Kreative Artikel zum Thema Quilten

Ausstellungstipps Februar 2020

7. Europäische Quilt-Triennale

Die 7. Europäische Quilt-Triennale – hier und hier geht es zu zweien meiner Berichte – ist nach Präsentationen in ausgewählten Museen in Deutschland und Österreich ab dem 14. Februar 2020 im Textilmuseum St. Gallen zu sehen.

Regina Birk: JEDER MENSCH BRAUCHT SEIN GEHEIMNIS
2017
Foto: Regina Birk, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Wettbewerb und Ausstellung wurden 2018 zum siebten Mal von der Textilsammlung Max Berk, Heidelberg, ausgerichtet. Aus mehr als 160 Einreichungen wählte die international besetzte Jury 41 Arbeiten, die ein breites Spektrum an Themen, Techniken, Konzepten und Motiven erkennen lassen und unter anderem die Auseinandersetzung der Künstlerinnen mit Zeitfragen, weltgeschichtlichen oder biografischen Gegebenheiten spiegeln.

Rita Merten: WONDERFUL REMARK, PLASTIC CIRCLE #9
2017
Foto: Helen Wehrli, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Bildsprache bewegt sich zwischen konkret-gegenständlicher Interpretation und rein abstrakter Komposition.

Elisabeth Michellod-Dutheil: TEMPÉTUEUX,
2017
Foto: Elisabeth Michellod-Dutheil, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Bei hoher handwerklicher Qualität lassen die ausgewählten Arbeiten sowohl die Verbundenheit mit textilen Traditionen als auch die Suche nach innovativen Ausdrucksformen erkennen. Einmal mehr stellt die Ausstellung einen spannenden Schnappschuss der aktuellen europäischen Quiltszene dar und belegt das ausserordentliche Niveau des zeitgenössischen künstlerischen Quilts.

Cécile Trentini: CINDERELLA TRANSLATED
2017
Foto: Robert Chase Heishman, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Vertreten sind Künstlerinnen aus elf europäischen Ländern, unter ihnen auch die Schweizerin Judith Mundwiler, die für ihre Innnovationskraft und Experimentierfreude mit dem Doris-Winter-Gedächtnis-Preis geehrt worden ist.

Judith Mundwiler: NETZWERK IM FLUSS DER ZEIT, Detail
2017
Foto: Judith Mundwiler, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Ausgezeichnet wurden auch die Arbeit ‘Nightmare’ der Nachwuchs-Quilterin Malou Cecille van Draanen Glismann sowie das grossformatige Werk ‘Linear’ von Urte Hanke.

Vom 30. Juli – 2. August 2020 wird die Ausstellung im Rahmen des Festival of Quilts in Birmingham zu sehen sein.

Zur Ausstellung ist ein Katalog (d/e) erhältlich.

Das Museum organisiert ein interessantes Rahmenprogramm; auf mein Museumsgespräch am Do, 5. März 2020 möchte ich hinweisen.

Info:

14. Februar 2020 – 19. April 2020

7. Europäische Quilt-Triennale

Textilmuseum St. Gallen
Vadianstrasse 2
9000 St. Gallen
Schweiz

www.textilmuseum.ch

Öffnungszeiten:
täglich 10 – 17 Uhr

Vernissage:
Do, 13. Februar 2020, 18.30 Uhr
Einladung

Rahmenprogramm:

Die Textile Linie – Etüden in Stoff und Papier
Workshop mit Judith Mundwiler
Sa/So, 22./23. Februar 2020, jeweils 10 – 17 Uhr
Der Workshop ist ausgebucht. Bei Interesse an einem Kurs bei Judith Mundwiler kontaktieren Sie die Künstlerin bitte direkt

Vergangen – gegenwärtig – künftig
Künstlerische Darstellungen der Zeit
Museumsgespräch mit Gudrun Heinz
Do, 5. März 2020, 18 Uhr
Der Museumseintritt schliesst den Ausstellungsbesuch, das Museumsgespräch sowie einen kleinen Apéro ab 17.45 Uhr ein.
Treffpunkt: Foyer des Textilmuseums, ohne Voranmeldung

Traditional Embroidery
Workshop mit Elisabeth Roulleau
Di – Do, 17. – 19. März 2020, jeweils 10 – 17 Uhr
Anmeldung erforderlich

Öffentliche Ausstellungsführungen:
So, 1. März / 5. April 2020, jeweils 11 Uhr

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Masterworks: Abstract and Geometric

Mit ‘Masterworks: Abstract and Geometric’, einer von SAQA Inc. (Studio Art Quilt Associates) organisierten Schau, erweitert die Textilsammlung Max Berk, Heidelberg, den Blickwinkel ihrer regelmässig stattfindenden europäischen Quiltausstellungen in Richtung Übersee und Ostasien. 29 Künstler aus Australien, Canada, Europa, Japan und den USA folgten der Einladung von SAQA, mit einem Art Quilt zum breiten stilistischen Spektrum abstrakter Kunst beizutragen.

Gay Lasher (USA): First Moment
122 x 117 cm
Foto: Deidre Adams, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Ungewohnt verhalten in der Farbigkeit erweist sich dabei ein Teil der amerikanischen Arbeiten, der sich auf den Grundton Weiss beschränkt und sich damit der japanischen Ästhetik annähert.

Denyse Schmidt (USA): Centerline
236 x 218 cm
Foto: John Gruen, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Im Gegenzug überrascht eine der beiden japanischen Künstlerinnen mit einem sehr farbenfrohen und technisch aussergewöhnlichen Objekt; die europäische Farbpalette ist hingegen traditionell dezent.

Fumiko Nakayama (Japan); Annular eclipse
170 x 229 cm
Foto: Taya Mariko, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Nationale Unterschiede manifestieren sich auch im Grad der Abstraktion: So weisen einige der amerikanischen Quilts gegenständliche Motive und Kompositionen auf, die bei den europäischen Arbeiten nicht vorkommen oder durch die starke Abstraktion nicht mehr erkennbar sind. Eine Ursache hierfür mag sein, dass in den USA die Tradition des Quiltens kontinuierlich über die Jahrhunderte Bestand hatte, während sie in Europa eine Zäsur erlitt und erst in den 1970er Jahren eine Wiedergeburt erfuhr. Dadurch konnten und können die europäischen Quilter*innen freier mit dem Medium umgehen.

Uta Lenk (Deutschland): Play of Lines VIII
185 x 188 cm
Foto: Thomas Curtze, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Themen wie Natur und Kosmos stehen im Vordergrund, gefolgt von spirituellen Ansätzen, persönlichen Erfahrungen und kulturgeschichtlichen Aspekten; kaum finden sich jedoch sozialkritische Statements.  Rund ein Siebtel der Exponate spielt ausschliesslich mit Farben und Formen und verzichtet auf inhaltliche Aussagen.

Aina Muze (Lettland): Language of Frost
173 x 58 cm
Foto: Aina Muze, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Eine von Martha Sielman verfasste und in der Ausstellung erhältliche Publikation befasst sich ausführlich mit den Biografien und künstlerischen Konzepten, ergänzt von einer Galerie weiterer, nicht in der Ausstellung gezeigter internationaler Art Quilts.

Info:

9. Februar – 21. Juni 2020

Masterworks: Abstract and Geometric

Textilsammlung Max Berk
Brahmsstrasse 8
69118 Heidelberg-Ziegelhausen
Deutschland

www.museum-heidelberg.de

Flyer

Öffnungszeiten:
Mi, Sa, So: 13 – 18 Uhr
Sondertermine für Gruppen nach Vereinbarung

Vernissage:
So, 9. Februar 2020, 11 Uhr

Öffentliche Führungen:
Mi, 26. Februar 2020, 17 Uhr
So, 1. März 2020, 15 Uhr
Mi, 18. März 2020, 17 Uhr
So, 22. März 2020, 15 Uhr
Mi, 22. April 2020, 17 Uhr
So, 26. April 2020, 15 Uhr
Mi, 13. Mai 2020, 17 Uhr
So, 17. Mai 2020, 15 Uhr
Mi, 17. Juni 2020, 17 Uhr
So, 21. Juni 2020, 15 Uhr

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Fabric Walk
Grenzenlo(o)s

Die deutsch-niederländische Gruppe ‘Grenzenlo(o)s’ präsentiert ab 7. Februar 2020 eine neue Ausstellung ihrer herrlich kreativ interpretierten Texilkunst unter dem Titel ‘Farbic walk’. Das ECI in Roermond bietet den Rahmen und die Gelegenheit, sich auf einen spannenden ‘Fabric walk’ zu begeben. Die räumlichen Möglichkeiten dort begeisterten die Gruppe. Nahezu zwei Jahre arbeiteten die sechs Frauen – zwei Niederländerinnen und vier Deutsche – genau für diese Räumlichkeiten und schufen einen Spaziergang durch textile Welten. Antonie Dauben-Frings, Johanna Mench, Hilde Kamps, Brigitte Witte, Agnes van Gemert-Slangen und Patricia Coors versprechen ein Feuerwerk textiler Kreativität!

