 14 – 18 Uhr
Vernissage:
Sa, 8. Juli 2017, 15 Uhr
Sa, 23. September 2017:
Workshop ‘Textile Collagen’ mit Gudrun Heinz
***
Technik in Textilien
Fadenlauf – Textil trifft Rennsport
Aus Anlass des 90-jährigen Jubiläums des Sachsenrings eröffnete das Textil- und Rennsportmuseum Hohenstein-Ernstthal kürzlich mit viel Erfolg eine Sonderausstellung, die in unerwarteter Form die Tradition des Rennsports mit technischen Textilien und ihren innovativen Eigenschaften in Bezug auf Funktionalität und Sicherheit verbindet.
Ausserdem setzten 14 Textilkünstlerinnen diese technischen Textilien ein und künstlerisch um und auch dieser zweite Ausstellungsteil erfuhr von über 100 Besuchern, die zur Vernissage gekommen waren, eine sehr positive Resonanz. Museumsleiterin Marina Palm hatte mich freundlicherweise auch zur Teilnahme eingeladen und hat mir erste Bilder geschickt.
Ein bedeutendes Exponat der Ausstellung ist das Rennauto MT 77 (Bj. 1988). In dieser Formel-Rennwagenklasse wurden von 1980 bis 1989 auf dem Sachsenring jährlich Rennen ausgetragen.
Der MT 77 stellt mit seiner Werbebeschriftung ‘Malimo’ eine besondere Verbindung von Rennsport und Textil dar. Einige Rennfahrer wurden gesponsert vom VEB Malitex, dem Hersteller des 1949 als Patent angemeldeten textiltechnischen Verfahrens ‘Malimo’, dessen Hauptsitz von 1964 bis 1990 in Hohenstein-Ernstthal war.
Das Ausstellungsprojekt will die Leistungen der heutigen sächsischen Textilindustrie thematisieren, die stark gekennzeichnet ist durch Produkte im Segment technische Textilien und Funktionsbekleidung. In der Bevölkerung sind diese Produkte und Entwicklungen noch eher unbekannt. Dabei lässt sich das Thema nicht nur auf die Bekleidung der Rennfahrer und des technischen Personals reduzieren, sondern widerspiegelt sich auch in den technischen Bereichen wie Karosserie und Schutzhelm.
Als Beispiele für die besonderen, z. B. flammenhemmenden Anforderungen an die Textilien sind in der Ausstellung Rennanzüge von Formel-Autorennfahrern zu sehen sowie auch die Bekleidung des technischen Personals wie Feuerwehr, Rettungshelfer und Polizei.
Die zukunftsweisende Technologie der Karbonfaser wird am Beispiel des Radrennsports dokumentiert. Zu bestaunen ist die Leichtigkeit des Rennrades des 3-fachen Bahnrad-Olympiasiegers Jens Fiedler aus Chemnitz.
Auf die textilkünstlerischen Exponate aus der Ausstellung ‘Fadenlauf – Textil trifft Rennsport’ werde ich in einem späteren Bericht noch ausführlicher eingehen. Hier nur ein Appetithäppchen:
Info:
28. Juni – 29. Oktober 2017:
Technik in Textilien
Fadenlauf – Textil trifft Rennsport
Textil- und Rennsport Museum (TRM)
Antonstrasse 6
09337 Hohenstein-Ernstthal
Deutschland
Öffnungszeiten:
Di – So: 13 – 17 Uhr
***
Libres comme l’art!
XIe Triennale internationale des mini-textiles
Das Musée Jean-Lurçat et de la tapisserie contemporaine in Angers (F) präsentiert derzeit die Ausstellung ‘Libres comme l’art!’ (‘So frei wie die Kunst!’) – die neueste, bereits 11. internationale Triennale der Mini-Textiles, die das Museum zum 8. Mal ausrichtet.
Die Arbeiten durften 12 x 12 x 12 cm nicht überschreiten …
… was mit Sicherheit eine Herausforderung sowohl in technischer als auch in künstlerischer Hinsicht …
… für die 460 Einsenderinnen und Einsender bedeutete.
Im November 2016 wählte eine Jury 69 Werke für die Ausstellung aus.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen überwiegend aus europäischen Ländern …
… aber auch aus Argentinien, Urugay, Peru, den USA, Japan und aus dem Senegal.
Aus Deutschland nehmen Barbara Esser und Wolfgang Horn, Ulrike Lindner sowie Astrid Polman teil.
Parallel dazu zeigt das Museum die Neuerwerbungen aus der vorhergehenden Triennale …
… insgesamt 22 Arbeiten zum Thema ‘Trop de toile ou pas’ (‘Zu viel Netz oder nicht’).
Die Ausstellung ‘Libres comme l’art!’ wird danach noch wandern und vielleicht ,,,
… wird sie ja auch nach Deutschland oder in die Schweiz kommen – warten wir’s ab.
Ein Katalog (104 Seiten) ist für 16 EUR im Museum erhältlich.
Info:
10. Juni 2017 – 7. Januar 2018
Libres comme l’art!
XIe Triennale internationale des mini-textiles
Musée Jean-Lurçat et de la tapisserie contemporaine
4, boulevard Arago
49100 Angers
Frankreich
***
Die Sprachen des Textilen
+ Anca Munteanu Rimnic
Die Geschichte des Textilen ist so alt wie die Menschheit selbst. Pflanzliche und tierische Produkte wurden genutzt, um den Körper vor unterschiedlichen Witterungsverhältnissen zu schützen. Gewebtes, Gewirktes, Gestricktes sicherte und sichert noch heute unser Überleben. Von der Windel bis zum Leichentuch ist unser gesamtes Leben von Textil begleitet.
Neben dieser Zweckmässigkeit von Geweben jeglicher Art hatten Stoffe für den Menschen immer auch schon eine ästhetische Bedeutung. So kann Kleidung aktuell modischen Ansprüchen genügen und zudem die Erscheinung des Körpers optisch modellieren oder gar optimieren.
