Kreative Artikel zum Thema Quilten

Basics für Artquilts und Mixed-Media: Kunstkarten mit Vliesofix

Die neue Serie Basics für Artquilts und Mixed-Media bietet für einige von Euch ganz neue Erkenntnisse im kreativen Arbeiten. Und manchmal braucht es dann noch den Gedankengang, was aus dem Material gemacht werden kann. Heute habe ich eine weitere Idee für Euch, was damit gemacht werden kann – Vorsicht Suchtfaktor – es sind tolle Künstlerkarten mit dazu passend genähten Umschlägen.

Sicherlich haben einige von Euch bereits einen ersten Vorrat an bemaltem Vliesofix geschaffen. Wenn nicht, bietet das momentane Sommerwetter beste Bedingungen um im Freien wunderschöne Farbstrukturen auf Vliesofix zu zaubern. Mit einer untergelegten Folie und einer bezogenen Styroporplatte habt Ihr beste Arbeitsbedingungen. In meinen ersten beiden Berichten zum Material Vliesofix findet Ihr dazu gut ausgearbeitete Anleitungen, einmal in Fotoform, einmal im Video-Tutorial:

https://blog.bernina.com/de/2019/05/basics-fuer-artquilts-und-mixed-media-teil-1-vliesofix/

https://blog.bernina.com/de/2019/05/basics-fuer-artquilts-und-mixed-media-vliesofix-das-video-tutorial/

Gestern Nachmittag kolorierte ich für meine Karten einen Bogen Vliesofix. Zwischen den einzelnen Farbkombis liess ich ausreichend Platz, damit die Farben nicht ineinanderlaufen.

Für den Farbauftrag legte ich die Styroporplatte auf eine gerade Arbeitsfläche, sprühte das Vliesofix reichlich mit Wasser ein und setzte dann nacheinander die Tinten auf, so dass sie ineinander fliessen konnten.

In der Farbkombination brachte ich eher ungewöhnliche Farben zusammen, doch gerade das macht es spannend. Seid mutig und versucht es auch.

Unter anderem gibt es von Aerocolor (Schminke) auch Acryltinten in gold, silber und bronze. Ein wenig Blingbling an der richtigen Stelle ist manchmal eben auch ganz hübsch.

Sobald alle Farbfelder gefüllt sind, dreht Ihr mit Schwung die Styroporplatte herum und lasst die Farben auf die darunterliegende Folie ablaufen. Dann trocknet das Material nach und nach in der Sonne.

In meinem Video-Tutorial habe ich Euch unser neues Kulörtexx ArtPaper vorgestellt. Es hat eine Stärke von 0,5 mm und ist für Mixed-Media Arbeiten, die an der Wand hängen und auch für Taschen und ähnliches bestens geeignet. Neu ist dieses ArtPaper nun auch in der Stärke 0,3 mm und lässt sich bestens falten und vernähen. Für meine Kunstkarten ist es extrem gut geeignet, denn die Zusammensetzung dieses Papiers ermöglicht eine frappierend gute Farbübertragung vom Vliesofix und seinem Trägerpapier.

Erhältlich ist dieses Papier hier:

https://korkundkuloer.de/product/kuloertexx-art-paper-fine-03mm-50cm-x-150cm/

Ebenfalls haben wir zur Komplettierung auch das Vliesofix im Shop:

https://korkundkuloer.de/product/vliesofix/

Wichtig: Das ArtPaper hat eine rauhere und eine ganz glatte Seite. Die glatte Seite liegt bei den Karten, sowie bei den Umschlägen innen.

Diese Kunstkarten mit den dazu passenden Umschlägen können in der Grösse bestens variiert werden. Die Ausgangsgrösse geht immer von der Karte aus. 

Zuerst wird die Karte geschnitten. 

Und erhält in der Mitte mit dem Falzbein eine Markierung, dann lässt sie sich einfacher knicken.

Die zusammengefaltete Karte wird auf die Umschlagfläche gelegt. Der Umschlag ist immer 12 mm breiter als die Karte, da er an beiden Seiten mit einem Zickzackstich zusammengenäht wird. Auch zur Kartenhöhe (Umschlaganschlagkante) addiert man ca 3-5 mm hinzu. Dann wird eine Markierung zur Faltung mit dem Falzbein gezogen.

Für die zweite Faltung an der oberen Umschlagkante setzt man eine weitere Markierung mit dem Falzbein.

So kann der Umschlag zusammengefaltet werden und die ebenfalls geknickte Karte passt nun bestens hinein und bringt genug Spiel mit. In dieser Art sind unterschiedlichste Karten- und die dazu passenden Umschlaggrössen möglich.

