Kreative Artikel zum Thema Quilten

Ausstellungstipps Februar 2018

MÄNNER – Ein Ausstellungsprojekt von Gudrun Heinz und Sarah Schultz

Wie bereits in den Tipps für Januar 2018 in der Vorschau angekündigt, rückt die Ausstellung der ‘MÄNNER’ im Textil- und Rennsport Museum in Hohenstein-Ernstthal immer näher – in einer Woche haben wir bereits eröffnet!

Sarah Schultz: Männergirlande, Detail der Installation ‘Im Netz der Liebe’
Ausstellungsprojekt ‘MÄNNER’
Foto: Gudrun Heinz

Es handelt sich um das Ausstellungsprojekt von Sarah Schultz und mir, das wir – mit freundlicher Unterstützung von BERNINA International – voraussichtlich hier zum vorletzten Mal in Deutschland zeigen können (es sei denn, es kommt noch eine Anfrage!).

Gudrun Heinz: Installation ‘Der arme Rapper – Hommage an Carl Spitzweg’
Ausstellungsprojekt ‘MÄNNER’
Foto: Dr. Wolfgang Heinz

Wir beide haben uns den vielfältigen Facetten des Themas ‘MÄNNER’ von vielen Seiten – nach einigen Vorgesprächen – genähert, uns dann aber unabhängig voneinander in die textilkünstlerische Auseinandersetzung begeben. Um es kurz zu sagen, es sind dabei nicht nur Quilts entstanden und es wurde nicht nur genäht. Vielmehr wählten wir das uns jeweils passend Erscheinende an Materialien und Techniken aus, um eine Idee zu interpretieren und es entstanden auch Installationen, Skulpturen und andere dreidimensionale Objekte.

Gudrun Heinz: Installation ‘Der arme Rapper – Hommage an Carl Spitzweg’, Detail
Ausstellungsprojekt ‘MÄNNER’
Foto: Gudrun Heinz

Wie stelle ich beispielsweise einen Kindersoldaten dar? Der Recherche – weltweit werden mehr als 45 Millionen dazu gezwungen und damit nicht nur ihrer Kindheit beraubt – folgen Überlegungen (Stichwortsammlung) und Entwürfe (Skizzen, Materialmöglichkeiten), bevor es an die Umsetzung geht. In diesem Fall ist sie bestimmt durch eine Reduktion auf wesentliche Aspekte – einige unerlässliche Attribute, vor allem die Kopfbedeckung – erscheinen mir wichtig.

Sarah Schultz: Atlas gibt ab (li)
Gudrun Heinz: Kindersoldat – Einer von 45 Millionen, Detail
Ausstellungsprojekt ‘MÄNNER’
Foto: Dr. Wolfgang Heinz

Ausgangspunkt war der Gedanke, dass die Ritter schon im Mittelalter junge Knaben im Kriegshandwerk ausbildeten. Diese Knappen wurden aber durch Kettenhemden und Helme geschützt. Kinder und Tiere haben meist eine besondere Beziehung – ein Igel stellt seine Stacheln auf, wenn er sich bedroht fühlt. Dies führte am Ende zu einer helmartigen Kopfbedeckung, die ich aus weggeworfenen Getränkedosenverschlüssen und Kabelbindern fertigte – stachelgleich Abwehr und zugleich Verletzlichkeit symbolisierend.

Gudrun Heinz: Kindersoldat – Einer von 45 Millionen, Detail
Ausstellungsprojekt ‘MÄNNER’
Foto: Gudrun Heinz

Soweit dieses Beispiel. Insgesamt sind über die Zeit noch weitere Arbeiten entstanden, die das Ausstellungsprojekt ergänzen, zusammen über 30 Exponate, die wir im Textil- und Rennsport Museum auch alle zeigen können, wie schön! Nicht nur ‘ernste’ Themen, nein, wir haben vieles auch durch die heitere Brille gesehen.

Gudrun Heinz: Konstruktivismus: Men at Work – Hommage an Piet Mondrian, Detail
Ausstellungsprojekt ‘MÄNNER’
Foto: Dr. Wolfgang Heinz

Am besten, man verschafft sich einen eigenen Eindruck vor Ort.

Sie sind herzlich eingeladen zur Vernissage am Samstag, den 3. Februar 2018 um 14 Uhr – ich freue mich sehr auf ganz viele Besucher und Gespräche.

Ausstellungskatalog erhältlich.

 

 

Einladung

 

Im gleichen Haus wird eine Etage tiefer noch eine weitere Ausstellung eröffnet und parallel gezeigt:

Jahreszeiten
Gemeinschaftsprojekt ‘Windspiele’

Heike Rosenbaum, die Regionalvertreterin für Sachsen, Sachsen-Anhalt (Süd) und Thüringen der Patchwork Gilde Deutschland e.V., hatte die Idee für ein Gemeinschaftsprojekt, das 38 Künstlerinnen aus der Region ansprach und zum Mitmachen animierte.

Ausstellung ‘Jahreszeiten’
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Sie beschäftigten sich mit dem Thema ‘Jahreszeiten’. Es entstanden 48 Textilfahnen im Format 20 x 120 bis 180 cm, die in der Ausstellung wie Windspiele präsentiert werden und die Besucher durch Frühling, Sommer, Herbst und Winter führen.

Winter – Ausstellung ‘Jahreszeiten’
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Info:

3. Februar – 14. April 2018

MÄNNER – Ein Ausstellungsprojekt von Gudrun Heinz und Sarah Schultz
mit freundlicher Unterstützung von BERNINA International

Jahreszeiten
Gemeinschaftsprojekt ‘Windspiele’
der Region Sachsen, Sachsen-Anhalt (Süd) und Thüringen der Patchwork Gilde Deutschland e.V.