Darüber hinaus ist noch ein dritter Aspekt des Textilen von höchster Bedeutung: der symbolische. Durch seinen materiellen Wert, seine Herkunft, durch Farben, Muster und Verzierungen kann ein Stück Stoff auch Aussagen über den eigenen Stand, die Herkunft, die Religion oder die persönlichen Präferenzen treffen. Somit ist Textiles immer auch eine spezifische Form der Kommunikation, vor allem wenn sie in Form von Kleidung und Mode zur Anwendung kommt.
Der Titel der Ausstellung ‘Die Sprachen des Textilen’ verweist auf die unzähligen sinnbildlichen Einschreibungen und Implikationen, die textile Stoffe und deren Produktion bieten. Ebenso wie die Sprache definieren Textilien unsere Identität. Wir können uns mit beidem ausdrücken, mit ihnen Geschichten erzählen und grundlegende Ordnungen schaffen. Die Ausstellung ‘Die Sprachen des Textilen’ spürt den Sprachen des Textilen nach.
Seit jeher dienten Textilien dazu, Gruppenzugehörigkeiten zu konstruieren und gemeinschaftliche Ideale auszudrücken. Bestimmte Kleidercodes, Verzierungen und Muster konnten Klassenunterschiede und regionale Eigenheiten verdeutlichen. In der heutigen globalen Welt sind historische Trachten jedoch zunehmend zum modischen Accessoire und zur touristischen Folklore geworden. Daher möchte die Werkschau unter anderem der Frage nachgehen, ob gemeinschaftsstiftende Bekleidungen heutzutage überhaupt noch existieren.
Am Beispiel der Schwäbischen Alb illustrieren Werke von Nanna Aspholm-Flik, Walter Bruno Brix, Janusz Czech, Daniela Scheil, Reiner Schlecker und Andrea Tiebel-Quast unterschiedliche Aspekte des Textilen innerhalb eines konkreten Kulturraums. Für inter!m-Räume waren die sechs Kunstschaffenden eingeladen, für jeweils einen Monat in Münsingen zu identitätsbildenden Faktoren stofflicher Produkte auf der Alb zu recherchieren und intermediale Werke zu entwickeln, welche den Charakter und die Geschichte dieser Gegend widerspiegeln.
Das Projekt ‘inter!m-Räume’ ist Teil der ‘Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb’ und wird gefördert durch ‘TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel’, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.
Ergänzt wird die Schau durch Arbeiten von Beate Passow und Anahita Razmi sowie durch eine Einzelausstellung der 1974 in Bukarest geborenen und heute in Berlin lebendenKünstlerin Anca Munteanu Rimnic. Vor kurzem wurde ihre Ausstellung in der PSM Gallery in Berlin von Frieze International zu einer der spannendsten Ausstellungn des Jahres gekürt. In seiner Kunsthalle zeigt das Museum Villa Rot eine Reihe ihrer Arbeiten, in denen sie sich auch mit identitätsbildenden Faktoren im Textilen beschäftigt.
In ihrem vielschichtigen, multimedialen Werk fragt Anca Munteanu Rimnic unter anderem nach der Möglichkeit visueller Ausdrucksformen solch komplexer Themen wie Heimatverlust und Identität. Begründet in ihrer Biografie, die von der Flucht aus der Heimat nach Deutschland im Alter von sechs Jahren geprägt ist, tauchen immer wieder bruchstückhaft Erinnerungen an die rumänische Herkunft auf, die sie zu sensiblen, manchmal absurd anmutenden Skulpturen, Videos und Installationen verarbeitet. Hierbei nutzt sie auch traditionelle handwerkliche Techniken, etwa rumänische Kelimteppiche, die sie in neue Kontexte überführt und so mit neuen Inhalten füllt. Wiederkehrende Motive sind hierbei Momente des Fehlens, der Instabilität und der Diskontinuität, die für die Künstlerin nicht nur eine biografische Relevanz besitzen, sondern allgemein menschliche Zustände visualisieren.
Anca Munteanu Rimnic studierte freie Kunst an der Universität der Künste in Berlin und besuchte anschliessend die Klassen von John Baldessari an der UCLA in Los Angeles sowie von Mike Kelley und Jack Goldstein am Art Center in Pasadena. Die Künstlerin zeigte ihre Arbeiten unter anderem in Einzelausstellungen im Mönchehaus Museum, Goslar und im Kunstverein Braunschweig (beide 2015) sowie in Gruppenausstellungen unter anderem auf der 4. Moskau Biennale (2011) sowie in der Kunsthalle Wien (2014). Die Ausstellung im Museum Villa Rot ist ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Süddeutschland.
Info:
23. Juli – 8. Oktober 2017
Die Sprachen des Textilen
+ Anca Munteanu Rimnic
Museum Villa Rot
Schlossweg 2
88483 Burgrieden-Rot
Deutschland
Öffnungszeiten:
Mi – Sa : 14 – 17 Uhr
So und Feiertage : 11 – 17 Uhr
***
European Art Quilts
Grande Finale
Ab dem 1. Juli 2017 präsentiert das Historisch Museum de Bevelanden – Oudemanhuis – in Goes (NL) das ‘Grande Finale’ der European Art Quilts.
Die European Art Quilt-Stiftung organisierte diesmal ein Invitational, lud Teilnehmer an den acht EAQ-Ausstellungen (1997 – 2014) ein, neue Arbeiten beim ‘Grande Finale’, das diese Wettbewerbs- und Ausstellungsreihe beschliesst, zu zeigen. Über die 146 Arbeiten aus 18 europäischen Ländern wird noch ein ausführlicher Bericht folgen. Der Bericht ist hier zu finden.
Katalog erhältlich.
Info:
1. Juli – 3. September 2017
European Art Quilts
Grande Finale
Historisch Museum de Bevelanden
Oudemanhuis
Zusterstraat 11
4461HZ Goes
Niederlande
***
Tapio Wirkkala – Ein Klassiker des finnischen Designs
Jaakko Liikanen und Joonas Laakso – Finnische Glasobjekte der Gegenwart
Noch bis zum 6. August 2017 zeigt die Glashütte Gernheim finnisches Glasdesign der Spitzenklasse. Mit den Werken Tapio Wirkkalas sind derzeit Klassiker des finnischen Designs zu sehen, während in den Räumen des Herrenhauses der Glashütte eine Schau zum finnischen Glas der Gegenwart läuft: Jaakko Liikanen und Joonas Laakso zeigen hier ihre Werke.
