Cut-up-Couture ist ein Buch, welches mich schon mit dem minimalistischen Cover und dem Untertitel “Auftrennen – schneiden – neu designen” komplett in seinen Bann zog. Sofort sah ich inspirierende Ideen, wie ich aus alten Männersachen, neue, stylische Kleidungsstücke für mich nähen kann.
Ich mag dabei ganz besonders die unkonventionelle Herangehensweise der japanischen Designerin. Oft findet man in dort Ideen, die ich zwar so nicht tragen würde, dir mich aber inspirieren, auch einmal wieder über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Inhalt und Aufbau des Buches
Die Designerin arbeitet mit verschiedenen Ausgangsmaterialien:
- Sweatshirts und T-Shirts
- Herrenhemden und
- Schals und Krawatten
Alle Beispiele werden mit einem ausgefallen Foto in Szene gesetzt. Das allein macht schon unglaublich Lust, es einfach zu probieren. Und für mich hat es definitiv seinen Reiz, etwas “Altes” zu verarbeiten und dabei die Chance zu haben, dem Ladenhüter neues Leben einzuhauchen.
Was mir aber noch viel besser gefällt, sind die Nähanleitungen. Die Skizzen sind so treffend gewählt, dass man gar nichts falsch machen kann. Das folgende Projekt habe ich genäht, ohne je die Anleitung gelesen zu haben.
Gut, dass hier ist ein sehr einfaches Projekt, aber dafür macht es richtig was her. Eigentlich ist es ja nur ein kurzes Oversize-Shirt. Aber zusammen mit den 3/4 Ärmeln und der Krawatte hat es schon fast einen Hauch von Haute Couture. Das mag ich an solch einfachen Kleidungsstücken sehr.
Nählevel
Aus meiner Sicht können alle Projekte auch von Nähanfängern umgesetzt werden. Etwas “Altes” aufzutrennen ist eh kein Ding und dann dafür wieder zwei Nähte nähen, das bekommt wirklich jeder hin. Für das eben gezeigte Shirt habe ich gerade einmal 20min in der Umsetzung gebraucht. Da war es weitaus zeitaufwändiger das passende Sweatshirt unauffällig aus dem Schrank des liebsten Mannes zu stibitzen und bei Kleiderkreisel eine schöne Krawatte zu finden.
Nähbeispiel
Mein zweites Projekt war das Ballon-Top auf der rechten Seite. Und tatsächlich hat mich hier das Foto so gar nicht berührt, dafür die technische Zeichnung umso mehr.
Die Idee, aus dem Sweatshirt eine Art Cape zu nähen, ist super. Auch hier ist es nicht schwer, die markierten Nähte zu nähen und, wenn man mag, das Bindeband einzunähen. Mir war es in dem Fall zu verspielt, so dass ich es weggelassen habe. Für das Cape musste ich also nur zwei Nähte aufgetrennen, vier Nähte nähen und den Armausschnitt versäubern. Fertig.
Ich liebe es, das Cape über ein einfaches Shirt zu ziehen oder es einfach so zu tragen.
Ich kann das Buch wirklich nur wärmstens empfehlen. Selbst, wenn die Sachen vielleicht doch zu ausgefallen sein sollten, so ein kleiner Blick über den Tellerrand, kann nie schaden. Nebenbei regt es an, sich Gedanken über die eigenen Schnitte zu machen. Was passiert zum Beispiel, wenn ich den Saum eines Shirts nach oben durch den Halsausschnitt stülpe und als eine Art Rüsche raushängen lasse? Ich kann Euch sagen, da passiert etwas ganz wundervolles. Nicht mein Stil, aber definitiv eine schöne Sache.
Das Buch ist im Stiebner Verlag erschienen.
Und wer mag, schaut heute bei mir auf dem Blog – Mein gewisses Etwas – vorbei. Dort zeige ich, was aus dem Shirt mit der Krawatte geworden ist.
Ich besitze das Buch schon eine Weile,
…die Tasche aus Hemdenkragen ist auch ein prima Projekt. In der Größe leicht abzuwandeln durch Hinzufügen oder Wegnehmen von Kragen. Ich habe die Ausgabe nicht bereut und finde immer wieder Anregungen, mich an die Umgestaltung “alter” Kleidungsstücke zu wagen. Einfach nicht zu viel Respekt vor dem Mateial zu haben und eben auch etwas spielen damit.
Danke für die spannend bebilderte Vorstellung!
Viele Grüße – Petra
Ich glaube mir wäre das Buch nichts, nur um über den Tellerrand zu sehen, würde ich kein Geld ausgeben. Aber danke, daß Du es vorstellst, ich kann mir ein wenig vorstellen, was da gezeigt wird.
Danke, Sindy, für den Blick über den Tellerrand. Sehr spannend!
Gruß monika