Kreative Artikel zum Thema Nähen

Näh dir deinen eigenen BH

Hallo meine Lieben. Vielleicht kennt ihr ich noch nicht. Ich bin Nadine und blogge seit Mai auf dem englischsprachigen BERNINA Blog. Den untenstehenden Post habe ich Ende Juli auf dem englischen Blog publizieren dürfen. Nun habe ich ihn für euch hier übersetzt. Viel Spass beim Lesen!

Wisst ihr was auf dem englischen Wikipedia Eintrag zu BHs steht? “Der Büstenhalter ist ein enganliegendes Unterwäschestück, das die Brüste der Trägerin stützen und formen soll”. Und weiter “BHs sind komplexe Kleidungsstücke aus vielen verschiedenen Teilen. Schätzungsweise 85% aller Frauen tragen die falsche BH-Grösse”. Wie bitte?! JA! Hier sitzen wir gemütlich bei einem Tee (ist ja schon September, nicht wahr) und überlegen uns, wie wir uns am besten näh- und kleidungstechnisch auf die nächste Jahreszeit vorbereiten, während wir uns eigentlich Gedanken darüber machen sollen, was wir darunter tragen. Ich bin überzeugt, ihr denkt jeden Tag über eure BHs nach. Und jeden Abend, wenn ihr den BH auszieht hört ihr Mel Gibson im Hintrgrund “Freeeeeeeiheiiiiiit” schreien. Ist es nicht so?

Zumindest für mich war das so ziemlich jeden Tag der Fall (seit ich mir meine eigenen Stücke nähe weniger bis gar nicht mehr – das ist dann mehr so in Richtung: “Ah, du bist ja auch noch da”). BHs sind eine dämliche Notwendigkeit des Alltags. Wie gerne wäre ich eine dieser Freigeisterinnen, die täglich ohne BH rumrennen. Für mich aber schon alleine aufgrund der Grösse meiner Brust absolut keine Option! Wenn wir nun an die Ausgangslage denken, nämlich dass 85% aller Frauen die falsche BH-Grösse tragen, dann muss die Lösung doch auf der Hand liegen. Jawoll – wir nähen die uns selber. Ab sofort! Und ich garantiere euch, es ist einfacher als eine Hemdbluse zu nähen.

Lasst uns also gleich mit einer kleinen Einführung loslegen.

Zubehör und wo ihr’s herbekommt

Abgesehen vom Stoff (und dazu kommen wir später, jaja Geduld) gibt es ein paar Dinge, die ihr ebenfalls benötigt:

Gummibänder

Für unser hochkomplexes Wunderwerk brauchen wir natürlich Gummibänder in verschiedenen Ausführungen. Die Arten von elastischen Bändern dieser Welt sind endlos. Für unser kleines Projekt können wir aber drei grobe Gruppen bilden:

  • Trägergummi: Trägergummi ist da um Träger herzustellen (logisch oder?). Gewisse Trägergummis haben wunderschöne Designs of der Oberseit, viele haben einen leichten Schimmer und die besten haben eine weiche Unterseite, die dann auf unserer kostbaren Haut zu leigen kommt.
  • Unterbrustgummi: Unterbrustgummi wird für das Unterbrustband aber auch für die Oberkante des BHs benötigt. Das Unterbrustband ist diejenige Stelle die praktisch das ganze Gewicht eurer Brust trägt. Das sind nicht etwa die Träger. Über den Sommer habe ich zahlreiche Damen gesehen, deren BH-Träger so richtig tief in die Schultern einschneiden. Das ist auf der einen Seite mit Sicherheit schmerzhaft und ungesund und auf der anderen Seite bedeutet dies, dass der BH nicht die richtige Grösse hat. Sitzt nämlich das Unterbrustband richtig, stabilisieren die Träger lediglich die ganze Konstruktion. Schon wieder abgedriftet. Also, wenn ihr eine etwas grössere Brust habt, dann sollte ihr mindestens 12mm breiten Unterbrustgummi verwenden, eher aber noch breiter. Für die obere BH Kante darf es dann auch etwas schmaler sein. Diese Art von Gummi hat meistens eine weiche Seite, die auf die Haut zu liegen kommt und eine völlig unspektatuläre Oberseite, die aber im BH versteckt und nicht sichtbar ist.
  • Falzgummi (in Shops of als FOE bezeichnet): Dies ist einer meiner Lieblingsgummis. Ihr könnt Falzgummi verwenden, um die offene Kante von BHs aber auch von Panties zu verdecken. Falzgummi gibt es in allen Farben und Ausführungen. Wer einmal ein Leomuster findet, der wird hiermit verpflichtet, mir sofort Bescheid zu geben. Der Falzgummi hat in der Mitte, wie der Name schon sagt, eine Falzlinie, was das Anbringen sehr einfach macht. Meistens hat der Falzgummi eine glänzende und eine matte Seite. Es gibt aber keine Regel, was aussen sein muss. Ich liebe Falzgummi.

Trägergummi

Falzgummi

Verschlüsse

Verschlüsse werden auf der Rückseite (meistens) eingenäht. Es gibt viele verschiedene Designs: Zweireihig, dreireihig und ganze Bänder um Korsagen herzustellen.