Textil- und Rennsport Museum (TRM)
Antonstrasse 6
09337 Hohenstein-Ernstthal
Deutschland

www.trm-hot.de
www.quiltsundmehr.de

Öffnungzeiten:
Di – So: 13 – 17 Uhr

Vernissage:
Sa, 3. Februar 2018, 14 Uhr

Flyer

***

ROYAL WOMEN
Alexandra, Mary, Elizabeth, Margaret: public life, personal style

Das Fashion Museum Bath (England) eröffnet am 3. Februar 2018 eine neue Ausstellung, die sich mit der Mode von verschiedenen Damen aus der königlichen Familie beschäftigt und bis zum 28. April 2019 läuft. ‘ROYAL WOMEN’ präsentiert dem Stammbaum folgend Kleidung von Queen Alexandra, Queen Mary, Queen Elizabeth The Queen Mother und Prinzessin Margaret. Sie waren Ehefrau und Tochter, Schwester und Mutter – obwohl keine von ihnen regierte, spielten sie alle Hauptrollen in der britischen Monarchie.

Abendkleid von Queen Alexandra
bestickter Seiden-Chiffon, von Doeuillet, Paris 1910
Fashion Museum Bath
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung widmet sich ihrer Kleidung, nimmt den einzigartigen Stil jeder Trägerin unter die Lupe und untersucht die Rollen, die sie in der Monarchie spielten und wie sich dies in der Wahl ihrer Garberobe widerspiegelte. Die Ausstellung ist mit exquisiten Kleidungsstücken aus der Sammlung des Fashion Museums sowie zahlreichen Leihgaben aus der Royal Collection, die grosszügig von Queen Elizabeth II zur Verfügung gestellt wurden, ausgestattet.

Zwei Abendkleider von Queen Alexandra
Seide
li: von Madame Elise, um 1870, re: von Morin Blossier, um 1893
Fashion Museum Bath
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Jede der königlichen Damen hatte ihren eigenen einzigartigen Stil:

Queen Alexandra (1. Dezember 1844 – 20. November 1925) war eine Mode-Ikone, deren Look ganz anders als der ihrer Schwiegermutter, Queen Victoria, war. Sie setzte neue Trends und war bekannt für ihre eleganten, massgeschneiderten Tageskleider.

Schuhe von Queen Mary
Goldbrokat, Strass
re: von Rayne 1935
Fashion Museum Bath
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Queen Mary (26. Mai 1867 – 24. März 1953) stellte mit ihrer imposanten, statuenhaften Figur die Verkörperung des Königtums dar. Ihr Kleidungsstil spiegelte ihre Rolle wider: Sie übte einen stabilisierenden Einfluss in schwierigen Zeiten, einschliesslich des 1. Weltkriegs, aus, um die britische Öffentlichkeit zu beruhigen und war stets tadellos gekleidet.

Kleid von Queen Mary (li), Goldlamé, Samt, von Norman Hartnell 1947
getragen anlässlich der Hochzeit von Princess Elizabeth und Lieutenant Phillip Mountbatten am 20. November 1947
Abendkleid von Queen Elizabeth The Queen Mother (re), Seidensatin, Perlenstickerei, von Norman Hartnell 1954
Fashion Museum Bath
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Queen Elizabeth The Queen Mother (4. August 1900 – 30. März 2002) und King George VI wurden als Retter der Monarchie angesehen und mussten viele Krisen überstehen, den 2. Weltkrieg und die Abdankung von Edward VIII eingeschlossen. Elizabeth war in der Öffentlichkeit beliebt und brachte in der Nachkriegszeit, als es dringend gebraucht wurde, Glanz in das Bild der königlichen Frauen. Sie liebte Mode und interessierte sich sehr für Designs, Stoffe und Farben. Norman Hartnell entwarf viel von dem, was sie trug – darunter dramatische Abendroben und zarte pastellfarbene Tageskleider, die ihrer geringen Körpergrösse schmeichelten.

Zwei Abendkleider von Prinzessin Margaret
li: Baumwolle, von Norman Hartnell 1949
re: Seide, von Norman Hartnell, um 1953
Fashion Museum Bath
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Prinzessin Margaret, Countess of Snowdon (21. August 1930 – 9. Februar 2002) war glamourös und wunderschön und wurde oft fotografiert. Im Vergleich zu Queen Elizabeth II hatte Margaret als ihre Schwester mehr Freiheiten, um Mode zu entdecken und dies bereitete ihr grosse Freude. Viele ihrer frühen Outfits wurden von Hartnell entworfen. Nachdem ihr 1947 die New Look-Kollektion vorgestellt worden war, wurde sie Stammkundin bei Christian Dior.

Info:

3. Februar 2018 – 28. April 2019

ROYAL WOMEN
Alexandra, Mary, Elizabeth, Margaret: public life, personal style

The Fashion Museum Bath
Bennett Street
Bath BA1 2QH
England

www.fashionmuseum.co.uk

***

Sheila Hicks
Lignes de vie

Das Centre Pompidou in Paris widmet Sheila Hicks (* 1934), der bekannten amerikanischen, seit der Mitte der 1960er Jahre in der Hauptstadt Frankreichs lebenden Textilkünstlerin, ab dem 7. Februar 2018 eine Einzelausstellung. In dieser Retrospektive auf die Karriere von Sheila Hicks von 1957 bis heute werden 145 Werke in der Galerie 3 – dank durchgehender Verglasung der Galerie – mit Blick auf die Stadt Paris ausgestellt.

Die Besucher werden eingeladen, in dieser Ausstellung die verschiedenen Ausdrucksformen einer Kunst zu entdecken, bei der Baumwolle, Wolle, Leinen und Seide dazu verwendet werden, um unsere Wahrnehmung von Farbe, Material und Raum zu bereichern. Neben Skulpturen – einige von ihnen sind monumental – umfasst die Ausstellung mehr als hundert, von der Künstlerin ‘Minimes’ betitelte kleine, etwa im Format A4 gewebte Arbeiten, die ihre enthusiastische Kreativität zum Ausdruck bringen. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch lebhafte Farben und auch durch den Gebrauch unterschiedlicher Materialien aus und haben ihre Wurzeln im präkolumbischen Amerika.

