Kreative Artikel zum Thema Nähen

Anleitung: Eiskönigin-Beutel nähen – mit Freebie-Schnittmuster und -Stickmuster

Es ist wieder so weit. Das Eiskönigin-Fieber packt Groß und Klein auf ein Neues zur kalten Jahreszeit.

In dieser Anleitung möchte ich euch Schritt für Schritt zeigen, wie ihr einen Beutel im winterlichen Eiskönigin-Stil selber näht und bestickt. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim selber machen

Nähanleitung für einen Eiskönigin-Beutel

Schnittmuster

Das Schnittmuster für den euren Eisköniginnen-Beutel könnt ihr hier gratis herunterladen:

Download Schnittmuster für den Beutel

Die Schnittmuster liegen als PDF-Datei vor, die ihr einfach auf Din A4 ausdrucken könnt. Alle Schnittmuster, die eine Nahtzugabe benötigen, haben diese bereits mit eingerechnet (1,0 cm Nahtzuhabe). Für einfacheres Übertragen klebt das Schnittmuster vor dem Ausschneiden auf dünnen Pappkarton auf.

Material

  • Violetter Stoff: 0,3 m
  • Schwarzer Stoff: 0,2 m
  • Orangener Stoff: 0,2 m
  • Bügelvlies oder festes Leinen
  • Stickgarn verschiedene Farben
  • Ausreißbares Stickflies
  • Filzstoff schwarz (1 mm)
  • Karton oder Filz (4 mm)
  • Ggf. auswaschbares Vlies
  • Bügelverschluss 8 cm
  • Kraftkleber

Das Besticken des Beutels

Die kostenlosen Stickdateien könnt ihr hier herunterladen:

Download Stickdateien für den Eisköniginnen-Beutel

Welchen Stoff ihr für euer Projekt benutzt, ist natürlich ganz euch überlassen. In meinem Beispiel habe ich Wildlederimitat und Baumwollsamt verwendet. Die Tasche sieht aber auch sehr schick mit einfacher Baumwolle aus.

Unterlegt euren violetten Stoff vor dem Besticken je nach Stoffdicke mit 1-2 lagen ausreißbaren Stickvlies. Das Verkleben mit temporärem Stoffkleber hilft dabei, dass während des Stickvorgangs nichts verrutscht oder Falten wirft.

Spannt euren Stoff in den Stickrahmen ein und stickt das Muster wie gewohnt aus.

Wiederholt diesen Vorgang weitere 4 Mal.

Bereitet danach den schwarzen Stoff vor. Für ein schönes Stickergebnis auf Samt unterlegt ihr euren Samt nicht nur mit mindestens einer Lange ausreisbaren Stickvlies, sondern legt über den Stoff noch eine Lage Avalon. Diese verhindert, dass das Stickgarn in den feinen Härchen des Samts versinkt und das Stickbild dadurch unsauber erscheint. Ich befestige es mit einigen Stecknadeln am überstehenden Stoff des Stickrahmens. Es sollte keine großen Falten über den eingespannten Stoff werfen.


Das Vlies könnt ihr nach dem Stickvorgang einfach abreißen und kleine Überbleibsel mit lauwarmem Wasser entfernen. 

Im Vergleich: Ohne Avalon-Stickvlies (links) / mit Avalon-Stickvlies (rechts)

Verstärken

Um dem Beutel am Ende mehr Halt zu verleihen, könnt ihr auf die Rückseite der fertig bestickten Einzelteile einen verstärkenden Stoff hinterlegen. Dafür könnt ihr selbstklebendes Bügelvlies, dicken Baumwollstoff oder Leinen verwenden.

Nähen des Beutels

Schritt 1

Jetzt könnt ihr die Einzelteile entlang der zuvor mit ausgestickten Kontur ausschneiden. Falls euer Stoff stark ausfranst oder fusselt, empfiehlt es sich, diesen noch zu versäubern. Achtet nur darauf, dass die Overlocknaht oder der Zick-Zack-Stich nicht die Nahtzugabe von 1 cm überschreitet.

