Guten Morgen, ihr Lieben,
heute geht es weiter mit der kleinen Reihe zum Bandeinfasser #88 für nicht-vorgefalzte Bänder. Wie schon in meinem letzten Post zum runden Einfassen (hier) angekündigt, beschäftige ich mich heute mit den Ecken, bevor es dann bald an die Coverlock geht.
Der Bandeinfasser und ein eckiger Miniquilt zum Valentinstag – legen wir los:
Ihr benötigt:
- 14 Hexagons mit der Kantenlänge 1″
- weißer Baumwollstoff (2x 30cm x 30cm)
- Baumwollstoff für das Binding
- Volumenvlies etwa 30cm x 30cm
- Trickmarker
Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, um Hexagons zu erhalten. Meine Lieblingsvariante ist mit dem Klebestift. Ich trage davon etwas auf den Karton auf und klappe nach und nach die 6 Kanten des Stoffes darüber.
Anschließend werden die Hexagons heiß und mit Dampf gebügelt, der Karton vorsichtig herausgelöst und dann wieder gebügelt.
Bereitet eure Hexagons vor.
Danach legt ihr den Hintergrundstoff mit der rechten Seite nach oben vor euch hin. Da bald Valentinstag ist, habe ich die 14 Hexagons in Herzform angeordnet. Da gibt es aber auch unzählig viele andere Möglichkeiten. Es ist auch wichtig, euch jetzt schon zu überlegen, wie ihr den Miniquilt nachher quilten wollt, da dies die Anordnung ebenfalls beeinflusst. Ich werde gerade Linien quilten und zwar in drei Richtungen, dass jedes Hexagon an allen Ecken miteingefasst wird. Um die Hexagons zu positionieren, verwende ich wieder den Klebestift, das erspart das Feststecken mit Nadeln.
Gerade bei einem einfarbigen Hintergrundstoff und einer symmetrischen Anordnung der Hexagons ist es sehr hilfreich, den Stoff vorher zu falten, um das Motiv möglichst gerade anzubringen. So habe ich das Quadrat waagerecht und senkrecht in der Mitte gefaltet.
Ich beginne mit der Spitze des Herzens, die aus einem Hexagon besteht. Dieses liegt genau auf der senkrechten Falte. Dann ziehe ich mit dem Trickmarker eine Linie durch zwei Ecken des Hexagons. Ich zeichne zunächst die parallelen Linien auf, bevor ich dann die anderen Ecken durchziehe.
Im Abstand von 1″ zeichne ich die nächste Linie und positioniere das nächste Hexagon so darauf, dass auch zwei Ecken genau darauf liegen.
Diesen Vorgang wiederhole ich so oft, bis der Hintergrundstoff voll ist. Dann beginne ich wieder beim ersten Hexagon und wähle zwei andere seiner Ecken aus. Anhand dieser ersten Linie zeichne ich wieder so viele Parallelen, bis sie den Hintergrundstoff bedecken. Genauso geht es dann mit den beiden letzten Ecken des ersten Hexagons.
Hier seht ihr den Hintergrundstoff, der mit den Linien in drei Richtungen gefüllt ist und alle Hexagons darauf platziert sind. Wenn ihr genau gearbeitet habt, treffen sich alle Linien im Mittelpunkt jedes Hexagons.
Danach legt ihr das Volumenvlies und den Rückseitenstoff dahinter und steckt alle drei Lagen gut fest.
Quiltet eure Linien mit einem langen Geradstich eurer Nähmaschine (ich verwende meist einen Wert zwischen 3,0 und 4,0mm). Anschließend bügelt ihr den Miniquilt, so dass alle Linien verschwinden.
Schneidet den Miniquilt auf eure gewünschte Größe zurecht. Meiner misst etwa 28cm x 28cm.
Hier seht ihr nochmals im Detail, wie schön sich die gequilteten Linien in einem Hexagon treffen:
Nun kommen wir zum eigentlichen Inhalt meines Postes: dem Bandeinfasser. Oben habe ich euch meinen ersten Beitrag verlinkt, dort findet ihr die wichtigen Infos zum Installieren des Einfassers, sowie zum Einführen des Bandes. Auch hier verwende ich ein zugeschnittenes Baumwollband auf die Breite von 3,75cm. Wie auch beim runden Miniquilt näht ihr ein paar Stiche auf dem Band, bevor ihr den Miniquilt mit einer Ecke einführt.
