Kreative Artikel zum Thema Quilten

Quilt aus Shibori-Stoffdrucken

Mein Traum von einem Quilt aus Shibori-Stoffdrucken hat sich dank der tollen Kooperation zwischen Spoonflower.de und dem BERNINA Blog endlich erfüllt!

→ Alle Nähanleitungen und Tipps zu den Spoonflower-Stoffen

Vor einigen Jahren durfte ich ein Buch auf meinem eigenen Blog Quiltmanufaktur besprechen, das sich mit dem Thema Shibori befasst: SHIBORI – Färben auf Japanisch, und spätestens dann hatte ich die Idee, einen Quilt aus diesen unsagbar schönen Stoffdrucken zu machen.

Was ist Shibori?

Kennt ihr auch noch das Batiken von T-Shirts und habt ihr das vielleicht auch schon einmal ausprobiert? Ein bisschen ähnlich ist das Färben von Stoffen in der Shibori-Technik. Hier eine Definition:

Shibori (絞り), von shiboru (絞る), „auspressen“ oder „auswringen“, bezeichnet eine Technik der Stofffärbung, die unserer als „Batik“ bezeichneten Abbindetechnik sehr nahe kommt. An den Stellen, wo der Stoff mit Schnüren abgebunden wird, kann er keine Farbe aufnehmen. So entstehen dekorative und vielseitige Muster. Diese Form des Shibori heißt in Japan Kanoko (鹿の子, Rehkitz). Beim japanischen Shibori wird aber der Stoff nicht nur gebunden, sondern auch gefaltet (kumoくも  und suji 筋), gewickelt (arashi 嵐, wörtl. Sturm), gepresst (itajime 板締め) oder genäht (nui 縫い). Mithilfe dieser Techniken kann man eine schier unendlichen Vielfalt an interessanten Mustern erzielen. Kreise, Drei- und Vierecke, Streifen, Karos oder Blumen zeigen sich auf den so bearbeiteten Stoffen. Das Besondere an Shibori ist zudem, dass die Dreidimensionalität und Textur des Stoffes hervorgehoben wird. (Quelle: Julia Obinger / https://www.japandigest.de/, 22.5.2018)

Stoffserie bei Spoonflower

Leider lässt mir mein Job keine Zeit, meinen eigenen Stoffen zu gestalten. Wie wunderbar daher und bestimmt kein Zufall, dass ich bei Spoonflower.de eine Serie an Stoffen gefunden habe, die neben Shibori Stoffdrucken weitere recht japanisch aussehende Stoffe bietet. Gestaltet hat sie Vialeta Novik / Exotic_Vektor. Neben einigen floralen, bunten Stoffdrucken hat sie vor allem diese Blaudrucke gestaltet, die man wunderbar untereinander kombinieren kann. Ich habe mir 13 verschiedene Stoffe für meinen Quilt aus Shibori-Stoffdrucken zusammengestellt. Wie diese zusammenpassen, kann man ganz gut testen, indem man sich auf der Seite von Spoonflower.de eine sog. Collection anlegt. Meine Collection sieht so aus:

Wie ihr anhand der Bilder meiner Collection sehen könnt, sind das alles recht großflächige Muster. Diese wie beim herkömmlichen Patchwork in kleine Stücke zu schneiden, würde den Charakter der Drucke stark beeinträchtigen, bzw. man würde Details gar nicht mehr erkennen. Diese Drucke brauchen ‘Raum’, um erkannt und gesehen zu werden!

Materialbedarf

Der Quilt hat eine fertige Größe von 140 x 150 cm. Ich habe mir die oben gezeigten 13 Drucke als Fat Quarter bestellt (amerikanische FQ 18″ x 22″ Inch, ca. 45 x 55 cm). Es bleiben bei dem Zuschnitt für diesen Quilt noch Reste übrig!

  • 13 Fat Quarter
  • 25 cm für das Binding (textur3ai-53)
  • 160 cm Baumwollvlies von Freudenberg 277
  • 160 cm Rückseitenstoff (150 cm Stoffbreite, Gütermann CM / 308)
  • passendes Garn zum Patchen
  • MADEIRA Aorofil No.120 Farbe 9070 für das Quilting
  • Schneidematte, Rollschneider
  • Patchwork Lineal mit Inch Einheiten
  • Patchwork Fuß No.#97D
  • Offener Stickfuß No#20D

Zuschnitt und Layout

Dass Layout besteht aus Quadraten und Rechtecken, deren Struktur aus einem Quadrat von 4″ Inch besteht (Schnitteil A – fertige Größe ohne Nahtzugabe).

Folgende Anzahl von den Zuschnitt Teilen A bis G werden benötigt:

  • A   4,5″ x 4,5″ Inch     25 Stück
  • B   8,5″ x 8,5″ Inch     6 Stück
  • C   12,5″ x 12,5″ Inch  7 Stück
  • D   4,5″ x 12,5″ Inch   4 Stück
  • E   4,5″ x 16,5″ Inch    1 Stück
  • F   8,5″ x 16,5″ Inch    6 Stück
  • G   8,5″ x 12,5″ Inch   2 Stück

Nähen

Alle Nähte werden mit 1/4″ Inch Nahtzugabe vernäht. Die Stichlänge beträgt max. 2,5 mm.