Seit den späten 1950er Jahren fertigt Sheila Hicks Arbeiten, die sich nur schwer kategorisieren lassen. Knüpfen, Wickeln, Falten, Verdrehen und Stapeln von Wolle, Leinen und Baumwolle: Dies sind nur einige der Techniken und Materialien, mit denen sie die bis dahin geltenden konventionellen Kunstkategorien und ihre hierarchischen Beziehungen untergraben hat. Die Schülerin des Bauhaus-Lehrers Josef Albers an der Yale University hält die Unterschiede zwischen bildender Kunst, Dekoration und Design für unwichtig.

Sheila Hicks wählte Textilien, weil sie ihrer Ansicht nach von Kleidung über Möbel bis hin zur Inneneinrichtung die hohe Kunst des Malens unterstützen. Dies sind Materialien, die uns ständig in den verschiedensten Kontexten in den Weg gelegt werden. Dadurch bleiben ihre Werke am Leben und jedes Mal, wenn sie gezeigt werden, nehmen sie unterschiedliche Formen an.

Hicks’ Werk besetzt einen einzigartigen Platz in der Kunst unserer Zeit. Es verbindet Formen, die für die Moderne typisch sind, mit nicht-westlichen Traditionen, spielt mit Farben und erhält so die Offenheit, die für ihr Werk charakteristisch ist, am Leben.

Die Ausstellung ‘Lignes de vie’ (Lebenslinien) im Centre Pompidou umfasst Werke, die für ihre gesamte Karriere stehen: eine grosse, lebendige und vitale Installation, mit pulsierenden Formen und Farben.

Hicks stellte seit den fünfziger Jahren kontinuierlich weltweit aus. Viele ihrer Werke wurden mit Preisen ausgezeichnet und befinden sich im Besitz einer Reihe von namhaften Museen.

Ausstellungskatalog erhältlich (f/e).

Screenprint von der Website des Centre Pompidou

Statt Bildern ein kurzes Video gefällig? Bitte zwei mal klicken, zuerst auf diesen Link, dann nochmals auf der Website des Museums Centre Pompidou.

Info:

7. Februar – 30. April 2018

Sheila Hicks
Lignes de vie [Life Lines]

Centre Pompidou
Place Georges Pompidou
75004 Paris
Frankreich

www.centrepompidou.fr
www.sheilahicks.com

***

Sheila Hicks
Au-delà, 2017

Auch das Musée d’art moderne de la ville de Paris zeigt noch bis zum 1. Juni 2018 eine Ausstellung mit Arbeiten von Sheila Hicks unter dem Titel ‘Au-delà, 2017’ (‘Über 2017 hinaus’). Sie reagierte damit auf ein bereits vorhandenes Werk von Lucio Fontana im Eingangsbereich des Museums, dessen Neon-Linie sie als Planetenlaufbahn empfindet. Sie fügte gewissermassen Satelliten hinzu – eine interplanetarische Konstellation auf den Wänden des Museums.

Info:

1. Dezember 2017 – 1. Juni 2018

Sheila Hicks
Au-delà, 2017

Musée d’art moderne de la ville de Paris
11, avenue du Président Wilson
75116 Paris
Frankreich

www.mam.paris.fr

***

DIE ZWEITE HAUT

Unsere Haut schützt unseren Körper und grenzt ihn von der Aussenwelt ab. Zugleich ist sie – durchlässig wie eine Membran – ein Ort des wechselseitigen Austauschs zwischen Individuum und Umwelt. Ihre berührungsempfindliche Oberfläche hilft uns bei der Orientierung und ihr Aussehen prägt das Bild, das andere sich von uns machen. Um dieses Bild zu beeinflussen, wird die Haut in vielen Kulturen seit jeher gestaltet und geschmückt.

Deborah Sengl: aus der Serie ‘Killed to be dressed’ (Hase), 2017
Fotos: © Deborah Sengl
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Mehr noch als die Haut bietet jedoch unsere Kleidung sowohl Schutz als auch Möglichkeiten zum Selbstausdruck. Die Kunst hat sich immer wieder jenseits der Mode mit der Kleidung als ‘zweiter Haut’ des Menschen befasst und ausdrucksstarke Bilder und Projekte entwickelt, in denen mithilfe von Kleidung die Befindlichkeit des Menschen sowie seine Stellung in der Natur und der Gesellschaft angesprochen werden.

Karoline Hjorth/RiittaIkonen: Eyes as Big as Plates # Agnes II (Norway 2011), 2011
Foto: © Karoline Hjorth/RiittaIkonen
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung untersucht anhand von zwanzig künstlerischen Positionen im Medium der Fotografie, Skulptur und Installation, was es bedeuten kann, sich eine ‘zweite Haut’ überzustreifen, um sich von der Natur abzugrenzen oder mit ihr zu verbinden. Welche Geschichten lassen sich mit Kleidungsstücken erzählen? Können wir unsere Vergangenheit wie ein Stück Kleidung ablegen und wie ist es, die eigene Haut als Kleidung zu tragen?

Wilma Hurskainen: Waves, 2012
Courtesy: TaikPersons Gallery, Berlin
Foto: © Wilma Hurskainen
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Neben solchen Fragen widmet sich die Ausstellung der Aussagekraft des künstlerischen Materials. Die zeitgenössische Kunst bezieht zunehmend Rohstoffe aus der Natur und solche, die Menschen und Tieren entstammen, in ihre Werkprozesse ein. Die Vergänglichkeit und Fragilität von Kleidung, die aus solchen Materialien besteht, verweist auf Prozesse in der Natur und ruft Gedanken an die Endlichkeit des Menschen hervor. Denn wie die Natur vom Werden und Vergehen geprägt ist, ist auch der Mensch durch seinen Körper diesem Lebensrhythmus unterworfen.