Einladung

Wer frühere Arbeiten der Gruppe beispielsweise beim internationalen Quiltfestival Luxembourg 2016 gesehen hat, kann sich dies schon gut vorstellen. Kleine Gedächtnisstütze gefällig? Ich hatte damals hier im Blog von meinem Besuch berichtet.

Übrigens: Auch in diesem Jahr wird wieder die Mühle ‘Rackésmillen’ (in Enscherange) im Rahmen des kommenden Quiltfestival Luxembourg (21. – 24. Mai 2020) der Ort mit seinen reizvollen Ausstellungsbedingungen sein, wo man ‘Fabric walk’ nochmals bewundern kann.

Info:

7. Februar – 1. März 2020

Fabric Walk
Grenzenlo(o)s

ECI cultuurfabriek
Eci 13
6041 Roermond
Niederlande

www.ecicultuurfabriek.nl
www.grenzen-loos.blogspot.com

Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 9 – 20.30 Uhr
Sa / So: 10.30 – 17 Uhr

Geschlossen:
Sa / So, 23. / 24. Februar 2020

Vernissage:
Fr, 7. Februar 2020, 17 Uhr

Künstlerinnen sind anwesend:
jeden Do: 10 – 18 Uhr

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Site Effects – Schmuck diesseits und jenseits des Atlantiks
Ulrike Isensee – Transparenz und Leichtigkeit

Noch bis zum 29. Februar 2020 präsentiert der Bayerische Kunstgewerbeverein e.V. in München die Ausstellung ‘Site Effects – Schmuck diesseits und jenseits des Atlantiks’ und das Portrait im Laden ‘Ulrike Isensee – Transparenz und Leichtigkeit’.

Spricht man in Sachen Schmuck dies- und jenseits des Atlantiks eine Sprache?

Die im vergangenen Jahrhundert weit verbreitete Meinung lautete, dass die ästhetischen Unterschiede gross und im Ganzen recht deutlich umrissen seien. Der amerikanische Stil wurde als opulent und ornamental beschrieben, während der europäische als eher klaren Linien folgend und wenig verspielt wahrgenommen wurde.

Aber wie sieht es heute aus? Haben sich die ästhetischen Unterschiede in der Folge der Globalisierung verwischt? Wie sehen sie aktuell aus? Die Kuratorinnen Anja Eichler (EU) und Katja Toporski (USA) beleuchten diese zentralen Fragen aus einer ästhetischen Perspektive anhand der Arbeiten von 24 Künstler*innen aus den USA und Europa.

Die Besucher*innen werden daneben zu einem Experiment eingeladen: Was sieht man, wenn man nichts weiss?

Einladungskarte

Im Mittelpunkt von Ulrike Isensees Arbeit steht die Weberei. Sie schreibt: ‘Mir gefällt die kontinuierliche rhythmische Arbeit am Webstuhl, das langsame Anwachsen des Stoffes, die Klarheit und Geschlossenheit der Gewebestruktur.

Daneben kann ich durch experimentelles, spielerisches Arbeiten mit unterschiedlichen Garnen, Materialien und textilen Techniken neue und überraschende Lösungen finden. Grenzgänge interessieren mich. Was passiert, wenn ein Gewebe immer transparenter wird und schliesslich nur noch aus einzelnen Fäden und Stoffteilchen besteht, die durch ein feines Gitternetz miteinander verbunden sind? Wie sieht es aus, wenn ein Schal eine Öffnung bekommt und zum Oberteil wird?

Der Schal als Objekt, als Körperschmuck oder als wärmender Begleiter ist ein unerschöpfliches Thema, dessen endlose Variationsmöglichkeiten noch lange nicht erforscht sind.’

Weitere Fotos sind auf der Website zu finden.

Info:

17. Januar – 29. Februar 2020

Site Effects – Schmuck diesseits und jenseits des Atlantiks
Ulrike Isensee – Transparenz und Leichtigkeit

Bayerischer Kunstgewerbeverein e.V.
Pacellistrasse 6 – 8
80333 München
Deutschland

www.bayerischer-kunstgewerbeverein.de

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NEON SPEED
Andrea Myers

Das Ausstellungsprojekt der amerikanischen Künstlerin Andrea Myers aus Ohio (USA) verspricht eine textilkünstlerische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und Gegenwart.

Plakat

Sie war 2018 Stipendiatin des Künstleraustauschprogrammes zwischen Columbus (Ohio) und dem Freistaat Sachsen. Ihre verwendeten Materialien sind zum grossen Teil technische Textilien.

Andrea Myers: Sidestep
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Für das Projekt im Textil- und RennsportMuseum wurde ihr ein Konvolut von technischen Textilien aus der Region Westsachsen zur Verfügung gestellt, die sie in ihre textilen Wandobjekte in Patchwork Art mit einarbeitet.

Andrea Myers: Hopscotch
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Ein besonderes Kunstwerk entstand in Hohenstein-Ernstthal im Museum. Es setzt sich auseinander mit den Ereignissen der Friedlichen Revolution im November 1989. Bilder von der Erstürmung der Berliner Mauer durch DDR-Bürger in Jeansbekleidung gingen damals um die ganze Welt. Aus alten Jeanshosen setzt Andrea Myers dieses Szenario in eine textilkünstlerische Aussage um. Die expressive Ausstellungskraft ihrer Textilkunst sowie die Verwendung von technischen Textilien sind ein grossartiger Auftakt unseres Ausstellungsprogrammes im Rahmen des Jahres der Industriekultur 2020.

Andrea Myers: Rainbow Rise
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Ausstellungskatalog erhältlich.

Info:

7. Februar – 19. April 2020

NEON SPEED
Andrea Myers

Textil- und RennsportMuseum
Antonstrasse 6
09337 Hohenstein-Ernstthal
Deutschland

www.trm-hot.de

Öffnungszeiten:
Di – So: 13 – 17 Uhr

Eröffnung:
Fr, 7. Februar 2020, 19 Uhr

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Unbound
Visionary Women Collecting Textiles

Two Temple Place, Sitz der gemeinnützingen Stiftung ‘The Bulldog Trust’ und in der Nähe des Victoria Embankments in der Londoner City gelegen, öffnet seit 2011 seine Türen jedes Jahr von Januar bis April für sein sog. Winter Exhibition Programme. Und diese Ausstellung, die mehreren britischen Museen und Institutionen die Gelegenheit gibt, Highlights aus ihren Sammlungen zu präsentieren, befasst sich aktuell mit Textilien: ‘Unbound: Visionary Women Collecting Textiles’.

Sceenshot von der Website

Um zu zeigen, wie Textilien und Kleidungsstücke uns einen schönen und zutiefst menschlichen Einblick in unsere Historie verschaffen können, rückten die Kuratorinnen June Hill, eine Expertin auf diesem Gebiet, und Lotte Crawford, ein Nachwuchstalent – deren Profilierung The Bulldog Trust ebenfalls fördert – sieben aussergewöhnliche Frauen in den Mittelpunkt der Ausstellung. Die Geschichten von sieben visionären Frauen, die – entgegen allen gängigen Gepflogenheiten, ja Normen ihrer Zeit, denn ihre Tätigkeit wird meist mit Männern in Verbindung gebracht – einige der reichsten, vielfältigsten und globalsten öffentlichen Sammlungen auf textilem Gebiet in Grossbritannien schufen, werden begleitet von exzeptionellen zeitgenössischen Werken, wie z.B. ‘Three Caryatids’ (1989 – 91) – drei riesige Maschinenstickereien der Künstlerin Alice Kettle – sowie Fotografien, Skizzenbüchern und Briefen.

Ausstellungsansicht
‘Unbound: Visionary Women Collecting Textiles’
Foto: © Richard Eaton, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Diese grosse Ausstellung präsentiert die innovativen Ansätze von Edith Durham (1863 – 1944), Louisa Pesel (1870 – 1947), Olive Matthews (1887 – 1979), Enid Marx (1902 – 1998), Muriel Rose (1897 – 1986) und Jennifer Harris (die von 1982 – 2016 an der Whitworth University of Manchester arbeitete) und Nima Poovaya-Smith (die von 1985 – 1998 Senior Keeper International Arts bei Cartwright Hall Art Gallery, Bradford, war) und zeigt die Exponate aus einer bisher unerforschten Perspektive, nämlich aus der Sicht der weiblichen Sammlerin.

