Soft? Tactile Dialogues
Noch bis zum 24. Februar 2019 präsentiert das MoMu die Ausstellung ‘SOFT? Tactile Dialogues’, allerdings, da das Museum selbst momentan wegen Renovierungsarbeiten verübergehend geschlossen ist, im Maurice Verbaet Center in Antwerpen (Belgien).
Zum ersten Mal widmet sich das Museum damit nicht seinem bisher eigentlichen Thema, der Mode, sondern stellt textile Kunst in den Mittelpunkt einer Sonderausstellung. Werke aus der eigenen Sammlung belgischer Textilkünstler*innen aus den 70er und 80er Jahren treten …
… in einen inspirierenden Dialog mit denen zeitgenössischer Textilschaffenden, die sich frei ausdrücken. Die Architektur des Maurice Verbaet Centre aus den 1960er Jahren und das monumentale Treppenhaus bilden eine beeindruckende Kulisse für die Ausstellung.
In den 60er und 70er Jahren erlebte die textile Kunst eine Blüte: Ab 1962 fanden die ‘Biennales de la tapisserie’ in Lausanne (Schweiz) statt, die …
… zu radikalen Erneuerungen in der Szene führten, sich zu wichtigen Marksteinen der Textilkunst entwickelten und es aus Sicht der Künstler*innen und der zahlreichen internationalen Besucher*innen bis heute geblieben sind (vgl. dazu meinen Bericht ‘Tapisseries Nomades’).
In Belgien fanden damals z.B. Veerle Dupont, Suzannah Olieux, Hetty Van Boekhout, Liberta Ferket oder Edith Van Driessche ihren Weg zur künstlerischen Arbeit mit Textilien …
… waren fasziniert von den ästhetischen Möglichkeiten, dem strukturellen Potenzial und der Ausdruckskraft dieses ‘weichen’ Materials.
Die Ausstellung stellt diese Arbeiten vor. Sie stammen alle aus dem Sammlungsdepot des Antwerpener ModeMuseums, wo sie seit ihrem Eingang ungezeigt schlummerten.
Die Ausnahme bilden zwei Werke der belgisch-polnischen Künstlerin Tapta, deren Arbeiten Teil der Sammlung von Verbaet ist, einer nach dem Krieg entstandenen Privatsammlung belgischer moderner Kunst.
In der Kunstwelt wird die künstlerische Verwendung von Textilien jedoch mit – zudem noch meist von Frauen ausgeführter – ‘Handarbeit’ oder ‘Dekoration’ abgetan, so dass die ‘Textile Kunst’ keine Anerkennung als Zweig der Bildenden Kunst fand.
Wie sieht es heute aus? Immer noch sind es ‘Randerscheinungen’. Obwohl sich in den letzten Jahren …
… einige Museen dem Thema gewidmet haben, in Deutschland z.B. das Kunstmuseum Wolfsburg mit ‘Kunst und Textil’ (2013/14) oder aktuell die Tate Modern in London, die mit der Anni-Albers-Ausstellung auch einen Tribut an das Bauhaus zollt, das 2019 sein 100-jähriges Jubiläum feiert.
Zwar schaffen es Werke von zeitgenössischen Textilschaffenden in Museumsausstellungen, aber beispielsweise Art Quilts haben es hier schwer, sie haben mangels der immer noch fehlenden Anerkennung eher Seltenheitswert.
Um so erfreulicher ist es, dass das MoMu nun mit ‘Soft?’ die Arbeiten der ersten Generation aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt hat und …
… sie im Dialog mit den Werken zeitgenössischer Künstler*innen wie Kati Heck, Nel Aerts, Anton Cotteleer, Sven ‘t Jolle, Klaas Rommelaere, Christoph Hefti, Stéphanie Baechler, Ermias Kifleyesus, Gommaar Gilliams, Wiesi Will und Kirstin Arndt präsentiert.
Diese drücken sich unkompliziert und frei aus, nutzen Textilien oft in Kombination mit anderen Medien.
Vielleicht ein (weiterer) Schritt, um die Wahrnehmung in der Welt der Kunst zu verändern, denn …
… die Qualität eines Kunstwerks hat wenig mit Stil oder dem Medium zu tun, sondern mit künstlerischer Intention.
Info:
28. September 2018 — 24. Februar 2019
Soft? Tactile Dialogues
ModeMuseum im Maurice Verbaet Center
Mechelsesteenweg 64A
2018 Antwerpen
Belgien
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Anni Albers
Noch bis zum 27. Januar 2019 läuft die Ausstellung über die Weberin Anni Albers (1899–1994), die im Sommer 2018 bereits in Düsseldorf gezeigt wurde (hier geht’s zu meiner Ankündigung), in der Tate Modern in London – bevor 2019 das Bauhaus sein Jubiläum feiert.
Es ist die erste grosse Retrospektive über das beeindruckende Werk einer aussergewöhnlichen Künstlerin, die in Grossbritannien präsentiert wird und zeigt ihre wichtigsten Werke aus bedeutenden Sammlungen aus den USA und Europa, die sie in erster Linie in der Technik des Webens geschaffen hat. Die Tate Modern würdigt mit dieser Ausstellung ausdrücklich eine textilschaffende Künstlerin, die einen entscheidenden Beitrag zu moderner Kunst und Design geleistet hat.
Mit über 350 Objekten, darunter wunderschöne kleine Studien, grosse Wandbehänge, Schmuck aus Alltagsdingen, Textilien für die Massenproduktion und Auftragsarbeiten, werden in dieser Ausstellung die vielen Aspekte von Albers Praxis beleuchtet, die das alte Handwerk des Handwebens mit der Sprache der modernen Kunst kombinierte. Selbst das Ausstellungsdesign ist von ihren Schriften inspiriert.
Annelise Else Frieda Fleischmann, die zur Jahrhundertwende in Berlin geboren wurde, studierte in den 1920er Jahren am innovativen Bauhaus in Weimar und Dessau, wo Schlüsselfiguren der Moderne, wie Paul Klee, Wassily Kandinsky und auch ihr Ehemann Josef Albers lehrten. Obwohl das Bauhaus die Gleichstellung der Geschlechter anstrebte, wurden Frauen immer noch davon abgehalten, bestimmte Disziplinen, wie z.B. Malerei, zu erlernen. Albers begann standardmässig zu weben. Sie fand in Textilien ihre Ausdrucksmittel und widmete sich während des grössten Teils ihrer Karriere dem Weben. Die Ausstellung untersucht, wie traditionelle Handweberei in der lebendigen Weberei der Schule als moderne Kunst neu definiert wurde und zeigt auch Beispiele von Gunta Stölzl (1897-1983), der Leiterin der Bauhaus-Weberei.
1933, als das Bauhaus durch das NS-Regime geschlossen wurde, verliess Albers Deutschland und emigrierte in die USA, wo sie am Black Mountain College über 15 Jahre lang unterrichtete.
Die Ausstellung konzentriert sich auch auf Albers wegweisende Texte, ‘On Designing’ (1959) und ‘On Weaving’ (1965), in denen sie die Geschichte des Webens als globales Phänomen reflektiert, das Tausende von Jahren zurückliegt und dennoch typisch modern ist. Sowohl in ihren Arbeiten als auch in ihren Schriften präsentiert sie eine erheblich erweiterte Geographie der modernen Kunst, die auf Quellen aus Afrika, Asien und Amerika basiert. In einer Reihe bemerkenswerter Leihgaben der Josef & Anni Albers Foundation werden auch Albers bahnbrechende Spätwerke wie ‘TR II’ (1970) und ‘Red Meander I’ (1969-70) gezeigt, die ihre ständige Entwicklung als äusserst originelle abstrakte Künstlerin zeigen, deren anhaltender Einfluss neue Generationen von Künstlern und Designern auf der ganzen Welt inspirierte.
