Kreative Artikel zum Thema Quilten

BERNINA Triangle Quilt-Along: Zusammennähen der einzelnen Reihen, des Mittelstücks und Anbringen der Randstreifen

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Nach dem ersten Teil der Fertigstellung im BERNINA Triangle Quilt Along geht es nun weiter mit Teil 2 . In diesem Beitrag wird das Zusammensetzen der Dreiecke zu Reihen, der Reihen zum Mittelstück und dann das Anfügen des Rands genauer erklärt.

Seitliche “Füllstreifen”

Die Reihen sind bereits ausgelegt und auch die „Füllerdreiecke“ aus dem Hintergrundstoff sind schon innerhalb der dekorativen Dreiecke platziert. Es geht nun darum, den Anschluss zur Seite hin zuzuschneiden und die Reihen zusammen zu nähen. Die Abstände zu den Seiten hin sind ja ganz unterschiedlich. Sie sollen nun mit Hintergrundstoff auf eine Streifenbreite ergänzt werden, die für alle Reihen gleich ist. Wenn alle Reihen die gleiche Breite haben, kann man sie zu einem Rechteck zusammensetzen und an die Seiten noch einen breiten Randstreifen annähen. So ist die Überlegung.

Um die Reihen auf die gleiche Breite zu bringen, könnte man jetzt theoretisch entsprechend viele Dreiecke links und rechts annähen. Das erfordert viel Zuschnitt, auch Verschnitt und Näharbeit. Deshalb werden alle gleichfarbigen Hintergrunddreiecke zu einem Streifen zusammengefasst. So braucht es nur einen Abschnitt und nur eine Naht, um die Reihe zur gewünschten Breite zu ergänzen.

Wie findet man nun das genaue Zuschnittsmaß?

Zunächst einmal würde ich einige Streifen als Zuschnitt vorbereiten, und dann im Verlauf nach Bedarf die weiterhin benötigten Streifen jeweils ergänzen. Das macht es am Unkompliziertesten. Ein Streifen hat eine Höhe von 4 ¾“.

Ihr schneidet also zunächst vier oder fünf Streifen von 4 ¾“ x Stoffbreite als Vorbereitung zu.

Mit welcher Reihe beginnt man am Besten?

Am Besten beginnt man mit der Reihe, die (ohne die seitliche Ergänzung) am Breitesten ist. Denn die kann dann für die anderen als Maßstab gelten. Ich starte also in meinem Beispiel mit Reihe 5 (von unten gezählt).

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In Reihe 5 müsste ich auf der linken Seite1/2 Hintergrunddreieck ergänzen, auf der Rechten Seite 1 ½ Hintergrunddreiecke. Diese beiden „Starterdreiecke“ findest du hier als

Zuschnittschablone

zum Download. (Achte wie immer darauf, beim Ausdruck das Kästchen „tatsächliche Größe“ anzuklicken). Du wirst feststellen, dass ich an der Seite eine extra-Nahtzugabe einkalkuliert habe. Hier habe ich großzügigerweise mit ¾“ kalkuliert. Warum? Wenn am Ende alle Reihen zusammengesetzt sind, dann kann man mit einem geraden Längsschnitt die Kante egalisieren. Und in diesem Fall ist es gut, wenn man ein wenig überstehenden Stoff hat.

Schablonen für Reihe 5

So sieht also euer erster Zuschnitt aus

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Legt diese beiden Teile links und rechts an den Rand der 5. Reihe und beginnt nun mit dem

Zusammennähen der Reihen

Dazu legt man zwei benachbarte Dreiecke rechts auf rechts zusammen und näht parallel zur Kante mit ¼“ Nahtzugabe. Man bügelt die Naht der zusammengenähten Dreiecke in eine Richtung. Und zwar pro Reihe für alle Dreiecke in dieselbe Richtung. In der darauffolgenden Reihe werden alle Dreiecke in die umgekehrte Richtung gebügelt (also z.B. alle geraden Reihen: Bügelrichtung nach rechts, alle ungeraden Reihen: Bügelrichtung nach links).

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Jetzt machen auch die abgeschnittenen Spitzen der Dreiecke Sinn. Denn sie helfen einerseits, sich zu orientieren, aber vor allem vermeiden sie unnötigen Stoff in der Anhäufung von Nahtzugaben. Die Ober- und Unterkante der Reihen sollten ohne überstehende Dreiecksspitzen sein, einfach eine glatte Kante. Letztlich werden beim Zusammensetzen der Reihen jeweils 6 Dreiecksspitzen, und damit 12 Nahtzugaben aufeinander treffen. Da vermeidet man am Besten jeden überstehenden Nahtzugabenschnipsel.

Achtet auch darauf, dass nach dem Zusammennähen jeweils ¼“ Nahtzugabe von der Spitze eines Dreiecks bis zur Kante der Reihe verbleibt.bernina-zen-chic-quilt-along-fertigstellung

Wenn Ihr alle Dreiecke der Reihe 5 aneinandergenäht habt, sollte das so aussehen:

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Bei mir ist diese Reihe 45 ¾“ lang (inclusive der extra breiten Nahtzugabe an beiden Seiten). Das kann aber bei Euch geringfügig abweichen, dann jede näht mit einer anderen „Handschrift“.

Weiter geht es mit der nächsten benachbarten Reihe. Ich bewege mich abwärts und nähe Reihe 4 (von unten gezählt). Zunächst kümmert ihr Euch gar nicht um das linke und rechte Reihenende, sondern näht erst mal die einzelnen Dreiecke der Reihe aneinander. Denkt daran, dass diesesmal die Nahtzugaben in entgegengesetzte Richtung gebügelt werden.