Ausstellungsansicht
‘Unbound: Visionary Women Collecting Textiles’
Foto: © Richard Eaton, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

‘Unbound: Visionary Women Collecting Textiles’ zeigt, wie diese Sammlungen uns bis heute beeinflussen und fragt danach, warum Textilien eigentlich immer noch um ihren Platz in der etablierten bildenden Kunst kämpfen müssen.

Ausstellungsansicht
‘Unbound: Visionary Women Collecting Textiles’
Foto: © Richard Eaton, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Die Künstlerin und Anthropologin Edith Durham (1863 – 1944) bereiste seit 1900 den Balkan, wo sie schnell von den Menschen, ihren Kulturen und Kostümen fasziniert war, ja, sie geriet in Albanien zu einer Art Nationalheldin.

Albanische Damen-Giubba
Goldstickerei auf schwarzem Stoff
© Calderdale Museums Collection, Halifax
Foto freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Sie hielt dies in ihren Schriften, Fotografien und Skizzen fest und begann, traditionelle Textilien zu sammeln. Die Objekte …

Gestrickte ‘Übersocken’ mit Stickerei
o.J.
© Calderdale Museums Collection, Halifax
Foto: Paul Tucker, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

… die Durham während ihrer Reisen zwischen 1900 und 1914 erworben hat, haben seit der ethnischen Säuberung der Balkanmuseen während des Konflikts in den 1980er und 1990er Jahren eine noch grössere Bedeutung erlangt.

Edith Durham: Objekt-Etiketten
Tinte und Bleistift auf Papier
© Calderdale Museums Collection, Halifax
Foto: Paul Tucker, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Durham schenkte ihre Textilkollektion 1935 dem Bankfield Museum in Halifax.

Als herausragende Figur in der Stickkunst konzentrierte sich Louisa Pesel (1870 – 1947) zeitlebens darauf, andere zu unterrichten.

Ausstellungsansicht
‘Unbound: Visionary Women Collecting Textiles’
Foto: © Richard Eaton, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

1918 war Pesel massgeblich an der Gründung des Khaki Handicrafts Clubs beteiligt, in dem sie Männer in Bradford, die unter Kriegsneurosen litten, ermutigte, das Nähen und Sticken zu erlernen – eine Therapie und Beschäftigung, die für Wohlbefinden und Erholung sorgte. Pesel wirkte an der Gründung der Embroiderers’ Guild (Stickereigilde) mit und war ihre erste Präsidentin (1920 – 1922).

Ausstellungsansicht
‘Unbound: Visionary Women Collecting Textiles’
Foto: © Richard Eaton, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Vom Vater ermutigt begann Olive Matthews (1887 – 1979) im Alter von 12 Jahren zu sammeln und kaufte sich historische Mode und Textilien von ihrem Taschengeld.

Spencer
Seide, BW-Futter, 1817 – 1819
© The Olive Matthews Collection, Chertsey Museum
Foto: John Chase Photography, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Kleine Objekte aus den 1770er Jahren, die ihrer Ururgroßmutter Susanna Pearce gehört hatten, führten zu einem besonderen Interesse am 18. Jahrhundert. Ihr Sammeln war immer persönlich, sorgfältig recherchiert und hielt sich finanziell im Rahmen (sie gab nie mehr als £ 5 für einen Artikel aus).

Brokat-Schuh
Seidenbrokat, 1735 – 45
© The Olive Matthews Collection, Chertsey Museum
Foto: John Chase Photography, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Matthews gründete in den 1960er Jahren eine Stiftung, um einen Museumsraum in Chertsey für die Sammlung zu schaffen.

Ausstellungsansicht
‘Unbound: Visionary Women Collecting Textiles’
Foto: © Richard Eaton, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Als Direktorin der Little Gallery in London (1928 – 1939), in der nur bestes Kunsthandwerk ausgestellt und verkauft wurde, war Muriel Rose (1897 – 1986) massgeblich an der Entwicklung des modernen Kunsthandwerks im 20. Jahrhundert beteiligt. Dabei förderte und unterstützte sie die Arbeit zahlreicher Künstler, Grafiker und Keramiker.

Phyllis Barron und Dorothy Larcher: Grosser Korb, Detail
Stempeldruck auf BW, ca. 1920 – 1930
© Crafts Study Centre/Crafts Study Centre 2004
Foto freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Ihr Einfluss erstreckte sich darüber hinaus auf ihre Tätigkeit für den British Council, für den sie internationale Ausstellungen kuratierte, darunter eine grosse Wanderausstellung in den USA und Kanada während des Zweiten Weltkriegs. Rose war Gründungs-Treuhänderin des Craft Study Centre, Farnham, in dem sich ihr Archiv befindet.

Als erfolgreiche Absolventin des Royal College of Art und ‘Royal Designer for Industry’ wurde Enid Marx (1902 – 1998) 1944 mit der Rolle des ‘Pattern Maker’ ausgezeichnet und entwarf in der Folge beispielsweise Möbelstoffe, Bezugsstoffe für die Londoner U-Bahn oder Briefmarken.

Ausstellungsansicht
‘Unbound: Visionary Women Collecting Textiles’
Foto: © Richard Eaton, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

1932 begannen Marx und ihre lebenslange Freundin und Kollegin Margaret Lambert englische Volkskunst zu sammeln, ausgesuchte Dinge, die Marx und Lambert als Designerinnen inspirierten.

Enid Marx: Vorhang mit Dschungel-Muster, Detail
ungebleichtes Leinen, bedruckt, o.J.
© Compton Verney
Foto: Harminder Judge, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Als Kuratorin für Textilien und stellvertretende Direktorin an der Whitworth University of Manchester (1982 – 2016) war Jennifer Harris dafür verantwortlich, eine Sammlung künstlerischer Textilien von globaler Bedeutung aufzubauen.

Caroline Bartlett: Conversation Pieces
Stickrahmen mit bedrucktem und besticktem Stoff, 2003
© Caroline Bartlett
Courtesy of the Whitworth, The University of Manchester
Foto freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Gleichzeitig entwickelte sich Textil zu einer zeitgenössischen Kunstform. Sie sammelte und …

Michael Brennand-Wood: Babel
Holz, Farbe, Draht, Stickerei, 1992
© Michael Brennand-Wood, The Whitworth, The University of Manchester
Foto freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

… erwarb nicht nur wegweisende Kunstwerke aus dieser Zeit, sondern war auch richtungsweisend und erfolgreich tätig.

Ausstellungsansicht
‘Unbound: Visionary Women Collecting Textiles’
Foto: © Richard Eaton, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Sie geniesst grossen Respekt, der sich auch darin spiegelt, dass viele zeitgenössische Künstler*innen ihre Werke Whitworth als Schenkung überliessen. Ihre Veröffentlichungen werden anhaltend nachgefragt.

Hiroyuki Shindo: Shindigo Space
Gefärbter Hanf, BW, Styoropor, 2007
© Hiroyuki Shindo
Courtesy of the Whitworth, The University of Manchester
Foto freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Während ihrer Zeit in der Cartwright Hall Art Gallery (1985 – 1998) schuf Nima Poovaya-Smith eine herausragende Sammlung internationaler Kunst, die die sich wandelnde Vielfalt der Stadtbevölkerung widerspiegelt.

Phulkari
unbekannter Künstler, BW mit Seidenstickerei, frühes 20. Jh.
© Bradford Museums and Galleries
Foto: Paul Tucker, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Ausgehend von Bradfords textilem Erbe und der Inspiration aus der Welt der Textilien (insbesondere des indischen Subkontinents) sammelte sie historische traditionelle Textilien (von denen viele heute selten sind) …

Zardosi Robe
Design: Sehyr Saigol
Seidenbrokat, Perlenstickerei, Pailletten, 1994
© Bradford Museums and Galleries
Foto: Paul Tucker, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

 

Zardosi Robe, Detail
Design: Sehyr Saigol
Seidenbrokat, Perlenstickerei, Pailletten, 1994
© Bradford Museums and Galleries
Foto: Paul Tucker, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

… sowie Werke zeitgenössischer Künstler*innen vom indischen Subkontinent und aus Grossbritannien.

Ausstellungsansicht
‘Unbound: Visionary Women Collecting Textiles’
Foto: © Richard Eaton, freundlicherweise von Two Temple Place zur Verfügung gestellt

Die Sammlung wuchs während ihrer Amtszeit von einem Dutzend Objekten auf fast 2.000 und stellt jetzt die grösste Sammlung zeitgenössischer südasiatischer Kunst dar.