Die Besucher sind eingeladen, Textilien von anderen Künstler*innen, beispielsweise von Lenore Tawney, Olga de Amaral oder Sheila Hicks anzusehen, die als Teil der ständigen Sammlung der Tate Modern (Beyond Craft, im Natalie Bell Building) bei freiem Eintritt bis Dezember 2018 gezeigt werden.
Ein Ausstellungskatalog ist erhältlich.
Info:
11. Oktober 2018 – 27. Januar 2019
Anni Albers
Tate Modern
Bankside
London SE1 9TG (UK)
England
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Wandlungen. Retrospektive – Perspektive
Anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens des Vereins Quiltkunst e.V. (1997 – 2017) initiierte Gisela Hafer die zweiteilige Ausstellung ‘Wandlungen. Retrospektive – Perspektive’, die, nach einer Schau in der Textilsammlung Max Berk in Heidelberg (hier meine Ankündigung) ab dem 16. Dezember 2018 in der Kunststation Kleinsassen (Rhön) zu sehen sein wird.
Ich habe diese hochinteressante Ausstellung in Heidelberg gesehen, von der Vernissage mit freundlicher Erlaubnis des Museums und des Vereins Quiltkunst e.V. Fotos mitgebracht und möchte nun ein paar Eindrücke zeigen. Neugierig?
In den beidem Ausstellungsteilen ‘Retrospektive’ und ‘Perspektive’ zeigt sich, wie Grenzen überschritten wurden.
Aber können Textilien zur Kunst werden? Kann textile Kunst die Genregrenzen überschreiten, indem sie die funktionalen Kulturtechniken und das Gewebe zu ihrem Medium macht?
Im Teil ‘Retrospektive’ werden die Werke von 23 eingeladenen Künstlerinnen präsentiert, die den Weg des Quilts als Kunstform in den letzten 20 Jahren massgeblich beeinflusst haben. Sie sind – mit einer Ausnahme – mit Werken aus der Zeit vor 2010 vertreten.
Neben Arbeiten, die die Bildfläche geometrisch strukturierten, entwickelten sich freie Gestaltungsweisen, in die biomorphe und erzählerische Elemente Eingang fanden. Selbst Nicht-Textiles wie Folien wurde schon früh benutzt.
Was hat sich seither getan, und welche ‘Perspektiven’ eröffnen sich dem Kunstquilt? Der Teil ‘Perspektive’, der als jurierter Wettbewerb ausgeschrieben worden war, widmet sich dieser Frage und 22 Arbeiten, die zumeist 2016/17 entstanden sind, beantworten sie.
Lassen sich überraschende neue Formen, Materialien und Inhalte finden, die die Konventionen sprengen oder das Medium neu interpretieren?
Die Ausstellung zeigt mit den 44 ausgewählten Werken eindrucksvoll den Weg vom Quilt zum Bild bis zur Installation.
Inwiefern die veränderte Erscheinung des Quilts ihm neue Aktualität und Bedeutung verleihen, diese Diskussion will die Ausstellung in der Kunststation Kleinsassen über die interessanten ‘Wandlungen’ anstossen.
Zur Ausstellung ‘Wandlungen’ ist ein Katalog erschienen, 120 Seiten mit Texten und Fotografien zu allen 44 Arbeiten. Auch erhältlich beim Verein Quiltkunst e.V.
Gleichzeitig lädt der Veranstalter noch zu zwei weiteren Ausstellungen ein: ‘Off Broadway’ zeigt Keramiken von Werner Gnegel und im Studio präsentiert Anne Catherine Frey ausgewählte Teile ihrer Kollektion von aus ihren handgewebten Stoffen gefertigten Unikaten wie Jacken, Röcke, Kostüme, feine Stolen und kuschelige Decken.
Ab dem 27. Januar 2019 ist hier die Ausstellung ‘Fadenlauf – Textil trifft Rennsport’ zu sehen.
Info:
16. Dezember 2018 – 3. März 2019
Wandlungen. Retrospektive – Perspektive
Kunststation Kleinsassen
36145 Hofbieber-Kleinsassen (Rhön)
An der Milseburg 2
Deutschland
www.kunststation-kleinsassen.de
www.quiltkunst-ev.de
Öffnungszeiten:
Di – So: 13 – 17 Uhr
Ausstellungseröffnung:
So, 16. Dezember 2018, 15 Uhr
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HAUTNAH. Die Filmkostüme von Barbara Baum
Das Kostümbild ist ein grundlegendes Gestaltungsmittel filmischer Welten. Es hilft dem Publikum, Räume und Zeiten einzuordnen. Es macht Wesenszüge von Charakteren sichtbar, zeigt ihren sozialen Status und innere Befindlichkeiten und erzeugt dadurch identifikatorische Nähe. Die Darsteller*innen unterstützt das Kostüm dabei, sich in die Figuren, die sie verkörpern, hineinzuversetzen.
Der Kostümstoff materialisiert Werte- und Wunschvorstellungen der Figuren: mal schützend und stärkend, mal fantastisch und überzeichnet, mal verbergend, (ver-)kleidend oder gar entblössend. Die oft auch historischen Stoffe bilden nicht nur einen visuellen Akzent innerhalb der Bildkomposition, sondern sorgen für Authentizität.
Barbara Baum ist eine der renommiertesten Kostümbildnerinnen Deutschlands. Sie hat ein besonderes Gespür für Stoffe, die nicht nur Arbeitsmaterial, sondern auch Inspirationsquelle sind. Davon zeugt ein Zitat: ‘Ich denke immer in Stoffen. Bei aussergewöhnlichen Stoffen bekomme ich sogar Gänsehaut. Die Entscheidung für diesen oder jenen ganz bestimmten Stoff ist für mich dann meist schon das halbe Kostüm’, soweit Barabara Baum, die seit fast 50 Jahren Kostüme für internationale und nationale Produktionen entwirft.
Besonders eng arbeitete sie mit Rainer Werner Fassbinder zusammen, unter anderem für ‘DIE EHE DER MARIA BRAUN’ (DE, 1978), ‘LILI MARLEEN’ (DE, 1980), ‘LOLA’ (DE, 1981) und ‘QUERELLE’ (DE, 1982). Ihr besonderes Gespür für historische Stoffe setzte sie auch in mehrteiligen, opulent ausgestatteten TV-Filmen wie ‘KATHARINA DIE GROSSE’ (DE/US, 1994–96) oder ‘BUDDENBROOKS’ (DE, 2007/08) um.
In ihrem langjährigen Schaffen kleidete Barbara Baum unter anderem Schauspielgrössen wie Meryl Streep, Catherine Zeta-Jones, Jeanne Moreau oder Burt Lancaster ein. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche nationale und internationale Preise, zuletzt 2015 die ‘Ehren-Lola’ beim Deutschen Filmpreis.
Das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt am Main würdigt den herausragenden Beitrag von Barbara Baum zur Kunst des Kostümbilds mit der Ausstellung ‘HAUTNAH’, die noch bis zum 10. März 2019 zu sehen ist.
Eine Nachbildung ihres Ateliers empfängt die Besucher*innen in ihrer Werkstatt. Im Zentrum des Ausstellungsraums steht ein Ateliertisch. Hier spricht Barbara Baum über ihre Profession. Materialien aus ihrem Arbeitsarchiv wie Kostümauszüge, Kostümlisten und vieles mehr zeugen von der ersten, intensiven Auseinandersetzung mit den Drehbüchern.
Aus diesem Material erwachsen konkrete Ideen, die ins Stoffliche übersetzt und schliesslich ins Filmbild integriert werden. Budgetpläne, Rechnungen, Tagesdispositionen und Einkaufslisten sind Belege für die organisatorischen Anforderungen des Berufs. Besprechungsprotokolle, Korrespondenzen, Anproben- und Anschlussfotos zeigen die Einbettung des Kostümbildes in die anderen filmischen Gewerke.