Tapio Wirkkala (1915 – 1985) gilt als einer der renommiertesten Designer und Architekten Finnlands und wurde vor allem als Glasdesigner international bekannt. Für die finnische Glashütte Iittala etwa entwarf er Objekte aller Genres. Ab 1946 schuf Wirkkala hier viele seiner bekanntesten Modelle.
Im Jahr 1954 wurde Tapio Wirkkala künstlerischer Direktor der Glashütte Karhula-Iittala. Seit den 1960er Jahren kooperierte er mit einer der einflussreichsten Glashütten Muranos, Venini. Dort werden seine inzwischen klassischen Entwürfe heute noch ausgeführt.
Wirkkala entwickelte aber auch für andere Materialien bahnbrechende Entwürfe, so arbeitete er mit der Gold- und Silberschmiede Kultakeskus …
… oder dem Porzellanhersteller Rosenthal zusammen. An vielen seiner Entwürfe ist die Inspiration durch die finnische Natur deutlich abzulesen.
Die durch das Finnische Glasmuseum kuratierte Ausstellung führt Objekte aus vielen Sammlungen zusammen. Die Schau, zugleich eine Übernahme aus dem Grassi Museum in Leipzig, wurde eigens für Gernheim erweitert. Neben den Objekten in Glas zeigt das LWL-Industriemuseum in Petershagen auch Wirkkalas Entwürfe für die Porzellanmanufaktur Rosenthal.
In der Ausstellung zum finnischen Glas der Gegenwart sind die Arbeiten von Jaakko Liikanen und Joonas Laakso zu sehen.
Liikanen gilt als einer der bedeutendsten finnischen Glasmacher seiner Generation. Nach seiner Ausbildung arbeitet er für die Glashütte in Riihimäki und andere grosse finnische Glashütten bis zur Gründung seines eigenen Studios im Jahr 1994.
Er entwirft eigene Objekte, setzt aber auch regelmässig Stücke und Serien für Designer um. 2010 übernimmt die Kooperative ‘Lasismi’ das Studio.
Zu der Gruppe junger Glasmacher und Designer gehört auch Joonas Laakso. Er arbeitet seit 2010 als Assistent von Liikanen. Während Liikanen in der Tradition des finnischen Glases verwurzelt ist, experimentiert Laakso mit Formen und Farbkompositionen oder löst ihre Konturen durch Gravur auf.
Mehr über finnisches Design ist in meinem Beitrag ‘Ab nach Finnland’ zu finden.
Info:
19. März – 6. August 2017
Tapio Wirkkala – Ein Klassiker des finnischen Designs
Jaakko Liikanen und Joonas Laakso – Finnische Glasobjekte der Gegenwart
LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Gernheim 12
32469 Petershagen-Ovenstädt
Deutschland
***
Tradition bis Moderne XI
Bei den kürzlich in Fürth stattgefundenen Patchworktagen 2017 eröffnete die Patchwork Gilde Deutschland e.V. die neueste Auflage der ‘Tradition bis Moderne’, die die Gilde für ihre Mitglieder ausgeschrieben hatte. Eine Jury wählte ca. 50 Quilts für die Ausstellung aus, die inzwischen ins Unterallgäu in die Ausstellungshalle der Mindelheimer Museen weitergewandert ist und dort noch bis zum 3. September 2017 zu sehen sein wird.
Jutta Kohlbeck – ein Detail aus ihrer Arbeit ‘Virtual Reality’ ziert die Einladungskarte des Museums – besuchte die Eröffnung am 16. Juni 2017 und schrieb mir anschliessend: ‘Das Textilmuseum ist klein, aber fein und liebevoll gemacht. Die ‘Tradition bis Moderne’ ist HERVORRAGEND gehängt und der Ausstellungsraum wirklich gut gestaltet. Ich kanns nur empfehlen!’
Daher dürfte der Besuch des am 1. Juli 2016 in den Museen im Colleg wiedereröffneten Textilmuseums sich doppelt lohnen, denn hier erwarten ausserdem Roben, Schmuck, Gemälde, Fächer, Stickereien und Spitzen die Besucher.
Die Gilde hat ausstellungsbegleitend wieder einen sehr schönen Katalog erstellt.
Info:
17. Juni – 3. September 2017
Tradition bis Moderne XI
Quilts 2017 – Ausstellung der Patchwork Gilde Deutschland e.V.
Museen im Colleg
Textilmuseum
Ausstellungshalle
Hermelestrasse 4
87719 Mindelheim
Deutschland
Öffnungszeiten:
Di – So: 10 – 12 und 14 – 17 Uhr
***
Inspiration: Natur
Arbeiten von Cas Holmes, Monika Schiwy, Isabelle Wiessler und Sophie Maechler
Von Cas Holmes stammt die Idee zu dieser Ausstellung. Als gemeinsames Thema haben sich Cas Holmes, Monika Schiwy, Isabelle Wiessler und Sophie Maechler die Natur ausgesucht. Jede der Künstlerinnen hat sich schon mit diesem Thema auseinandergesetzt und arbeitet in unterschiedlicher Weise. Eine spannende Sache, zu sehen ab dem 7. Juli 2017 in der Galerie quilt star in Freiburg.
Info:
7. Juli – 29. September 2017
Inspiration: Natur
Arbeiten von Cas Holmes, Monika Schiwy, Isabelle Wiessler und Sophie Maechler
Galerie quilt star
Sophie Maechler
Basler Strasse 61
Im Victoriahaus
79100 Freiburg
Deutschland
Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 14.30 – 18.30 Uhr
Di – Fr: 9.30 – 12.30 Uhr
Vernissage:
Fr, 7. Juli 2017, 19.30 Uhr
***
Die Erfindung der Pressefotografie
Aus der Sammlung Ullstein 1894–1945
Die Fotografie zog zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Zeitungswelt ein und veränderte damit die Presselandschaft und unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit. Gleichzeitig entwickelte sich die Pressefotografie zu einem eigenen Genre.