Ein Katalog zur Ausstellung ist erhältlich.

Info:

25. Januar – 19. April 2020

Unbound
Visionary Women Collecting Textiles

Two Temple Place
2 Temple Place
London WC2R 3BD
England

www.twotempleplace.org

Öffnungszeiten:
Mo, Do – Sa: 10 – 16.30 Uhr
Mi: 10 – 21 Uhr
So: 11 – 16.30 Uhr
Geschlossen: Di und Ostersonntag

Eintritt frei

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BUNTE GÖTTER – GOLDEN EDITION
Die Farben der Antike

Reines Marmorweiss bestimmt das Bild, wenn man heute in einem Museum Skulpturen der griechischen und römischen Antike betrachtet. Doch der Eindruck täuscht. Die Götter- und Heldenfiguren schmückte einst ein prächtiges Farbenkleid, was bis heute jedoch kaum bekannt ist.

Experimentelle Farbrekonstruktion Variante B der sog. Peploskore von der Athener Akropolis
Marmorstuck auf Gipsabguss, Naturpigmente in Eitempera, Krone und Waffen aus vergoldetem bzw. versilbertem Holz, H. 136 cm, 2005, überarbeitet 2019
Liebieghaus Skulpturensammlung (Liebieghaus Polychromy Research Project), Frankfurt am Main, Inv. St.P 687
Foto: Liebieghaus Skulpturensammlung
Original: Athen, um 520 v.Chr., Marmor, Akropolismuseum, Athen, Inv. 679
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Der Frage nach der ursprünglichen Bemalung antiker Skulptur widmet sich die Liebieghaus Skulpturensammlung in Frankfurt am Main seit vielen Jahren. Sie ist auf dem Forschungsgebiet führend. Mit neuen Methoden sprürte man heute nicht mehr sichtbare Pigmentreste auf.

Experimentelle Farbrekonstruktionen Variante C eines Bogenschützen, sog. Paris, im Gewand der Reiter der nördlichen und östlichen Nachbarvölker aus dem Westgiebel des Tempels der Aphaia
Kunstmarmor, Naturpigmente in Eitempera, Blei, Holz, H. 96 cm, 2019
Liebieghaus Skulpturensammlung (Liebieghaus Polychromy Research Project), Frankfurt am Main, Inv. St.P 947
Foto: Liebieghaus Skulpturensammlung – Norbert Miguletz
Original: Griechenland, Ägina, um 480 v.Chr., Marmor, Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek, München, Inv. West XI
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Es stellte sich beispielsweise heraus, dass der Farben- und Formenreichtum von Trachten und Gewändern als Vorbild gedient zu haben scheint. Anhaltspunkte liefern die griechische Vasenmalerei und Textilfunde skythischer Trachten.

Experimentelle Studie zur Farbigkeit des sog. Treu-Kopfes
Liebieghaus Skulpturensammlung (Liebieghaus Polychromy Research Project in Kooperation mit dem British Museum, London), Frankfurt am Main
Foto: Liebieghaus Skulpturensammlung – Norbert Miguletz
Original: Italien, Rom, 2. Jahrhundert n.Chr., Marmor, The British Museum, London, Inv. 1884,0617.1
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Das Farbenkleid einer antiken Skulptur erweiterte ursprünglich nicht nur ihr ästhetisches Erscheinungsbild und steigerte ihre Lebendigkeit, sondern lieferte dem antiken Betrachter wichtige Informationen zur Identifikation der dargestellten Person. Ornamente, Tiersymbole und Goldapplikationen auf den Gewändern verrieten etwas über ihre Träger.

Experimentelle Farbrekonstruktion der Grabstatue der Phrasikleia
Marmorstuck auf PMMA, Naturpigmente in Eitempera, Bleizinnfolie, Blattgold, Granat, Turmalin, Labradorit, Gummi Arabicum (Iris), H. 200 cm, 2010/2019
Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main (Leihgabe Ludwig-Maximilians-Universität, München, Leibnizpreis O. Primavesi 2007), Inv. LGLH Z01
Foto: Liebieghaus Skulpturensammlung – Norbert Miguletz
Original: Griechenland, Attika, Merenda, um 520 v.Chr., Marmor, Archäologisches Nationalmuseum, Athen, Inv. 4889
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die beiden Archäologen Vinzenz Brinkmann und Ulrike Koch-Brinkmann erstellen Rekonstruktionen, die dem heutigen Betrachter die ursprüngliche Bemalung der Skulpturen lebendig vor Augen führen. Die Erfolgsausstellung ‘Bunte Götter’ tourt seit 2003 um die ganze Welt und machte bereits 2008 in der Liebieghaus Skulpturensammlung in Frankfurt am Main Station.

Ausstellungsansicht
BUNTE GÖTTER – GOLDEN EDITION. Die Farben der Antike
Foto: Liebieghaus Skulpturensammlung – Norbert Miguletz, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Mit bislang noch nie gezeigten Rekonstruktionen und neuen Forschungsergebnissen kehrt die Ausstellung nun zurück nach Frankfurt. In der Gegenüberstellung von Farbrekonstruktionen und ausgewählten Meisterwerken der Liebieghaus Skulpturensammlung wird die Geschichte der farbig bemalten Skulptur erlebbar.

Experimentelle Farbrekonstruktion Variante B des sog. Panzertorsos von der Athener Akropolis
Gipsabguss, Naturpigmente in Eitempera, Blattgold, H. ca. 62 cm, 2005
Liebieghaus Skulpturensammlung (Liebieghaus Polychromy Research Project), Frankfurt am Main, Inv. St.P 686
Foto: Liebieghaus Skulpturensammlung – Norbert Miguletz
Original: Athen, Akropolis, um 470 v.Chr., Akropolismuseum, Athen, Inv. 599
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Liebieghaus Skulpturensammlung präsentiert nun eine grosse, erweiterte Ausstellung, die einen neuen, differenzierten Blick ermöglicht. ‘BUNTE GÖTTER – GOLDEN EDITION. Die Farben der Antike’ zeigt über 100 Objekte aus internationalen Museumssammlungen sowie aus dem Bestand des Liebieghauses, darunter 60 Rekonstruktionen aus den letzten Jahren, aber auch einige aus dem 19. Jahrhundert, sowie 22 Grafiken.

Katalog erhältlich.

Info:

30. Januar – 30. August 2020

BUNTE GÖTTER – GOLDEN EDITION
Die Farben der Antike

Liebieghaus Skulpturensammlung
Schaumainkai 71
60596 Frankfurt am Main
Deutschland

www.liebieghaus.de

Sehr empfehlenswert ist die Website des Museums und insbesondere das Digitorial zur Ausstellung.

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Miniartextil 2019: POP UP

‘POP UP’ – unter diesem Titel steht die aktuelle Ausstellung von Miniartextil – geht nach der Schau im heimatlichen Como weiter: Am 25. Februar 2020 wird sie im Le Beffroi in Montrouge (bei Paris) eröffnet.

Key Visual

Bei der 29. Ausgabe von ‘Miniartextil’ werden wieder textile Interpretationen zu diesem aktuellen Thema in der maximalen Grösse von 20 x 20 x 20 cm gezeigt. ‘POP UP’ stellt nicht nur ein sich öffnendes Fenster auf dem Computerbildschirm dar, in dem weitere Details zu einem Text angezeigt werden. Vielmehr scheint sich alles auszudehnen, zu verbinden und zu trennen – wie der Aufbau und die Zerstörung von Synapsen zwischen virtuellen Nervenzellen. ‘POP UP’ bedeutet auch Austausch und/oder Überkreuzung, was in der Kunst zwischen verschiedenen Medien, innerhalb von verflochtenen Fäden eines Gewebes, in einer Vielzahl von Sprachen … funktionieren kann.

Ein ungewöhnliches Thema, beunruhigend und doch faszinierend, das zu vielen wunderbaren und überraschenden Textilarbeiten inspirierte, die von internationalen Künstler*innen gefertigt wurden.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erhältlich.

Wie wunderbar die 54 Mini-Textilarbeiten – aber auch begleitende monumentale Installationen – wirken, beweist mein Bericht von der Miniartextil-Ausstellung ‘Invitation à table’, die ich 2016 in Montrouge besuchte – hier geht es zum damaligen Bericht.

Im kommenden Jahr feiert Miniartextil sein 30-jähriges Jubiläum. Der italienische Veranstalter Arte&Arte hat gerade den nächsten Wettbewerb neu ausgeschrieben, siehe weiter unten in diesen Ausstellungstipps.

