Kreative Artikel zum Thema Quilten

BERNINA Triangle Quilt-Along – 1. Block

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Ich freue mich über so viel Begeisterung und positive Reaktionen zum angekündigten Quilt-Along. Ich weiß, dass einige von Euch schon mit geschärftem Rollschneider drauf warten, dass es dann auch endlich mal los geht – und heute ist es soweit: Wir starten mit dem modernen Triangle-Quilt.

Noch mal kurz zur Erinnerung:

Wir werden in den kommenden Monaten diesen recht großen Quilt in kleinen machbaren Schritten zusammen nähen. Jeden Monat stelle ich euch ein spezielles Dreieck zum Nähen vor. Davon braucht ihr manchmal mehr von derselben Sorte, und der Schwierigkeitsgrad der Dreiecke steigert sich langsam. Die Anleitung ist aber auch für Einsteiger machbar. Die Aufgabe pro Monat wird in schätzungsweise je 2 bis ungefähr 4 Stunden zu meistern sein. Etwas zeitaufwändiger wird dann das Zuschneiden der vielen einfachen Dreiecke (ohne Extras) und das Zusammensetzen des Quilts. Aber auch das kann man sich etwas einteilen: Die einfachen Dreiecke kann man so nach und nach zuschneiden, fürs Zusammensetzen hat man dann einen etwas längeren Zeitrahmen von ca. 3 Monaten. Also eigentlich sehr gut machbar, auch für Quilterinnen, die berufstätig sind oder sonst zeitlich recht eingespannt.

Es gibt auch eine Verlosung

für die Teilnehmerinnen, die ihr Quilttop fertigstellen. Die genauen Teilnahmebedingungen und welche Preise es gibt findet ihr auch in unserem vorigen Beitrag.

Ein Wort vorweg zum Ausdruck der Vorlagen

Die Vorlagen sind PDF-Dokumente und werden mit dem Adobe-Reader geöffnet und ausgedruckt. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass man sie auch wirklich im korrekten Maßstab 1:1 ausdruckt. Dazu gibt es bereits einen tollen, ausführlichen Beitrag aus dem Medaillon-Quilt-Along, auf den ich euch gerne verweisen möchte.

Was ihr braucht:

Eine Liste der nötigen Stoffe gibt es bereits im vorigen Beitrag. Ansonsten benötigt ihr die üblichen Nähutensilien. Wir werden in Inch nähen. Wer noch nie in Inch genäht hat: reine Gewohnheitssache. Besorgt euch ein Inch-Lineal, das kann man genauso ablesen wie ein cm-Lineal, und ihr werdet es wahrscheinlich bald unkomplizierter finden, weil es gröbere Maßeinteilungen hat. Und ihr benötigt ein Inch-Füßchen.

Für Neulinge gibt es untenstehend einen Download zur Anleitung für die perfekte ¼“-Naht:

Download die perfekte ¼“-Naht

Ein Tipp noch zum Zuschneiden von Dreiecken: Ich werde Euch in jedem Fall eine Papiervorlage als Schablone zur Verfügung stellen. Die könnt ihr Euch ausdrucken und habt so eine Referenz, wie groß die zugeschnittenen Dreiecke sein sollen. Ich würde aber empfehlen, bei der Menge der nötigen Dreiecke, ein 60°-Lineal (siehe Abbildung) zu benutzen/besorgen. Es gibt natürlich die Möglichkeit, Stoffe auch einfach mit dem 60°-Winkel des normalen Lineals zuzuschneiden – aber das ist nicht wirklich angenehm bei einer großen Menge und birgt auch immer die Gefahr von Ungenauigkeiten.

Download Papierschablone für Dreiecksgröße

 

60-degree-triangle-ruler

 

Wie ihr beginnt:

Herangehensweisen sind so unterschiedlich wie wir unterschiedlich im Naturell sind: da gibt es die kontrollierten Planer, die am besten schon von Beginn an minutiös festlegen, wo die Reise hingeht. Für diese Quilterinnen gibt es hier downloadbar ein Blanko-Layout, wo ihr Eure Stoffe schon mal festlegen und eintragen könnt (die weißen Dreiecke werden mit Druckstoffen und Akzentfarben gefüllt, die graue Farbe steht für den Hintergrundstoff).

Download Blankolayout

Dann gibt es die mehr spontanen Naturelle, die on-the-go entscheiden, was sie jetzt für eine Farbe für den nächsten Block wählen, und wo der dann hinsoll. Die Herangehensweise ist natürlich genauso möglich, unser Quilt-Along bietet genug Spielraum, um auch spontan zu überlegen und zu entscheiden.

Vor dem Zuschnitt waschen oder nicht?

Ich bin keine große Freundin vom Stoffwaschen vor dem Zuschnitt. Ich mag es nicht, wenn die Stoffe knitterig und fransig aus der Maschine kommen und wieder aufwändig gebügelt werden müssen, bevor ich überhaut zuschneiden kann. Dennoch finde ich es gut, wenn die Stoffe vor dem Quilting einmal die Möglichkeit haben, einzulaufen. Ich würde es deshalb so handhaben, dass ich das fertig genähte Quilttop ein paar Stunden in eine mit kaltem Wasser gefüllte Badewanne lege, dann gut ausdrücke und über einen Wäscheständer trocknen lasse. Das ist so meine Methode.