Die Ausstellung ‘Die Erfindung der Pressefotografie. Aus der Sammlung Ullstein 1894–1945’ rückt mit der um die Wende zum 20. Jahrhundert entstandenen Ullstein-Pressebildsammlung und der ab 1894 im Ullstein-Verlag erscheinenden ‘Berliner Illustrirten Zeitung’ (BIZ) einen historischen Wendepunkt in der Entwicklung der deutschen Presselandschaft in den Mittelpunkt und zeichnet diesen Prozess nach.
Die BIZ erschien von 1894 bis 1945 bei Ullstein und war mit einer zeitweiligen Auflage von fast zwei Millionen Heften die erfolgreichste deutsche Publikumszeitschrift. Mit ihrem vielfältigen Themenspektrum und …
… Aufnahmen berühmter Fotografen und bekannter Bildagenturen erreichte sie breite Schichten der Bevölkerung.
Die BIZ steht stellvertretend für die Geburt des neuen Mediums der Illustrierten, die ihre Wirkungsmacht und ihren Publikumserfolg in wachsendem Masse über Bilder erzielten, Sehgewohnheiten prägten und visuelle Sehnsüchte der Leser bedienten.
Der Verlag hatte bereits seit den 1890er Jahren die technische und stilistische Entwicklung des Fotodrucks und der Pressefotografie in Deutschland vorangetrieben und gab entscheidende Impulse für die Herausbildung und Professionalisierung des deutschen Fotojournalismus.
Die analoge Fotografie steht im Zentrum der Ausstellung und wird durch die Exponate der Sammlung Ullstein neu in den Blick des Betrachters gerückt: 340 Originalabzüge namhafter Fotografen und Agenturen wie Zander & Labisch, Georg und Otto Haeckel, Philipp Kester, Martin Munkacsi, Felix H. Man, Erich Salomon, Yva, Max Ehlert oder Rosemarie Clausen aus dem historisch gewachsenen, einzigartigen Bestand von ullstein bild ermöglichen Einblicke sowohl in die Geschichte der Fotografie, der Presse und des Verlags als auch in die Zeitgeschichte mehrerer Epochen.
Die historischen Abzüge verweisen auf deren Verwendung als ‘Material’: Ausgewählte Hefte der BIZ ergänzen die Präsentation und zeigen die Fotografien im Kontext ihrer Veröffentlichung. Daneben zeugen retuschierte, beschnittene und montierte Fotos von bildredaktioneller Bearbeitung.
Heute ist es für uns selbstverständlich, die Welt in Bildern zu sehen und zu erleben. Unbegrenzt verfügbare digitale Fotos …
… haben unsere Sehgewohnheiten und den Umgang mit dem Medium Fotografie verändert: Die Ausstellung führt den Besucher zur analogen Quelle der digitalen Bilderflut zurück.
Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet.
Im Verlag Hatje Cantz ist dazu ein sehr gut gemachter Katalog mit 208 Seiten Umfang erschienen: reich bebildert und mit fundierten Beiträgen von Foto- und Medienhistorikern. Die Publikation präsentiert Werke namhafter Fotografen und renommierter Bildagenturen, aber auch Aufnahmen weniger bekannter oder namenloser Urheber. Das historisch gewachsene, einzigartige Bildkonvolut gewährt Einblicke in die Geschichte der Fotografie, der Presse und des Verlagswesens sowie in die Zeitgeschichte der abgebildeten Epochen. Ausgehend von diesem historischen Fotomaterial will die Publikation auch dazu ermuntern, sich die in unserer Gegenwart rasant gestiegene Bedeutung von Bildern für die Wahrnehmung unserer Wirklichkeit vor Augen zu führen. Denn Mithilfe von Fotografien wurden und werden Menschen unterhalten und informiert, aber auch manipuliert und getäuscht. ISBN 978-3-7757-4324-2, 19,80 EUR
Info:
23. Juni – 31. Oktober 2017
Die Erfindung der Pressefotografie
Aus der Sammlung Ullstein 1894–1945
Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin
Deutschland
Öffnungszeiten:
Mo – So: 10 – 18 Uhr
Auf die Bildergalerie auf der Website des Museums, die Einblicke in die Ausstellung gewährt, sei beonders hingewiesen.
***
Spurensuche
Erhalten und Erforschen von Textilien
In ihrer derzeitigen Sonderausstellung ‘Spurensuche’ gewährt die Abegg-Stiftung einen Einblick in das Aufgabenfeld einer Textilrestauratorin. Am Beispiel kürzlich restaurierter Textilien aus Zentralasien – alle über 1000 Jahre alt – werden die vielseitigen Untersuchungen und Arbeiten, die einer öffentlichen Präsentation in der Regel vorausgehen, gezeigt.
Seit die Abegg-Stiftung in Riggisberg vor 50 Jahren eröffnet worden ist, spielt dort die Konservierung und Restaurierung von Textilien eine wichtige Rolle – eine Tätigkeit, die hinter den Kulissen stattfindet. Die Besucher und Besucherinnen sehen in den Ausstellungen normalerweise immer die bereits restaurierten Stücke. Wie weit der Weg vom ‘unbehandelten’ zum ‘ausstellungsfähigen’ Textil sein kann und welche Überraschungen er manchmal bietet, veranschaulicht die Sonderausstellung ‘Spurensuche’. Sie zeigt, was alles dazugehört, bis ein historisches Kleidungsstück, ein Behang oder ein Paar Schuhe ausgestellt wird.
