Nun wirds richtig goldig. Im zweiten Teil meiner Anleitung zu den Abendlichtern gehts um Glitzer, Glimmer, Folien und Papier.
Was wird benötigt? Für den glitzernden Effekt stehen allerhand Materialien zur Verfügung. Hauchdünne Schlagmetallfolien, Metallflakes, Perlmuttpuder, Blattgold und Glitzerpartikel in ganz feiner und groberer Mahlung.
Desweiteren braucht es auch all das Material, das in Teil 1 bereits vorgestellt wurde:
Ebenfalls hat es erneut die Gelliplates aus Silikon (ohne tierische Gelatine), die es in unterschiedlichsten Grössen gibt. In meinem Fundus hat es insgesamt ein Duzend Platten, die ich als Arbeitsmaterial in meine Kurse mitnehme und an die Kursteilnehmer ausleihe.
Ich starte mit der blanko Platte, auf die ich zwei Streifen Papier hefte. Meine ausgesuchten Farben liegen bereit. Hier wirds nicht goldig, sondern silbern.
Der Farbauftrag ist diesesmal mit mehr Masse versehen:
mit einem Wattstäbchen entferne ich tupfenweise Farbe
und addiere etliche Tupfen in Weiss hinzu
etwas Hellblau und Hellgrau wird mit der Weichgummiwalze verrollt
und auf die erste abgezogene Papierfläche gestrichen, diesesmal sehr fein, sehr dünn
aus hochpigmentiertem Acryl in Silber und dem einfachen Blau entsteht eine aparte Permuttmischung
in die ich ein Farbmischschälchen umgekehrt hineinsetze
Farbe an der Kante aufnehme und auf die Gelliplate übertrage
eine Vielzahl an Drucken findet zusammen
und sobald alles erneut trockengefönt ist versehe ich die Farbe mit dem durchsichtigen Klebeband
ziehe es ab, wie im Anleitungsteil 1 bereits gezeigt, drehe sie auf links
und lege nun sehr vorsichtig einzelne Abrisse des silbernen Schlagmetalls auf die Klebeflächen.
Mit einem weichen Pinsel verstreiche ich den Folienüberschuss und hefte das Schlagmetall gleichzeitig an die offenen Klebeflächen des Kunststoffbandes.
Die zuvor aufgebrachten Drucke und Farbschichten bleiben unter dem Metall sichtbar.
Da für ein Windlicht insgesamt 4 Flächen einer 6“x6“ Gelliplate benötigt werden arbeite ich nun auf 2 Platten gleichzeitig.
Erneut wird Folie aufgetragen, die getrocknete Farbe mitsamt Folie abgezogen, das silberne Schlagmetall aufgebracht.
Auf dieser vierten Platte habe ich neben einer Reservierung mit Papier auch noch breitere Ränder mit der Schälchenform erzeugt und Farbe verwischt, so dass weitere Klebefläche entsteht.
Und nur um es hier im Artikel zu zeigen, streute ich silbernen Glimmer darüber. Die Schweinerei die das macht und die Zeit um den ganzen Mist hinterher wieder von der Arbeitsfläche zu bekommen zeigte mir erneut, dass meine Favoriten des Blingbling eindeutig die Metallflocken und Folien sind.
Und ganz zum Schluss wird auch dieses Abendlicht zusammengenäht.
Wenns einen dann so nett anleuchtet ist auch die Metallglitzerschweinerei schnell vergessen.
Nun folgt die zweite Variante, ohne Glitzer, dafür mit Papiereinsätzen. Wer eine grosse Gelliplate zur Verfügung hat, kann das Abendlicht auch in einem Rutsch mit einem einzigen Auftrag anfertigen, anstatt 4 kleinere “Plattendurchgänge” anzufertigen. Hier habe ich meine grosse Platte mit drei entsprechend grösseren Papierstreifen versehen. Die Papiere sehen besonders schön aus, wenn sie gerissen und nicht geschnitten sind. Gerissene Kanten geben ein organisches Erscheinungsbild, wirken nicht kantig und hart. Dazu habe ich erneut meine Farbwahl getroffen und eine japanische Tageszeitung bereitgelegt.
Nun wird die Acrylfarbe durch eine Stencellingschablone aufgebracht um ein Muster zu erzeugen. Dazu rolle ich auf einer Plastikunterlage die Farbe aus (nicht zu dünn) und trage die Farbe von der Rolle durch die Schablone auf die Gelliplate auf.
Nach jedem Farbauftrag wird trockengefönt. Das ist mühsam, jedoch notwendig, da ansonsten die noch feuchte Farbe an der Schablone haftet und abgetragen wird.
Die einzelnen Schichten summieren sich, blieben jedoch gut transparent.
Und zum Schluss darf durchaus noch eine Kontrastfarbe stellenweise aufgebracht werden.
Die Papiere werden entfernt und die Klebebandstreifen über die längere Kante aufgezogen
und abgenommen, dann auf links gedreht und auf die Arbeitsplatte gelegt.
Nun trenne ich kleine Zeitungsausschnitte aus und hefte sie mit der Vorderseite auf die Rückseite (haftende Seite) des Klebebands.
Sie müssen gut glattgestrichen werden, damit sie ausreichend auf dem Band haften, dann reisse ich vorsichtig an den Kanten das überschüssige Papier zurück.
Der Effekt der schlichten Farb- und Papierkombination ist wirklich gut.
Das lange Band entsteht unter der Nähmaschine
und schnell danach der Zylinder des Abendlichts
das nächste Woche in die Wohnung meines Sohnes findet, denn er hat mir schliesslich letztes Jahr die Zeitungen aus Japan mitgebracht.
Ich hoffe, ich konnte nochmals ein wenig Inspiration und Motivation wecken zum kreativen Werkeln und wünsche viele schöne verträumte Stunden mit Euren Abendlichtern.
Herzlichst,
Jutta
WUUUUUNDERSCHÖN!!!!
Danke dafür, daß Du diese Techniken mit Glimmer und Schlagmetall zeigst. Besonders Schlagmetall reizt mich sehr. Wenn die Wethnachtszeit vorbei ist, werde ich wieder experimentieren!
Herzlichen Gruß! Sabine
Liebe Jutta,
Danke für den zweiten Teil Deiner Lichterparade ,der mir sehr gut gefallen hat.
Ich wünsche Dir auf diesem Weg ein kreatives WEITERSO.
Liebe Grüße
Erika
Deine bunten Lichter sehen toll aus, genau richtig für diese “dunkle” Jahreszeit.
Kreative Grüße Gerlinde
Deine bunten Lichter sehen sehr gut aus, das bringt Licht in diese “dunkle” Jahreszeit.
Kreative Grüße Gerlinde