Über 50 originale Filmkostüme, Ergebnisse künstlerischen Einfallsreichtums, der Schneiderkunst und nicht zuletzt kalkulatorischer und organisatorischer Planungen, sind um den Atelierraum aufgestellt. Ausserhalb des filmischen Raums zeigen die Zeugnisse textiler Inszenierungskunst hier ihre eigenständige Präsenz. Die statische Präsentation erlaubt eine intensive Auseinandersetzung mit den Kostümen, die im musealen Raum zu dreidimensionalen Exponaten werden.
Ihre Materialität ist benannt: Crêpe, Brokat, Duchesse, Gold- und Silberlamé, Musselin, Organdy, Samt, Satin, Seide, Spitze, Taft, Tüll, Tweed, Wolle. Stoffe, die das stete Streben von Barbara Baum nach höchster Qualität und dem ‘richtigen’ Material belegen. Da die Originalkostüme aus konservatorischen Gründen nicht berührt werden dürfen, ist ein Bereich eingerichtet, in dem 50 Muster solch hochwertiger Textilien angefasst und erspürt werden können.
‘HAUTNAH’ ist auch eine Ausstellung ‘zum Anfassen’, die mit einem taktilen Ausstellungskonzept blinden und sehgeschädigten Menschen ein multisensorisches Erlebnis bietet. Kostümentwürfe wurden als taktile Grafiken in Reliefdruck übersetzt. Mit den Fingerspitzen lassen sich Form und Schnitt, Faltenwürfe oder Details wie Pailletten erspüren. Barbara Baums Anmerkungen für die Schneider*innen finden sich als Legende auch in Brailleschrift wieder. Eine originale Stoffprobe vermittelt die haptische Beschaffenheit des verwendeten Materials. Ergänzt wird die taktile Vermittlung durch Audiodeskription. Sie macht Ausstellungsraum und -inhalte über den Hörsinn zugänglich und lässt so mentale Bilder entstehen.
Eine weitere, sinnliche Komponente stellen vollkommen neuartige, digitale Leinwände dar, die hinter den Originalkostümen positioniert sind. Sie zeigen die Symbiose von Körper und Filmkostüm im Bewegtbild. Die Montage collagiert frei, der Fokus liegt auf den Kostümen.
Zur Ausstellung ist ein sehr gut gemachter informativer Katalog erhältlich. Basierend auf der Publikation ‘Film/Stoffe/Kostüme: Barbara Baum’, die 2015 die Ausstellung ‘Fassbinder – JETZT’ begleitete, entstand ein korrigierter, aktualisierter Begleitband zur Ausstellung ‘HAUTNAH. Die Filmkostüme von Barbara Baum’, der auch ins Englische übersetzt wurde.
Die Ausstellung ‘HAUTNAH’ begleitet eine Kooperation mit dem Frankfurter DialogMuseum. Unter dem Titel ‘Get in touch’ erschuf man eine begehbare Stoffinstallation, durch die Barbara Baums Stimme den Weg durchs Dunkle, hinein in die Welt der Kostümbildnerin führt.
Im DialogMuseum können die Besucher*innen im Museumsraum des ‘Dialog im Dunkeln’ in Stoffen schwelgen und sich an die Schau im Deutschen Filmmuseum herantasten: ‘Get in Touch with Barbara Baum’ ist gewissermassen eine ‘Preview’, in der ihr Leitmotiv wörtlich genommen wurde: ‘Ich denke immer in Stoffen.’
Und wer bei ‘Get in Touch with Barbara Baum’ war, erhält einen Nachlass für den Eintritt zu ‘Hautnah. Die Filmkostüme von Barbara Baum’ im Filmmuseum.
Die Stoff-Installation ist nur im Rahmen einer 90-minütigen Spezialtour zu erleben. Eine Reservierung ist erforderlich. Das DialogMuseum ist nur noch bis 22. Dezember 2018 geöffnet.
Info:
23. Oktober 2018 – 10. März 2019
HAUTNAH. Die Filmkostüme von Barbara Baum
Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Deutschland
Öffentliche Führungen:
jeden Samstag um 15 Uhr (im Ausstellungseintritt enthalten)
noch bis 22. Dezember 2018
DialogMuseum
Hanauer Landstrasse 145
60314 Frankfurt am Main
Deutschland
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Zwischen den Zeilen – Between the Lines
Hillu Liebelt – Tapisserien und Objekte
Jean Leyder – Guest Artist – Gravur und Malerei
Das einzige Textilmuseum im Nachbarland Luxemburg, die Alte Duchfabrik in Esch / Sauer, zeigt ab dem 1. Dezember 2018 die Ausstellung ‘Zwischen den Zeilen – Between the Lines’ mit Arbeiten von Hillu Liebelt (Tapisserien und Objekte) und – als Guest Artist – Jean Leyder (Gravur und Malerei).
Hillu Liebelt wurde in Trier geboren, lebte 35 Jahre in London und übersiedelte 2015 nach Berlin. Sie spezialisiert sich vor allem auf fein gewebte Tapisserien, ein Medium mit einer jahrtausendealten Tradition, das sie in England entdeckte und lieben lernte.
Daneben entstehen Installationen und Objekte aus unterschiedlichen Materialien.
Ihre Tapisserien werden oft als minimalistisch, ruhig, still und kontemplativ beschrieben. Der Rhythmus der Natur mit ihren wechselnden Jahreszeiten ist eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration.
Die Kamera scheint dabei ein ständiger Begleiter zu sein, mit deren Hilfe sie die kleinsten Details festhält und wie in einer visuellen Bibliothek thematisch und formal katalogisiert.
Sie arbeitet gern mit Wiederholungen, Varianten des gleichen Themas; es ergeben sich rhythmische Muster; eine formale Idee wird weiter entwickelt, das Potential eines Materials erforscht. Vor allem tauchen seit vielen Jahren immer wieder kreisförmige Gebilde auf.
Auf der Suche nach Farbharmonien und linearer Balance begegnet sie Jean Leyder, Guest Artist dieser Ausstellung. Die Arbeiten des 1943 in Diekirch geborenen Künstlers sind geprägt von der Ausgewogenheit abstrakter symmetrischer Kompositionen.
Die Linie ist als Gestaltungselement allgegenwärtig, sie bringt Rhythmus und Ordnung, gibt Halt ohne einzuengen. Kräftige Farbkontraste neben subtilen Farbübergängen bringen Jean Leyders Bilder und Gravuren, besonders ab den 2010er Jahren, zum Leuchten.
Info:
1. Dezember 2018 – 24. Februar 2019
Zwischen den Zeilen – Between the Lines
Hillu Liebelt – Tapisserien und Objekte
Jean Leyder – Guest Artist – Gravur und Malerei
Alte Duchfabrik
Naturparkzentrum
15, route de Lultzhausen
9650 Esch sur Sûre
Luxembourg
Öffnungszeiten:
täglich (ausser mittwochs): 10 – 12 und 14 – 17 Uhr
Sa, So, Feiertage: 14 – 17 Uhr
Vernissage:
Sa, 1. Dezember 2018, 15 Uhr
Webereikurs:
Kunst des Tapisseriewebens
Workshop mit Hillu Liebelt
23./24. Februar 2019
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Weil es Stoff ist
Textile Arbeiten von Elke Priess
Textiles Material spielt in den Arbeiten der Bremer Künstlerin Elke Prieß eine zentrale Rolle. Sie malt, druckt, klebt, näht und stickt auf gebrauchten Stoffen. Das Drunter und Drüber von Farben, Fäden und Stoffen durchzieht ihr Schaffen. Tücher schwingen durch den Raum, gestickte Köpfe versammeln sich an der Wand, bedruckte Decken umhüllen Bücher. Unter dem Titel ‘Weil es Stoff ist’ werden vom 15. Dezember 2018 – 10. Februar 2019 texile Arbeiten von Elke Prieß im Tuchmacher Museum Bramsche gezeigt.