Ringe und Schieber

Ringe und Schieber werden benötigt, um anpassbare BH-Träger herzustellen. Für gewöhnlich benötigt ihr zwei Ringe und zwei Schieber pro BH. Schaut aber zur Sicherheit IMMER in eure Schnittmusteranleitung rein. Ich habe eine etwas grössere Brust, weswegen ich nur Metallringe und -schieber kaufe, es gibt aber auch welche aus Plastik. Und ganz wichtig: Wenn ihr Ringe und Schieber bestellt, achtet darauf, dass euer Trägergummi da auch durchgeht…

Weiteres Zubehör: Verschlüsse, Zierschleifen, Ringe und Schieber

Bügel und Bügelband

Wollt ihr einen BH ohne Bügel und Bügelband herstellen, könnt ihr dieses Kapitel einfach überspringen. Für alle anderen da draussen: Es gibt unglaublich viele unerschiedliche Bügel. Zuerst einmal solltet ihr euch einmal überlegen, welche Form euer Bügel haben soll. Wie bitte Form? “Na, rund natürlich”, werden ein paar unter euch sagen. Ja, klar. Aber wie rund? Die meisten Brüste passen einigermassen in einen standardisieren Bügel (z.B. die von Prym). Ein paar mögen es aber lieber, wenn der Bügel seitlich etwas höher reicht. Andere nervt es, wenn die Bügel in der Mitte zu hoch sind.

Lasst uns einmal eine kleine Gedankenübung machen. Denkt mal über die Region nach, wo euer Brustgewebe auf den Brustkorb trifft. Wenn ihr jetzt dort diese Zone mit einer Linie markieren müsstet, wie würde diese Linie aussehen? Wäre sie wunderbar kreisrund? Ist das eher ein flaches Oval oder ein hohes Oval? Hier muss auch zwischen Brustgewebe und  Pölsterchen unterschieden werden. Die Brust muss nach vorne gestützt werden. Wenn das Brustgewebe schon etwas zur Seite wandert, brauchen wir den richtigen Bügel, der dies wieder nach vorne bringt. Am besten könnt ihr die Linie zwischen Brustgewebe und Pölsterchen sehen, wenn ihr euch etwas nach vorne lehnt, 

Nun, das Ergebnis dieser visuellen Linie müsste sich in eurem Bügel wiederspiegeln. Spätestens jetzt müsste ein kleiner Aha-Effekt kommen. Zumindest war das bei mir so. Ich dachte immer Bügel unterscheiden sich nur in der Grösse und nicht in der Form. Aber die Form ist ebenfalls entscheidend. Meine Brust ist ziemlich rund, geht aber eher in die Richtung flaches Oval. Nehme ich jetzt einen Bügel, der eher für hohe Ovale gedacht ist, wird mich dieser entweder seitlich in die Brust pieksen und/oder gleichzeitig würde die Brust nicht schön in den Bügel zu liegen kommen. Da kann das Körbchen noch so perfekt in der Grösse stimmen, wenn der Bügel nicht die richtige Form hat, wird der BH immer unbequem sein. (Denken wir an dieser Stelle einmal kurz an Braveheart zurück, bitte).

Und dann klar, sollte die Grösse natürlich auch noch stimmen. Meistens hat euer Schnittmuster die benötigen Angaben schon vermerkt. Gerade im englischsprachigen Raum werden die Bügelgrössen oft auf einen B Cup bezogen. Wenn ihr also eine 36D wärt, dann müstet ihr zwei dazurechnen für jeden Buchstaben um den ihr reduziert, bis ihr beim B seid. In meinem Beispiel wäre das die 40B. Das wäre die Grösse des Bügels, die euch ebenfalls passt. Es gibt also immer Schwesterngrössen – auch bei den europäischen Grössen. Ein BH der Grösse 85D hat das selbe Körbchen, wie ein BH in der Grösse 90C oder 95B oder 100A.

Wenn ihr nicht sicher seid oder experimentieren wollt (was ich euch empfehle), dann bestellt euch einfach eine kleine Reihe von Bügeln. Die kosten nicht alle Welt – den richtigen Bügel zu finden ist aber die Welt wert.

Sind die Bügel nicht auf eine BH-Grösse bezogen benannt, könnt ihr auch ein biegbares Lineal nehmen und eure Brustlinie nachformen. Dort steht dann wie lang der Bügel sein müsste. Dann druckt ihr die Grössentabelle (Achtung: “Tatsächliche Grösse” beim Druck anwählen) des Herstellers aus und vergleicht was am ehesten eurem gemessenen Wert und der kopierten “Form” (darum ist das biegbare Lineal so cool) entspricht.

Das Bügelband ist dort, wo der Bügel anschliessend reinkommt. Selbst wenn ihr euren BH ohne Bügel nähen wollt, kann es manchmal Sinn machen, das Bügelband zur Stabilisierung einzunähen.

Wo gibt’s das?

Ich bekomme mein Zubehör hauptsächlich von diesen Firmen innerhalb der EU oder der Schweiz:

Lebt ihr in Kanada oder der USA, könnt ihr auch hier bestellen:

Bevor ihr jetzt losrennt und euch BH-Zeug en masse kauft: Habt ihr noch alte BHs, die ihr ohnehin nicht mehr tragen wollt? Schlachtet diese für die Einzelteile: Ringe, Schieber, Bügel, Verschlüsse und sogar Verziehrungen. Das meiste ist schon da.