Danach näht ihr jeweils ein violettes Stück mit einem schwarzen wie auf der Abbildung zu sehen zusammen. Steppt entlang der Stickerei und bügelt die Nahtzugabe anschließend auseinander. Um später eine zu dicke Stoffschicht entlang der Naht zu vermeiden, schneidet die Nahtzugabe an den Enden 2-3 cm tief keilförmig vom Rand ab. Zu dicke und nicht gebügelte Nahtzugaben können sich am Ende negativ auf die Form auswirken.

Schritt 2

Falls noch nicht geschehen, schneidet ihr jetzt jeweils 2 Teile auf orangen Stoff aus. Dafür habe ich Dupionseide verwendet, die mit ihren dezenten Glanz einen schönen Kontrast zum Samt bildet. Franst euer Stoff zu sehr, kann das Ausschneiden mit einer Zackenschere euch helfen.

Legt die Stoffe wie in der Abbildung auf rechts aufeinander und steppt entlang der Kante bis zur Mitte. Lasst die Nadel im Stoff versenkt und hebt das Füßchen. Jetzt könnt ihr den Stoff drehen und die Kante zu Ende nähen.
Schneidet danach die Nahzugabe der Spitze ein. Nun könnt ihr den Stoff sauber umbügeln. 

Schritt 3

Schneidet wie im Schnittmuster eingezeichnet 4 gleiche Stücke der Zackenborte aus schwarzem Filzstoff (1 mm) aus. Ein kleiner Tipp, da das Anzeichnen auf Filz schwierig sein kann: Mit angefeuchteten Farbmalstiften lassen sich auch besonders feine Linien auf Filz und strukturierten Flächen zeichnen.

Nun legt ihr jeweils eine Borte auf die lange Seitenkante eines eurer bestickten Stoffstücke und näht (0,5 cm am Rand entlang) beide zusammen. Dies verhindert im folgenden Schritt, dass die Zickzackborte verrutscht.

Jetzt könnt ihr ein weites Stück auf das zuvor mit der Borte versehende Stoffstück legen und mit 1,0 cm Abstand zum Rand die lange Seite mit der Zickzackborte absteppen. Kontrolliert dabei, dass sich die gestickten Ornamente sowohl oben als auch unten treffen. Des Weiteren sollte die Zickzackborte als kleine, dreieckige Filz-Zipfelchen aus der Naht herausragen und nicht zu sehr in der Naht versinken oder mit der Einfasskante  hinausschauen.

Näht so Stück für Stück alle 4 Teile aneinander. Bevor ihr die letzte Seite zusammennäht und das Genähte zu einem Stück schließt, bügelt noch einmal alle Kanten nach.

Schritt 4

Darf es eine kleine Bastarbeit sein? Um dem Beutel mehr Halt zu verleihen, reichen Bügeleinlagen nicht vollkommen aus. Ein Gerüst aus Pappe oder Filz verhindert, dass euer Beutel seine Form verliert.

Für welche Variante ihr euch entscheidet, ist euch überlassen. Pappe kann im Gegensatz zu Filz nicht gewaschen werden. Dafür ist sie fester und schneller zu verarbeiten. Wählt passend zu eurem Material das richtige Schnittmuster!

Pappe:

Schneidet, wie im Schnittmuster markiert, alle Teile auf Pappe aus. Für meinen Beutel habe ich die Rückseite eines A3-Malblocks verwendet. Ihr müsst also nicht zwingend welche dafür kaufen. Falls doch, sollte eine Stärke von mindestens 500 g/m² gekauft werden.

Die ausgeschnittenen Kartonstücke knickt ihr wie eingezeichnet entlang der Linie ein. Dort appliziert ihr später den Kleber.

Der Klebstoff sollte eine gewisse Festigkeit garantieren, daher empfehle ich Kraftkleber oder Heißkleber. Nehmt euch ein Pappstück und tragt auf die zuvor abgeknickte Seite den Kleber auf, drückt diese dann an die nicht gefaltete lange Seite eines anderen Stückes. So habt ihr schnell einen rechteckigen Körper gebastelt.