Für Elke Prieß sind ihre Arbeiten immer eine Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung: ‘Im Übereinander und Nebeneinander verschiedener Techniken, versuche ich darzustellen, wie komplex Eindrücke sein können und was davon bleibt, wenn man darüber nachdenkt.’ Durch die Ausdruckskraft von Farben, Symbolen und Mustern reduziert sie komplexe Zusammenhänge. Eine weitere künstlerische Strategie ihrer Arbeiten sind vereinfachte, naive Darstellungen von Figuren und Alltagselementen sowie Zitate aus der Kulturgeschichte. ‘Dabei geht es mir immer um die Balance zwischen Abbild und reiner Form’, fasst Elke Prieß ihre künstlerischen Leitlinien zusammen.
Elke Prieß arbeitet bewusst mit Alltagstextilien wie Tisch-, Geschirr- oder Kopftüchern: ‘Die Stoffe und Textilien haben ihre eigene Geschichte und sind damit schon inhaltlicher Bestandteil meiner Arbeiten.’ Welche Stoffe Elke Prieß als künstlerisches Material aussucht, hängt auch von ihrer haptischen Qualität ab: ‘Die sinnliche Komponente, die Möglichkeit der Bewegung sind wichtige Kriterien für meine Entscheidung’, beschreibt sie ihre Motive. Sie experimentiert mit unterschiedlichen Techniken vom Hochdruck bis zur Mehlbatik. Durch das Übersticken und Aufpolstern werden ihre Motive auch dreidimensional.
In den letzten Jahren hat sich Elke Prieß intensiv der künstlerischen Erforschung von Ornamenten gewidmet. Reisen in die Türkei, nach Usbekistan und den Iran führten sie zur islamischen Kunst. Von dort brachte sie Textilien und Druckstöcke mit, die sie zu weiteren Arbeiten inspirierten. Elke Prieß betrachtet alle ihre Tätigkeiten, ob mit dem Skizzenbuch unterwegs in fremden Ländern, bei der Schatzsuche auf Flohmärkten, als Kunstvermittlerin oder bei der Arbeit in ihrem Atelier auf dem alten Marschenhof nördlich von Bremen, als künstlerischen Prozess. Sie hat an der Hochschule für Kunst in Bremen studiert, lebt und arbeitet seit 1985 als freie Künstlerin und Kunstvermittlerin in Bremen und Nordholz-Spieka.
Die Ausstellung ‘Weil es Stoff ist – Textile Arbeiten von Elke Prieß’ wird am Freitag, 14. Dezember, um 19 Uhr im Beisein der Künstlerin in der Kornmühle des Tuchmacher Museums Bramsche eröffnet. In Bramsche werden unter anderem eine riesige Collage aus blau gemusterten Stoffen, eine Serie von Stickobjekten und vielschichtig bedruckte Tücher zu sehen sein.
Info:
15. Dezember 2018 – 10. Februar 2019
Weil es Stoff ist
Textile Arbeiten von Elke Priess
Tuchmacher Museum Bramsche
Mühlenort 6
49565 Bramsche
Deutschland
Ausstellungseröffnung:
Fr, 14. Dezember 2018, 19 Uhr
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Die Erinnerung läuft rückwärts.
Helmut Hahn: Vom Bühnenbildner zum Textilkünstler
‘Der Künstler Helmut Hahn (1928 – 2017) war ein Genie der Vielseitigkeit und gleichzeitig sehr stringent in seinen Aussagen’, schreibt die Ausstellungskuratorin Verena Rangol im Katalog zur derzeitigen Ausstellung ‘Die Erinnerung läuft rückwärts’ des Kreismuseums Zons und fährt fort: ‘Er arbeitete geometrisch-abstrakt und doch figürlich-naturalistisch, er schuf grosse und minimalistische Werke, überwand verschiedene Materialien durch eigene Techniken und ersann Neuartiges. Hahn war Designer, Textilkünstler, Zeichner, Maler, Konstrukteur und Bühnenbildner zugleich. Bei der Beschäftigung mit dem Œuvre des so facettenreichen Künstlers heisst es achtsam sein und Parallelen erkennen. Die Ausstellung ‘Die Erinnerung läuft rückwärts’ macht genau dies und zeigt anhand des Frühwerks eine Werkentwicklung auf.’
Seit 1989 bewahrt das Museum einen grossen Teil seines Œuvres – Wandbehänge, Zeichnungen, Aquarelle, Objektkästen, Perlbilder, Fotografien, Assemblagen, Collagen, Tapetenentwürfe, Papierfaltungen – in seiner Sammlung und präsentierte schon manches, manches sogar mehrfach. Anlässlich des 30-jährigen Sammlungsjubiläums wird nun ein Blick auf Hahns künstlerische Anfänge geworfen: Schon als Kind faszinierten ihn Bühne und Schauspiel, Kostüme sowie Szenenbilder. So ersann der Sohn einer Papierfabrikantenfamilie beispielsweise eigene Vorführungen mit Papiertheater-Figuren und erprobte sein schauspielerisches Talent im Familienkreis.
Ende der 1940er bis Anfang der 1950er Jahre entstanden Bühnen- und Kostümentwürfe und viele der insgesamt 24 Entwürfe werden jetzt erstmalig präsentiert. Dass diese Entwürfe teilweise auch wirklich realisiert worden sind, zeigen Aufnahmen der Künstlerin Laura Bermbach aus dem Archiv der Stadt Mönchengladbach.
Ende der 1940er Jahre war Hahn als Praktikant sowie Bühnenassistent an den Städtischen Bühnen Mönchengladbach-Rheydt tätig, führte die berufliche Laufbahn hinter der Bühne jedoch nicht fort. Sein Werdegang sei kurvenreich, sagt Verena Rangol und stellt detailliert die verschiedenen Stationen und Begegnungen, z.B. an der Kunstakademie Düsseldorf, an der Textilingenieurschule Krefeld oder der Werkkunstschule Wuppertal dar. Später arbeitete Hahn als Fotokünstler bis er sich in den 1960er Jahren erneut umorientiert, als freier Künstler tätig wurde und schliesslich 1969/70 seinen Universitätsabschluss an der Kunstakademie Düsseldorf nachholte. Nun bestimmte die Beschäftigung mit der Textilkunst massgeblich sein Schaffen und er wurde zum Professor an der heutigen Hochschule Niederrheim im Fachbereich Textil berufen, wo er bis 1989 Dozent für Textildesign blieb.
Die frühen Objekte werden in der Ausstellung jedoch nicht isoliert gezeigt, sondern geschickt mit circa 50 Werken aus späteren Schaffensperioden sowie unterschiedlichen Techniken kombiniert. Durch dieses Nebeneinander wird einerseits die kreative und künstlerische Entwicklung Hahns deutlich, der sich mit jedem vergehenden Jahrzehnt weiter von seinen künstlerischen Anfängen zu entfernen scheint, andererseits zeigt dies aber auch die besondere Kontinuität, die sich wie ein roter Faden durch sein Werk zieht.
Das Gesamtwerk des Anfang 2017 verstorbenen Künstlers lässt immer wieder Anklänge an die frühe Phase als Bühnenbildner erkennen, die in der Ausstellung dargestellt werden und so die Entwicklung des Künstlers Helmut Hahn zum Textildesigner aufzeigen.
Neben ausgefallenen Kostümentwürfen erstellte Hahn moderne Bühnenszenarien für klassische Schauspiele wie z. B. für Shakespeares ‘Was ihr wollt’. Hier zeigt sich seine Begeisterung für das konstruierte Rastern, das Spiel mit Überlagerungen von Farbfeldern oder die kleinteilige Gliederung von Flächen. Es deutet sich schon die Richtung auf dem Weg zur eigenen Stilfindung an und ein Zukunftsblick auf das Schaffen des späteren Textiltextildesigners wird offenbar. Während die Kostüm- und Bühnenbilder noch figürlich sind, machen die Bühnenkulissen und Prospekte einen grossen Schritt in diese Richtung: Liniengeflechte, Strukturen und Geometrie bestimmen das Werk. Helmut Hahn bewegte sich nicht nur gekonnt zwischen Bühnenbildner und Textilkünstler, er verband beides und schuf einzigartige Kunstwerke.
