Kreative Artikel zum Thema Sticken

Applizieren mit Resten – Anleitung

Tausend Wege führen nach Rom. Stimmt! Wenn man die richtigen Werkzeuge, hat ist die Kreativität nicht mehr zu bremsen. In meinem letzten Beitrag zeigte ich Euch einen Probelappen mit der Blumen-Medallion Freebie-Stickdatei. Dieser ist gut geworden und ich fand es zu schade, das Teilchen weg zu werfen.

 

Heute möchte ich Euch zeigen, wie ich mit solchen Resten appliziere und diese in weiteren Projekten benutze. Ich habe aus meinem Probelappen und anderen Stoffresten eine kleine Tasche mit Reissverschluss genäht.

Applikation mit der Stickmaschine

Für diese Methode ist es hilfreich, die Sticksoftware zu haben. Für diejenigen, die keine Software haben, habe ich hier ein kleines Set als Applikation in unterschiedlichen Grössen vorbereitet. Klar, die Grösse wird nicht für alle „Probelappen“ passen. Stickdateien sollte man bis maximal 20% verkleinern oder vergrössern. Bei einer solchen Änderung muss man testen, ob die Stichqualität immer noch gewährleistet wird.

Stickdatei hier herunterladen

Mein Tipp: Wer die Sticksoftware hat, kann sich weitere Formen nach dem gleichen Prinzip erstellen und in der Maschine abrufbereit speichern.

Schaut Euch bitte diesen Beitrag hier an. Darin habe ich an der B880 Plus einen Mugrug zusammengestellt. Die runde Freebie-Stickdatei ist im Prinzip eine Applikation. Diese ist wie folgend aufgebaut: 1. Platzierungslinie 2. Satinstich. Das ist natürlich auch eine Idee Eure Probelapen zu verwerten. Wenn man eine klassische Applikation auf einem Hintergrund stickt, wird die Platzierungslinie 2 x gestickt. Die erste Umrandung fungiert als Platzierungslinie, die zweite befestigt den Applikationsstoff. Mein Probelappen mit dem Blumen-Medallion Freebie ist im ovalen Rahmen gestickt worden, es ist also klar, dass ich einen grösseren Stickrahmen für die Applikation brauche. Hier benutze ich den neuen 16 x 26 cm Midi-Rahmen.

Methode 1

Wer eine Maschine mit dem Feature „Punktegenaue Platzierung“ hat, kann seine Reste schnell zu tollen Applikationen umwandeln – siehe Methode 2. Diejenigen die dieses Feature nicht haben, können genau das gleiche mit den mitgelieferten Schablonen der Stickrahmen arbeiten. Eine weitere Möglichkeit ist es, den Kreis vorzuschneiden und wie folgt zu arbeiten:

1. Kreisschablone aus dem PDF der Stickdatei ausdrucken und ausschneiden. Hierzu die Mittellinie der Umrandung benutzen. Die Form zentriert aus dem Probelappen ausschneiden.

2. Stickvlies und Hintergrundstoff einspannen und die erste Umrandung sticken. Den ausgeschnittenen Kreis innerhalb der Umrandung mit ein wenig Sprühkleber ankleben…

…und die Satinumrandung sticken. Zur Erklärung: auch hier sticke ich die zweite Umrandung nicht, denn mein Applikationsstoff ist gut angeklebt, und die äusseren Kanten des Stoffes reichen eher nicht um von dieser Stichlinie gefasst zu werden.

Bitte nicht lachen, aber schwupps, so habe ich mit diesem Muster einen neuen Probelappen 🙂 Was ich wohl daraus nähen werde? Mal überlegen… sicherlich ein Täschchen.

Methode 2

Meine B700 und B880 Plus verfügen beide über die „Punktegenaue Platzierung“. Das möchte ich wirklich nicht mehr missen. Die Platzierung mit den Schablonen oder der oben beschriebenen Methode funktioniert ganz gut, ist aber natürlich viel aufwändiger als dieser Luxus hier.

1.Stickvlies und Hintergrundstoff einspannen und ein wenig Sprühkleber auf die Rückseite des Probelappens mit der Stickerei sprühen. Die Mitte der Stickerei markieren.

2. Die „Punktegenaue Platzierung“ aktivieren und den Mittelpunkt anwählen. Die Nadel bewegt sich in die Mittle der Applikation. Den Stoff so platzieren, dass die Markierung sich direkt unter der Nadel befindet. Ich benutze das Handrad um zu testen, ob die Nadel genau in der Mitte des Applikationsstoffes einsticht.

3. Ist mein Applikationsstoff korrekt platziert, lasse ich ihn mit der ersten Farbe auf dem Hauptstoff annähen.

4. Den überstehenden Stoff schneide ich mit einer Applikationsschere bis kurz vor der Naht weg. Die zweite Umrandung sticke ich hier einfach nicht.

5. Anschliessend sticke ich die letzte Farbe, die Satinumrandung. Voila!

Applikation mit dem Kreisstikapparat

Ich habe Euch hierfür zwar kein Muster angefertigt, aber die Kurzanleitung sollte als Anregung zum Nacharbeiten genügen. Das Prinzip ist genau gleich wie beim Sticken.

  1. Den Kreisstickapparat an der Nähmaschine anbringen.
  2. Stickvlies und Hintergrundstoff (Euer Projekt/ Zuschnitt, auf dem Ihr applizieren wollt) an der markierten Position auf den Dorn aufstecken.
  3. Die Mitte der Applikation finden und ebenso auf dem Dorn anbringen.
  4. Den Dorn in der Schiene so verschieben, dass die Applikation umfasst wird.
  5. Mit Geradstich nähen und den überstehenden Stoff bis kurz vor der Naht wegschneiden.
  6. In genau der gleichen Position einen Satinstich (eng eingestellter Zickzack) nähen.

Wer mag kann weitere Kreise mit schönen Zierstichen nähen. Und fertig ist eine schöne Applikation, und das Probeteilchen kann weiterleben!

Mein Tipp: Natürlich kann man Applikationen mit dem Fuss 20 oder 23 anfertigen. Wenn man aber perfekte Kreise nähen oder applizieren möchte, ist der Kreisstickapparat unverzichtbar. Mit der Suchfunktion im Blog findet Ihr einige Artikel zum Thema Kreisstickapparat.

Ich wünsche Euch viel Spass beim Verwerten Eurer Problelappen!

Kasia

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