Kreative Artikel zum Thema Nähen

Bezug für ein Ärmelbrett nähen – kinderleicht mit dem Biesenfuß

Bügeln gehört für mich zum Nähen, wie ein guter Milchkaffee zum Frühstück. Und damit das Bügeln auch gut von der Hand geht, nutze ich sehr gerne einige Hilfsmittel. Eines davon ist das ganz klassische Ärmelbrett als Ergänzung zum großen Bügelbrett. Damit kann man nämlich nicht nur Ärmelnähte ausbügeln, sondern man kommt an alle möglichen schmalen Stellen – wie z.B. Hosennähte. Und weil ich mein Ärmelbrett so gerne benutze, zeigte nun der Bezug deutliche Gebrauchsspuren und die Moltonunterlage war schon so platt gebügelt, dass sich das Gitternetz des Brettes nach oben durchdrückte.

Zeit für einen frischen Bezug und eine Aufpolsterung

Einen neuen Bezug zu nähen, ist wahrlich kein Hexenwerk. Einzig den Kordeldurchzug, um den Stoff zu spannen, finde ich eine nicht so schöne Näh-Aufgabe. Bei den fertig gekauften Bezügen findet man das Zugbändchen in einer dünnen Kanteneinfassung. Wenn man selber einfasst, wird der Tunnel an der Kante oft sehr dick und macht das straffe Spannen schwierig. Vom kniffligen Einziehen der Kordel will ich gar nicht reden. Weil ich keine Lust auf fummelige Tunnel und noch keine Quelle gefunden habe, wo man das fertig konfektionierte Einfassband mit Kordel kaufen kann, habe ich meine Bügelbrettbezüge für das große Brett immer mit einem kleinen Upcycling-Trick genäht. Ihr findet das Tutorial dazu auf meinem Blog: Easy Bügelbrettbezug

Ärmelbrett ohne Bezug und Material

Bei meinem Ärmelbrett konnte ich leider die Einfasskante mit Kordel nicht wieder verwenden, sie war beschädigt. Also musste ich mir etwas anderes ausdenken, um mir die Arbeit zu erleichtern. Doch zunächst habe ich meine Materialien zugeschnitten. Für den Molton-Zuschnitt habe ich das Ärmelbrett einfach umgedreht aufgelegt, die Kontur angezeichnet und mit knapp 1 cm Überstand ausgeschnitten. Dieser Überstand sorgt nachher dafür, dass die Kanten des Metallgestells nicht durchdrücken.

Ärmelbrett als Schablone Molton zuschneide

Da der alte Bezug ziemlich ungleichmäßig ausgeleiert war, habe ich ihn zunächst etwas gebügelt und dann im Stoffbruch als Schablone genutzt. So ist gewährleistet, dass der neue Bezug nicht eierig wird.

Bezug zuschneiden

Hier nochmal die fertig zugeschnittenen Teile

Ärmelbrett ohne Bezug

Doch wie bekomme ich jetzt eine schöne schmale Zugschnurkante hin? Zunächst dachte ich, ich nutze den Schrägbandeinfasser . Doch da bliebe das Problem mit der dicken Kante und außerdem sind die Rundungen bei dem kleinen Ärmelbrett ja ziemlich eng. Die Mühe, da sauber und exakt zu nähen, steht nicht wirklich im Verhältnis zu einem “schnell mal neu nähen- Projekt”. Doch ein Blick in meine gute gefüllte Nähfußsammlung brachte dann die zündende Idee.

Der Biesenfuß #31

Kordel und Biesenfuß #31

Dieser Biesenfuß ist nämlich nicht nur klasse, wenn man  Zierbiesen nähen möchte- sondern er hilft auch, wenn man eine feine stabile Kordel zum Kräuseln annähen möchte.

Biesenfuß an der Maschine

Man übernäht einfach eine Kordel mit Zickzack- der Fuß sorgt dafür, dass die Schnur genau mittig liegt und nicht versehentlich von einem Stich festgenäht wird. Da ich dieses Nähfüßchen damals für meine erste BERNINA 440 QE gekauft habe, ist es nur auf eine Stichbreite von 5,5 mm ausgelegt. Bei meiner BERNINA 570 QE gebe ich also zunächst die Nähfußnummer ein und sie passt die Stichbreite von max. 9 mmm automatisch auf max 5,5 mm. Das schütz vor bösen Überraschungen und Nadelbruch.

Die richtigen Maschineneinstellungen

Am Ende meines Bügelbrettbezuges habe ich die dünne Kordel angesetzt und auf die Rückseite des Stoffes aufgenäht. Am Nahtanfang und Ende habe ich ein gutes Stück Kordel überstehen lassen, damit das spätere Zusammenziehen auch gut klappt.

Die Kordel wird aufgenäht

Hier könnt Ihr das Ergebnis sehen. Nach dem Nähen stellte ich übrigens fest, dass ich doch etwas dichter an der versäuberten Stoffkante hätte nähen können. Denn dann legt sich der Stoff beim Überziehen noch schöner an. Das werde ich mir auf jeden Fall für den nächsten Bezug merken.

Kräuseln des Stoffes

Das Beziehen war wirklich leicht- einfach Bezug und Molton auf den Tisch legen und ausrichten. Dann das Ärmelbrett mit dem Rücken auflegen. Wenn man an den Kordelenden zieht, formt sich der Bezug automatisch um das Brett.

Ärmelbrett beziehen 1

Schön stramm ziehen und den Stoff gleichmäßig verteilen, dann einen Knoten machen. Ich habe die Enden fest zugeknotet- es gibt natürlich die Möglichkeit, mit einem Kordelstopper zu arbeiten- dann kann man den Bezug leicht zum Waschen abnehmen.

Ärmelbrett beziehen Fäden verknoten

Nun ist mein Ärmelbrett wieder gut gepolstert und hat einen schönen sauberen Bezug. Es kann also nach dem Motto “Gut gebügelt ist halb genäht” in meinem Nähzimmer weitergehen. Ob dieser Kordelzug sich auch für ein großes Bügelbrett eignet, weiß ich noch nicht. Das gilt es noch auszuprobieren. Aber der Bezug vom großen Brett ist noch gut- auf einen Erfahrungsbericht meinerseits müsst ihr also leider noch warten. Doch vielleicht hat ja jemand von Euch das schon mal getestet und kann erzählen- ich würde mich freuen.

Ich hoffe, dieses kleine Tutorial ist hilfreich und ich bin natürlich gespannt, bei wem ein Ärmelbrett auch zu den wichtigen Hilfsmitteln beim Nähen und Bügeln gehört.

Euer Schneiderherz Ute

Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Zeitaufwand: einen Abend
Verwendete Materialien: Baumwollstoff, dickes Molton, feine Kordel
Verwendete Produkte:
BERNINA 570 QE (NEW)
BERNINA 570 QE (NEW)
BERNINA 1300MDC
BERNINA 1300MDC
Biesenfuss mit 5 Rillen # 31
Biesenfuss mit 5 Rillen # 31

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