Die Ausstellung wird durch Installationen der Bühnenbildnerin Miriam Möller-Wieland ergänzt, die die Theaterentwürfe Hahns anschaulich und lebendig werden lassen. Zudem transformierte sie einen Kostümentwurf des Puck aus Shakespeares ‘Sommernachtstraum’ in Lebensgrösse und greift dabei Hahns gestalterisches Prinzip der Collage für die textile Gestaltung des Gewandes auf.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
Info:
31. Oktober – 23. Dezember 2018
Die Erinnerung läuft rückwärts.
Helmut Hahn: Vom Bühnenbildner zum Textilkünstler
Kreismuseum Zons
Kulturzentrum des Rhein-Kreises Neuss
Schlossstrasse 1
41541 Dormagen
Deutschland
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Farbe bekennen – Textile Eleganz in Teheran um 1900
Als der St. Galler Kaufmann Emil Alpiger 1896 nach mehr als 20 Jahren Tätigkeit in Persien nach Zürich zurückkehrte, befand sich unter seinem Gepäck eine Holztruhe voller persischer Kleidungsstücke und Textilien. Über Generationen, so erinnert sich der Urenkel Emil Alpigers, wurde dieser Schatz sorgsam von der Familie verwahrt. Jetzt, ein Jahrhundert später, stehen die kostbaren Stücke im Zentrum einer Ausstellung im Museum Rietberg in Zürich.
Als Emil Alpiger die Kleider, Stoffe, Wandbehänge und Stickereien auf dem Bazar erwarb, waren sie brandneu. Entsprechend frisch und satt sind ihre Farben. Die unerwartete Kombination verschiedener Stoffmuster ist inspirierend. All das versetzt uns unmittelbar nach Persien in das ausgehende 19. Jahrhundert. Eine Zeit, die wir sonst nur von schwarz-weissen Fotografien kennen.
Die Kleider und Textilien stehen aber für mehr als nur den Geschmack und die Farbenliebe einer anderen Zeit und Kultur. Sie erzählen von der industriellen Fabrikation in Europa, der Suche nach neuen Absatzmärkten und exotischen Produkten für eine verwöhnte Pariser, Londoner oder Zürcher Bourgeoisie und von der Verdrängung handwerklicher Produktion in Persien einerseits.
Andererseits zeugen sie davon, wie sich iranische Weber und Schneider europäische Moden und fremde Motive zu eigen machten. Das augenfälligste Beispiel sind hier die Röckchen des Pariser Ballets, die Tutus, die kurz nach 1873 von den Damen am Hof des Schahs dem eigenen Geschmack gemäss verändert und getragen wurden.
Genauso interessant sind die persischen Teppiche. Nachdem die Weltausstellungen in London, Paris und Wien den Publikumsgeschmack seit 1851 ein Stück weit ‘globalisiert’ hatten, gehörte ein Orientteppich zum letzten Schrei.
Schnell waren Firmen wie jene von Philippe Ziegler aus Manchester vor Ort, um diese Nachfrage zu befriedigen. Bald schon wurden die Muster von Emil Alpiger, der für Ziegler und Co. arbeitete, dem europäischen Geschmack angepasst. Die Teppiche wurden grösser, bunter – und ihre Dessins wurden ‘gezähmt’.
Im Gegenzug dazu fingen die iranischen Sticker an, ihre Wandbehänge mit europäischen Motiven zu bereichern.
Das Ergebnis sind in beiden Fällen Kulturhybride, mondialisierte Mischformen, die zwischen Ost und West oszillieren. Es sind Kunstwerke, die damals den Nerv der Zeit trafen und nun wiederentdeckt werden können, ganz nach dem Motto: chic ist Schock.
Emil Alpiger, dem wir die Sammlung verdanken, war sowohl ‘Täter’ wie ‘Bewahrer’. Er führte in seiner Jugend ein abenteuerliches Leben.
Vor seinem 28. Geburtstag hatte er die Welt einmal umrundet, hatte zwei Unternehmen gegründet – und wieder aufgegeben und danach über 20 Jahre lang in Persien die Import-Export-Geschäfte von Ziegler & Co. mitbestimmt. Er hat sich aber auch für Land, Leute und Kommerz interessiert und Waffen, Keramiken und Textilien gesammelt.
Heute, im viel beschworenen Zeitalter der Globalisierung, lehrt uns ein Blick auf jene Epoche viel über unsere eigene Zeit. Sie erzählt vom unreflektierten Profitdenken der westlichen Wirtschaftsmächte, von Verdrängung und Ausbeutung, sie verweist aber auch darauf, welche Kraft in der kreativen Aneignung des Fremden besteht.
Die die Ausstellung begleitende Publikation beschreibt das Leben Alpigers anhand von seinen erhalten gebliebenen Notizen und Forschungsergebnissen – es liest sich fast wie ein Abenteuerroman – und wird durch zahlreiche Fotografien aus den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts – Alpiger hat auch vier Alben mit mehreren hundert Albuminabzügen hinterlassen – ergänzt und illustriert.
Apropos Fotografie: Nachdem 1839 die Daguerreotypie in Paris an der Akademie der Wissenschaften vorgestellt worden war, gelangte die neue Technik in den 1840er Jahren auch nach Persien, wo 1868 das erste öffentliche Fotostudio in der Kapitale Teheran entstand. In den 1880er und 1890er Jahren verbreitete sich die Fotografie schliesslich im ganzen Land und war damit jedermann zugänglich. Die von Emil Alpiger gesammelten Aufnahmen stammen zum grössten Teil von iranischen Berufsfotografen. Der bekannteste und erfolgreichste unter ihnen war Antoin Sevruguin.
Zur Ausstellung ist die Publikation ‘Emil Alpiger (1841 – 1905) – Teppichkaufmann und Sammler’ erhältlich.
Info:
23. November 2018 – 14. April 2019
Farbe bekennen – Textile Eleganz in Teheran um 1900
Museum Rietberg
Gablerstrasse 15
8002 Zürich
Schweiz
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Friedensengel
Stickereien
Aus der Einladung zur Ausstellung:
Engel, diese himmlischen Geistwesen, begleiten die Menschen in vielen Kulturen und seit langer Zeit. Sie sind göttlichen Ursprungs und als Vermittler und Botschafter mit Flügeln zwischen Himmel und Erde unterwegs.
Für das Friedenssticken 2018 hat Ingrid Eggimann-Jonsson einen fröhlichen Friedensengel entworfen. Wie schon in früheren Jahren stellen die Mitglieder der Stickgruppen von Barbara Wälchli Keller und Ingrid Eggimann-Jonsson und andere begeisterte Stickerinnen auch dieses Jahr ihre Friedensstickereien aus. Interessant sind jeweils die individuellen Interpretationen und Variationen des Themas und so freuen wir uns auf eine vielfältige himmlische Heerschar von Friedensengeln!
Das Friedenssticken wurde initiiert von Mitgliedern der schwedischen Broderiakademie, die 2011 den ersten Friedenssticktag ausgerufen hatten, ein Tag für Frieden, Freiheit und Gleichheit. In ihrem Manifest erklärten die Stickerinnen: ‘Textilien sind Macht, lasst uns durch das Sticken viele Menschen anstiften, sich in dieser kreativen Tätigkeit zu engagieren, die zu einem besseren Verständnis zwischen Ländern und Menschen führt.’
Die gestickten Ergebnisse sind im Garnlager in Lyssach (Schweiz) vom 2. – 14. Dezember 2018 zu sehen.
