In unserer Nachbarschaft hat ein kleiner Erdenbürger das Licht der Welt erblickt. Und weil ich den Eltern eine Freude machen wollte, habe ich mal wieder ein praktisches Spucktuch genäht. Diesmal habe ich das saugfähige Schultertuch noch mit einem Plottmotiv verziert. Ich denke, die Eltern sind nun gut gewappnet, wenn neben dem erleichternden Bäuerchen auch ein kleiner Milchschwall kommen sollte.
Als ich junge Mutter war, kannte ich diese Art von Tüchern leider noch nicht und habe einfach dünne Mullwindeln über die Schulter gelegt. Leider blieb es nicht aus, dass Kleidung doch etwas Milch abbekam und der leicht säuerliche Geruch war nicht gerade schön. Gerade deshalb möchte ich diese einfache Idee teilen. Das praktische Projekt ist schnell genäht und wirklich toll als kleine Geschenkidee.
Spucktuch: Das Material
Ihr braucht für das Tuch nur einen Rest Frottee und einen hübschen Baumwollstoff. Natürlich kann man für dieses Nähprojekt auch ganz wunderbar alte Handtücher und Stoffreste upcyceln.
Das Schnittmuster
Ich habe mir eine stabile Pappschablone gebastelt – so kann ich ganz einfach mit dem Rollschneider zuschneiden. Die Maße des Tuches sind ca. Maße und Ihr findet sie hier, zusammen mit einer kleinen Zusammenfassung der Arbeitsschritte: Schnittmuster Spucktuch
Schneidet zunächst den Baumwollstoff nach der Schablone zu und legt dann den Baumwollstoff rechts auf rechts auf den Frotteestoff.
Nun wird sorgsam gesteckt, damit auf dem bauschigen Material nichts verschiebt. Ich arbeite hier gerne mit Quernadeln, weil der Baumwollstöff dann schön glatt liegt.
Grob ausschneiden
Das Frottee kann nun einfach grob zurechtgeschnitten werden, damit das Ganze unter der Nähmaschine schön handlich ist.
Markiert die Wendeöffnung. Ein deutlicher Strich hilft, nicht versehentlich die benötigte Öffnung zuzunähen. Ich nehme dafür einfache Schneiderkreide.
Jetzt geht es an die Nähmaschine. Die beiden Lagen Stoff werden füßchenbreit zusammengenäht. Denkt daran, Nahtanfang und -ende bei der Wendeöffnung zu sichern.
Anchließend schneidet Ihr die Nahtzugaben ein ordentliches Stück zurück. Im Bereich der Wendeöffnung lasse ich die Zugabe gerne etwas breiter stehen, weil man am Ende die Öffnung viel leichter zustecken kann.
Nun wird das Tuch auf rechts gewendet.
Anschließend solltet Ihr alle Rundungen schön ausformen und das Spucktuch sorgfältig bügeln. Dann steckt Ihr die Wendeöffnung mit einer Nadel zu…
…und steppst die Kanten von der Stoffseite ringsherum knappkantig und ganz nach Geschmack auch noch füßchenbreit ab, dabei wird die Wendeöffnung automatisch von der Naht geschlossen.
Kleiner Tipp:
Wenn Ihr, so wie ich, kontrastfarbene Stoffe vernäht, dann könnt Ihr beim Absteppen mit unterschiedlichen Farben bei Ober-und Unterfaden arbeiten.
Nun ist das Spucktuch einsatzbereit. Über die Schulter gelegt ist es ein praktischer und hübscher “Spritzschutz”.
Ach ja, wer Eltern beschenken möchte, die die Milchphase hinter sich haben, dem sei dieses schöne Tutorial von Dominique ans Herz gelegt: Lätzchen mit Ärmeln
Ich habe mein Tuch am Ende noch mit einem Bügelmotiv aus dem Hobbyplotter verziert. Wer das Glück hat, eine Stickmaschine zu besitzen, der könnte diese natürlich rattern lassen.
Hier ist auf jeden Fall die passende Vektordatei
Viel Freude beim Nähen!
Euer Schneiderherz Ute
Liebes Schneiderherz,
auch ich hatte seinerzeit Mullwindeln und kannte dieses schöne Spucktuch leider nicht.
Die Idee ist sehr praktisch und mit entsprechenden Stoffen schnell genäht.
Als Geschenkidee hervorragend-Danke für den Tipp.
Liebe Grüße
Erika