Aber was macht eigentlich eine Textilrestauratorin genau? Stopft sie Mottenlöcher oder setzt sie Flicken ein? Eher nicht! Vielmehr geht es vor allem darum, das Vorhandene behutsam zu sichern und günstige Bedingungen für seine langfristige Erhaltung zu schaffen. Am Anfang jeder Restaurierung stehen ausführliche Material- und Technikanalysen sowie Zustandserfassungen und Schadenskartierungen. Wer sich noch nie mit historischen Textilien beschäftigt hat, kann sich kaum vorstellen, was für erstaunliche Entdeckungen man – oft schon nur durch genaues ‘Lesen’ – an textilen Zeugnissen machen und wie viele Informationen man dadurch über ihre Herstellung, Funktion und Geschichte gewinnen kann. Nicht selten wird regelrechte Grundlagenforschung geleistet, weil bisher noch keine Vergleichsstücke untersucht wurden. Bei so alten Textilien, wie sie in der aktuellen Sonderausstellung zu sehen sind, liegt dies meist daran, dass sich schlicht keine ähnlichen Objekte erhalten haben. Wichtige Hinweise liefern naturwissenschaftliche Untersuchungsmethoden, für die externe Fachleute aus dem In- und Ausland beigezogen werden. Erst danach erprobt die Textilrestauratorin geeignete Behandlungsmethoden und erstellt ein Konservierungskonzept.
In der Ausstellung geben Kurzvideos interessante Einblicke in die praktischen Arbeiten, die an den ausgestellten Textilien ausgeführt wurden. So kann man nachverfolgen, wie ein dicht besticktes Gewand mit einer winzigen Staubsaugerdüse und einem Pinsel von Schmutz befreit wird. Oder wie die geschickten Finger einer Restauratorin mit Chirurgennadel und feinstem Seidenfaden ein Originalgewebe auf einem Unterlagsstoff sichern. Zudem zeigen die Filme eindrückliche Vorher- / Nachher-Sequenzen oder Bilder der massgefertigten Stützkonstruktionen, auf denen die Gewänder liegen, und sie erläutern Erkenntnisse, die während der Untersuchung und Behandlung der Textilien gemacht wurden.
Blickfang der Ausstellung sind zwei guterhaltene, grossformatige Behänge aus Zentralasien, die in das 8. bis 9. Jahrhundert datiert und die zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt werden. Sie zeigen einander gegenüberstehende Hirsche in einem Medaillon. Es handelt sich um einen damals verbreiteten Mustertypus. Hier ist er jedoch ins Monumentale vergrössert: Die Medaillons erstrecken sich jeweils über die ganze Webbreite, die beim einen Behang mindestens 173 cm, beim anderen über 157 cm beträgt. Wahrlich eine webtechnische Meisterleistung! In den kleinen Bildfeldern, welche die Medaillonrahmen für die Hirsche formen, gibt es zudem zahlreiche kleinere, liebevoll wiedergegebene Tiere und Pflanzenmotive zu entdecken.
Die Behänge stammen aus einem archäologischen Kontext und waren dementsprechend verschmutzt. Während der Suche nach der geeigneten Reinigungsmethode konnte ein bisher unbekanntes Färbeverfahren entdeckt werden: Ausgerechnet der Blaufarbstoff Indigo, der eine ausserordentlich stabile Verbindung mit Textilfasern einzugehen vermag, war so verarbeitet worden, dass die dunkelblauen Fäden heute fragil und sehr wasserempfindlich sind. Als Reinigungsmethode kam nur noch Mikrostaubsaugen in Frage, das sich allerdings als sehr effizient erwies.
Auch Schuhe können zum Arbeitsfeld einer Textilrestauratorin gehören. In der Ausstellung sind vier aus Pflanzenfasern und Seide geflochtene Beispiele zu sehen. Sie entstanden wohl im Östlichen Zentralasien und werden in das 5. bis 6. Jahrhundert datiert. Bei ihnen stand die Erforschung der Herstellungstechnik im Vordergrund. Zwar wusste man, dass die fein gemusterten, flachen Schuhe mittels einer komplizierten Flechttechnik entstanden sein mussten, doch wie diese genau funktioniert, war noch nicht geklärt. Und so kam nach einer detaillierten textiltechnologischen Untersuchung auch die experimentelle Archäologie zum Zuge, das heisst, die Schuhe wurden möglichst originalgetreu nachgeflochten. Mit diesen praktisch durchgeführten Versuchen konnte gezeigt werden, dass die Schuhe in einem Stück gearbeitet sind. Das Herstellungsverfahren ist also so raffiniert, dass es ohne Nähte auskommt und Form und Musterung in einem Arbeitsgang entstehen konnten.
In der Ausstellung sind mehrere Gewänder zu sehen. Darunter ein aus China stammendes, zunächst unauffälliges Kleidungsstück, das jedoch aus der Nähe zum Staunen Anlass gibt: Es ist über und über mit Stickerei bedeckt. Dargestellt sind Szenen, die um die Thematik des Jenseits und der Unsterblichkeit kreisen, aber auch Rosetten und Tiere. Und wer ganz genau hinschaut, entdeckt darüber hinaus winzig kleine, glitzernde Lichtpunkte. Es handelt sich um Glimmerplättchen, die zwischen zwei transparenten Gewebeschichten eingestreut wurden. Makroaufnahmen der Glimmereinlagen und der Stickerei sind in einem der Kurzfilme zu sehen. Diese Bilder ermöglichen dem Museumspublikum einen faszinierenden, intimen Einblick in die Struktur eines Textils, der sich sonst nur durch das Mikroskop eröffnen würde. Bisher ist kein zweites Textil mit einem solchen Steinschmuck bekannt. Zur Zeit seiner Entstehung im 5. bis 6. Jahrhundert dürfte das Gewand bei jeder Bewegung leuchtend gefunkelt haben. Offensichtlich lag den Menschen schon vor Jahrhunderten daran, mit ihrer Kleidung aufzufallen, ihren Status auszudrücken – und ihrem Auftritt etwas Glamouröses zu verleihen.