Und hier ist der Link zu einem Fotoalbum: https://www.flickr.com/photos/124428544@N08/ – freundlicherweise von der Veranstalterin, Frau Cornelia Zürcher noch nachträglich zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Info:
2. – 14. Dezember 2018
Friedensengel
Stickereien
Kulturort Garnlager
Gewerbestrasse 9
3421 Lyssach
Schweiz
Öffnungszeiten:
Mo – So: 13.30 – 17 Uhr
oder nach Absprache
Vernissage:
So, 2. Dezember 2018, 14 Uhr
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Marilyn Monroe. Die Unbekannte
Ab dem 16. Dezember 2018 zeigt das Historische Museum der Pfalz in Speyer die Sonderausstellung ‘Marilyn Monroe. Die Unbekannte’, in deren Mittelpunkt die meistfotografierte Frau des 20. Jahrhunderts steht – die Schauspielerin, Sängerin und Stilikone Marilyn Monroe.
Die Ausstellung lenkt dabei den Blick auf eine bisher unbeleuchtete private Seite dieser ungewöhnlichen Frau, die selbst 56 Jahre nach ihrem Tod im Jahr 1962 nichts von ihrer Faszination verloren hat und deren Einfluss in vielerlei Hinsicht bis heute spürbar ist.
Das Historische Museum der Pfalz in Speyer präsentiert 300 ausgewählte Einzelstücke aus dem ursprünglichen Privatnachlass von Marilyn Monroe sowie von ihren Zeitzeugen; heute sind sie Teil der exklusiven Privatsammlung Ted Stampfer, der weltweit grössten Sammlung in ihrer Art und Zusammenstellung.
Gezeigt werden hochwertige Kleidungsstücke, Accessoires, Pflege- und Stylingprodukte, Requisiten, Privatbriefe und Filmdokumente sowie Fotografien, die erstmals in Deutschland in dieser Kombination zu sehen sind, ergänzt um Einzelstücke internationaler Sammler.
Die Ausstellungsbesucher tauchen in Marilyn Monroes Welt ein und verfolgen ihre wichtigsten Entwicklungsstufen und Lebensabschnitte. Sie begegnen dabei besonderen Exponaten, die sowohl Zeugnis über ihr Leben und Wirken ablegen, als auch über ihr Streben nach Emanzipation berichten.
So ergibt sich ein unverfälschter Blick auf eine bisher unbekannte Seite dieser Frau, der es gelang, sich in einer männerdominierten Welt zu behaupten, ihre eigene Filmproduktionsgesellschaft zu gründen und die Hollywood-Konventionen für Schauspielerinnen zu durchbrechen.
Die zur Verfügung gestellten Objekte verdankt das Historische Museum der Pfalz der Zusammenarbeit mit Ted Stampfer, dem Leihgeber und externen Kurator dieser Ausstellung. Der gebürtige Mannheimer und studierte Betriebswirt befasst sich seit seiner Kindheit mit der Person Marilyn Monroe und begann Ende der 1990er Jahre mit dem Erwerb von Stücken aus Monroes Nachlass. Seit 2009 ist Ted Stampfer mit seiner Sammlung als Leihgeber und Kurator in internationale Museen tätig und fungiert im Weiteren als Autor und Fotograf.
Info:
16. Dezember 2018 – 16. Juni 2019
Marilyn Monroe. Die Unbekannte
Historisches Museum der Pfalz Speyer
Domplatz 4
67346 Speyer
Deutschland
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DO HO SUH – Passages – Korridor
Eine visuell verführende Ausstellung, die zur Interaktion einlädt: Der südkoreanische Künstler Do Ho Suh zeigt poetische Korridore aus Textilien aus seinen Wohnungen in Seoul, Berlin und London noch bis zum 17. Februar 2019 im dänischen Kunstmuseum ARoS.
Do Ho Suh ist weltweit dafür bekannt, beinahe schwerelose, transparente Stoffräume zu schaffen, die genau und in voller Grösse die Wohnungen wiedergeben, in denen er gewohnt hat. Die Ausstellung ist die dritte in der museumseigenen Reihe Intermezzo, die Kunst zeigt, bei der die Perzeption und das Verstehen der Werke durch Sehen allein nicht möglich sind. Es ist Do Ho Suhs erste Einzelausstellung in Dänemark.
‘Do Ho Suhs Erzählung ist universell. Die meisten Menschen haben einmal ein Heim verlassen und mussten andernorts ein neues aufbauen. Die Werke des Künstlers erfassen genau jenes Gefühl, das bei einem Umzug aufkommen kann. Das Gefühl kennen alle, aber es ist mit Worten schwer zu beschreiben. Do Ho Suhs Arbeit ist in einer Welt relevant, in der Migration zunimmt und Menschen immer häufiger ihren ursprünglichen Wohnort verlassen’, erklärt Museumsdirektor Erlend G. Høyersten, ARoS.
In der weiss gestrichenen Galerie dominiert eine 30 m lange, bunte Skulptureninstallation. Sie besteht aus acht handgenähten Stoffkorridoren, die aneinander gereiht sind. So kann man durch sie hindurch gehen und sich von buntem, durchscheinendem Stoff umschliessen lassen.
Jeder Raum ist in traditioneller koreanischer Technik sorgfältig handgenäht und betont sowohl architektonische Linien als auch kleine Details wie Türgriffe, Scharniere und Steckdosen. Die einzelnen Passagen sind für Do Ho Suh sehr persönlich und speziell, da sie ‘Abgüsse’ von Korridoren, Passagen und Eingängen jener Wohnungen sind, in denen er in Seoul, Berlin und London gewohnt hat. Die Bewegung von einem (Stoff)raum in den nächsten ist für Do Ho Suh ein Symbol seiner eigenen Reise von Land zu Land oder von Station zu Station seines Lebens.
‘Die Ausstellung ist visuell verführend und lädt zu Interaktion und Bewegung ein. Mit den Stoffskulpturen hat Do Ho Suh eine einzigartige und poetische Möglichkeit gefunden, die erkennbaren Rahmen seiner Wohnung(en) in transportabler Form mitzunehmen. So kann er gleichsam ein Zelt aufschlagen, wenn sich das Bedürfnis nach der beruhigenden Umarmung des Heims meldet’, sagt die Kuratorin Jeanett Stampe, ARoS.
Do Ho Suh wurde 1962 in Seoul, Südkorea, geboren. Mit 29 Jahren ging er in die USA, wo er an der Rhode Island School of Design Malerei und später an der Yale University Bildhauerei studierte. Gegenwärtig lebt und arbeitet er in London. Do Ho Suh kann auf viele internationale Einzelausstellungen zurückblicken, und seine Werke – vorwiegend Skulpturen, aber auch zweidimensionale Werke und Filme – sind in Museumssammlungen in aller Welt vertreten.
Er beschäftigt sich intensiv mit dem, was das Gefühl eines Heims ausmacht, wie wir uns an Architektur und Räume erinnern und wie das mit diesen räumlichen Erfahrungen verbundene Gefühl in eine visuelle Sprache übertragen werden kann. Do Ho Suh ist speziell für seine Aufsehen erregenden durchsichtigen Stoffskulpturen bekannt, die Räume im Massstab 1:1 wiedergeben. Seine Werke haben ihren Ursprung in seiner eigenen Migrationsgeschichte und den Erfahrungen aus den Umzügen von Südkorea in die USA und später nach Europa. Die persönliche Lebensgeschichte, die Grundlage seiner Werke, wird durch die visuelle Form der Skulpturen in eine universelle Grösse umgewandelt, zu der wir alle Stellung nehmen können.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erhältlich.
Info:
10. November 2018 – 17. Februar 2019:
DO HO SUH – Passages – Korridor
ARoS
ARoS Allé 2
8000 Aarhus C
Dänemark
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ULLA VON BRANDENBURG
SWEETS / QUILTS / SUN
Ulla von Brandenburg hat bis heute ein umfassendes, komplexes und charakteristisches Œuvre entwickelt, dem sich das Kunstmuseum Bonn und die Whitechapel Gallery London mit zwei unterschiedlichen Ausstellungen und einer gemeinsamen Publikation widmen.