Setzt als letzten Schritt den Boden ein. Dieser verleiht dem Ganzen mehr Stabilität und verhindert, dass sich die Konstruktion zusammenfalten lässt.

Filz:

Wollt ihr, dass euer Beutel waschbar bleibt, empfehle ich euch Filz von min. 3 mm Dicke zu verwenden. Filzplatten findet ihr in Bastelläden oder im Internet. Übertragt das passende Schnittmuster auf euren Filz und schneidet diesen aus. Es wird keine Nahtzugabe benötigt!

Die Seiten werden Kante an Kante mit einem reißfesten Nähgarn eurer Wahl mit Hand vernäht. Ein grobe Zick-Zack-Technik genügt, um die Filzstücke miteinander zu verbinden. Achtet auf einen möglichst genauen 90-Grad-Winkel beim Vernähen. Der Boden wird mit derselben Technik eingefasst. Schiebt ihn mit den Kanten bündig in eure Schächtelchen aus Filz und verbindet diesen mit groben Zick-Zack-Stichen mit den Außenwänden. Das Endresultat sollte ein Schächtelchen mit möglichst rechten Winkeln ergeben.

Futter

Das Futter ist auf dem Schnittbogen etwas kleiner als der Schnitt für den Außenbezug. Für das Futter schneidet ihr 4 gleiche Teile wie im Schnittbogen vermerkt aus Taftstoff oder Baumwolle eurer Wahl aus.

Das Futter kann mit einem Overlock-Stich versäubert werden. Bei synthetischen Stoffen bietet sich das Versäubern mit Feuer an.

Näht wie beim Oberstoff zuvor erst den orangen Stoff an den violetten und steppt danach die Seiten ab. Der Boden wird auch hier zuletzt eingenäht. Auch hier ist das Bügeleisen wieder euer Freund, bügelt die Nahtzugabe nach jedem Schritt auseinander.

Zusammenfügen

Zuerst wird das Karton- oder Filzschächtelchen in den bestickten Beutel geschoben. Kontrolliert, ob alles passt und nichts zu eng oder zu weit ist. Holt es wieder heraus und bestreicht es von allen Seiten mit Kraft-Kontaktkleber. Geht hierbei nach Gebrauchsanweisung vor. Der Kleber sollte etwas antrocknen, damit er nicht auf die Stoffoberseite durchblutet.

Schiebt das Schächtelchen wieder zurück und drückt alles gut an.  

Besteicht den Boden von innen mit etwas Kleber, lasst diesen erneut antrocknen und fügt den Beutel aus Futterstoff hinzu. Drückt alles noch einmal gut an und lasst es etwas antrocknen.

Letzter Schritt – der Verschluss

Legt den orangen Stoff vom Innen- und Außenteil mit ihren Nähten passend aufeinander und fixiert alles mit Stecknadeln.

Verbindet die Enden beider Stoffe mit einem engen Zick-Zack-Stich. Steppt jetzt knapp entlang der Kante mit dem breitesten Geradstich eurer Maschine und lasst am Ende etwas mehr Faden stehen. Zieht an diesen und rafft damit den Stoff einmal rund herum.

Setzt nun euren Bügelverschluss zur Probe ein. Passt mit der Raffung den passenden Umfang für den Verschluss an und näht diesen in die vorgesehene Lücken ein. Vernäht den Stoff fest mit dem Bügelverschluss.

Fertig ist euer Beutel im Eiskönigin-Stil. 🙂

Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Zeitaufwand: ein Wochenende
Verwendete Materialien: Ausreissbares Stickvlies, Baumwollstoff, Maschinenstickgarn, Nähgarn, Stickgarn, Vlieseline
Verwendete Produkte:
BERNINA 570 QE
BERNINA 570 QE
BERNINA 570 QE (NEW)
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BERNINA Sticksoftware 8
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Geradstichfuss # 13
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Stickfuss (Tropfenform) # 26
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