Su Blackwell: The Grass Grows Beneath Herr Toes, 2010
Foto: © Su Blackwell
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung ‘DIE ZWEITE HAUT’ wird am Samstag, 3. Februar 2018 im Museum Schloss Moyland in Bedburg-Hau eröffnet. Idee und Konzept zu dieser Ausstellung: Museum Sinclair-Haus, Bad Homburg.

Ein informativer Katalog ist erhältlich.

Ausstellung ‘DIE ZWEITE HAUT’ – Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler
Detail vom Flyer:
Dietmar Busse: March 6, 2002 (Selfportrait), 2002, Detail
Foto: Künstler

Info:

4. Februar – 27. Mai 2018

DIE ZWEITE HAUT

Stiftung Museum Schloss Moyland
Am Schloss 4
47551 Bedburg-Hau
Deutschland

www.moyland.de

Eröffnung:
Sa, 3. Februar 2018, 18 Uhr

Familienführungen:
jeden Sonn- und Feiertag, 14 Uhr

Flyer

***

Salon Aiguille en Fête

Aiguille en fête findet auch dieses Jahr vom 8. – 11. Februar 2018 wieder auf dem Messegelände an der Porte de Versailles in Paris statt. Der Event bietet ein breites und umfangreiches Händlerangebot in Kombination mit Workshops, Demonstrationen und natürlich Ausstellungen. Einen Eindruck von früheren Ausstellung bei Aiguille en fête finden Sie hier

Logo

Unter den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern befinden sich wieder klangvolle Namen, wie z.B. Françoise Tellier Loumagne, deren oft von der Natur inspirierten Werke nicht einfach in eine Schublade zu stecken sind – sie stickt, näht, filzt, strickt … wie sie es braucht und wer ihre Bücher kennt, kann mit Recht darauf gespannt sein, was sie dieses Mal präsentieren wird.

Françoise Tellier Loumagne
Foto: Website des Veranstalters

Auf einer Reise nach Island entdeckte Julie Robert im Jahr 2013 das Weben und kreiiert nun aus Seide und anderen Materialien einzigartige Stoffe.

Julie Robert
Foto: Website des Veranstalters

Les Boutis – das sind die weissen, reich mit winzigsten Stichen kunstvoll reliefartig gemusterten Quilts aus Südfrankreich, denen ein Ausstellungsbereich gewidmet ist.

Boutis
Foto: Website des Veranstalters

Aber auch Spitzen, Stickereien und noch viel mehr werden die an Textilem Schaffen Interessierten begeistern.

Info:

8. – 11. Februar 2018

Salon Aiguille en Fête

Paris Expo – Porte de Versailles
1 place de la Porte de Versailles
75015 Paris
Frankreich

www.aiguille-en-fete.com

***

Borderline
Miniartextil 2017

‘Miniartextil’ – vom italienischen Veranstalter Arte & Arte seit 1991 organisierter internationaler Wettbewerb mit nachfolgenden Ausstellungen – hat dieses Mal ‘Borderline’ zum Thema. ‘Borderline’ – ein eigentlich unübersetzbarer Begriff, der sowohl einen Weg zu einem Rand, eine Grenze vor dem Bruch, eine gewisse Fremdheit, eine Art von Wahnsinn, ein prekäres Gleichgewicht zu bedeuten scheint … es ist ein bisschen von Allem. Die neueste Ausstellung zu diesem ultramodernen Thema – die Reihe wird bereits zum 14. Mal in Montrouge, an der Satdtgrenze zu Paris gelegen, präsentiert – beinhaltet wieder 54 Arbeiten im Kleinformat (maximal 20 x 20 x 20 cm) sowie ein rundes Dutzend grossformatige Textilinstallationen mit innovativen, oft gewagten Arbeiten. ‘Borderline’ bietet – wie jedes Jahr zuerst in der italienischen Stadt Como, die auf eine reiche textile Tradition zurückblickt – ein Panorama zeitgenössischer Textilkunst, das Grenzen sprengt, mit Grenzen experimentiert … und sich davon befreit.

Plakat

Ob Mini-Arbeit oder monumentale Installation, die Textilkunst wird ausserhalb der Normen geschaffen! Davon konnte ich mich selbst bei meinem Ausstellungsbesuch im Jahr 2016 überzeugen – hier geht’s zu meinem damaligen Bericht – der zusammen mit Bildern von der letztjährigen Ausstellung einen Eindruck wiedergibt. In jedem Fall sehr sehenswert und ab 8. März 2018 im Chateau du Val Fleury in Gif sur Yvette.

Info:

7. – 25. Februar 2018

Borderline
Miniartextil 2017

Le Beffroi
2 place Emile Cresp
92120 Montrouge
Frankreich

www.ville-montrouge.fr

Öffnungszeiten:
Täglich: 12 – 19 Uhr

Eintritt frei

***

Ines Doujak
SALE

Ab dem 2. Februar 2018 zeigt das LENTOS Kunstmuseum Linz unter dem Titel ‘SALE’, kuratiert von Hemma Schmutz, die österreichische Künstlerin Ines Doujak.

Ines Doujak: Looter, Ausstellungsansicht ‘Masterless Voices’ (Detail)
Bunkier Sztuki Gallery of Contemporary Art in Krakau, 2017
Foto: Studio FilmLOVE, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Dabei wird der Grosse Saal des LENTOS zum Fashion Store! In acht unterschiedlich gestalteten Pop-Up-Stores präsentiert Ines Doujak ihre ausgefallenen Modekollektionen.

Ines Doujak: Ausstellungsansicht ‘Masterless Voices’
Bunkier Sztuki Gallery of Contemporary Art in Krakau, 2017
Foto: Studio FilmLOVE, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Der Ausstellungsraum wird dabei zur Umkleidekabine: Berühren, Anprobieren und Fotografieren erwünscht.

Ines Doujak: aus der Serie ‘Skins’
2017
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Den Glamour der Modewelt auf- und angreifend, sind Doujaks Arbeiten geprägt von widerständigen Kämpfen, aber auch von Schönheit.