Und: Denkt einmal über die Farbwahl nach. Ich habe mittlerweile ein fröhliches Sammelsurium von verschiedenem Zubehör aber GARANTIERT niemals die passende Farbe. Aus diesem Grund kann es auch Sinn machen, alles in weiss zu kaufen und anschliessend einzufärben. Zuknüftig werde ich vermutlich diesen Weg gehen.

Als komplett Neuling empfiehlt es sich sogar, sog. “Bra-Kits” oder “BH-Kits” zu kaufen. Da ist alles schon dabei und ihr müsst euch nicht mehr ärgern, wenn etwas fehlt.

Über Schnittmuster und wo sie zu finden sind

Ich habe Schnittmuster von folgenden Firmen ausprobiert:

There are a lot more:

Über den passenden Stoff

Welche Sorte BH wollt ihr denn nähen? Solls eher ein bequemer Bralette werden, das euch viel Bewegung erlaubt? Oder solls ein Bügel-BH werden mit viel Unterstützung und einer guten Struktur? Soll’s eher was mit Spitze sein für einen speziellen Anlass? Diese Fragen müsst ihr beantworten können, bevor wir loslegen, denn: BHs müssen nicht überall die gleiche Struktur/Dehnbarkeit aufweisen.

Natürlich wird ein Minimum an Dehnbarkeit notwendig sein, um euch überhaupt ein angenehmes Bewegen zu erlauben (Korsetts sind wunderschön, ich möchte aber ehrlich gesagt nicht meine Alltag darin verbringen). Ist aber alles rundherum dehnbar, insbesondere die Körbchen, dann hüpften  eure Schätzchen wild im Zeug herum. Das Mittelstück (der Bereich des Unterbrustbands, der zwischen euren Brüsten zu liegen kommt) sollte sich ebenfalls nicht dehnen, weil es euer Brustgewebe und die Körbchen an der richtigen Stelle stabilisieren soll. Die Dehnbarkeit ist also hauptsächlich im Rückenbereich zu positionieren. Damit können wir mit der Stoffkunde loslegen:

Gewirkte vs. Gewebte Stoffe

Nun, klar, ihr könntet sogar den gesamten vorderen Bereich aus gewebten Stoffen herstellen. Gewebte Stoffe haben ja bekanntlich im 45°-Winkel zur Webkante mechanische Dehnbarkeit. Aber, stellt euch nur vor, was so ein BH alles aushalten muss und wie gewebte Stoffe normalerweise ausfransen. Vielleicht gelingt euch einmal ein glücklicher Wurf mit einer wunderschönen Seide, aber ob ihr lange Freude daran haben werdet, weiss ich nicht. Gewirkte Stoffe haben dieses Problem nicht. Darum würde ich euch immer gewirkte Stoffe zur BH-Herstellung empfehlen. Das kann ein einfacher Baumwolljersey mit Elasthan sein (dann eher mit nicht dehnbarem Futter stabilisieren), ein Scuba, dehnbare Spitze, Powernet usw. Es gibt sogar gewirkte Stoffe wie Duoplex, die nicht ausfransen und kaum dehnbar sind.

Futter vs. BH-Mesh

Wenn wir gerade beim Thema Futter sind. Es gibt Momente, da empfiehlt es sich eure Körbchen und das Mittelstück mit Futter oder BH-Mesh zu stabilisieren. Im englischen wird es als bralining bezeichnet, bei uns findet man es meist unter Mittelstück-Charmeuse. Dabei gibt es zwischen Mesh und Futter einen wesentlichen Unterschied: Der BH-Mesh ist sehr fein und durchsichtig. Weil er im Gegensatz zum Futter dehnbar ist, wird dadurch die natürliche Form der Brust kaum verändert. Wollt ihr eine höhere Stabilität müsst ihr die Schnitteile doppelt zuschneiden, wobei ihr die Schnitteile zwischen dem ersten und dem zweiten Ausschneiden einmal um 90° Grad drehen solltet. Die dehnbarsten Stellen der bieden Lagen stehen dann im rechten Winkel zueinander und erhöhen dadurch die Stabilität etwas.

Der klassische BH-Futterstoff hingegen ist superstabil, was bedeutet, dass eure Brust sich den Linien des Schnitts anpassen wird. Auf keinen Fall solltet ihr den gesamten BH mit Futter verstärken – oder euer BH wird zum Korsett.

Powernet, Powermesh, Stretch Mesh und so weiter…

Es gibt viele unterschiedliche Namen für viele unterschiedliche Arten von Stoffen, die alle ungefähr das selbe bewirken. All diese Stoffe sind dehnbar, aber nicht alle auf die selbe Art und weise und im selben Ausmass. Das stabilste ist wohl Powernet. Powernet ist auch das Material aus dem Shapewear hergestellt wird. Theoretisch könnten wir uns aus diesem Material einen Minimizer nähen, weil dieses Material das darunterliegende Gewebe modellieren kann. Natürlich sind wir hier nicht bei den Zauberern, dass Material verändert lediglich das Erscheinungsbild.

Powermesh hingegen ist etwas durchsichtiger und hat eine netzartige Struktur. Aus Powermesh könntet ihr vermutlich einen ganzen BH nähen, denn er ist stärker als gewöhnlicher BH-Mesh. Aber nochmals, wollt ihr Stabilität, solltet ihr im Minimum das Mittelstück stabilisieren.