Info:

26. Februar – 15. März 2020

Miniartextil 2019: POP UP

Le Beffroi
Salle Nicole Ginoux
2 place Emile Cresp
92120 Montrouge
Frankreich

www.ville-montrouge.fr

Öffnungszeiten:
täglich: 12 – 19 Uhr

Eintritt frei

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Peter Lindbergh: Untold Stories

Die Idee zu der Ausstellung ‘Untold Stories’ sowie die Werkauswahl stammt von Peter Lindbergh (1944–2019).

‘Untold Stories’ ist die erste von Peter Lindbergh selbst kuratierte Werkschau. Der 1944 geborene und in Duisburg aufgewachsene Fotograf hat zwei Jahre an der Präsentation gearbeitet. Lindberghs Zusammenstellung von 140 Arbeiten aus den frühen 1980er Jahren bis heute ermöglicht einen eingehenden Blick auf sein umfangreiches Œuvre und lädt zum Entdecken vieler bislang unerzählter Geschichten ein.

Peter Lindbergh
© Foto: Stefan Rappo
Ausstellung ‘Peter Lindbergh: Untold Stories’ / Kunstpalast. Präsentiert vom Kunstpalast Düsseldorf (5.2. – 1.6.2020)
Foto freundlicherweise vom Kunstpalast zur Verfügung gestellt

Ein Grossteil der Aufnahmen wurde noch nie in Ausstellungen gezeigt; andere wurden von Zeitschriften wie ‘Vogue’, ‘Harper’s Bazaar’, ‘Interview’, ‘Rolling Stone’, ‘W Magazine’ oder dem ‘Wall Street Journal’ in Auftrag gegeben und veröffentlicht. Weniger die Mode, sondern der porträtierte Mensch steht in Lindberghs Bildern im Vordergrund.

Peter Lindbergh: Linda Evangelista, Michaela Bercu & Kirsten Owen
Pont-à-Mousson, 1988
© Peter Lindbergh (Courtesy of Peter Lindbergh, Paris)
Ausstellung ‘Peter Lindbergh: Untold Stories’ / Kunstpalast. Präsentiert vom Kunstpalast Düsseldorf (5.2. – 1.6.2020)
Foto freundlicherweise vom Kunstpalast zur Verfügung gestellt

Mit seinen Werken ist es ihm gelungen, den unmittelbaren Kontext von Modefotografie und zeitgenössischer Kultur zu überschreiten und neu zu definieren. ‘Untold Stories’ ist eine besondere Hinterlassenschaft des im September 2019 verstorbenen Peter Lindbergh und zugleich sein persönliches Statement zur Modefotografie.

Eine Ausstellung des Kunstpalastes, Düsseldorf, in Kooperation mit dem Peter Lindbergh Studio, mit Stationen im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Hessisches Landesmuseum, Darmstadt und MADRE in Neapel.

Ein Ausstellungskatalog ist erhältlich.

Info:

5. Februar – 1. Juni 2020

Peter Lindbergh: Untold Stories

KUNSTPALAST
Ehrenhof 4 – 5
40479 Düsseldorf
Deutschland

www.kunstpalast.de

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STOCKSCHWAMM

[ʃtɔkʃvam] – Stockschwamm? – So lautet der Titel einer Ausstellung der Keramikklasse der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Die Verbindung ist vielleicht zunächst ein wenig irritierend, doch handelt es sich beim Stockschwamm nicht nur um einen in der Natur wachsenden Pilz, sondern auch um ein Hilfsmittel der Keramiker. Der an einem Stab befestigte kleine Schwamm wird verwendet, um ein Gefäss auf der Töpferscheibe von innen heraufzuziehen, wenn die Mündung zu schmal geworden ist, um dieses mit der Hand zu tun. Der Titel bezieht sich also auf ein traditionelles Werkzeug des Keramikers. Diese Stockschwämme werden zumeist nach eigenen Bedürfnissen und Vorlieben von den Keramikern selbst fabriziert.

Flyer
Freundlicherweise von der Galerie zur Verfügung gestellt

Stockschwämme wurden für die abgebildete Installation von den Studierenden der Keramikklasse der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle hergestellt und mit an Typographie erinnernden Elementen zusammengestellt. Anlass bildete eine Klassenausstellung im Sommer 2019. Die Verbindung von Stockschwamm und Installation zeigt dabei sehr prägnant die Ausrichtung der Klasse unter Professor Martin Neubert: Es geht um ein Verständnis der handwerklichen Techniken, die jedoch nicht einengen, sondern anregen sowie zum Erkunden und Entdecken einladen sollen. Das Handwerkliche bzw. die Auseinandersetzung damit ist eine Grundvoraussetzung, die künstlerische Freiheit, Experiment und das Ausloten der persönlichen Positionen ermöglicht.

Alexandra Stein
Foto freundlicherweise von der Galerie zur Verfügung gestellt

Ob Gefäss oder Objekt oder Gefäss-Objekt – alle Optionen stehen zur Erkundung offen. Eine grosse Rolle spielt auch die Gemeinschaft in der Klasse – Projekte wie die Ausstellung in der Galerie Handwerk werden gemeinsam erarbeitet und diskutiert. Handwerkliche Fachkenntnisse und Kunst/Experiment sowie Klassengemeinschaft gehen also eine enge Verbindung ein – wie es die Installation ‘Stockschwamm’ anschaulich macht.

Hermann Grüneberg
Foto freundlicherweise von der Galerie zur Verfügung gestellt

Die Keramikklasse an der Burg Giebichenstein hat eine lange und erfolgreiche Tradition. Schon seit 1916 wurde im Rahmen der Bildhauerklasse die Arbeit mit Ton unterrichtet, später wurden dann Werkstätten für Baukeramik und Töpferei eingerichtet. Ende der 1960er Jahre wurde die Keramikabteilung in zwei Bereiche unterteilt: in eine designorientierte (heute: Produktdesign: Keramik- und Glasdesign) und eine handwerklich künstlerisch orientierte Klasse. Dieser Klasse des Bereichs Kunst – Plastik – Keramik steht seit 2008 Martin Neubert vor.

Leonie Kramer
Foto freundlicherweise von der Galerie zur Verfügung gestellt

Seinem Ziel der lebendigen gemeinschaftlichen Arbeit gemäss, aus der heraus jeweils individuelle Arbeiten und persönliche Ansätze entwickelt werden, wurde auch die Ausstellung gemeinsam mit den Studierenden und der Galerie Handwerk konzipiert. Sie zeigt in vielfältigen Arbeiten die unterschiedlichen Positionen, Herangehensweisen und eigenen Standpunkte, aus denen sich der Eindruck des energischen, von Experiment, Neugierde und Diskussionen geprägten Schaffens in der Klasse vermittelt.

Weitere Fotos sind auf der Website zu finden.

Info:

15. Januar – 22. Februar 2020

STOCKSCHWAMM

Galerie Handwerk
Max-Joseph-Strasse 4
80333 München
Deutschland

www.hwk-muenchen.de

Flyer

Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr: 10 – 18 Uhr
Do: 10 – 20 Uhr
Sa: 10 – 13 Uhr
an Sonn- und Feiertagen geschlossen

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ZARTES BUNT – Gewebe von Susanne Heindl
Verkaufsausstellung anlässlich einer Werkstattauflösung

Über 40 Jahre lang hat die Textilkünstlerin Susanne Heindl, Initiatorin des Sommersymposiums TEXTILE KULTUR HASLACH, in ihrer Werkstatt ganz im Stillen auf Handwebstühlen die tollsten Gewebe erzeugt – von verschiedensten Gebrauchstextilien wie Decken, Schals oder Tischwäsche bis hin zu künstlerischen Unikaten für den Raum.

Einladung

Im Rahmen des Freunde- und Fördererabends des Textilen Zentrums Haslach am 5. Februar 2020 findet die Eröffnung der Ausstellung ‘ZARTES BUNT’ mit Arbeiten der Textilkünstlerin Susanne Heindl statt. Da nun die Auflösung ihrer Werkstatt ansteht, wird das Werk in einer umfassenden Schau noch einmal gewürdigt.

Die Raumgewebe und Gebrauchstextilien werden in der Ausstellung zum Kauf angeboten und sollen langfristig einen sinnvollen neuen Platz finden – eine einmalige Chance, ein Stück lebendige textile Kultur zu erwerben!

Bei dieser Veranstaltung, die allen Interessierten offen steht, wird auch ein kleiner Einblick in die Aktivitäten des Hauses gegeben und kurz das Europäische Textilnetzwerk ETN vorgestellt, das seit Jänner 2020 seinen Sitz im Textilen Zentrum Haslach hat – ein Meilenstein in der stetigen Entwicklung des Hauses, für den Susanne Heindl und ihr Team vor über 30 Jahren die Grundlage schufen.

