Letztes Wochenende fand im Creativecenter von BERNINA in Steckborn ein Workshop zum Thema “Mixed-Media in der Textilkunst” statt. Und die Woche davor bereitete ich verschiedene Muster mit unterschiedlichsten Materialkombinationen vor.
Die Entstehung eines Modelles habe ich mitfotografiert, denn ich habe hier das vielschichtige Quilting an meiner Longarm Q20 gearbeitet und möchte es Euch gerne zeigen.
Als Basis der Modells setzte ich aus einem handgefärbten Heide Stoll-Weber Stoff verschieden geschnittene Vierecke neu zusammen. Ein paar erste Siebdrucke inklusive Entfärbungen folgten als Stoffgestaltung.
Als Kontrast wählte ich ein orangefarbenes Garn und quiltete mit der Q20 abstrakte Zweigformen hinein.
An diese Form des freien, künstlerischen Arbeitens, gehe ich immer ganz planlos heran. Alles geschieht spontan, die Farbwahl, die Materialwahl und letztendlich auch das Quilting. Ich weiss im Arbeitsprozess nie genau, wohin es mich führen wird, lasse los, bin frei kreativ und lasse mich einfach treiben.
Die Bernina Q20 bietet mir hierzu ein aussergewöhnlich gutes Stichbild, dazu kann ich schnell und effizient arbeiten und behalte, durch die grosse Auflagefläche des Arbeitstisches immer den Überblick über die gesamte Arbeit.
Nach einer ersten Fadenstruktur auf den bearbeiteten Stoffen folgten weitere Siebdrucke in Schichtungen. Ebenfalls bereitete ich eingefärbtes und bedrucktes Spinnvlies als Oberflächengestaltung vor.
Die erste Lage Spinnvlies (auch Lutradur genannt) liegt auf. Noch ist der Freihandstickfuss #24 montiert. Ich schätze es sehr, dass die Bernina Longarm Maschinen mit allen Quiltfüssen bestückt werden können, mit denen auch an den Bernina Nähmaschinen gearbeitet wird. Ebenfalls braucht es keine speziellen Nadeln. Ich habe hier mit einer herkömmlichen 90ger Nähnadel gearbeitet.
Bevor ich nun schichtweise die einzelnen Lagen Lutradur aufbringe, wechsle ich zum Echoquilt- und CutWorkFuss #44. Die kleine nach oben gewölbte Kunststoffscheibe gleitet bei mehrlagigen Mixed-Media-Arbeiten zum einen mühelos über offene Strukturen, schützt vor Fadenriss und verhindert, dass bereits aufgebrachtes Material weggerissen wird.
Baumstrukturen zeigen sich im Druck, im ersten Quilting und im ersten aufgequilteten Spinnvliesbogen.
Hier ist es nun gut zu sehen, wie der “Tellerfuss” wirkt. Die aufgerissenen Strukturen des bearbeiteten Spinnvlieses behindern das weitere Quilting nicht.
Schicht um Schicht folgt und verdichtet.
Die Übersicht über das Werkstück bleibt beim Arbeiten an der Bernina Q20 erhalten. Ich muss nicht, wie unter der Nähmaschine mühsam zusammerollen, oder falten. Auch brauche ich keine Sorge zu haben, dass das brüchige Material durch das Zusammenrollen oder Falten absplittert oder zerstört wird.
Der kleine Modellquilt baut sich nach und nach auf.
Nach einem weiteren Farbauftrag und einer starken optischen Veränderung geht es mit dem Aufbringen von Fadenstrukturen weiter. Nun greife ich zum Ruler und versehe den Quilt mit vertikalen Linien. Zuvor bringe ich den Rulerfuss #96 an. Er ist speziell für die Bernina Longarm Maschinen entwickelt. Für alle Nähmaschinen von Bernina wird zum Rulerwork der verstellbare Rulerfuss #72 verwendet.
Wie sehr sich eine Arbeit durch einige erste gesetzte Linien verändert.
Über die Strukturen der “Lutradur-Bäume” quilte ich mit geringer Geschwindigkeit. Und auch hier arbeitet die Maschine zuverlässig und ohne Fadenriss.
Die vielen Farben, Schichten und Strukturen lassen die kleine Arbeit immer komplexer wirken.
Und dann ist es geschafft und ich habe mich über den ganzen kleinen Artquilt mit dem Rulerwork gearbeitet. Es ist schön, wenn es viele kleine Details gibt und das Auge immer wieder Neues findet.
Und zufällig steht die Bernina Q20 auf den Tag genau heute 3 Jahre bei mir und ich schätze sie nach wie vor sehr.
Herzlichst,
Jutta
Vielen Dank für das Lob und die tollen Kommentare. Da macht das bloggen nochmal soviel Freude 🙂
Herzlichst, Jutta
Liebe Jutta,
ich bin einfach nur begeistert. Egal ob Tasche, Quilt oder großflächige Arbeit, einfach immer ein Meisterwerk! So viel Ideenreichtum. Ich freue mich bereits jetzt schon auf das nächste Mal.
Beste Grüße aus Berlin
Eric R.
Liebe Jutta,
das ist mal wieder eine wunderbare Arbeit geworden und genau mein Ding. Wenn doch die Schweiz nicht so weit entfernt wäre.
Danke fürs Zeigen und eine erfolgreiche Kurszeit in Steckborn.
Die Teilnehmer werden begeistert sein.
Liebe Grüße
Erika
Liebe Jutta,
du hast mal wieder sooo viel tolle, aussagekräftige Elemente und Techniken verwendet. Ich bin wirklich sehr begeistert von deiner Arbeit und deinen Ideen.??