Seht ihr? Oder eher nicht. Von blossem Auge lässt sich hier keinen Unterschied erkennen. Erst wenn die Dehnbarkeit von Hand überprüft wird…

Ihr seht, am besten ihr holt euch Stoffmuster oder legt eine kleine physische BH-Stoffmusterdatenbank an. Dann könnt ihr immer wieder “nachfühlen” gehen…

Spitze und Laminat

Spitze könnt ihr nach belieben bei euren BHs verwenden. Ihr könnt sogar euren ganzen BH aus Spitze herstellen. Wichtig ist dabei einfach, dass eure Stoffe dehnbar sind. Und ihr wisst’s: Für Stabilität müsst ihr unter Umständen eure Körbchen und euer Mittelstück stabilisieren.

Bezüglich Laminat gibt es zwei verschiedene Optionen: Entweder ihr kauft Laminat zum selber zuschneiden oder ihr kauft vorgeformte Cups, die ihr nach Lust und Laune mit Stoff überzieht.

 

Ein Blick in meine BH-Stoffkiste. Mittlerweile hat nicht mal mehr alles Platz darin und ich musste expandieren

Und jetzt geht’s endlich los

Messen, schneiden Tipps und Vorbereitung

Die meisten Schnittmuster enthalten eine genaue Anleitung, wie ihr euch messen sollt. Diese Anleitungen solltet ihr unbedingt befolgen. Auf keinen Fall dürft ihr euch von eurer “üblichen” Grösse leiten lassen.

Um euren Stoff zu schneiden, empfehle ich euch einen Rollschneider, Nähgewichte und eine Schneidematte. Die Schnittmusterstücke sind winzig klein mit einer Schere (und dem Anhaben des Stoffs beim Schneidevorgang) würdet ihr eure Schnitteile nur verziehen und mit Nadeln nur beschädigen. Aber seid vorsichtig beim ausschneiden. Ich selbst habe die Tendenz jedesmal etwas vom Papierschnitteil abzusäbeln. Würde ich nicht von Zeit zu Zeit zum Original zurückkehren, würden meine Stoffstückchen immer kleiner und die Passform meines BHs immer schlechter.

Weiter solltet ihr vor dem Zuschneiden genau prüfen, dass ihr eure Schnittmusterteile so ausgerichtet habt, dass die aufgezeichnete Stoffrichtung immer in die Richtung der grössten Dehnbarkeit zeigen. Ich weiss, wir haben alle die Tendenz den Stoffverbrauch optimieren zu wollen, aber hier ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür.

Bereitet alle eure Zubehör und Schnitteile vor, legt es flach bereit und habt eure Anleitung zur Hand.

 

Alles, was ihr braucht.

Nähen. Unterschiedliche Stiche und ihr Zweck

Um euren eigenen BH zu nähen werdet ihr einige Stiche immer wieder benötigen. Wenn ihr einen Obertransportfuss habt, bringt diesen an die Maschine an, ich finde diesen seeeehr hilfreich.

Zuerst einmal werdet ihr den Geradstich benötigen. Auf meiner BERNINA habe ich die Länge 2.5 benutzt.  Für eineige Stellen werdet ihr den Zickzackstich benötigen (auf meiner BERNINA Länge 2 und Breite 2) und für andere Stellen den Dreifachen Zickzack, auf meiner BERNINA 350PE ist das die Nummer 18 mit einer Länge von 5 und einer Breite von 1.

Zusammennähen eures BHs

Und hier noch das ganze Layout.

Nutzt den Obertransportfuss, wenn ihr einen habt um eure Körbchen zusammenzunähen. Aber es geht auch ohne, versprochen…

Nun wird die Nahtzugabe auseinandergebügelt und auf jeder Seite der Naht von rechts festgesteppt.

Näht nun die Träger an und steppt die Nahtzugabe auf die Trägerseite.

Nun wird das Unterbrustband angenäht.

Bügelt die Nahtzugabe zurück Richtung Mittelstück und fixiert sie mit ein bis zwei parallel laufenden Nähten.

Nun dürft ihr eure Körbchen in das Unterbrustband nähen. Es ist wirklich einfach, vertraut mir…

Als nächstes wird das Bügelband auf die Nahtzugabe der Körbchen genäht. Nur auf die Nahtzugabe!

Und so sieht das ganze dann von innen aus. Das Bügelband sollte länger sein als der BH. Macht es so, wie ich es sage und nicht, wie ich es mache 😉

Von der rechten Stoffseite steppt ihr nun das Bügelband ganz nah an der Körbchennaht ab. Und zwar vorläufig nur auf der Seite, die näher am Körbchen liegt.

Nun ist es Zeit für den Unterbrustgummi. Ihr werdet zweimal darauf rumnähen. Zuerst legt ihr ihn mit der weichen Seite nach oben und den Pikots Richtung Körbchen auf die rechte Stoffseite und näht ihn im Zickzackstich an. Dann faltet ihr ihn auf die Rückseite (die Pikots zeigen nun von den Körbchen weg) und steppt ihn mit dem Dreifachzickzack ab.

Die untere Kante sollte nun in etwa so aussehen.