So sehen meine Reihen 5 und 4 untereinanderliegend aus.

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Um nun zu ermitteln, wie lange die ergänzenden Seitenteile sein müssen, nehme ich einen längeren Streifen Hintergrundstoff (Breite 4 ¾“) und schneide mit dem Dreieckslineal zunächst den passenden 60° Winkel ab (Dreiecksspitze kürzen).

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Dann nähe ich diesen Hintergrundstreifen an die Reihe.

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Lege diese Reihe (im Beispiel Reihe 4) gemäß dem Layout an die benachbarte Reihe (im Beispiel Reihe 5) und kann nun so mit einem Markierstift die benötigte Länge für die seitliche Ergänzung aus Reihe 5 zu Reihe 4 übertragen und abschneiden.

Auf dieselbe Weise verfährt man für die gegenüberliegende Seite und beide Reihen sollten nun gleichlang sein.

Alle Reihen werden auf diese Weise zusammengenäht und mit Seitenteilen auf eine gemeinsame Länge gebracht.

Zusammensetzen der Reihen

Beim Zusammensetzen der Reihen kommt wieder die aus Block 8 schon bekannte „Schaschlikspieß-Technik“ zum Einsatz: Zwei zusammengehörige Reihen werden rechts auf rechts aufeinandergelegt. Man steckt eine Stecknadel genau senkrecht von oben durch die Dreiecksspitze der oberen Reihe und weiter genau senkrecht durch die Dreiecksspitze der unteren Reihe, so dass beide Spitzen genau deckungsgleich übereinander liegen.

Das macht man für alle Dreiecksspitzen der zu verbindenden Reihen.

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Bei Block 8 und der Steife des Papiers haben wir dann die Zwischenräume mit Wonderclips ausgefüllt und schließlich die Schaschlik-Stecknadeln entfernt. In diesem Fall braucht man die Wonderclips nicht. Statt dessen steckt man zwei Stecknadeln parallel rechts und links von der Schaschlikstecknadel in den Stoff, und kann die senkrechte Nadel danach entfernen.

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So steckt man die ganze Breite der zu verbindenden Reihen ab.

Dann näht man mit ¼“ Nahtzugabe. Dabei sollte die Naht idealerweise durch den Kreuzungspunkt der Dreiecksspitze führen.bernina-zen-chic-quilt-along-fertigstellung

In der Theorie ist das auch immer alles das passende Maß, in der Praxis kämpft man schon mal mit der Tatsache, dass Stoff nicht steif, sondern dehnbar und flexibel ist, und sich nicht immer ganz passgenau auskommt. Im Zweifelsfall muss man abwägen, ob man lieber eine gerade Verbindungsnaht für die Reihen möchte oder diesen Matchpunkt passgenau. Das geht mir nicht anders wie Euch, auch wenn ich schon so viele Jahre Patchwork mache.

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Ihr könnt diese horizontalen Nähte alle in eine Richtung (also z. B. nach unten zeigend) bügeln, oder auch offen bügeln.

Wenn alle Reihen gemäß dem Layout aneinandergefügt sind, dann werden die rechte und linke Kante begradigt abgeschnitten. Ihr achtet dabei darauf, dass ihr seitlich am äußersten Dreieck noch ¼“ Nahtzugabe für das Anbringen des Randes braucht! Das ist sehr wichtig.

Den Rand anfügen

Legt das Mittelteil glatt ausgestrichen aus (z.B. auf den Fußboden) und legt den rechten Seitenrand rechts auf rechts glatt ausgestrichen darauf, so dass die langen Kanten deckungsgleich sind. Das Zuschnittsmaß für diese Randstreifen findet ihr im vorigen Beitrag. Dabei kann vom Randteil oben und unten etwas überstehen, das lässt sich später begradigen. Steckt nun alles sehr gut zusammen, damit keine Wellen im Rand entstehen.

Näht mit ¼“ das seitliche Randteil an und kürzt eventuell oben und unten auf eine gerade durchgehende Ober- und Unterkante.

Dann verfährt ihr mit dem linken Randteil ebenso.

Tataa!!! Yeah, Champagner, das Top ist fertig!!!

Für den Rest des Tages habt ihr Euch verdient, was immer ihr Euch grade dringend wünscht: Ein heißes Bad, einen großen Eisbecher, die Pizza vom Bringdienst oder den Lieblingsfilm anschauen. Denn ihr seid – jippieh – fertig mit dem Vorderteil dieses Megaprojekts. Herzlichen Glückwunsch!

Und ich glaube, eigentlich war das gar nicht so schwer, oder? Dann lasst mal sehen, wie es geklappt hat, postet Eure fertigen Tops in der Community oder auf Instagram .

Fürs Quilting gebe ich Euch noch Ideen und Tipps. Ihr könnt Euch nach dieser Megaleistung aber auch selbst belohnen und das Top einem tollen Quiltingservice zum Fertigstellen überlassen.

Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Zeitaufwand: ein Wochenende
Verwendete Materialien: 1/4 Inch Nähfuß, 60° Lineal, Inchlineal, Nähgarn, Nähmaschine, Patchworkstoffe, Quiltstoffe, Rollschneider, Schneidematte
Verwendete Produkte:
BERNINA 770 QE
BERNINA 770 QE
Patchworkfuss # 97
Patchworkfuss # 97

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