Für die langfristige Erhaltung der seltenen Textilien sind nicht nur stabile klimatische Verhältnisse sowie Staub- und Lichtschutz unabdingbar, vielmehr muss auch eine geeignete Lagerungs- bzw. Präsentationsform gefunden werden. Zu den Aufgaben einer Textilrestauratorin gehören daher auch das Überprüfen der Umgebungsbedingungen sowie das Erarbeiten und Herstellen von Montagen und Stützkonstruktionen. Bei Gewändern stellt sich immer die Frage, ob sie auf einem massgefertigten ‘Kleiderständer’ montiert werden können oder ob sie doch besser liegend gezeigt werden sollen. Ein aus konservatorischer Sicht optimaler Kostümständer muss genau der Form des Gewandes entsprechen und so präzise passen, dass der Stoff überall aufliegt bzw. gestützt, aber nicht gespannt wird. Seine Herstellung ist deshalb in der Regel zeitaufwendig.
Die Abegg-Stiftung ist ein weltweit bekanntes Kompetenzzentrum für historische Textilien. Seit 1967 erforscht und restauriert sie textile Schätze. Die Ausstellungen des Museums zeigen neben Textilien der eigenen Sammlung auch Werke anderer Gattungen der angewandten Kunst. Gegründet wurde das Institut von Werner und Margaret Abegg, einem schweizerisch-amerikanischen Paar, das damit nicht nur seiner umfangreichen Sammlung die Zukunft sichern, sondern auch einen Beitrag zur Erhaltung und Erforschung wertvoller Gewebe aus vergangenen Zeiten leisten wollte. Als erfahrene Sammler wussten Werner und Margaret Abegg um die Fragilität dieser Stoffe. Darum richteten sie in ihrer Stiftung von Anfang an ein spezialisiertes Atelier für die Konservierung und Restaurierung von Textilien ein, was damals eine Pionierleistung war.
Das Atelier betreut nicht nur die eigenen Bestände, sondern kann bisweilen auch die Konservierung und Restaurierung von Objekten aus anderen Institutionen übernehmen. Bedeutende Textilien wurden der Abegg-Stiftung von Museen und Kirchen aus aller Welt schon anvertraut, zuletzt ein einzigartiges gesticktes Altarbild aus dem Art Institute of Chicago und wertvolle Reliquienstoffe aus dem Schrein des hl. Godehard in Hildesheim. Und nicht zuletzt hat sich die Abegg-Stiftung einen Namen als Ausbildungsstätte für Textilkonservatoren / -restauratoren gemacht. Im Atelier stehen zurzeit sechs Studienplätze für eine entsprechende Fachhochschulausbildung zur Verfügung. Für die Zukunft des Fachs ist also gesorgt.
Info:
30. April – 12. November 2017
Spurensuche
Erhalten und Erforschen von Textilien
Abegg-Stiftung
Werner Abeggstrasse 67
3132 Riggisberg
Schweiz
Öffnungszeiten:
täglich: 14 – 17.30 Uhr
***
10 Jahre Patch & Quilt Circle Schramberg
Der ‘Patch & Quilt Circle Schramberg’ um Rebecca Roth besteht seit 10 Jahren …
… Anlass für eine Ausstellung und damit einen Einblick in ihre vielseitige textilkünstlerische Arbeit, auch für die interessierte Öffentlichkeit.
Kürzlich wurde die Schau eröffnet. Oberbürgermeister Thomas Herzog und Frau Gwosch der VHS Schramberg begrüssten die Anwesenden, bevor …
… Gabi Mett, Textilkünstlerin aus Essen, in die Thematik einführte und über Textilkunst referierte.
Rebecca Roth schickte mir die Bilder von der Vernissage und schreibt mir: ‘Im Anschluss gab es noch ein Glas Sekt und Häppchen. Alles in Allem …
… war die Vernissage eine gelungene Veranstaltung, der selbst die brütende Hitze nichts anhaben konnte.’
Da kann man doch nur gratulieren!
Info:
24. Juni – 16. Juli 2017
10 Jahre Patch & Quilt Circle Schramberg
Galerie Palette
H.A.U. 18
78713 Schramberg
Deutschland
Öffnungszeiten:
Do – So: 13 – 18 Uhr
***
WortGewandt
Die Ausstellung ‘WortGewandt’ (die Ausschreibung dazu hatte ich in den Ausstellungstipps März 2017 veröffentlicht) wurde inzwischen eröffnet: ‘… es war grossartig und mit vielen Besuchern, die wir so noch nie hatten’, schreibt mir Frau Rüttinger, die …
… ihre Zweifel, ob dies die letzte Ausstellung war, nun doch noch mal überlegt. Vielleicht kann sie ein steitiger Besucherstrom überzeugen? Die Kunsthofpassage in der Dresdner Neustadt ist – wie ich hier schon mal berichtet habe – jedenfalls auch einen Besuch wert.
Info:
22. Juni – 23. September 2017
WortGewandt
9. Quilt-Verkaufsausstellung
U.R.Galerie, Ulrike Rüttinger
Kunst im FreiRaum / KEYNdesign, Martina Keyn
Görlitzer Strasse 23 / Kunsthofpassage
01099 Dresden
Deutschland
***
37th Edition Art Festival Watou
Over alleenigheid* en ondraaglijke eenzaamheid
On being alone and unbearable loneliness
Vom 1. Juli bis zum 3. September 20177 findet die 37. Auflage des Watou Kunstfestes im Dorf Watou an der französischen Grenze statt.
Das zentrale Thema ‘Over alleenigheid* en ondraaglijke eenzaamheid / On being alone and unbearable loneliness’ bringt ….
… Künstler und Dichter zusammen und bestimmt auch das Sommer-Programm des Festivals.
Das Festivalthema ‘Über das Allein-sein und die unerträgliche Einsamkeit’ nimmt einen Aspekt der ‘Condition humaine’ unter die Lupe.
Das Gefühl der Einsamkeit können Menschen jeden Alters haben. Jemand, der alleine ist oder wenig Kontakte hat, muss nicht unbedingt einsam sein, während jemand, der viele Menschen um sich herum hat, sich trotzdem einsam fühlen kann.
In einer stark globalisierten Gesellschaft fühlt sich nichts mehr ‘sicher’ an, wir kleben vor den digitalen Bildschirmen, am mobilen Telefon, sind den ganzen Tag damit beschäftigt, in Verbindung zu bleiben.