Dasselbe macht ihr nun für die obere Kante im Bereich des oberen Armausschnitts.

Wir sind schon fast fertig. Seht ihr, wie einfach das war?

Bevor ihr eure BH-Träger annäht, schaut, ob euer Verschluss auch an die Stelle passt. Ansonsten einfach in einer sanften Kurve anpassen…

Nun ist es Zeit, die Träger anzunähen. Ihr könnt dies mit einem Geradstich tun. Ich empfehle euch aber den Stretch-Stich (sieht aus wie ein Blitz)…

… die andere Seite wird mit einem einfachen Geradstich fixiert.

Nun ist es Zeit euren Verschluss anzubringen. Ich mache dies jeweils mit dem Satin- oder Raupenstich meiner BERNINA. Damit sehen eure BHs sehr edel aus.

Nun schliesst ihr noch die Enden eures Bügelbandes.

Uuuuuund fertig! Schneidet die Enden ab und näht nach Belieben eine Verzierung dran.

Und hier kommt noch meine persönliche Empfehlung: Macht ein kleines Debriefing und schreibt Notizen. Was ist schief gelaufen? Was müsste geändert werden? Welche Stiche habt ihr verwendet? Was für Änderungsideen habt ihr (Hacks)? Was möchtet ihr noch üben? Mehr über das Thema Debriefing etc. findet ihr auf meinem Blog hier (5 Anfängerfehler und wie man sie vermeidet).

Änderungen an der Passform

Bei diesem Schnitt muss ich zukünftig folgende Anpassungen vornehmen:

  • Das Unterbrustband um 2.5cm je seite kürzen
  • Einen Bügel wählen, der seitlich nicht so lange ist
  • Das Mittelstück verschmalern, insgesamt etwa um 6mm, d.h. 3mm am Schnitteil (wird meist im Stoffbruch zugeschnitten)
  • Die Kurve des Körbchens rezudieren um etwa 3mm, weil mir diese Körbchen zu wenig rund sind. Zusätzlich ist der obere Cup etwas zu gross, also werde ich dort 6mm keilförmig reduzieren.

Von oben nach unten: Unterbrustband in der Weite reduziert, Cup etwas abgerundet, einen Keil aus dem oberen Cup entfernt

Das hört sich nach viel an, aber nach der Anpassung des Unterbrustbandes ist die Passform schon um ein Vielfaches besser, als das, was ich im Laden bekomme. Wenn ihr Anpassungen machen wollt, startet jeweils beim Unterbrustband, dann geht über zu den Trägern (z.B. zu weit aussen oder zu weit innen) und erst zum Schluss die Körbchen. Meistens werden Körbchenprobleme schon durch Anpassungen beim Band behoben (vgl. Bild unten).

Hätte ich ein stabileres Material gewählt, bin ich fast sicher, dass ich überhaupt keine Anpassungen hätte vornehmen müssen…

Das ist das erste Fitting: Hier lässt sich schon gut erkennen, dass sich die Falten vermutlich entfernen lassen, wenn man am Unterbrustband etwas zieht.

Nochmals, das ist nur eine kleine Einführung damit mehr Frauen damit anfangen, ihre eigenen BHs zu nähen. Lasst mich wissen, wenn ihr noch weitere Infos benötigt. Ich habe mich dazu entschlossen, nun für eine unbestimmte Zeit (heisst: bis es mir verleidet) jede Woche einen BH zu nähen, wie mein Vorbild: Emerald Erin.

Und warum auch nicht? Schliesslich ist uns dieses Kleidungsstück jeden Tag am nächsten…

Wenn euch Beiträge wie diesen interessieren, dann schaut euch doch mal meine “5 Anfängertipps für’s BH-Nähen“,  “BH-Schnittmuster anpassen – Das Fitting Band” oder “BH-
Schnittmuster – die Körbchen” an.

Meine neuesten BH-Kreationen könnt ihr übrigens auf Instagram @heart.pleat anschauen. 

Eure Nadine

BH selber nähen

… nur ein Probemodell, aber trotzdem schön.

Schwierigkeitsgrad: Fortgeschritten
Zeitaufwand: einen Abend
Verwendete Materialien: Bügel, Bügelband, Gummiband, Lycra, Unterbrustgummi
Verwendete Produkte:
BERNINA 350 PE
BERNINA 350 PE
Obertransportfuss # 50
Obertransportfuss # 50

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Kommentare zu diesem Artikel

49 Antworten

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  • Theresa Preissner-Sigl BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Guten Tag,ich bin auf diesen Beitrag heute gestoßen. Ich weiss, er ist schon 4 Jahre alt, aber immer noch hier sichtbar. Leider fehlen viele der dazugehörigen Bilder. Diese sind auch nicht mehr über Pinterest zu sehen. Könnte man diese irgendwie wieder einstellen? Vielen Dank. LG Theresa

  • Petra Fix BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Nadine,  ich suche seit Jahren Bücher, Schnitte für den BH! Größe 110 G .Ich fände eine Zusammenstellung von, Buch, Firmen, Schnitten sehr hilfreich Wieviel Elastan sollte,es den haben?Wo finde ich SM in meiner Größe ?Ich spreche leider nur Deutsch.Kannst Du ein Buch empfehlen? V. G Petra 