Was ich euch beim Zuschnitt von Dreiecken aber in jedem Fall empfehlen kann ist:

Sprühstärke

Bügelt die Stoffe vor dem Zuschnitt mit Sprühstärke. Sie werden dadurch etwas steif (keine Angst, das verliert sich während des Arbeitens und spätestens in der ersten Wäsche wieder). Mit dieser gewissen Steifigkeit lassen sie sich ähnlich akkurat zuschneiden wie Papier. Und da Dreiecke zwei Seiten im schrägen Fadenlauf haben, die sich ziemlich leicht dehnen, wirkt sich auch hier die Steife der Sprühstärke positiv aus.

Präpariert euer Lineal:

Druckt die Papierschablone aus und klebt sie mit etwas Klebestift unter euer Lineal (das sollte sich leicht wieder auswaschen lassen). Auf diese Art lest ihr nicht versehentlich das falsche Maß ab und könnt gelassen die immer korrekte Größe zuschneiden.

lineal-praeparieren

 

Zuschnitt:

Die konkreten Planerinnen werden vermutlich zählen, wie viel Dreiecke (ohne Extras) pro Farbe sie benötigen werden, dann diese zuschneiden und auf die Seite legen bis zum Ende des Zusammennähens.

Die spontanen Naturelle nähen vermutlich ihre Blöcke, und schneiden dann aus dem übriggebliebenen Stoff noch Dreiecke zu, die sie beliebig im Layout verteilen. Da würde ich folgenden Tipp geben: Die Materialangabe spricht ja von 10 Druckstoffen à 25 cm x Stoffbreite. Bitte eine Hälfte dieser Stoffbreite, also ein Stück von ca. 25 cm x 55 cm reservieren für diese einfachen Dreiecke!

Für das Zuschneiden der einfachen Dreiecke aus dem 25 cm Streifen geht ihr am besten so vor: Teilt die 25 cm in zwei Streifen à 4 3/4“ Breite (Achtung: nicht die ganze Stoffbreite teilen, nur so ein Stück, dass Ihr 10 Dreiecke schneiden könnt; ihr wisst ja – den Rest brauchen wir noch für die Spezial-Dreiecke) und scheidet dann mit Zickzackschnitten die Dreiecke aus. Das ist am effizientesten hinsichtlich Zeit bzw. Stoffverschnitt. Wenn ihr genau auf die Grafik schaut (siehe auch oben bei der Abbildung des Lineals), werdet ihr sehen, dass die oberen Spitzen der Dreiecke abgeschnitten sind. Das hat seinen Grund: Man braucht nicht die komplette Spitze in der Nahtzugabe, sie ist da eher überflüssig und bildet unnötige „Knubbel“. Man braucht nur ¼“ oberhalb der eigentlichen Naht. Deshalb können wir diese weglassen und der Streifen für die Dreiecke kann geringfügig schmaler sein als wenn wir die Spitze geschnitten hätten. Kürzt bei den Dreiecken auch die unteren Spitzen, das ist eine Hilfe beim Zusammennähen, wie ihr später sehen werdet.

zuschnitt-dreiecke-bernina-qal

Ich finde es etwas müßig, euch genau aufzulisten, wieviel einfache Dreiecke ich aus welchem Stoff geschnitten habe. Schließlich ist das kein traditioneller Quilt, bei dem man stur einem Blockschema folgt, sondern ein modernes Layout, das persönliche Gestaltungsmöglichkeiten offen lässt. Deshalb erwähne ich lediglich, dass wir insgesamt ungefähr 100 einfache Dreiecke aus den Druckstoffen zugeschnitten haben, das sind pro Druckstoff etwa 10 Dreiecke, die ihr aus der Hälfte der Stoffbreite sicher herausbekommt.

Vom einfarbigen Akzentstoff haben wir 17 Dreiecke zugeschnitten.

Und noch ein Hinweis zum ökonomischen Stoffzuschnitt

Ich muss bekennen, ich komme aus dem Schwäbischen, soll heißen: ich bin von Natur aus sparsam, zumindest was den Stoffzuschnitt betrifft. Das wirkt sich auch auf meine Materialangaben aus. So erlebe ich oft völlig verschiedene Reaktionen: dieselbe Materialliste kann in Deutschland oder Europa, wo die Stoffe recht teuer sind, zu Reaktionen führen wie: “Ich hatte am Ende noch viel übrig, hätte man das nicht etwas genauer kalkulieren können” bis hin zu einer Reaktion, die ich oft von meinen amerikanischen Kundinnen bekommen, bei denen das Material ja bekanntlich viel günstiger ist: “Why not buying just a good amount or an extra, you will use that up anyway” (sie mögen es lieber, eine großzügige Stoffmenge zur Verfügung zu haben, in der man sich auch mal verschneiden kann, und was übrig bleibt, findet immer eine Verwendung).