Noch nie zuvor in der Geschichte hatte die Menschheit so viele Möglichkeiten zur Kommunikation und um sich in kürzester Zeit weltweit zu verbinden. Zugleich ist der Abstand zwischen den Menschen größer als je zuvor.
Dieser Problematik widmen sich die teilnehmenden Künstler. Ich habe einige interessante Fotos ausgewählt.
Info:
1. Juli – 3. September 2017
37th Edition Art Festival Watou
Over alleenigheid* en ondraaglijke eenzaamheid
On being alone and unbearable loneliness
Festivalhuis
Watouplein 12
8978 Watou
Poperinge
Belgien
***
Reif für die Insel – Tourismus auf Sylt, Hiddensee und Mallorca
Lust auf Leben! Fotos von Johannes Weber aus seinem Dorf, 1946-1955
Urlaub ist die kleine Flucht aus dem Alltag. Und nirgendwo kann man die arbeitsfreien Wochen schöner verbringen als auf einer Insel. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) stellt in der Ausstellung ‘Reif für die Insel’ ab Sonntag, den 2. Juli 2017 in seinem Industriemuseum TextilWerk in Bocholt die drei Ferienparadiese Sylt, Hiddensee und Mallorca vor.
Gleichzeit präsentiert das LWL-Industriemuseum in einem weiteren Saal der ehemaligen Spinnerei unter dem Titel ‘Lust auf Leben!’ Fotografien von Johannes Weber aus dem münsterländischen Dorf Nottuln (Kreis Coesfeld), die er zwischen 1946 und 1955 gemacht hat und die das Leben in der Nachkriegszeit dokumentieren. Beide Ausstellungen laufen bis zum 31. Dezember 2017.
Sylt, Hiddensee und Mallorca – jede dieser Inseln verkörpert ein bestimmtes Klischee: die Insel der Schönen und Reichen in der Nordsee, die Insel der Einzelgänger und Naturliebhaber in der Ostsee, die Insel der Massen und der Stars im Mittelmeer. Die Wirklichkeit ist allerdings vielschichtiger. Mit rund 500 Exponaten – Bademoden, Plakaten, Postkarten, Souvenirs, Gemälden und Fotografien – zeigt die Ausstellung, wie sich der Tourismus an den verschiedenen Orten entwickelt und wie sich die Urlaubskleidung verändert hat. Das Spektrum der Objekte reicht vom 100 Jahre alten, mit Rüschen besetzten Badeanzug für Damen bis zur Jukebox mit Strandhits, vom Westerland-Bass eines Mitglieds der Rockband ‘Die Ärzte’ bis zum Original-Inventar eines kompletten Gästezimmers aus Hiddensee. Video-Interviews mit Insulanern, die ganz persönliche Geschichten erzählen, bereichern die Präsentation.
‘Die Ausstellung zeigt auf erfrischende und kompakte Weise, wie die Deutschen Urlaub machten und machen: vom Kaiserreich bis heute, in West und Ost, im Inland und im Ausland. Ein tolles Thema, das Spass macht’, erklärte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Beide Ausstellungen werden durch Publikationen und Rahmenprogramme begleitet.
Info:
2. Juli – 31. Dezember 2017
Reif für die Insel – Tourismus auf Sylt, Hiddensee und Mallorca
Lust auf Leben! Fotos von Johannes Weber aus seinem Dorf, 1946-1955
LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt (Spinnerei)
Industriestrasse 5
46395 Bocholt
Deutschland
***
Dress of the Year 2016
Das Fashion Museum Bath hat die Auszeichnung ‘Dress of the Year 2016’ verliehen, von Kate Phelan (British Vogue) für das Museum ausgewählt. Die Selektion umfasst zwei Ensembles des international bekannten britischen Designers Jonathan Anderson aus der Herbst- / Winterkollektion 2016.
Zum einen ein Damen-Ensemble für das spanische Luxus-Modenhaus Loewe, bei dem Anderson Creative Director ist. Zum anderen eine Herren-Kombination seines innovativen Labels JW Anderson.
Für die Damen schuf Anderson ein cremefarbenes Kleid aus Mohair-Tweed mit Fransen, das zusammen mit einem Bustier aus Napa-Leder mit Blattgold-Auflage getragen wird. Ergänzt wird das Ensemble mit interessanten Accesoires: Schmuck und Tasche.
Für die Herren kombiniert Anderson einen groben oversized Cardigan mit gerippt gestrickten Hosen, einem weissen Hemd mit Metall-Knöpfen, leuchtend roten Stiefeln in Stil eines Box-Trainers und einem eng anliegenden Halsband aus Plexiglas.
Kate Phelan begründet ihre Wahl damit, dass Jonathan Andersons Collectionen zukunftsweisend sind und einen neuen Look und Style repräsentieren. Designs mit einer Ästhetik ‘at the cutting-edge’.
Die Ensembles sind nun in der Ausstellung ‘A History of Fashion in 100 Objects’ im Fashion Museum Bath zu sehen, worüber ich hier schon berichtete. Willkommen in der ‘Fashion Hall of Fame’ in Bath.
Info:
19. März 2016 – 1. Januar 2019
Dress of the Year 2016
A History of Fashion in 100 Objects
The Fashion Museum Bath
Assembly Rooms
Bennett Street
Bath BA1 2QH
United Kingdom
***
Vorankündigung:
Spitzen. Erkennen – Analysieren – Einordnen
Workshop mit Thessy Schoenholzer Nichols
Filigrane Spitzen gehören mit zu den faszinierendsten Werken, die die Textilkunst hervorgebracht hat.
Sie gelten seit jeher als Kostbarkeiten, deren Herstellung ein hohes Mass an Wissen, Fingerfertigkeit und Geduld erfordert.
Während vieler Jahrhunderte werden Spitzen ausschliesslich von Hand angefertigt.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gelingt es, Imitationen historischer Spitzen maschinell zu produzieren und somit zur Verbreitung der begehrten und einst sehr teuren Ware beizutragen.
Das Textilmuseum St. Gallen verfügt über eine herausragende Sammlung historischer Spitzen.