  • Brigitte Gerber BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Nadine. Bin zufällig auf deinen Blog gestossen. Herzlichen Dank für deine ausführlichen Schilderungen. Als blutige Nähanfängerin haben mich deine Ausführungen sofort in den Bann gezogen. Ich kenne das nur zu gut, mit schlecht sitzenden BH‘s. Ich trage Grösse 95 E; und eine bügel-mit oder -losen gut sitzenden BH zu finden in dieser Grösse ist schlicht unmöglich. Ich glaube mein erstes richtiges Nähprojekt wird ein BH, ich habe richtig Lust das zu probieren. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Liebe Grüsse Brigit

  • Lorraine Vidal BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo,Vielen Dank für den wunderbaren Artikel. Habe schon einiges für oben rum genäht und dachte mir, warum nicht mal auch etwas für unten drunter. Dein Beitrag hat mir die Angst davor genommen und ich möchte auch endlich mal einen BH der passt besitzen. Auf der Suche nach Falzgummi bin ich übrigens über ein paar mit Leomuster gestolpert. 😉 über Etsy bei dem Shop DeliciousHairties. https://www.etsy.com/de/shop/DeliciousHairties?ref=yr_purchases&search_query=LeoDanke schön und mach weiter so!

  • Daniela B. BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo, Nadine, als blutige Anfängerin in Sachen BH – nähen bin ich deinem Rat gefolgt, auf ein Fertig – Kit zurückzugreifen. Zwei unterschiedliche BH-Formen bestellt, das meiner Meinung weniger schwierige Material genau nach Anleitung vernäht. Aus dem Rest dieses Kits und recycleltem Verschluss und Schiebern gleich noch einen mit dem Seitenteil des zweiten Schnitts  genäht. Ich glaube, ab jetzt weiß ich, woher meine BHs kommen! Von der Stange jedenfalls nicht mehr;)  Nochmal danke für das Tutorial!

  • Monika Schwarz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Monika,

    Vielleicht ist es einfacher ein Stück des “back bands“ abzuschneiden, als das ganze Unterbrustband zu ersetzen. So habe ich es auch schon an selbstgewählten BHs gemacht, an denen das Rückteil ausgeleiert war. Das Haken- und Ösenband muss halt wieder neu angenäht werden

  • Philomena Quast BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    hallo!

    lieben Dank für deinen schönen Artikel! hat Spaß gemacht zu lesen!

    ich habe im Selbstversuch schon versucht eine gute körbchenform aus altem Stoff zu finden. da die vorgefertigten Schnittmuster genauso schlecht funktionieren wei bei gekauften bhs.

    du schreibst, dass man sich nicht an den normalen Konfektionsgrößen bei der Auswahl des Schnittmusters  orientieren soll. leider weiß ich gar nicht wie ich messen soll, da ich wegen falscher Medikamente vor langem von 68kg auf 135kg zugenommen habe und nach neuer Medikamenteneinstellungen kurz darauf wieder das selbe abgenommen habe. nun ist meine haut natürlich ein paar Nummern zu groß und alles wabbelt….. aber lieber faltig als dick 😀

    leider will so eine wabbelbrust ungern im bh bleiben. ich nenne sie Fluchtbrüste 🙂

    hast du mir einen rat wie ich an die sache heran gehenkgehen könnte um eine gute passform zu finden und aus den fluchtbrüsten bleibebrüste zu machen?

     

    würde mich sehr über tips freuen!

     

    liebe Grüße Anna

    • Nadine BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Liebe Anna

      Ich verstehe sehr gut was du meinst und du hast das auch wunderschön bildlich umschrieben. Vielleicht könntest du versuchen, zuerst den passenden Bügel auszuwählen. Es ist zwar etwas umständlich, aber könnte funktionieren. Ich habe mir damals bei einem Schweizer Onlineshop ein Set verschiedener Bügel bestellt um genau zu testen, welcher bei mir wirklich das ganze Brustgewebe “einschliesst”. Das wäre der Bereich über dem Brustbein bis zur Achsel (wo genau das Ende des Brustgewebes ist, lässt sich leichter erkennen, wenn du den Arm hebst). Den passenden Bügel würdest du dann auf die verschiedenen Schnittmustergrössen legen (Nahtzugabe abziehen). Die entsprechenden Körbchen der korelierenden Grösse müssten dann vergrössert oder verkleinert werden.

      Dann würde ich ein Schnittmuster wählen, dass die Brust gut umschliesst. Bei Demi-Cups ist die Flucht schon vorprogrammiert.

      Du hast mich aber auf eine gute Idee gebracht. Ich habe auch schon Schnitte auf diese Weise anpassen müssen und ich denke das würde ein gutes Tutorial werden. Vielleicht magst du dann nochmals vorbei schauen 🙂

      Liebe Grüsse

      Nadine

  • Maria Hug BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Halllo Nadine,

    vielen Dank für die detaillierte und gute Anleitung. Ich habe Körbchengröße 85E und möchte einen Minimizer BH nähen. Welches Schnittmuster kannst du mir empfehlen?

    Vielen Dank für Deine Antwort.

    • Nadine BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Hallo Maria

      Für einen Minimizer ist es sicher von Vorteil, wenn du dir ein Schnittmuster aussuchst, dass die ganze Brust “einpackt” also ein “Full Cup” ist. Dann müsstest du den Schnitt anpassen indem du die “Projektion” reduzierst. Dafür würdest du bei den Schnitteilen die Rundung abflachen und das Volumen seitlich verteilen.