Im Prinzip wäre das Zusammennähen recht einfach. Man näht lauter Blöcke zu einem größeren Segment zusammen und anschließend alle Segmente zum Großen und Ganzen…. Hier ist es etwas trickreicher, weil ich das Layout eher nach den geschnittenen Stoffmustern gestaltet habe und es einige Bereiche gibt, wo man sozusagen um die Ecke nähen muss.

Dieser Ausschnitt ist aus dem linken unteren Bereich des Layouts. Wie ihr sehen könnt, kann man zwar die beiden Teile B zusammennähen, dann aber beginnt die Schwierigkeit.

Als erstes näht ihr Schnitteil A und F, wobei ihr nicht die komplette Naht schließt, sondern wie im Bild gezeigt eine Stück offen lasst (der Teil, der nicht Rot gekennzeichnet ist). Anschließend könnt ihr die Teile A/F an das Teil  C nähen. Dann werden A/C/F an die Teile B/B genäht.

Im Folgenden schließt ihr die Naht zwischen C und B/A (Orange eingezeichnet).

Jetzt kann die zum Teil offen gelassene Naht zwischen A/F und weiter zwischen F und C geschlossen werden.

Solche kleinen Stolperfallen sind in diesem Quilt ein paarmal zu meistern. Ich denke aber, dass ihr mit dem gerade beschriebenen gut hinkommen solltet!

Quilten

Eine meiner Ansicht nach schwierigsten Punkte ist es, sich für das Quilting zu entscheiden… Geht euch das auch so? Man kann viel herausholen mit dem richtigen Muster und das Patchwork damit unterstreichen. Das Gegenteil kann allerdings auch der Fall sein… Ich mache mir immer ein schwarz/weiß Bild vom fertigen Quilttop und zeichne darauf herum, probiere verschieden Muster und Linien aus, bis es mir gefällt.

Bei diesem Quilt habe ich mich etwas aus meiner Komfortzone bewegt. Ich wollte, dass man die einzelenen Shibori-Stoffdrucke abgegrenzt genau erkennen kann. Dazu habe ich ein MADEIRA Aerofil Garn No.9070 in Coral gewählt, dass ein wenig an die Kirschblüte in Japan erinnern soll. Inspiriert hat mich dabei der passende Rückseitenstoff von Gütermann, den ihr etwas weiter unten sehen werdet.

Ich habe nicht wirklich gequiltet – nach herkömmlicher Definition – sondern einen Zierstich verwendet! Dadurch sieht man mehr von der Garnfarbe, die Stoffdrucke sind deutlicher begrenzt und – hey! mal was neues……

Mit dem Offenen Stickfuß No.#20D habe entlang der Teilungsnähte gesteppt. Der Zeitaufwand, den das Quilten mit diesem Zierstich erfordert, ist in etwa gleich mit dem Quilten eines All-Over-Musters. Der Dualtransport, den man bei den mit ‘D’ gekennzeichneten Füßen zuschalten kann, hilft hier enorm bei Quilten! Der Obertransportfuß No.#50 wäre übrigens auch sehr gut geeignet.

Ich habe zu Beginn und am Ende der Naht automatisch verriegelt – 3 Stiche – und später nur die überstehenden Fäden mit der Schere entfernt. Bei diesem Zierstich ist es unerheblich, dass man immer wieder am gleichen Musterpunkt beginnt oder endet.

Vergesst nie, eure Quilts mit einem Label zu versehen 😉

Ich hoffe, ich konnte euch inspirieren?

Wenn es euch diese schönen Stoffe angetan haben, dann könnt ihr noch bis zum 31. Juli (Mittwoch) mit dem Code TolleStoffe10 einen Rabatt von 10% auf euren Einkauf bei Spoonflower.de erhalten!

Alle Beiträge mit den individuellen Spoonflower-Stoffen findet ihr in der folgenden Übersicht:

Alle Nähanleitungen und Tipps zu den Spoonflower-Stoffen

→ Alle Nähanleitungen und Tipps zu den Spoonflower-Stoffen

Schwierigkeitsgrad: Fortgeschritten
Zeitaufwand: ein Wochenende
Verwendete Materialien: 1/4 Inch Nähfuß, Baumwollstoffe, Bügeleisen, Madeira Aerofil Nr. 9070, Nähgarn, Nähmaschine, passendes Nähgarn, Patchwork-Lineal Inch, Rollschneider, Schere, Schneidematte
Verwendete Produkte:
BERNINA 790
BERNINA 790
Offener Stickfuss # 20
Offener Stickfuss # 20
Patchworkfuss # 97
Patchworkfuss # 97

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