Das getrocknete Vliesofix wird ausgewählt. Es birgt schönste Strukturen und Farbverläufe in sich. Da fällt der erste Schnitt sehr schwer, ich kenne das zu gut.

Dennoch: schneidet hier zu und überlegt einfach nicht zu lange. Für kleinformatige Karten sind schmalere Streifen günstig. Grosse Karten vertragen auch grosse Flächen.

Geschnitten sind nun 2 schmale und doch nicht gleich breite Streifen.

Hier sind nachfolgend 3 unterschiedliche Kombinationen und Positionierungen zu sehen. Spielt mit dem Material ein wenig herum und ändert immer mal die Blickrichtung. Da die Karten ganz zum Schluss mit einer hübschen Büroklammer verschlossen werden, ist auch die Kartenrückseite ein Hingucker.

 

 

Wenn klar ist, wohin welcher Streifen soll, wird er mit der bemalten Seite auf das zugeschnitten Kulörtexx-ArtPaper aufgelegt. Schützt die Bügelfläche mit einer Lage Backpapier. 

Dann bügelt Ihr den Streifen bei Baumwolltemperatur schnell fest. Auch hier liegt über der Karte ein zusätzliches Backpapier. Seid vorsichtig, dass die Streifen beim Bügeln sich nicht verschieben.

Nach dem Auskühlen wird das Trägerpapier des Vliesfix abgezogen. Hier ist gut zu sehen, wieviel Farbe das tolle ArtPaper im Vergleich zu Stoff übernimmt. Der Farbübertrag ist nahezu komplett und es bleibt kein Rückstand auf dem Trägerpapier. Die Farben liegen satt und kräftig auf dem ArtPaper.

Ganz witzig ist auch die Kombination von abgezogenem Trägerpapier und belassenem. Es entsteht ein toller Licht-Schatten und Matt-Effekt.

Auch die kleinen Farbschattierungen und Sprenkel, die im Sprühnebel der Wasserflasche mit den nassen Acrylfarben entstehen, sind getrocknet hauchzarte Farbgeber.

Grosse Karten sind tolle Möglichkeiten auch komplexere Farbkombis zu übertragen.

Wenn alle Karten und Umschläge passend zueinander mit bemaltem Vliesofix bebügelt sind, können die Umschläge genäht werden. Dazu kann das Nähgarn selbstverständlich Ton in Ton gewählt werden, oder auch eine zusätzliche Farbgebung sein.

Der Umschlag wird beidseitig mit Wonderclips gehalten, er ist zuvor selbstverständlich exakt gefaltet. 

Das Papier liegt 2 mm neben der Mittelmarkierung des Rückwärtstransportfusses. Dann wird zuerst der Faden vernäht. Stichlänge 1 mm, 4 Stiche vorwärts und rückwärts. Dann wird zum Zickzackstich gewechselt: Stichbreite 5mm, Stichhöhe 0,7 mm. 

Genäht wird bis zur gegenüberliegenden Ecke des Umschlags, dann wird mit dem Geradstich die Naht wieder gesichert wie zuvor.

Auf diese Art ist es möglich, passende und dekorative Umschläge zu den Kunstkarten anzufertigen.

Nachfolgend gibts eine kleine Fotoreihe zu den neuen Karten zur Inspiration. Es macht wirklich süchtig und ist eine tolle kreative und sehr entspannende Arbeit. Und jeder, der eine solche besondere Karte bekommt, wird sie lieben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin gespannt auf Eure Karten – wenn Ihr Lust habt, zeigt sie gerne in unserer Leserinnengalerie im Community-Bereich des Blogs.

Herzlichst,

Jutta

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Kommentare zu diesem Artikel

5 Antworten

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    • Jutta Hellbach BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Hallo Gabriele,

      sehr gern geschehen, wir machen auch noch ein kleines Filmchen dazu, weils soviel Spass macht und nochmals besser veranschaulicht.

      Viel Freude beim Kartennähen und liebe Grüße,

      Jutta

  • Christiane Schiller BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Jutta,

     

    Wunderschöne Karten, ich habe bis jetzt die Umschläge immer geklebt aber das Nähen ist eine tolle Idee.

    Das Gerät zum Falzen heisst Falzbein, es wurde früher aus Elfenbein hergestellt daher der Name.

    Herzliche Grüße aus dem Schwarzwald Christiane

    • Jutta Hellbach BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Liebe Christiane,

      lieben Dank für Deinen Hinweis. Da hat sich tatsächlich in der Diktierfunktion meines Rechners ein „Hörfehler“ eingeschlichen. Und wenn man nicht genau nachliest geschieht so etwas :-).

      Die Karten sind genäht erheblich haltbarer als geklebt, also ran ans Garn und die Umschläge mit hübschen Farben umranden.

      Liebe Grüße,

      Jutta

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