Info:

6. Februar – 17. Mai 2020

ZARTES BUNT – Gewebe von Susanne Heindl
Verkaufsausstellung anlässlich einer Werkstattauflösung

Textiles Zentrum Haslach
Stahlmühle 4
4170 Haslach
Österreich

www.textiles-zentrum-haslach.at

Einladung

Öffnungszeiten:
Fr – So, 11.30 – 16 Uhr und nach Vereinbarung

Eröffnung:
Mi, 5. Februar 2020, 19 Uhr

Textile Kultur Haslach: Kursprogramm für Sommer 2020

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WEISSE ROSE – Natur und Symbol
Heike Berl

Die Dresdner Künstlerin Heike Berl (* 1976 in Zwickau, lebt und arbeitet in Dresden) beschäftigt sich in ihren aktuellen Werken insbesondere mit der bildnerischen Darstellung von Natur und deren Symbolgehalt: Natur als ein Spiegel unseres Selbst, im Kontext der Zeit und Zeitgeschichte.

Im Mittelpunkt des Projektes ‘WEISSE Rose – Natur und Symbol’ steht die Blütenform der Heckenrose, die hier auf die studentische Widerstandsgruppe ‘Weiße Rose’ um die Geschwister Scholl verweist. Hans und Sophie Scholl wurden am 18. Februar 1943 beim Auslegen von Flugblättern gegen den Krieg und die faschistische Diktatur unter Adolf Hitler an der Münchner Universität überrascht und denunziert. Bereits am 22. Februar 1943 wurden sie zum Tod verurteilt und enthauptet und auch andere Mitglieder der Gruppe ereilte dieses Schicksal.

Heike Berl: Weisse Rose I
Tusche, Edding, Acryl auf Tyvek, 180 x 140 cm
Foto freundlicherweise von der Sächsischen Landesärztekammer zur Verfügung gestellt

‘Heike Berl nun setzt an die Stelle der hingerichteten Antifaschisten symbolhaft weiße Rosen. Sechs Bilder mit jeweils einer von Auslöschung bedrohten Blüte stehen für jeden von ihnen’, schreibt die Kulturjournalistin Dr. Ingrid Koch.

Das Projekt sei auch Ausdruck der Suche nach Möglichkeiten für eine in viele Richtungen offene Auseinandersetzung mit Zeitfragen, wobei das gewählte Thema des antifaschistischen Widerstands von besonderer Aktualität sei, meint Dr. Koch und fährt fort: ‘Die Anlage der symbolhaften, poetischen Arbeiten trägt allerdings über den aktuellen Aspekt hinaus, weist auf Existenzielles und Spirituelles. So lassen die Werke breiten Raum für unterschiedliche Empfindungen und Erklärungen (weiße Rosen tragen auch die Teilnehmer der Dresdner Menschenkette am 13. Februar) und geben zugleich – ganz im Sinne des Wesens der Kunst – ihr ‘letztes’ Geheimnis, das Unsagbare, nicht frei.’

Zu sehen ist die Ausstellung derzeit in der Sächsischen Landesärztekammer in Dresden.

Info:

23. Januar – 19. April 2020

WEISSE ROSE – Natur und Symbol
Heike Berl

Sächsische Landesärztekammer
Schützenhöhe 16
01099 Dresden
Deutschland

www.slaek.de

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Drapé

Das Musée des Beaux-Arts in Lyon bewahrt in seiner Sammlung eine aussergewöhnliche, aus dem Jahr 1508 stammende Tusche-Zeichnung von Albrecht Dürer: ein drapiertes Stück Stoff. Diese akribische Studie zeigt die Darstellung unendlich vieler Falten, wie sie nur ein weicher Stoff zulässt, einen sog. Faltenwurf, mit einem gekonnten Spiel von Licht und Schatten.

Plakat

Wie wird ein Faltenwurf in Szene gesetzt? Warum hat sich dieses Motiv bis heute gehalten? Wie kann man seine Faszination erklären? Das sind Fragen, die sich diese Ausstellung stellt, wenn man die Zeichnung einer Draperie verstehen und sich der künstlerischen Geste soweit wie möglich nähern möchte. Indem die Besucher die Schritte der Ausarbeitung eines Faltenwurfs nachvollziehen, entdecken sie auch, welche Raffinesse in der Darstellung die Künstler seit der Renaissance bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt und angewandt haben.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Zeichnung, der auch andere künstlerische Techniken gegenübergestellt sind. Dies führt die Besucher in die Werkstätten berühmter Künstler wie Nicolas Poussin, Gustave Moreau oder Ingres. Auch Arbeiten weniger bekannter Zeichner sind zu sehen und werden ebenfalls gewürdigt.

Durch die Erfindung neuer künstlerischer Verfahren wie der Fotografie erscheint die geduldige zeichnerische Ausarbeitung der Stofflichkeit und eines Faltenwurfs, als ob sie einer längst vergangenen ästhetischen Praxis angehörte. Künstler wie George Grosz, Fernand Léger oder Gino Severini arbeiten jedoch weiterhin an diesem Motiv. Für einige zeitgenössische Künstler bleibt die Draperie, die Darstellung der Textur des Gewebes und die Details der Falten eine Herausforderung, für andere hat es eine soziale, anthropologische und politische Dimension.

Ein Ausstellungskatalog ist erhältlich.

Info:

30. November 2019 – 8. März 2020

Drapé

Musée des Beaux-Arts de Lyon
20 Place des Terreaux
Eingang zu den Ausstellungen: 16 rue Edouard Herriot
69001 Lyon
Frankreich

www.mba-lyon.fr

Ausstellungstrailer

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art KARLSRUHE

Besucherflyer

Auf der art KARLSRUHE 2020, Internationale Messe mit dem Schwerpunkt auf Klassischer Moderne und Gegenwartskunst, präsentieren sich über 200 internationale Galerien und zeigen ihr Galerienprogramm sowie zahlreiche One-Artist-Shows, flankiert von einem vielseitigen Rahmenprogramm, der Sonderausstellung ‘Sammlung Hans-Peter Haas Stiftung’ und der Sonderschau Druckgrafik. Sowohl Kunstliebhaber als auch passionierte Sammler kommen hier auf ihre Kosten.

Zum abwechslungsreichen Rahmenprogramm zählen Preisverleihungen oder der SWR2 Messetalk, der live gesendet wird.

Info:

13. – 16. Februar 2020

art KARLSRUHE
Internationale Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst

Messe Karlsruhe
Messeallee 1
76287 Rheinstetten
Deutschland

www.art-karlsruhe.de

Besucherflyer

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Making FASHION Sense

Kleidung kann ermutigen, trösten, aber auch körperliches Unbehagen auslösen. Kleidungsstücke können uniformierte Monotonie verstärken oder künstlerische Fantasie anregen.

Die Ausstellung ‘Making FASHION Sense’ – derzeit im Haus der elektronischen Künste Basel zu sehen – befasst sich mit der radikalen Verwandlung von Mode durch Technologie.

Robbie Barrat: Neural Network Generation, 2018
Foto freundlicherweise vom HeK zur Verfügung gestellt

Roboterarme und Mixed Reality, Hologramme und Drohnen sind auf den internationalen Laufstegen längst in Erscheinung getreten. ‘Making FASHION Sense’ thematisiert die grundlegende Transformation der kreativen Prozesse im Modebereich durch Technologie, sowie die künstlerischen Bestrebungen zu mehr Nachhaltigkeit: Mode, die Sinn macht.

Iris van Herpen: Mirror Dress (Voltage Collection), 2013
Foto: Michel Zoeter / Courtesy of Iris van Herpen
Model: Valery Kaufman
Foto freundlicherweise vom HeK zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung erkundet Technologie als transformatives Instrument für Künstler*innen und Designer*innen als auch für die Träger*innen von Kleidung; es geht um die Neuerfindung des Modemachens an sich.

Clara Daguin: Aura Inside, 2018
Foto freundlicherweise vom HeK zur Verfügung gestellt

Hyperfunktionelle Materialien, welche unsere biometrischen Daten überwachen, gehören ja – insbesondere im Bereich Sport – schon zum Alltag. Diese Ausstellung befasst sich mit Künstler*innen und Designer*innen, welche experimentelle ‘Augmented Fashion’-Objekte entwickeln, die zu einer neuen Wahrnehmung unseres Umfelds, zu menschlicher Interaktion, und zum Nachdenken anregen. Mode, welche durch Technologie nicht nur Silhouetten verändert, sondern auch Produktionssysteme.