Genau wie in der Videoanleitung von BERNINA (hier) stoppe ich an einer Ecke und ziehe den Einfasser vorsichtig ein paar Zentimeter nach hinten.
Danach lege ich die Ecke sowohl an der Vorderseite, als auch an der Rückseite schön. Im Video wird das mit einer Stecknadel festgehalten. Das habe ich probiert, aber dadurch, dass ich ein dickeres Volumenvlies und auch kein vorgefalztes Schrägband verwende, habe ich mir mehrmals ordentlich in den Finger gestochen und habe es nicht sauber befestigen können. Ich versuchte, die gefalteten Ecken mit den Fingern zu halten, bis ich das Nähfüßchen darauf absenken konnte. Die Vorderseite ist – wie ihr nachher sehen könnt – sauber geworden, auf der Rückseite ist die Ecke leider um wenige Millimeter verrutscht. Ich glaube, da macht tatsächlich Übung den Meister und das werde ich in Zukunft auch: üben, üben, üben.
Nachdem die Ecke gelegt war, senkte ich die Nadel genau in den Eckpunkt, zog den Bandeinfasser wieder vorsichtig nach vorne und nähte die nächste Seite.
Hier seht ihr die Ecke von der Vorderseite. Die überstehenden Fäden habe ich ganz am Ende auf der Rückseite vernäht.
Wovor ich Respekt hatte, war, als der Übergang meines Schrägbandes durch den Einfasser musste. Aber völlig unbegründet. Dadurch, dass ich die Nahtzugaben im Vorfeld auseinander gebügelt hatte, lief er ganz flach ein und der Einfasser bewältigte das ohne Probleme.
Am Ende angekommen klappte ich den überstehenden Anfang meines Bandes um das Ende der vorangehenden Seite und klammerte das gut fest. Danach zog ich den Bandeinfasser vorsichtig zurück und klammerte alle 2-3cm das gefaltete Band fest. Das machte ich so lange, bis ich etwas mehr Band als offene Kante hatte. Das Ende des Bandes schlug ich 1cm nach innen …
… und nähte den Rest des Bandes um die offene Kante des Miniquilts.
An dieser Stelle erstmals: herzlichen Glückwunsch zu eurem fertigen, eckigen Miniquilt zum Valentinstag!
Wenn ihr mich nun fragt: lohnt sich die Anschaffung? Dann sage ich wieder überzeugt “Ja”. Die Stichgenauigkeit und die Schnelligkeit überzeugen mich ungemein.
Die hinteren Ecken werde ich weiterhin üben, aber zuerst setze ich mich mit dem Bandeinfasser an die Coverlock. Eines dürft ihr mir glauben: ich bin mindestens genauso gespannt wie ihr 🙂
Herzliche Grüße,
Sara
Hallo Sara,
danke für die tolle Erklärung. Ich besitze diesen Bandeinfasser, er ist einfach super. Ich benutze ihn auch gern im Zusammenspiel mit Zierstichen. Das verringert die Gefahr, dass er an schwierigen Stellen die Rückseite des Bandes manchmal doch nicht ganz mit erfasst.
Eine Frage hätte ich, welchen Stift benutzt Du für das Anzeichnen? Ich habe schon so viele probiert. Entweder sie sind auf dem Stoff nicht gut zu sehen, zeichnen sich schlecht oder sie halten für die “Ewigkeit”. Einen, mit dem ich wirklich zufrieden war, hatte ich noch nicht dabei.
Danke und LG
Barbara
Liebe Barbara, vielen Dank für deinen Tipp, den werde ich sehr gerne ausprobieren! Fürs Anzeichnen benutze ich am liebsten den Frixion Pen, den habe ich als erstes in Amerika bestellt, aber er ist auch in Deutschland erhältlich. Den findest du in der Websuche.
Liebe Grüße,
Sara
Hallo Sara,
danke erstmal für Deine Antwort (ich hatte eine Weile nicht hier vorbeigeschaut). Aber jetzt sind die Stifte bestellt, bin sehr gespannt.
LG
Barbara
Liebe Barbara, da wünsche ich dir ein gutes Ausprobieren und Arbeiten, bei mir kamen heute auch wieder 2 neue an 🙂
Liebe Grüße, Sara