Die motivische Verdichtung im Werk Ulla von Brandenburgs, die sich aus der Formensprache von Folklore, Theater und Zirkus speist, korrespondiert mit einer aussergewöhnlich hohen medialen Vielfalt. In ihren Filmen, Installationen und Zeichnungen verwendet von Brandenburg Methoden des Theaters, um sich mit gesellschaftlichen und historischen Fragen auseinanderzusetzen. Facetten des Bühnenhaften und Theatralischen oder die Regelhaftigkeit des Spiels werden zu Metaphern des Zusammenlebens, in denen die Trennung zwischen Zuschauer*innen und Akteur*innen, Realität und Illusion stets hinterfragt und stellenweise durchbrochen wird.
Ulla von Brandenburgs Referenzen an das Theater führen uns immer wieder auf die Grundfragen unserer Existenz und Gesellschaft zurück: Wer sind wir? Welche Rolle spielen wir? Welche Position wird uns durch unsere Rolle zugewiesen? Uns wird ein Blick hinter die Bühnen des Lebens gewährt, ohne dabei die Faszination für das eigene Spiel zu zerstören. Mit jedem Bild, das von Brandenburg als Illusion, als Schatten oder Spiegelbild entlarvt, entsteht ein ebenso vielschichtiges neues.
Ulla von Brandenburg (*1974 in Karlsruhe) lebt und arbeitet in Paris. Von 1995 bis 1998 studierte sie Szenografie und Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und von 1998 bis 2004 Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seit 2016 hat Ulla von Brandenburg eine Professur im Fachbereich Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe inne. Mit Einzelausstellungen im Institut Mathildenhöhe Darmstadt (2018), im Musée Jenisch Vevey (2018), der Kunsthal Aarhus (2017), dem K21 Ständehaus der Kunstsammlung NRW (2017) und der Beteiligung an zahlreichen Gruppenausstellungen, gehört Ulla von Brandenburg mittlerweile zu den international beachteten, diskursprägenden Positionen ihrer Generation.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erhältlich.
Info:
1. November 2018 – 24. Februar 2019
ULLA VON BRANDENBURG
SWEETS / QUILTS / SUN
Kunstmuseum Bonn
Museumsmeile
Friedrich-Ebert-Allee 2
53113 Bonn
Deutschland
Begleitprogramm:
So, 24. Februar 2019, 11 Uhr:
Finissageführung mit Maximilian Rauschenbach und
Künstlerinnengespräch mit Ulla von Brandenburg
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Tracht oder Mode
Die europäische Sammlung Paul Prött im Deutschen Textilmuseum Krefeld
‘Die Resonanz auf unsere neue, spannende Ausstellung ist fantastisch’, freut sich Museumsleiterin Dr. Annette Schieck, nachdem am Tag der Ausstellungseröffnung am 4. November 2018 bereits 1200 Besucher*innen kamen und sich diese Zahl nach den ersten drei regulären Ausstellungstagen schon auf fast 1500 belief.
Ist das Tracht oder Mode? Diese Frage gewinnt in der heutigen Zeit, in der traditionelle und historische Kleidung in modernem ‘look’ wieder en vogue ist, an Bedeutung.
Das Deutsche Textilmuseum Krefeld befasst sich mit dieser Frage auf der Basis eines 1943 durch den Künstler Paul Prött an die Sammlung vermittelten Konvoluts an Kleidung, Kopfbedeckungen und Schmuck aus der Zeit des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts.
566 Objekte europäischer Herkunft konnten nun dank der Unterstützung durch die Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld erstmals wissenschaftlich bearbeitet werden.
Die Sammlung Prött wurde 1943 an die Gewebesammlung (Vorgänger des Textilmuseums) für heute umgerechnet zwei Millionen Euro verkauft.
Weil der Ankauf in der Zeit des Nationalsozialismus erfolgte, liess das Museum die Provenienz der Objekte untersuchen.
Neben den Hintergründen und Motiven, die zum Erwerb der rund 600 Objekte führten, wurde auch der Person Paul Prötts nachgegangen, dessen Lebenslinien nun deutlicher erscheinen.
Die Ergebnisse und weitere Forschungsansätze sind in der Ausstellung und dem umfangreichen Begleit-Katalog zusammengestellt.
Circa 200 Exponate sind jetzt im Deutschen Textilmuseum ausgestellt …
… darunter Trachtenteile, Hauben und Schmuck, vor allem aus dem deutschsprachigen Raum sowie aus verschiedenen mittel- und südeuropäischen Regionen.
Mit ihrem Materialreichtum, ihren unterschiedlichen Schnitten und vielfältigen Verzierungstechniken machen sie Kleidungstraditionen aus längst vergangener Zeit in anschaulicher Weise sichtbar.
Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Bestandskatalog erschienen.
Unter dem Titel ‘Das Abgewandte Porträt zwischen August Sander und Vermeer’ ergänzen sieben Fotografien von Corina Gertz die Ausstellung ‘Tracht oder Mode – Die europäische Sammlung Paul Prött im Deutschen Textilmuseum’.
Identität spielt eine herausragende Rolle in der Porträtserie ‘Das Abgewandte Porträt’ der Düsseldorfer Künstlerin Corina Gertz, wobei es sich hier weniger um Individuen als vielmehr um regionale Zugehörigkeit handelt. Die abgebildeten Personen sind also lediglich Stellvertreter. Darüber hinaus werden die Porträtierten dadurch noch weiter anonymisiert, dass sie mit dem Rücken zum Betrachter stehen, was die Aufmerksamkeit auf ihre traditionelle Kleidung als identitätsstiftendes Element lenkt. Die Fotoserien von Corina Gertz entstehen während ihrer ausgiebigen Reisen und reflektieren ihre Leidenschaft für die kulturelle Vielfalt und Besonderheiten unserer Welt. Ihre Bilder schaffen eine Brücke von den historischen Trachten der Sammlung Prött in die Gegenwart. Sie zeigen auf, dass es noch immer gelebte Tradition jenseits vom Oktoberfest gibt.
Info:
4. November 2018 – 14. April 2019
Tracht oder Mode
Die europäische Sammlung Paul Prött im Deutschen Textilmuseum Krefeld
Deutsches Textilmuseum Krefeld
Andreasmarkt 8
47809 Krefeld
Deutschland
Begleitende Vorträge:
Mi, 13. März 2019, 19 Uhr
Prof. Dr. Kerstin Merkel: ‘Tracht und Macht’
Do, 11. April 2019, 18 Uhr
Sandra Franz, M. A.: ‘Zwischen Uniform, Glanz und Folklore – Die Rolle von Bekleidung in der Ideologie der Nationalsozialisten’
Ort: Museumsscheune des Museums Burg Linn, Albert-Steeger-Strasse 5, 47809 Krefeld
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3. Ausstellung der Handnähgruppe Bad Bellingen
Das Jubiläumsjahr 2018 – 25 Jahre Galerie BW – geht mit der 3. Ausstellung der Handnähgruppe Bad Bellingen, die die neuesten Arbeiten zeigt, zu Ende.
Die Handnähgruppe Bad Bellingen stellt im Zwei-Jahres-Rhythmus in der Galerie BW aus. Auch dieses Jahr kann man wieder wunderbare Quilts und mehr bewundern, alles handgenäht!
Info:
26. November – 21. Dezember 2018
3. Ausstellung der Handnähgruppe Bad Bellingen
Galerie BW – Barbara Wartenberg
Rheinstrasse 15
79415 Bad Bellingen
Deutschland
Öffnungszeiten während der Ausstellung:
Mo, Di, Do, Fr: 15 – 18 Uhr und nach Vereinbarung
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Retrospektive
Zu dieser besonderen Ausstellung wurde eine Reihe von Textilkünstlerinnen eingeladen, die entweder als Kursleiterinnen oder mit einer Ausstellung bei Quilt Et Textilkunst vertreten waren.
Mit dabei sind beispielsweise Jacqueline Heinz, Isabelle Wiessler, Heide Stoll-Weber, Erica Waaser, Elsbeth Nusser-Lampe, Brigitte Heitland, Maria Reuter, Gabi Mett, Bernadette Mayr oder Heidi Förster.