      Das wäre aber eine gute Idee für ein Tutorial. Da hast du mich gerade auf eine Idee gebracht. Würde dich sowas interessieren?

      Was die Schnittmuster betrifft würde ich mir einmal die von Bramaker Supply anschauen (hier müsstest du den Cup mit grosser Sicherheit abflachen, z.B. den Ruby-Bra). https://www.bwear.se/en/patterns/patterns/

      Lass mich wissen, wofür du dich entschieden hast.

  • Monika Herntier BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo,

    ich habe vor das ausgeleierte Unterbrustgummi meiner sonst noch superguten (und teuren…) BHs zu ersetzen. Worauf sollte ich achten? Geht das überhaupt? Sollte ich das neue Gummi nur “drauf” nähen? Für Tipps wäre ich dankbar! LG Moni

    • Nadine BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Hallo Monika

      Das habe ich selbst noch nie gemacht. Normalerweise ist der Unterbrustgummi mit dem Verschluss vernäht und liegt unter dem Bügelband (falls es ein Bügel-BH ist). Für das beste Resultat müsstest du diese Bereiche auftrennen: Bügel rausnehmen, untere Naht des Bügelbandes auftrennen, Verschluss auftrennen, altes Band entfernen, neues Band aufnähen und dann alles wieder verschliessen.

      Lass mich doch wissen, ob es geklappt hat.

      • Monika Schwarz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

        Liebe Monika,

        Vielleicht ist es einfacher ein Stück des “back bands“ abzuschneiden, als das ganze Unterbrustband zu ersetzen. So habe ich es auch schon an selbstgewählten BHs gemacht, an denen das Rückteil ausgeleiert war. Das Haken- und Ösenband muss halt wieder neu angenäht werden

  • Monika Lackner BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Das Mittelstück muss unbedingt mit undehnbarem Material verstärkt werden, auf keinen Fall reicht Powernet oder Powermesh alleine aus, das ist zu dehnbar. Die Brüste würden dann auseinanderdriften. Das Mittelstück ist das einzige Teil in einem BH, das undehnbar angefertigt werden MUSS.

    • Nadine BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Hallo liebe Beate

      Das geht aber du wirst das Schnittmuster etwas anpassen müssen. Ich kann mir dazu zwei Methoden vorstellen:

      1. Orientiere dich für die Wahl der Grösse zuerst am Unterbrustumfang. Anschliessend nimmst du das Schnitteil fürs Körbchen (sollte dieses in der Mitte, unterhalb der Brust, aus zwei Schnitteilen bestehen, klebe es so zusammen, dass die Nahtlinien aufeinander liegen) in derjenigen Grösse, in der du denkst, dass deine linke Brust reinpasst. Entferne auf dem Schnitteil die enthaltene Nahtzugabe. Damit solltest du die Kurve im Körbchen erhalten, die auch das fertige Körbchen hätte. Nun testest du, ob dieses Körbchen tatsächlich schön unter die linke Brust passt. Das gleiche wiederholst du mit der rechten Brust. Dann hast du zwei Schnitteile. Kopiere nun das grössere Schnitteil für die andere Seite. Anschliessend legst du das kleinere Schnitteil auf die kopierte grössere Seite und zeichnest die Nahtlinie ab. Dazu wirst du vermutlich das Schnitteil mit zusätzlichem Papier hinterlegen müssen. Achte darauf, dass das kleinere Schnitteil schön gerade liegt (hier wirst du etwas ausprobieren müssen). Gib nun die Nahtzugabe wieder dazu. Du hast nun rechts ein kleineres Körbchen als links.

      2. Du kaufst dir ein Probierbügel-Set eines Anbieters und ermittelst mittels der Bügel deine idealen Körbchen. Anschliessend wählst du deine BH-Grösse nach der grösseren Grösse (es würde auch umgekehrt gehen) und hinterlegst das Schnitteil für die rechte Brust wieder mit einem Papier. Lege nun den BH-Bügel so über das Schnitteil, dass der “Schwerpunkt” des Bügels auf den “Schwerpunkt” des Schnitteils trifft und zeichne deine neue Nahtlinie ein. Anschliessend vergleichst du dein neues, rechtes Schnitteil mit den vorhandenen Schnitteilen für die Körbchen A, B, C etc. und wählst dasjenige aus, das nach Zugabe der Nahtzugabe deinem neuen Körbchen entspricht. Ergibt dies zum Beispiel B vernähst du die Körbchen der Grösse B auf der rechten Seite und das ursprüngliche Körbchen auf der linken Seite.

      Es ist natürlich kompliziert, dies alles so unbebildert zu schreiben. Falls du weitere Hilfe benötigst schreibe mir doch eine E-Mail (ist hier hinterlegt) und wir versuchen gemeinsam eine Lösung zu ertüfteln.

      Liebe Grüsse

      Nadine

  • Brigitte hAHNEFELD BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Nadine, ersteinmal vielen Dank für Deine ausführliche Anleitung. ich nähe meine komplette Garderobe selbst, nun möchte ich mich an deises Proekt wagen. Ich mache jetzt ende April ein Kurs ,wo ich meinen ersten BH nähe. Viele schreiben wie kompliziert das ist, aber ich muß auch sagen, das man sich erstmal über die Stoffe und Techniken informieren sollte.Deine Anleitung hat mir sehr gut gefallen, ich werde Dir berichten, Dankeschön für deine Mühe.