Auf der Website sind  weitere Ausstellungseindrücke zu finden.

Info:

16. Januar – 8. März 2020

Making FASHION Sense

Haus der elektronischen Künste Basel
Freilager-Platz 9
4142 Münchenstein / Basel
Schweiz

www.hek.ch

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ANNITA ROMANO

Die Pariser Galerie ‘The Fibery’ hat sich darauf spezialisiert, textile Kunst zu präsentieren und zeigt derzeit Werke von Annita Romano (* 1966 in São Paulo, Brasilien, lebt und arbeitet in Paris), die auf mehrere Abschlüsse in Kunst und Architektur und auf eine Karriere als Architektin und Innenarchitektin zurückblicken kann. Seit 2006 widmet sie sich ganz ihrer künstlerischen Arbeit und wählte Stoff als bevorzugtes Ausdrucksmittel.

Annita Romano – Dossier

Es ist zuallererst eine Begegnung mit dem Stoff und seinen inspirierenden Unvollkommenheiten: ein Riss, eine zurückweichende Linie, ein Fleck … es sind alte und abgenutzte Stoffe, mit Erde, Blättern und Wurzeln gefärbt, die sie schichtet und überlagert, neu zusammensetzt, vernäht und bestickt, um dann wieder Stellen freizugeben, wo in der Tiefe verborgene Schätze hervorkommen. Ihre Arbeit ist ein Nachdenken über Existenz und Identität, über das Leben und die Kunst.

Annita Romano: ‘Auch wenn jeder einzelne Faden seine metaphorische Bedeutung hat, ist Nähen nicht so sehr das Ziel, sondern vielmehr eine Reflexion über die Grundelemente von Kunst und Leben. Meine Arbeit ist ein Weg, mich an das Leben selbst zu binden, ihm einen Sinn zu geben, eine Spur zu hinterlassen, eine Form von Wahrheit und Befreiung.’

Das unten verlinkte Dossier ist eine Empfehlung.

Info:

28. Januar – 7. März 2020

ANNITA ROMANO

The Fibery
40 rue Notre Dame de Nazareth
75003 Paris
Frankreich

www.thefibery-gallery.com

Dossier

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Perlentausch
Wissen, Welten, Werte

Inmitten der Sammlungspräsentation seines Münzkabinetts zeigt das Berliner Bode-Museum noch bis zum 19. April 2020 die temporäre Intervention ‘Perlentausch: Wissen, Welten, Werte’. Anhand von vier ausgewählten Objekten des Ethnologischen Museums Berlin wird die Bedeutung von Glasperlen als kulturenübergreifende, bis heute verwendete Tauschobjekte und zugleich als Material regional spezifischer Handwerkstraditionen veranschaulicht.

Perlenschurz für Frauen, 1912 von Theodor Koch-Grünberg für das Königliche Museum für Völkerkunde erworben
© Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Martin Franken
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Glasperlen verbinden weit voneinander entfernte Welten. Sie bilden Netzwerke zwischen dem globalen Norden und Süden, dem Osten und Westen. Hergestellt als glitzernde Massenprodukte sind sie zugleich Grundlage für komplexes Kunsthandwerk. Aus Tausch- und Zahlungsmitteln westlicher Reisender und Händler*innen wurden fern von Europa Symbole indigener Identität und individuelle Werke. Diese wiederum gelangten als Zeugnisse von Tradition und Kunstfertigkeit in die Museen. Glasperlen bewegen sich zwischen Wert- und Wissenssystemen: Den Sammler*innen ethnographischer Objekte dienten die Perlen als Währung, für die sie Gegenstände eintauschten, die aus ihrer Sicht um einiges wertvoller waren. Die Tauschpartner*innen wiederum verwandelten die Perlen durch ihre Kunstfertigkeit in neue Wertgegenstände und verliehen diesen Bedeutung.

Zahlreiche Beispiele aus den Sammlungen des Ethnologischen Museums zeugen von der weltweiten Verwendung von Glasperlen, die im Tausch auf mehreren Kontinenten zirkulierten. Sowohl Objekte, die im Tausch gegen Glasperlen erworben wurden, als auch kunstvolle, aus Glasperlen gefertigte Schmuck- und Kleidungsstücke aus Afrika, Zentral- und Südostasien, Ozeanien, Nord- und Südamerika gelangten in die Sammlungen des Ethnologischen Museums.

Weben eines Perlenschurzes bei den Ye’kwana, Fuduuwadunha (Auaris), 2012
© Júlio David Magalhães Rodrigues
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

So integrierten zum Beispiel indigene Gruppen in Amazonien die vermeintlich billige Tauschware der Händler*innen in ihr Handwerk und im Fall der Ye’kwana, der Kayapó und anderer sogar in ihre Mythologie. Die Herstellung der Perlen war ihnen ein Rätsel, zugleich glichen sie anderen Materialien wie bunten Samen, die sie seit jeher für Schmuck und andere Gegenstände verwendeten.

Der Sammler Theodor Koch-Grünberg (1872 – 1924) besuchte 1912 auf seiner Reise vom Roraima zum Orinoko das Gebiet der Ye’kwana und dokumentierte den Tausch von Perlen gegen andere Gegenstände. Neben zwei historischen Perlenschurzen aus der Zeit um 1910, die Koch-Grünberg erwarb, sind in der Ausstellung zwei zeitgenössische Stücke zu sehen, die 2019 hergestellt und von der indigenen Organisation der Ye’kwana in Brasilien direkt angekauft wurden. Diese sind Partner des Kooperationsprojekts ‘Geteiltes Wissen’ im Ethnologischen Museum, bei dem ausgehend von der historischen Sammlung neue Verbindungen zwischen Museum und Herkunftsgesellschaften aufgebaut werden.

Weben eines Sawiiya bei den Ye’kwana, Fuduuwadunha (Auaris), 2012
© Júlio David Magalhães Rodrigues
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Für die Ye’kwana im Amazonasgebiet an der Grenze von Venezuela und Brasilien spielen die Perlen bis heute eine wichtige Rolle im Kunsthandwerk und sind Ausdruck ihrer indigenen Identität. Perlenschurze, wie sie in der Ausstellung zu sehen sind, werden von den Frauen bei Festen getragen, Schmuckstücke aus Perlen je nach Modell selbst genutzt oder verkauft. Eine Videodokumentation in der Ausstellung veranschaulicht die aktuelle Bedeutung von Glasperlen bei den Ye’kwana und den Herstellungsprozess der Perlenschurze.

Viele Glasperlen stammten aus den Produktionsstätten in Jablonec nad Nisou (Dt.: Gablonz an der Neiße) im böhmischen Isergebirge (Tschechien), wo ab der Mitte des 18. Jahrhunderts Glaskurzwaren wie Knöpfe, Steine, Perlen und Lüsterbehang in grossen Mengen produziert wurden. In der sogenannten Gablonzer Industrie organisierten sich meist kleine Betriebe zu einem Herstellungs- und Vertriebsnetzwerk, das stark auf den Export ausgerichtet war. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden diese Betriebe in Tschechien verstaatlicht; die deutschen Hersteller siedelten sich in der Gegend um Kaufbeuren neu an. Die tschechische Firma Preciosa aus Jablonec stellt bis heute die Rocailles (runde Glasperlen) her, die bei den Indigenen Amazoniens besonders beliebt sind. Einige davon sind innerhalb der ständigen Sammlung des Münzkabinetts neben weiteren Beispielen von nicht-münzlichem Geld zu sehen.

Weben von Perlenschurzen bei den Ye’kwana, Fuduuwadunha (Auaris), 2012
© Júlio David Magalhães Rodrigues
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Historisch wie gegenwärtig sind Glasperlen Bestandteil eines Handelsnetzes, in dem die Identifikation mit eigenen Kulturgütern Hand in Hand geht mit der Verbreitung und Vermarktung dieser Tradition. Begleitend zur Ausstellungsintervention bieten die Ye’kwana aus Brasilien von ihnen gefertigte Originalstücke im Museumsshop zum Kauf an.

Des Weiteren noch der Hinweis auf den Vortrag ‘Tausch und Erinnerung’ von Dr. Andrea Scholz am 31. März 2020, 18 Uhr in der James-Simon-Galerie , der im Rahmen der Veranstaltungsreihe ‘WEITWINKEL – Globale Sammlungsperspektiven’ stattfindet.

Info:

21. Januar – 19. April 2020

Perlentausch
Wissen, Welten, Werte

Bode-Museum
Münzkabinett
Am Kupfergraben
Eingang über die Monbijoubrücke
10117 Berlin
Deutschland

www.smb.museum

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Vorschau:

Blumen für die Kunst
Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung

Einen sinnlichen Auftakt in den Frühling verspricht die Ausstellung ‘Blumen für die Kunst’.