Ines Doujak: aus der Serie ‘Skins’ (Entwurf)
2016
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Künstlerin bringt die ausbeuterischen Strukturen, Geschlechter- und Klassenordnungen von Haute Couture und Massenkleidung ins Spiel und lässt die Grenzen zwischen Fashion-Statement und Kunstwerk verschwimmen.

Ines Doujak: o.T.
2013
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Es geht um TextilarbeiterInnen, die in Fabriken verbrennen, das Burnout von Niedriglohn-ArbeiterInnen, schmutzige Geheimnisse, Tier- und Menschenhäute, Karneval und Maskerade, Drogen und Krieg und den Teufel höchstpersönlich.

Ines Doujak, John Barker: A Mask is Always Active
Videostill, 2014
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Motive und Themen sind den Textilien als Trägermaterial direkt eingeschrieben. Stoffe, Schnitte, Kleider und Accessoires …

Ines Doujak: Looter, Ausstellungsansicht ‘Stealing from the West’
Akademie der Künste der Welt, Köln, 2017
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

… aber auch Texte, Publikationen, Objekte, Videos sowie Tanz- und Musikstücke handeln von den Beziehungen zwischen Mode, Kolonialismus und globalisierten Produktionsverhältnissen.

Ines Doujak: Transport
Stoffentwurf (Detail), 2014
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Teile der sich ständig weiterentwickelnden Modekollektion waren bereits in Stuttgart im Württembergischen Kunstverein (‘Not Dressed for Conquering’ – hier gehts zu meinem damaligen Ausstellungstipp) und …

Ines Doujak, John Barker: Der Teufel eröffnet eine Abendschule
Videostill, 2015
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

… in Krakau in der Bunkier Sztuki Gallery of Contemporary Art (‘Masterless Voices’) zu sehen.

Ines Doujak: Ausstellungsansicht ‘Masterless Voices’
Bunkier Sztuki Gallery of Contemporary Art in Krakau, 2017
Foto: Studio FilmLOVE, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Ines Doujak, geboren 1959 in Klagenfurt, studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Die Künstlerin untersucht mit ihren konzeptuellen Arbeiten neben der Modeindustrie auch Stereotypen in Bezug auf Geschlechterrollen und Rassismus.

Info:

2. Februar – 21. Mai 2018

Ines Doujak
SALE

LENTOS Kunstmuseum Linz
Ernst-Koref-Promenade 1
4020 Linz
Österreich

www.lentos.at

Eröffnung:
Do, 1. Februar 2018, 19 Uhr
Eintritt frei

***

Tischlein, deck’ dich!

Die Ausstellung ist mittlerweile nach Freiburg weitergewandert, wo sie bei quilt star noch bis zum 9. März 2018 gezeigt wird.

Ausstellung ‘Tischlein, deck dich!
Foto freundlicherweise von quilt star zur Verfügung gestellt

Die Tischläufer sind im Rahmen einer Zusammenarbeit der kulturellen Einrichtung Beckericher Mühle aus Luxemburg mit der Deutsch-Afghanischen Initiative e.V. (DAI) aus Freiburg unter Einbeziehung afghanischer Stickereien entstanden. Die Stickereien mit Obst- und/oder Gemüsemotiven fungierten als Inspirationsquelle für die Tischläufer mit den Massen 90 x 30 cm. Das Projekt verantwortet Pascale Goldenberg.

Info:

18. Januar – 9. März 2018

Tischlein, deck dich!

quilt star – Sophie Maechler
Basler Strasse 61
79100 Freiburg
Deutschland

www.quiltstar.de

***

Krokodile am Ararat
Eine Reise nach Armenien

Im Herbst 2015 machten sich vier befreundete Münchner Künstler auf den Weg nach Armenien, auf eine Art künstlerische Expedition. Gemeinsam suchten sie nach dem Armenien, das sie persönlich bewegte, nach Farben, Formen, Gegenständen und Situationen, die später in ihren Arbeiten aufgehen sollten.

Einladung

Die Schmuckkünstler Florian Buddeberg und Anna Maria Eichlinger übersetzen ihre Eindrücke und Fundstücke aus der Araratebene in märchenhafte Broschen aus Silber und filigrane Objekte mit getrockneten Granatäpfeln. Die Installationskünstlerin Rose Stach kreiert Teppiche, inspiriert vom Schicksal der Opfer des Genozides an den Armeniern. Und der Fotograf und Initiator des Projektes, Erol Gurian, porträtiert den Heiligen Berg Ararat aus unbekannten Perspektiven.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Meet the Artists und Buchpräsentation:
Do, 1. Februar 2018, 18 – 19 Uhr

Filmabend:
‘The Colour Of Pomegranates’ von Sergei Paradjanov in der Überarbeitung von Martin Scorsese
Do, 8. Februar 2018, 18 – 20 Uhr
Einführung: Iris von der Tann

 

Im gleichen Haus ist noch eine weitere Ausstellung erwähnenswert:

Michaela Baer-Koetzle
Emotion in Stoff

Im Rahmen eines Praktikums zur Beschäftigungstherapeutin kam Michaela Baer-Koetzle erstmals in Kontakt mit dem Thema Weben. Das selten gewordene Handwerk faszinierte die 1956 in Mexico-City geborene Künstlerin auf Anhieb. Seitdem steht die Auseinandersetzung mit edlen Materialien sowie besonderen Farben und Farbkombinationen im Zentrum ihrer künstlerischen Tätigkeit.

Einladung

‘Weben ist für mich ‘Malen mit Fäden’ – mit dem Unterschied, dass ich über Muster und Strukturen zu einer dritten Dimension gelange. So gesehen sind meine Schalkreationen Skulpturen zum Anfassen, Tragen und sich Wohlfühlen. Jedes Stück ist ein Unikat. Jedes ist Ergebnis intensiven Nachdenkens, Planens und Probierens. Jedes ist ein Stoff gewordener Traum. Ein Traum, den man sich erfüllen kann.’ Gelegenheit dazu besteht während der Ausstellung in den Räumen des Bayerischen Kunstgewerbevereins in München.