Anhand dieser filigranen Kostbarkeiten wird die Textilexpertin Thessy Schönholzer Nichols im Rahmen eines Workshops in das Thema ‘Spitze’ einführen.
Der Kurs setzt sich aus theoretischen Abschnitten und praxisbezogener Arbeit mit den Objekten zusammen. Ziel ist, dass die TeilnehmerInnen Klöppel- und Nadelspitzen, andere Spitzen und Maschinenspitzen erkennen, analysieren, beschreiben und (auch ikonografisch) einordnen können.
Der Workshop richtet sich an Fachleute und TextilliebhaberInnen und gliedert sich in zwei Teile: Teil I dauert vom 11. – 14. September 2017, Teil II findet vom 9. – 12. Oktober 2017 im Textilmuseum St. Gallen statt.
Detaillierte Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie auf der unten angegebenen Website des Museums.
Info:
Spitzen. Erkennen – Analysieren – Einordnen
Workshop mit Thessy Schoenholzer Nichols
Teil I: 11. – 14. September 2017
Teil II: 9. – 12. Oktober 2017
Textilmuseum St. Gallen
Vadianstrasse 2
9000 St. Gallen
Schweiz
***
Erinnerungen an Aina Muze
Aina Muze (1943 – 2017), die grosse alte Dame der lettischen Textilkunst, ist kurz vor Erreichen ihres 74. Geburtstags im Juni 2017 verstorben. Sie hatte noch so viel vor!
Kennengelernt habe ich Aina und ihre Tochter Elina Lusis-Grinberga während meiner ersten Reise nach Moskau im Jahr 2009 (hier geht es zu einem meiner ersten Berichte hier im damals ganz neuen BERNINA blog). Unsere erste Begegnung fand statt während der Eröffnung einer Ausstellung mit eigenen Arbeiten und solchen von ihren Schülerinnen. Es stellte sich heraus, das wir alle von Julia Borisowna Iwanova im Haus der Volkskunst untergebracht waren und so konnte der Kontakt sich ganz schnell entwickeln – wir hatten sofort die gleiche Wellenlänge!
Ich war begeistert von der hohen künstlerischen Qualität der lettischen Quilts. Wie sich herausstellte, war dies kein Wunder, denn Mutter wie Tochter sind ursprünglich an Kunsthochschulen ausgebildete Weberinnen mit sehr fundiertem künstlerischen Background, die irgendwann in den 1980er Jahren über das Quilten stolperten und für sich entdeckten. Aina unterrichtete hauptberuflich zu dieser Zeit noch an der lettischen Kunstakademie und zwar in der Textil-Abteilung. Sie war eine prägende Figur in ihrem Heimatland, wurde aber auch schnell international bekannt.
Zusammen mit ihrer Tochter Elina war sie eine treibende Kraft für die Gründung der lettischen Gilde und beide vertraten den Verein international. Als Mitglied erhielt ich 2012 eine Einladung zu einer Ausstellung beim Riga Quiltfestival im August, das von der lettischen Gilde veranstaltet wurde. Keine Frage, ein solches Angebot schlägt man nicht aus! Nicht nur die Quilts und die Gastfreundschaft, sondern auch die Hauptstadt Lettlands begeisterten mich – natürlich sind daraus diverse Berichte für den BERNINA blog entstanden, die immer noch lesenswert sind.
Im Oktober 2012 trafen wir uns in Sankt Petersburg beim Quiltfestival ‘Kurochka Ryaba’ wieder und sassen nebeneinander am Rednerpult beim Internationalen Quilt Forum (hier der Bericht) – übrigens eine Initiative von Wolfgang Eibisch, dem ehemaligen BERNINA Sales Manager Eastern Europe. Aber auch beim Festival of Quilts in Birmingham, beim Europäischen Patchwork Treffen in Ste Marie-aux-Mines, bei den Patchworktagen der deutschen Gilde und weiteren internationalen Anlässen kreuzten sich im Lauf der Jahre immer wieder unsere Wege. So gerne habe ich das Mutter-Tochter-Duo zur Teilnahme an der von mir kuratierten und organisierten Ausstellung ‘Zeichen der Zeit’ eingeladen. So selbstverständlich wurde mein Quilt ‘Klimawandel’ 2016 von ihnen mit zu einer Ausstellung nach Kanada genommen.
Einen schönen Überblick über ihr Schaffen findet man in der Foto-Galerie anlässlich einer Solo-Ausstellung im Dekorativi Lietiskas Makslas Musejs, im Museum für Dekorative und Angewandte Kunst, in Riga im Sommer 2013.
Aina, du wirst mir fehlen!
***
Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.
Weitere Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.
Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!
Hallo Gudrun,
ich muss zugeben, inzwischen warte ich wirklich jeden Monat gespannt auf deine Ausstellungstipps. Auch diesmal wieder eine bunte Mischung, hoch interessant. Besonders die Fotos aus dem Ullstein-Archiv, die Ausstellung über drei liebenswerte Inseln und natürlich deine eigene Ausstellung ‘Männer’. Toll, dass es dafür eine weitere Station gibt. Viel Erfolg weiterhin.
Viele Grüße
Birgit
halli hallo birgit,
1000 dank an dich. ich muss gestehen, dass ich oft denke, dass es für den nächsten monat nicht viel neues geben würde, zumal im sommer, wenn eh saure-gurken-zeit ist. aber nein. wenn es dann auf die letzte woche zugeht, brummt mein e-mail-postfach und ist bisweilen überfüllt. inzwischen bekomme ich aus allen himmelsrichtungen benachrichtigungen und es gilt, die wahl zu treffen und die zeit einzuteilen. auch diesmal musste ich einiges in den august verschieben, ausstellungen, die noch lange genug laufen. jetzt sind die vorbereitungen für luxemburg dran – die MÄNNER wollen raus aus den koffern und schachteln in die reizvolle galerie der alten duchfabrik 🙂
beste grüsse
gudrun
Wie unglaublich vielseitig! Herzlichen Dank für die tolle Zusammenstellung!
halli hallo sabine,
vielen dank zurück für deinen freundlichen kommentar! freut mich sehr!
beste grüsse nach mannheim,
gudrun