Kreative Artikel zum Thema Nähen

Ein Dino zu Fasching – oder – So näht man einen Fatsuit

Nicht mehr lange, dann ist schon wieder Fasching (Fastnacht, Karneval…)! Der/die ein oder andere hat sich vielleicht noch nicht entschieden, in welchem Kostüm er/sie auf die Prunksitzung oder den Faschingsumzug gehen soll. Oder vielleicht soll das Enkelchen oder das Kind noch mit einem coolen Kostüm überrascht werden. Ich persönlich verkleide mich sehr gerne, und ich meine damit richtiges Verkleiden – ohne Eitelkeit.

Am liebsten mag ich putzige, fette Tierchenkostüme. Da ich im Moment Dinos wieder ganz toll finde, wurde mein Kostüm ein Dinosaurier – genauer gesagt ein Triceratops.

Den Grundschnitt für den Fatsuit bildet ein schlichter Body ohne Ärmel. Es kann entweder ein gekaufter Body für den Innenteil verwendet werden und dann mit dem Außenteil verbunden werden oder es wird ein Bodygrundschnitt verwendet und der Body selbst genäht. Für die äußere Stofflage wird der Bodygrundschnitt an der Taille getrennt und in 3 Abschnitten um jeweils 6cm aufgedreht. Für den Dino darf ein Schwanz natürlich nicht fehlen.

Folgendes Material habe ich verwendet:

Für den Körper habe ich ein glänzendes Steppfutter an der Außenseite und einen Single-Jersey für das Innenfutter verwendet. Durch das Steppmuster gewinnt die Oberfläche etwas Struktur. Der Kopfteil (weiter unten) besteht aus dem Jersey und dem Steppfutter. Zudem werden ein Reißverschluss und ca. 2kg Stopfwatte benötigt.

Zunächst werden die beiden Bodys genäht. Das Rückteil der äußeren Lage wird im unteren Teil im Bruch zugeschnitten. Oberhalb der Taille wird später der Reißverschluss eingenäht.

Auch der Schwanz wird schonmal zusammengenäht.

An den Arm- und Beinlöchern werden die beiden Stofflagen schlauchförmig rechts-auf-rechts aufeinander genäht. Am besten legt man hierfür den Innenbody in den Außenbody. Dann näht man von Innen die Nahtzugaben zusammen. Ein Teil der Naht ist hier in einem Schlauch, den man beim Nähen immer ein Stück bewegen muss.

Wenn alles richtig gemacht wurde, hat man ein sauber verstürztes Armloch.

Damit das Futter nicht ungewollt nach außen rollt werden die Arm- und Beinlöcher abgesteppt.

Das Halsloch bleibt weiterhin offen. Nun kann der Reißverschluss zunächst in das Innenfutter eingenäht werden. Dann wird die Nahtzugabe des Außenstoffs in der hinteren Mitte eingeschlagen und von außen auf den Reißverschluss aufgesteppt.

Nun können der Schwanz und der Body mit Stopfwatte gefüllt werden. Den gestopften Schwanz kann man anschließend per Hand an das Hinterteil annähen (Vergleiche Annähen der Hörner weiter unten) Für den Body genügt es vor allem den unteren Teil bis etwas oberhalb der Taille zu stopfen, so dass die Bauchrundung eine schöne Form bekommt. Am besten wird der Body beim Stopfen angezogen. So kann man die Passform besser einschätzen. Anschließend werden die Nahtzugaben des Innen-und Außenhalslochs nach innen gelegt und knappkantig von außen abgesteppt.

Für den Triceratops darf ein prachtvolles Kopfteil nicht fehlen. Als “Halterung” bietet sich eine Jerseymütze an. Diese wird aus einem rechteckigen Stück Jerseystoff genäht. Dieses Stoffstück kann man an die jeweilige Kopfrundung anpassen und dann einfach mit der Overlockmaschine abnähen.

Die fertige Mütze mit umgenähtem Saum kann man nun als Schablone für den Kopfkranz verwenden. Hierzu wird die Mütze einfach umrandet und der Kopfkranz nach Belieben außenrum gezeichnet.

Dazu werden noch Hörner benötigt.

Die Kränze habe ich wieder aus dem Außenstoff des Bodys genäht. An den Kranz kommen noch “Hörner” aus gestopftem Jerseystoff.

Zunächst werden die “Hörner” verstürzt, mit der Öffnung unten, dann werden sie mit Watte gefüllt und unten zugesteppt.

Die Hörner werden dann nach innen liegend zuerst auf einer Lage des Kranzes aufgesteppt.

Anschließend können die beiden Kranz-Lagen aufeinandergenäht werden, ohne dass sich die Hörner verschieben. Es wird einmal komplett außenrum verstürzt mit einer kleinen Öffnung zum Wenden. Durch diese kann der Kranz später auch gestopft werden.

Nun wird der Kranz in einem am Besten vor dem Spiegel angepassten Verlauf per Hand auf die Mütze genäht. Anschließend werden die Hörner genäht und gestopft. Der Stoffsaum wird mit großen Handstichen zusammengerafft und somit nach innen gezogen.

Dann werden auch diese an die gewünschte Position mit der Hand angenäht.

Und schon ist der Kopfteil fertig.

Mit der richtigen Schminke sieht das Ganze dann bestimmt noch authentischer aus 😉 Und wer Lust hat und noch Stoff übrig hat kann sich in der passenden Farbe noch ein Longsleeve und eine einfache Hose nähen 🙂

Schwierigkeitsgrad: Fortgeschritten
Zeitaufwand: ein Wochenende
Verwendete Materialien: Reissverschluss, Single Jersey, Steppfutter, Stopfwatte
Verwendete Produkte:
BERNINA 580
BERNINA 580
BERNINA L 460
BERNINA L 460

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