Künstlergespräch:
Fr, 2. Februar 2018, 16 – 18 Uhr
Besuch im Atelier:
So, 4. Februar 2018, 15 – 18 Uhr

Info:

19. Januar – 24. Februar 2018

Krokodile am Ararat
Eine Reise nach Armenien

Michaela Baer-Koetzle
Emotion in Stoff

Bayerischer Kunstgewerbeverein e.V.
Pacellistrasse 6 – 8
80333 München
Deutschland

www.bayerischer-kunstgewerbeverein.de

***

farbSTOFF
Gewebe – Bildobjekte – Grafiken
von Barbara Esser und Wolfgang Horn

Pixel – jeder kennt sie, jeder sieht sie tagtäglich, ob auf dem Computermonitor oder dem Smartphone: die kleinsten darstellbaren Bildpunkte eines Displays. Nun schweben sie in ganz neuer Art und Weise an den Ausstellungswänden im Stadtmuseum Nordhorn im NINO-Hochbau: Grossformatige Gewebe zeigen Bilder aus Pixelstrukturen, die sich zu ganz eigenen Bildmotiven fügen.

Barbara Esser und Wolfgang Horn: Triple Warp 1 |S1| 2017
Dreifachgewebe, Mercerisierte Baumwolle, 137 x 222 cm
Fotos: © Barbara Esser/Wolfgang Horn, 2017
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

In der Ausstellung ‘farbSTOFF’ zeigen die Düsseldorfer Künstler Barbara Esser und Wolfgang Horn die aussergewöhnliche Bandbreite ihrer Arbeiten. Die gezeigten Objekte, Gewebe und Installationen nehmen traditionelle Techniken und vertraute Formen auf, übersetzt in eine künstlerische Darstellung. So gestaltet Wolfgang Horn aus Hunderten von Kunststofffäden, die eigentlich zum Anhängen von
Etiketten verwendet werden, Skulpturen.

Barbara Esser und Wolfgang Horn: Tag pins – red | 2008
Kunststofffäden/Herrenanzug, 3Ox60x180 cm
Fotos: © Barbara Esser/Wolfgang Horn, 2017
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Objekte von Esser und Horn fordern die eigene Wahrnehmung heraus. Es ist ein sich Einlassen auf ein manchmal durchaus auch augenzwinkerndes Spiel mit vertrauten Alltagsdingen.

Barbara Esser und Wolfgang Horn: Glow 1 | 2014
Fotografie, C-Print, Acrylglas, 80×80 cm
Fotos: © Barbara Esser/Wolfgang Horn, 2017
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Barbara Esser und Wolfgang Horn arbeiten seit 1993 in einem gemeinsamen Atelier in Düsseldorf. Die Ausstellung ‘farbSTOFF’ haben sie für das Stadtmuseum Nordhorn mit seinen Räumlichkeiten gemeinsam kuratiert. Die Ausstellung ist noch bis zum 4. März 2018 im Stadtmuseum Nordhorn im NINO-Hochbau zu sehen.

Plakat

Begleitend zur Ausstellung ist ein von den Künstlern signierter Katalog im Museumsshop erhältlich.

Info:

3. Dezember 2017 – 4. März 2018

farbSTOFF
Gewebe – Bildobjekte – Grafiken
von Barbara Esser und Wolfgang Horn

Stadtmuseum Nordhorn im NINO-Hochbau
NINO-Allee 11
48529 Nordhorn
Deutschland

www.stadtmuseum-nordhorn.de

***

Marlenes letztes Kleid
Neue Stoffe – New Stuff. Gestalten mit Technischen Textilien

Leuchtend und interaktiv sollte es sein! Ihr ganzes Leben träumte Marlene Dietrich (1901-1992) von dem perfekten Kleid. Doch der Traum der Diva sollte sich erst viele Jahre später erfüllen: Anlässlich des 25. Todestages der Dietrich kreierte das Berliner Fashion Tech Label Elektrocouture ‘Marlenes letztes Kleid’. Die e-broidery® Technologie von Forster Rohner Textile Innovations gepaart mit eigens dafür entwickelten Swarovski Kristallen machte möglich, was die eingeschränkten technologischen Möglichkeiten zu Lebzeiten der Künstlerin verhindert hatten.

‘Marlenes letztes Kleid’ by ElektroCouture
Fotograf: Andreas Waldschuetz
Model: Lena Gehrmann
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Nicht alle Projekte, die bei Forster Rohner Textile Innovations entwickelt werden, sind so poetisch wie ‘Marlenes letztes Kleid’, doch die Verbindung modernster Technologien wie LED oder Sensortechnik mit traditionellen textilen Verfahren fasziniert und ermöglicht vollkommen neue Formen der Gestaltung und Funktion. Das belegen die Kreationen namhafter Modeunternehmen wie Akris, Bogner oder Zegna. Andere Forschungsprojekte bewegen sich zum Beispiel im medizintechnischen Bereich wie der in Zusammenarbeit mit der Empa St. Gallen entwickelte Brustgurt zur Messung der Herztätigkeit.

Das Objekt wird in der Ausstellung ‘Neue Stoffe – New Stuff’ im Textilmuseum St. Gallen (hier geht’s zu meiner Ankündigung) präsentiert, wo auch die Akris-Modelle zu sehen sind, die in Zusammenarbeit mit Forster Rohner Textile Innovations entstanden sind. Im Rahmen eines Museumsgesprächs wird Caroline Forster, Co-CEO der Forster Rohner Gruppe, am Donnerstag, 1. Februar 2018 über die Firmenphilosophie, über technische und kreative Herausforderungen, Partnerschaften und vor allem auch über die faszinierenden Anwendungsmöglichkeiten der Neuen Stoffe sprechen.