     

  • K K BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Ich hab mich getraut. Trotz großer Größe (95E), aber mit zusammengestelltem Komplettset für die richten Stoffe und Baender. Eine Hemdbluse hab ich noch nie genäht und kann da nicht vergleichen ? Es war machbar, ziemlich fummelig. Ein bisschen wie Puppenkleidung.

    Und ja , es gibt Luft nach oben (Träger hinten nach innen, an einer Naht leichte Falten zum Futter). Aber definitiv sitzt dieser BH besser als alle gekauften!

    Vielleicht hatte ich Glück bei Größe  und Schnittmuster, aber ausprobieren lohnt sich, echt!

  • Alexandra Olstowski Olstowski BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Nadine,

    nach diesem Beitrag hab ich Lust mein , seit Jahren vorhandenes sewy komplett – bh-Nähset rauszuholen. Warum Ich mich bis jetzt nicht getraut habe ? bei meiner 9 mm – stichplatte habe ich Angst dass mir die Maschine den Stoff frisst. Welche Stichplatte und Nadel hast du genutzt?

    lG Alexandra

    • Nadine BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Liebe Alexandra

      Entschuldige bitte, dass ich erst jetzt antworte. Irgendwie ist mir dieser Kommentar durch die Lappen. Also ich habe die ganz normale Stichplatte drauf, die im Lieferumfang inbegriffen ist. Damit mir die Maschine nicht meine Stöffchen frisst, halte ich die Fadenenden vor Beginn der Naht fest. Bisher hat dies immer Wunder gewirkt.

      Liebe Grüsse

      Nadine

      • Eva Weber BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

        Die Beiträge sind zwar teilweise schon etwas älter, aber vielleicht ist folgender Hinweis auch hilfreich:

        Ich lege ein Stück Stoffabschnitt unter das Füßchen, den sog. “Hund”. Da kann ich ggf. drüber nähen, in die erforderliche Höhe falten, etc.

  • Ruth Huber Huber BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Nadine

    Ich möchte unbedingt diesen BH nähen, habe bereits alles Material bereit. Nun vermisse ich aber beim Schnittmuster im Blog das Unterbrustband, da wo die Körbchen angenäht werden. Habe ich etwas übersehen?

    Herzlichst Ruth

    • Nadine BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Liebe Ruth

      Oh. Habe ich dich richtig verstanden, dass du nicht weisst, welches Schnittteil von deinem gekauften Schnittmuster am Schluss das Unterbrustband ergibt? Auf dem Foto, das den Untertitel träge “Und hier noch das ganze Layout” siehst du, wie das Schnitteil aussehen muss. Da es im Stoffbruch zugeschnitten wird, sieht es etwas merkwürdig aus d.h. es ist nur eine Körbchenaussparung vorhanden. Das Schnitteil beginnt an der Seitennaht und endet (virtuell) auf dem Brustbein. Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen. Sonst meldest du dich nochmals.

  • Birgit W. BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Einfacher als eine Hemdbluse ???? Entschuldige, aber das kann ich so nun gar nicht bestätigen. Das sehen erfahrene Dessous-Näherinnen sicher auch nicht so. Es dauert schon seine Zeit, bis man endlich das genau passende Modell genäht hat. Dazu sind einige Anpassungen nötig und es geht viel Zeit und auch Material drauf, bis das soweit ist. Und hat man das endlich, probiert man ein anderes Material und schon muss man wieder Anpassungen vornehmen. Sonst hätte ich schon länger den perfekten BH, aber ich probiere immer noch herum. Eine Hemdbluse hätte ich da schon längst genäht. Ich bin in einem Nähforum unterwegs, in dem schon einige Mitglieder BH’s genäht haben und zwar wirklich tolle Teile. Bei keiner hat es auf Anhieb geklappt. Alle mussten sie mehrere Probeteile nähen.

    Ich will keinem die Lust am BH-Nähen verderben, wirklich nicht, aber ich finde, man sollte schon auch darauf aufmerksam gemacht werden, welche Probleme und sonstige Widrigkeiten dabei auftauchen können.

     

     

    • Nadine BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Hallo Birgit

      Vielen Dank für deinen Kommentar und dein kritisches Feedback.

      Bei der Aussage geht es vordergründig um die Stiche und Techniken, die für einen „ersten“ BH benötigt werden. Und da kann ich nur aus meiner Erfahrung und derjenigen meines Umfelds schöpfen. Eine klassische Hemdbluse zu nähen war tatsächlich schwieriger.

      Ziel dieses Beitrags ist es, möglichst viele zum Nähen des eigenen BHs zu animieren. Er ist als Einführung gedacht…

  • Gabi Meid BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Nadine,

    Das ist einfach toll. Habe seit geraumer Zeit alle Materialien für einen Spitzen BH im Schrank und mich nicht dran getraut . Jetzt werde ich aber doch mal loslegen. Vielen Dank für die Anregung.

    Drück mir die Daumen dass es klappt.

    Liebe Grüsse Gabi

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