Info:
19. November – 22. Dezember 2018
Retrospektive
Galerie Quilt Et Textilkunst
Christine Köhne
Sebastiansplatz 4
80331 München
Deutschland
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Vision Herbst Winter 2019/20
Im Rahmen der ‘Vision’ präsentiert das Textilmuseum St. Gallen die Highlights der Stoff-Kollektionen Herbst Winter 2019/20. Zu sehen und zu fühlen sind die exquisiten Kreationen Schweizer Textilunternehmen noch bis einschliesslich 5. Mai 2019 in der Lounge des Textilmuseums.
Auch in diesem Jahr liessen sich die Macher der ‘Vision’ von ‘Kontext Insight’, einem Arbeitstool, das der Branchenverband SWISS TEXTILES Designschaffenden zur Verfügung stellt, inspirieren. Und so folgt die Auswahl der aktuell gezeigten Stoffe den Saisonthemen ‘BLACKENING’ und ‘REKTO/VERSO’. Einen weiteren Schwerpunkt der Präsentation bilden Tüllstoffe, netzartige Textilien mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.
Die dunkle Jahreszeit: Ein Thema der Saison Herbst Winter 2019/20 lautet ‘BLACKENING’. Was geschieht, bevor eine Farbe ins totale Schwarz fällt? Wann ist noch Farbe, wann schon Schwarz? Im Spiel mit den dunkelsten Tönen der Farbpalette werden die Möglichkeiten ausdifferenziert und Schwarz wird in all seine Facetten beleuchtet. Entscheidende Bedeutung kommt der Kombination der Materialien und der Beschaffenheit der Stoffoberfläche – Licht reflektierend oder absorbierend – zu.
Ansichtssache: ‘REKTO/ VERSO’ hinterfragt unsere Vorstellung einer ‘richtigen’ und ‘schönen’ Seite. Ist nicht die Rückseite des Stoffes, die den Herstellungsprozess verdeutlicht, viel interessanter als die glatte Schauseite? Es geht hier nicht nur um die Ästhetik, denn der Gestaltungsprozess nimmt von Anfang an Bezug zu Fragen von Nachhaltigkeit, Wiederverwertung und Upcycling. Materialien und Verfahren werden bewusst offengelegt und so entstehen textile Produkte, die unser Bild der stoffgewordenen Perfektion ins Wanken bringen.
Anlässlich der aktuellen Sonderausstellung ‘Die Spitzen der Gesellschaft’ (noch bis zum 10. Februar 2019, hier gehts zu meinem Bericht) setzt die ‘Vision Herbst Winter 2019/20’ einen weiteren Schwerpunkt: Einst diente Tüll, ein netzartiges Textil, das bereits im 17. Jahrhundert entwickelt wurde, als Grund, auf den die zarten Spitzen appliziert wurden. Heute kommt der formstabile Bobinet-Tüll, der ab 1808 auf der Maschine gefertigt wird, in den Bereichen Mode und technische Textilien zum Einsatz.
Info:
12. November 2018 – 5. Mai 2019
Vision Herbst Winter 2019/20
Textilmuseum St. Gallen
Vadianstrasse 2
9000 St. Gallen
Schweiz
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… und dann gibt es noch:
Miniartextil schreibt neuen Wettbewerb aus
Unter dem Motto ‘POP UP’ steht der nächste jurierte Wettbewerb der Miniartextil 2019, der von Arte&Arte soeben ausgeschrieben wurde und wieder organisiert wird. Die Arbeiten sind wie bisher auf die maximalen Dimensionen von 20 x 20 x 20 cm beschränkt. Die genauen Teilnahmebedingungen stehen in englischer Sprache auf der unten genannten Website zum Download bereit.
Einsendeschluss: 31. März 2019
Die 29. ‘Miniartextil’-Ausstellung findet vom 28. September – 17. November 2019 in Como (Italien) statt.
Info:
www.miniartextil.it/en/edition-2019
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Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.
Weitere Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.
Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!
Super spannend, diese Berichte! Herzlichen Dank!
halli hallo frau zürcher,
vielen, vielen dank für ihr lob, freut mich sehr. ich habe den link zu ihrem fotoalbum oben bei der ausstellung ‘friedensengel’ gerade eben noch eingefügt, auf dass noch viele leser*innen drauf klicken und so die schönen stickereien betrachten können.
eine weiterhin schöne adventszeit – ohne viel hektik und stress – und frohe feiertage!
beste grüsse
gudrun
Hallo Gudrun,
so spannend wie immer, dein ausführlicher Überblick interessanter Ausstellungen. Diesmal bin ich besonders von den Filmkleidern beeindruckt, die Barbara Baum entworfen hat. Die Szene mit Hanna Schygulla im Film Lili Marleen sehe ich sofort wieder vor mir.
Ich wünsche dir und deiner Familie eine ruhige Adventszeit, schöne Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.
Liebe Grüße
Birgit
halli hallo birgit,
auch dir ein grosses und liebes dankeschön für deinen – wie immer – pointierten kommentar. diesmal war es bei der auswahl der in frage kommenden ausstellungen schon eine merkwüdige häufung von film und theater an gleich drei stellen. das ist sonst das ganze jahr über nicht vorgekommen. aber ich fand es trotzdem sehr reizvoll, da jedesmal etwas anderes im vordergrund des berichts stand. und wahrscheinlich wird auch kaum jemand dazu in der lage sein, alle ausstellungen zu besuchen und live zu erleben. das ist wiederum die tolle seite an der tätigkeit einer bloggerin 🙂
auch dir möchte ich eine weiterhin stimmungsvolle vorweihnachtszeit und frohe feiertage wünschen – aber ich denke doch, dass ich zuvor noch das eine oder andere hier im BERNINA blog poste.
beste grüsse
gudrun
WHOW! Liebe Gudrun, das ist ja wieder unglaublich umfangreich, DANKESCHÖN für Deine Mühe !!! Ich werde am Wochenende nach Heidelberg fahren, das Max Berg Textilmuseum besuchen und am Workshop von Judith Mundwiler teilnehmen, freue mich SEHR darauf. Letzte Woche habe ich das Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln besucht und mir die Ausstellung FAST FASHION angesehen…. sehr informativ! und verstörend! All die Infos und Bilder über die herrschenden Bedingungen bei der Herstellung unserer Textilien – kaum auszuhalten. Dir und Deiner Familie eine schöne Adventszeit und ein geruhsames Fest. LG monika
halli hallo monika,
ganz herzlichen dank für dein freundliches feedback. ich freue mich sehr, von dir zu hören – wie immer – und hoffe, dass du auch diesmal wieder ausstellungen gefunden hast, die dich interessieren. für deinen workshop bei judith in heidelberg wünsche ich dir ganz viel spass – wie ich das einschätze, wird es bestimmt toll! – falls du dran denkst, richte bitte ganz herzliche grüsse von mir aus. und die triennale-quilts sind auch sehr sehenswert, vor allem die arbeit von judith, ich muss darüber doch nochmal extra berichten.
ansonsten auch dir und deinen lieben eine schöne adventszeit und frohe feiertage!
beste grüsse
gudrun
Liebe Gudrun, der Workshop war wunderbar! Judith ist eine SEHR gute Lehrerin und SUPER vorbereitet! Auch die Ausstellung im Museum hat mir sehr gefallen, besonders das Leporello von Judith! Also noch einmal herzlichen Dank an Dich, Du siehst, ich lese Deine Tipps sehr aufmerksam!!! LG monika
halli hallo monika,
VIELEN, VIELEN DANK! es freut mich besonders, dass dein heidelberger wochenende ein solcher erfolg für dich war. davon wirst du bestimmt noch lange etwas haben. und wenn ich ein ganz kleines puzzle-teilchen dazu beitragen konnte, war es mir das allemal wert, denn auch aus diesem grund schreibe ich die tipps 🙂
beste grüsse
gudrun