Caroline Forster ist seit 2016 Co-CEO der Forster Rohner Gruppe. Sie ist neben den gruppenübergreifenden Aufgaben verantwortlich für die Inter-Spitzen AG und für Forster Rohner Textile Innnovations. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität St. Gallen HSG trat Caroline Forster 2005 ins Familienunternehmen Forster Rohner AG ein und wird in den folgenden Jahren in unterschiedlichen Bereichen und Funktionen tätig. Darüber hinaus hat sie diverse Mandate inne: Mitglied des Verwaltungsrates der Forster Rohner AG, Vizepräsidentin des Verwaltungsrates der Inter-Spitzen AG, Vorstandsausschussmitglied der economiesuisse, Mitglied der Ausbildungskommission (AUK) des Textilverbandes Schweiz.

Info:

23. August 2017 – 2. April 2018

Neue Stoffe – New Stuff.
Gestalten mit Technischen Textilien

Textilmuseum St. Gallen
Vadianstrasse 2
9000 St. Gallen
Schweiz

www.textilmuseum.ch

Museumsgespräch:
Do, 1. Februar 2018, 18.30 Uhr

Die Teilnahme an dem Museumsgespräch mit Caroline Forster ist gratis. Fällig wird lediglich der Museumseintritt.

***

Sabine Golde.
Künstlerbücher carivari

Das Buch als Bühne, auf der Worte inszeniert werden. Künstlerbücher als Behältnisse, um einen Kontext zwischen Text und Bild zu schaffen und als Objekt haptisch fassbar zu machen, das ist das Anliegen von Sabine Golde. Das Museum für Druckkunst Leipzig zeigt in einer Einzelausstellung ausgewählte Werke der Buchkünstlerin aus über 25 Jahren.

Sabine Golde: Empty Mind, John Cage, 2014
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Presse ‘carivari’ wurde 1992 als Künstlergemeinschaft in Leipzig gegründet und seither sind Bücher und Raumarbeiten in Ausstellungen und Buchmessen im ln- und Ausland zu sehen. Die Überschreitung der Grenzen des normalen Buches zeigt sich in ungewöhnlichen Ergebnissen dieses künstlerischen Mediums. Dabei werden traditionelle analoge Drucktechniken mit zeitgenössischen digitalen kombiniert.

Sabine Golde: Alphabetische Assoziationen, Wandinstallation, 2011
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Eine Inspiration ist die zeitgenössische Musik. Es entstanden, in kleiner Auflage, Bücher zu Texten und Kompositionen von John Cage und Erik. Andere Themen sind Lyrik – das Spektrum reicht von Hölderlin über Trakl, Bachmann bis Sandig – kurze Prosa, philosophische Essays und naturwissenschaftliche Exkurse.

Sabine Golde: Menetekel – dt. hebr. Bibeltext, Gedicht von Hans Magnus Enzensberger, 2008 (2)
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Sabine Golde hat an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studiert und ist Professorin für Buchkunst an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Ihre Künstlerbücher sind in zahlreichen Museen, Bibliotheken und privaten Sammlungen vertreten.

Sabine Golde: Über Bienen, Essay von Gerhard Roth, 2016 © Sabine Golde
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

 

Im gleichen Haus ist noch eine weitere Ausstellung erwähnenswert:

 

Auf nach Finnland.
Finnische Plakate seit 1853

Mit ‘Auf nach Finnland. Finnische Plakate seit 1853’ zeigt das Museum für Druckkunst Leipzig ab dem 28. Januar 2018 einen Querschnitt durch finnisches Grafikdesign der letzten 150 Jahre. Rund 80 Plakate in druckgrafischer Meisterleistung spiegeln das Selbstverständnis eines Landes, das besonders für seine unberührte Natur bekannt ist.

© Göran Hongell, 1930, Come to Finland
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Finnland, das Land der 1000 Seen, gilt noch heute als Sehnsuchtsort. Nach der Unabhängigkeit Finnlands vor genau 100 Jahren musste sich das Land erst neu positionieren. Weite Wälder, einsame Seen, helle Sommernächte und schneebedeckte Landschaften: Dies galt es, den potentiellen Reisenden aus ganz Europa schmackhaft zu machen.

© Ingrid Bade, 1936, Come to Finland
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Plakate eigneten sich dafür bestens, um die Motive grossformatig in Szene zu setzen. Die grafische Gestaltung übernahmen dabei Künstler aus Finnland, aber auch aus Deutschland, wie Adolf Bock, Alfred Mahlau und Wilhelm Hanken.

© Ingrid Hagström-Bade, 1936, Come to Finland
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Gestaltet im jeweiligen Stil der Zeit und gedruckt in Techniken der Farblithografie oder dem Offsetdruck laden die gezeigten Arbeiten der Ausstellung zu einer Reise in die Geschichte des Plakats und des finnischen Grafikdesigns ein.

© Paul Söderström & Göran Englund, 1939, Come to Finland
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Leihgeber der Ausstellung ist der finnische Sammler Magnus Londen. Als er eines Tages durch Helsinki spazierte, sah er an einem Schaufenster ein Originalplakat aus den 1930er Jahren. Das Motiv: Eine Dame, die an einem Champagnerglas nippt, im Hintergrund die Stadt Helsinki. Dieses Plakat war Anstoss für ihn, finnische Reiseplakate zu sammeln.

© Erkki Hölttä, 1948, Come to Finland
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Ursprünglich nur als Buch geplant, ist seine Sammlung nun Grundstein für das Projekt ‘Come to Finland’. Als Wanderausstellung tourte die Schau bereits durch Finnland und Schweden, bevor sie nach Kiel nun Station in Leipzig macht und danach noch in den USA gezeigt wird.

© Heikki Athiala, 1950, Come to Finland
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Der zugehörige Katalog ist im Museumsshop erhältlich.

Mehr zu finnischem Design ist hier in meinem Reisebericht (2015) zu finden.

