In meiner letzten Anleitung habe ich euch gezeigt, wie ihr einen Ärmelschlitz nähen könnt.
Dem Ärmel fehlt noch ein Abschluss: klassischerweise eine Manschette.
Wie ihr eine Manschette an einen Ärmel nähen könnt, zeige ich euch in der heutigen Anleitung.
Ärmelmanschette nähen
Vielleicht benutzt ihr ein Schnittmuster, bei dem ein Schnittteil für ein Schnittteil für eine Manschette dabei ist. In der Regel wird eine Manschette als ein Rechteck zugeschnitten.
Falls ihr kein Schnittteil habt, messt die Länge einer Manschette aus, die euch gut passt. Oder messt euren Armumfang an der Stelle, an der die Manschette sitzen soll. Achtet darauf, dass die Manschette nicht hauteng sitzen sollte – vor allem am Oberarm, bei kurzen Ärmeln, benötigt ihr ein paar Zentimeter für die Bequemlichkeit – sonst wird es eng, wenn ihr den Arm beugt.
Denkt auch daran, dass ihr einen Ober- und Untertritt braucht, an den das Knopfloch bzw. der Knopf genäht wird.
Ich schneide die Manschette am liebsten so zu, dass ich sie doppelt legen kann und an der unteren Seite einen Bruch habe. Schon eine Naht weniger, die zu nähen ist!
Als erstes schließe ich die kurzen seitlichen Nähte. Dabei nähe ich nicht ganz bis zur offenen Kante, die später an den Ärmel genäht wird. Ich verriegle die Naht 1 cm vorher – das entspricht meiner Nahtzugabe, mit der die Manschette an den Ärmel genäht wird.
Anschließend wende ich die Manschette und bügle sie.
Der Ärmel hat in der Regel eine Mehrweite – das heißt, die untere Kante des Ärmels ist länger als die Manschette. Das liegt daran, dass der Arm Platz im Ärmel braucht. Meistens ist diese Mehrweite in Falten gelegt oder eingekräuselt, um auf die gleiche Länge wie die Manschette zu kommen.
In meinem Fall habe ich mich entschieden, die untere Kante mit zwei Fäden auf die Länge der Manschette zu raffen.
Ich stecke die untere Kante des Ärmels rechts auf rechts auf die Seite der Manschette, die später außen sein soll.
Die Kante des Schlitzes stecke ich so, dass sie direkt am letzten Stich anliegt, mit dem ich die kurze Seite der Manschette geschlossen habe.
Anschließend nähe ich den Ärmel an die Manschette an.
Tipp: Legt den Ärmel nach unten. Die Kräuselungen liegen dann auf den Transportzähnchen und werden schön gleichmäßig transportiert. So könnt ihr verhindern, dass sich die Raffungen verschieben.
Nachdem diese Naht genäht ist, muss noch die zweite Schicht der Manschette angenäht werden – die Seite der Manschette, die später innen (also auf eurer Haut) liegen wird, ist noch offen.
Um einen schönen, knubbelfreien Übergang zu erhalten, lege ich die schmale Kante der Manschette um die Kante des Ärmelschlitzes herum, so dass der Ärmel zwischen den zwei Schichten der Manschette liegt. Wichtig ist, dass die Schmalseite der Manschette satt an der Kante liegt.
Diese Schichten nähe ich ein paar Zentimeter nochmal in der gleichen Naht fest, mit der ich die äußere Schicht der Manschette an den Ärmel genäht habe.
Schneidet die Nahtzugaben schräg ab, so dass sich kein Knubbel bilden kann. An den Schmalseiten habt ihr jetzt einen tollen Übergang.
Die restliche offene Strecke nähe ich im Nahtschatten an. Wie das geht, könnt ihr in meiner Anleitung zum (An-)Nähen eines Kragens nachlesen. Dort wende ich auch die Methode des Um-die-Kante-falten-und-Annähens an. Schaut also gerne nochmal in diese Anleitung, dort sind einige Bilder, in denen diese Methode gezeigt wird.
Ihr sucht nach mehr Anleitungen zum Thema Blusen und Hemden nähen? Vielleicht ist bei meinen anderen Anleitungen ja noch etwas dabei. Zum Beispiel der perfekte Hemdkragen, eine saubere Passe, eine Schluppe, oder einen Ärmelschlitz nähen.
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