Im Triangle-Quilt-Along sind die Stoffe eher schwäbisch kalkuliert: Wenn beim Zuschnitt einer größeren Form Schnipsel entstehen, dann setze ich diese immer wieder bei Blöcken ein, in denen es auch kleinere Formen gibt. Selbst kleine Streifen werden in den Blöcken noch gebraucht, kleine Stückchen aus denen wir Sterne applizieren oder Kreise – bitte nix vorschnell in den Papierkorb schmeißen. Entsorgen könnt ihr dann am Schluß.

Und falls Ihr von Euch wisst, dass ihr lieber extra Stoff zum Verschneiden haben möchtet, dann kauft doch einfach ein etwas größeres Stück oder noch mal einen zusätzlichen Stoffstreifen, dann seid ihr am Ende nicht enttäuscht, dass nun irgendwas fehlt.

 

Kommen wir jetzt zu unserem ersten extra Block,

Dreieck No. 1

bernina-qal-block-1-schritt-4

 

Ich erkläre diesen Block so, dass auch die Einsteiger, die noch nie Patchwork genäht haben, vielleicht aus dem Kleidungsschneidern kommen, kein Problem haben:

Ihr druckt den unten stehenden Block aus und schneidet zwei Dreiecke aus Stoff gemäß der Abbildung zu. Tipp zum ökonomischen Stoffverbrauch hier: Teilt ein Rechteck in zwei Dreiecke, und benutzt das zweite für einen weiteren Block.

Download Block 1

Legt die beiden Stoffdreiecke mit der rechten Stoffseite aufeinander. Faltet das Papier an der gepunkteten Linie (Druck ist innen, blanko ist außen) und legt es jetzt so auf die Dreiecke, wie das Foto zeigt.

 

bernina-qal-block-1-schritt-1

Jetzt öffnet ihr das gefaltete Papier (achtet darauf, dass es nicht verrutscht), steckt es auf den Dreiecken fest, und näht auf der gepunkteten Linie.

bernina-qal-block-1-schritt-2Der Ordnung halber könnt ihr die Nahtzugabe an dieser Naht jetzt auf ¼“ zurückschneiden. Anschließend bügelt ihr die Stoffe auseinander. Zum Schluss schneidet ihr durch alle Lagen an der eingezeichneten Nahtzugabenkante das Dreieck aus und reißt das Papier (natürlich komplett) ab.

(Liebe Patchwork-Neueinsteiger – ihr habt grade die Foundation-Paperpiecing-Technik genäht).

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Fertig ist Dreieck No.1, und davon brauchen wir insgesamt 15 Stück (von Block 1 haben wir überdurchschnittlich viele)

bernina-qal-block-1-schritt-4

Kleiner Nachtrag

Das tolle an so einem Miteinandernähen-Projekt ist ja (auch für mich), dass man immer voneinander lernen kann und von den Ideen anderer profitiert. Es gibt einfachere Methoden, diesen Block 1 zu nähen, und die erfahrenen Patchworkhasen brauchen kein Foundation-Paper-Piecing (ist mehr was für die, die noch kein 60°-Lineal an Bord haben). Also – ein Kommentar, von Sabine Guhl, hat die supersparsame Schwäbin in mir auf den Plan gebracht, die jetzt mit folgender Methode raus kommt:

Ihr schneidet von den Stoffen insgesamt 8 Streifen von den 25 cm (so wie ihr eingekauft habt) x 3 3/4″ (muss mal grade cm mit inch mischen). Diese Streifen näht ihr an der Längskante zusammen zu einem Streifenset. Dieses halbiert ihr dann quer, so dass ihr 2 Streifensets in der Höhe 12,5 cm, also ungefähr 5″ habt. Jetzt näht ihr die an einer kurzen Seite zusammen, habt also 16 kleine Rechtecke in Reihe. Das sollte dann ungefähr so aussehen (insgesamt 16 Rechtecke, Nähte offen bügeln):

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und jetzt legt ihr das Lineal so an, dass die Mittelachse des Lineals jeweils auf der Naht liegt, und die Grundlinie der Schablone, die auf dem Dreieck klebt, genau auf der langen Streifenkante liegt. Ihr könnt so 15 Dreiecke aus dem Streifen schneiden und die beiden Abfallschnipsel am Anfang und Ende nicht wegwerfen, die finden auch noch mal Verwendung. Mein Gott – bin ich schwäbisch! (“No nix umkomme lo”)

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Na, war das einfach oder war das einfach?

Dann lasst mal Eure Ergebnisse sehen: Instagram oder Community, ich will es wissen!

Übrigens kann man dann später mit diesem Block im Layout interessante Kombinationen zusammensetzten, wie z. B.

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Frühere Beiträge zum BERNINA Triangle Quilt-Along

Einführung und Materialien

bernina-quilt-along-layout

Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Zeitaufwand: einen Abend
Verwendete Materialien: Nähgarn, Nähmaschine, Patchwork-Lineal Inch, Patchworkstoffe, Quiltstoffe, Rollschneider, Schere, Schneidematte
Verwendete Produkte:
BERNINA 770 QE
BERNINA 770 QE
Patchworkfuss # 97
Patchworkfuss # 97
Geradstichplatte
Geradstichplatte

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