Info:

3. November 2017 – 25. März 2018

Sabine Golde.
Künstlerbücher carivari

28. Januar – 15. April 2018

Auf nach Finnland.
Finnische Plakate seit 1853

Museum für Druckkunst
Nonnenstrasse 38
04229 Leipzig-Plagwitz
Deutschland

www.druckkunst-museum.de

***

Pirating Presence

Ab dem 3. Februar 2018 zeigt der Kunstverein Pforzheim die Ausstellung ‘Pirating Presence’, die sieben künstlerische Positionen vorstellt, die für ihre Werke den Gestus einer Inbesitznahme bereits vorhandener Bilder aus unterschiedlichen Medien einsetzen. Mittels künstlerischer Methoden sammeln, dekonstruieren und redefinieren sie das Gefundene: mit Umsetzung in Tapisserien (Eicher), Bilderforschung mittels fotogenetischer Codes (Hösle), konstruktiver Überformung von Werbeplanen (Kerkermeier), Decollage-Montage von Fotografie und Experimentalfilm (Römer), dechiffrierenden Collagen (Sill), künstlerischen Analysen privater Fotografie (Wehr) und Transformation in textile Medien (Wirthmüller) offenbaren die ausgestellten Arbeiten beunruhigende, tiefgehende Fragen nach der Zugänglichkeit und Verfügbarkeit des Visuellen.

Flyer

‘Pirating Presence’ ist eine Ausstellungsreihe, die an fünf verschiedenen Orten stattfindet und deren erster Teil im Kunstverein Pforzheim zu sehen ist.

Info:

3. Februar – 8. April 2018

Pirating Presence

Margret Eicher
Adi Hösle
Isabel Kerkermeier
Stefan Römer
Heidi Sill
Susanne Wehr
Toni Wirthmüller

Kunstverein Pforzheim im Reuchlinhaus
Jahnstrasse 42
75173 Pforzheim
Deutschland

www.kunstvereinpforzheim.de

Eröffnung:
Fr, 2. Februar 2018, 19 Uhr

Flyer

***

Und dann gibt es noch …

Neuer Blog von Gabi Mett

Neues Jahr – neuer Blog: Die bekannte Textilkünstlerin Gabi Mett hat ihn am 4. Januar 2018 gestartet. Jeden Dienstag und Donnerstag gibt es da Fotos, Berichte und Interessantes zu textilen Themen sowie das ‘Stickwort der Woche’, das vor allem für HandstickerInnen gedacht ist und mit kleinen Herausforderungen aufwartet.

Gabi Mett: Jahresbeginn im Atelier
Foto: Gabi Mett, freundlicherweise von der Künstlerin zur Verfügung gestellt

Im Artikel ‘Jahresbeginn im Atelier’ (Post vom 11. Januar 2018) weist sie auch auf Ausstellungen hin und geht besonders auf die Positionierung von Künstlerinnen in der Kunstszene ein – sehr interessant zu lesen und zu wissen. Einfach hier mal reinschauen!

Info:

www.gabi-mett.de

***

Blog von taf.ch

Die Mitglieder der Vereinigung ‘Textile Art Forum Schweiz’ sortieren sich gerade neu. Um so interessanter der aktuelle Beitrag von Grietje van der Veen ‘Textile Kunst im Museum of Contemporary Art, Chicago’ vom 26. Januar 2018. Auch hier geht es um die Stellung der textilen Kunst innerhalb der bildenden Kunst, unterlegt mit bemerkenswerten Fotos. Lesenswert!

Info:

www.tafch.blogspot.de

***

Interview mit Izabella Baykowa

Nicht nur Wolfgang Eibisch – Ex BERNINA Sales Manager Eastern Europe – ist schon sehr lange ein Fan der russischen Textilkünstlerin Izabella Baykowa. Er machte uns schon vor Jahren miteinander bekannt. So sind die Besuche bei Bella zu Hause in Sankt Petersburg einfach unvergessliche Erlebnisse geblieben, wie man z.B. diesem Bericht hier entnehmen kann. Auch entstand einmal ein Künstlerportrait für den BERNINA blog, das man hier findet.

Bei Izabella Baykowa zu Besuch (2011)
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerin

Mittlerweile ist es ruhig um die Künstlerin geworden. Sie hat sich von Ausstellungen weitgehend zurückgezogen. Es gibt aber ein russisches online-Magazin ‘Quilttera’, auf dessen Januar-Titelblatt ein Ausschnitt aus einer ihrer phantastischen Arbeiten prangt und im Innenteil ein ausführliches Interview mit Izabella enthält. Wolfgang Eibisch hat es übersetzt und die Patchwork Gilde Deutschland e.V. hat es mittlerweile veröffentlicht – sehr lesens- und betrachtenswert!

Hier ist der Link

***

Film: The True Cost – Der Preis der Mode

Ein Pullover oder eine Hose für weniger als zehn Euro, ein Hemd für fünf – wie kann es sein, dass Kleidung bei uns so wenig kostet? Der Film ‘The True Cost’ macht sich auf die Suche, verfolgt den Weg der Kleidung, bevor sie zu uns ins Geschäft kommt und thematisiert die erschreckende Ausbeutung von Mensch und Natur, die hinter den Preisen steckt. Die Kosten für unsere Kleidung müssen andere bezahlen.

Das Museum Tuch + Technik Neumünster präsentiert die Filmvorführung in Kooperation mit Brot für die Welt, dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Schleswig-Holstein, dem Frauenwerk sowie der Ökumenischen Arbeitsstelle des Kirchenkreises Altholstein.

Info:

Museum Tuch + Technik
Kleinflecken 1
24534 Neumünster
Deutschland

www.tuchundtechnik.de

Film Freitag, 9. Februar 2018, 18 Uhr
Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten

***

Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.

Weitere Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.

Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!

Ähnliche Inhalte, die dich interessieren könnten

Kommentare zu diesem Artikel

7 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Erforderliche Felder sind mit * markiert

Liebe Leserin, lieber Leser des BERNINA Blogs,

um Bilder über die Kommentarfunktion zu veröffentlichen, melde Dich im Blog bitte an.Hier geht es zur Anmeldung.

Du hast dich noch nicht für den BERNINA Blog registriert?Hier geht es zur Registrierung.

Herzlichen Dank, Dein BERNINA Blog-Team