Flyer
‘Blumen für die Kunst’ – Aargauer Kunsthaus

Bereits die siebte Ausgabe dieser Ausstellung setzt das Gespräch zwischen Floristik und Kunst fort. Schweizer Meisterfloristinnen und Blumenkünstler, darunter ein Jungtalent und ein Gast aus Ungarn, stellen ihre Kompositionen aus frischen Blumen klassischen und zeitgenössischen Werken aus der Sammlung des Aargauer Kunsthauses und der Wechselausstellung ‘Sammlung Werner Coninx’ gegenüber: ein Konzept, das überraschende Sichtweisen ermöglicht.

Führungen mit Kunsthistorikern und Florist*innen, Künstlergespräche sowie Workshops (vgl. Flyer) runden das Programm ab.  

Karten können vorbestellt werden.

Info:

3. – 8. März 2020

Blumen für die Kunst
Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung

Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
5001 Aarau
Schweiz

www.aargauerkunsthaus.ch

Flyer

Vernissage:
Mo, 2. März 2020, 18 Uhr

***

Und dann gibt’s noch:

Fantastische Frauen

Göttin, Teufelin, Puppe, Fetisch, Kindfrau oder wunderbares Traumwesen – die Frau war das zentrale Thema surrealistischer Männerfantasien. Künstlerinnen gelangten zunächst als Partnerin oder Modell in den Kreis um den Gründer der Surrealisten-Gruppe, André Breton. Schnell brachen sie aus diesem Rollenverständnis aus und schufen selbstbewusst unabhängige Werke. Was die Künstlerinnen des Surrealismus von ihren männlichen Kollegen vor allem unterscheidet, ist die Umkehr der Perspektive: Oft durch Befragung des eigenen Spiegelbilds oder das Einnehmen unterschiedlicher Rollen sind sie auf der Suche nach einem (neuen) weiblichen Identitätsmodell.

Die Schirn Kunsthalle Frankfurt beleuchtet erstmals in einer grossen Themenausstellung ab dem 13. Februar 2020 den weiblichen Beitrag zum Surrealismus und zeigt, dass die Beteiligung von Künstlerinnen wesentlich umfassender war als allgemein bekannt und bislang dargestellt.

Die Ausstellung konzentriert sich auf Künstlerinnen, die direkt mit der Anfang der 1920er Jahre in Paris gegründeten surrealistischen Bewegung verbunden waren, wenngleich bisweilen nur für kurze Zeit. Mit rund 260 beeindruckenden Gemälden, Papierarbeiten, Skulpturen, Fotografien und Filmen von 34 internationalen Künstlerinnen bildet die Ausstellung ein vielfältiges stilistisches und inhaltliches Spektrum ab. Neben bekannten Künstlerinnen wie Louise Bourgeois, Claude Cahun, Leonora Carrington, Frida Kahlo, Meret Oppenheim, Dorothea Tanning oder Toyen sind zahlreiche unbekannte, aufregende Persönlichkeiten wie Alice Rahon oder Kay Sage zu entdecken. Die Ausstellung spiegelt zudem Netzwerke und Freundschaften zwischen den Künstlerinnen in Europa, den USA und Mexiko.

Sehr empfehlenswert ist das Digitorial zur Ausstellung.

Info:

13. Februar – 24. Mai 2020

Fantastische Frauen

SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT
Römerberg
60311 Frankfurt
Deutschland

www.schirn.de

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Fast Fashion
Die Schattenseiten der Mode

‘Fast Fashion. Die Schattenseite der Mode’, konzipiert vom Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und mittlerweile schon in mehreren namhaften Museen im In- und Ausland zu sehen – hier geht es zu meinen Berichten – ist inzwischen in Berlin angekommen. Dieses wichtige Projekt wirft einen kritischen Blick auf die Folgen des Modekonsums für Produzent*innen und Umwelt und regt die Besucher*innen an, sich engagiert mit ihrem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Das Museum Europäischer Kulturen (MEK), wo die Ausstellung derzeit zu sehen ist, ergänzt die Auseinandersetzung mit der Fast Fashion um Einblicke in die Berliner Slow Fashion Szene: Als Dreh- und Angelpunkt der internationalen fairen Modewelt entstehen in Berlin zahlreiche innovative Ideen, wie Mode nachhaltig produziert und genutzt werden und gleichzeitig Spass machen kann. Ein auf der Website ersichtliches reichhhaltiges Rahmenprogramm ergänzt die Schau mit verschiedenen interessanten Angeboten für Jung und Alt.

Info:

27. September 2019 – 2. August 2020

Fast Fashion
Die Schattenseiten der Mode

Museum Europäischer Kulturen
Staatliche Museen zu Berlin
Arnimallee 25
14195 Berlin-Dahlem
Deutschland

www.smb.museum

Ausstellungstrailer

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Patchwork Gilde Deutschland e.V.:
No Rules – Just Jeans
Blätter

Die Patchwork Gilde Deutschland e.V., die in jedem Jahr für ihre Mitglieder verschiedene Ausstellungen ausschreibt und organisiert, präsentiert die Exponate zuerst auf den Patchworktagen der Öffentlichkeit. Dann treten die Ausstellungen eine Reise durch ganz Deutschland an. Auf vielen Handarbeits- oder Kreativmessen können die Besucher sie bewundern.

Sylvia Stadler: Sound of Music
Ausstellung ‘No Rules -Just Jeans’
Foto freundlicherweise von der Gilde zur Verfügung gestellt

Derzeit wandern noch die Ausstellungen ‘No Rules – Just Jeans’ sowie ‘Blätter’. ‘No Rules – Just Jeans’ – hier schon ausführlicher vorgestellt – zeigt, was man mit dem allseits beliebten Stoff so alles darstellen kann, der Einfallsreichtum ist erstaunlich.

Traude Prün: Lebensader
Ausstellung ‘Blätter’
Foto freundlicherweise von der Gilde zur Verfügung gestellt

Nicht anders ist es bei der Ausstellung ‘Blätter’. Denkt man sofort an die Natur, so zeigen sich hier mannigfaltige Blätter – das Notenblatt oder ein Sägeblatt sind ebenso in Stoff dargestellt wie Herbstblätter, Zeitungsblätter u.v.m.

‘No Rules – Just Jeans’ ist hier zu sehen:
handmade Bielefeld (1. – 2. Februar 2020)
Patchworkmesse Erding (29. März 2020)
NADELWELT Karlsruhe (8. – 10. Mai 2020)

‘Blätter’ wird hier präsentiert:
handmade Braunschweig (29. Februar – 1. März 2020)

Danach gehen die Exponate an ihre Schöpferinnen zurück.

Weitere Fotos sind auf der Website der Gilde in der Rubrik ‘Galerie’ zu finden.

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Bosna Quilt Werkstatt

An jedem ersten Samstag im Monat (Sa, 1. Februar 2020) ist die Bosna Quilt Werkstatt in Bregenz von 11 – 16 Uhr offen. Aber auch individuelle Besuche sind nach Vereinbarung jederzeit möglich.

Info:

www.bosnaquilt.at

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Ausschreibungen:

30Miniartextil

Arte&Arte schreibt anlässlich des 30-jährigen Jubiläums von Miniartextil einen weiteren internationalen jurierten Wettbewerb aus. Die Ausschreibung ist neu, die Bedingungen sind wie gehabt: Sie ist offen für alle Künstler*innen und Designer*innen, die ein eigenes Werk einreichen möchten, das aus textilem Material besteht und/oder mit textilen Techniken gearbeitet ist und den Dimensionen von 20 x 20 x 20 cm entspricht.

Die detaillierten Angaben findet man auf der Website des Veranstalters in italienischer oder englischer Sprache.

Deadline: 11. April 2020

Info:

www.miniartextil.it

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Quilt National ’21

The Dairy Barn Arts Center in Athens, Ohio (USA), schreibt zum 22. Mal eine neue Auflage des Wettbewerbs ‘Quilt National’ aus, der zu den renommiertesten weltweit zählt. Internationale Juroren werden diesmal ca. 85 Werke auswählen, die eine einzigartige innovative Herangehensweise zeitgenössischer Künstler*innen an das Medium des durch Stiche verbundener Stoffe, die Materialien und Techniken darstellen. Die Auswahl erfolgt auf der Basis eingereichter Fotos, wobei Originalität, Design, Technik und die handwerkliche Ausführung bewertet werden.

Quilt National ’21
Ausschreibung

Für die Einreichung wird u.a. vorausgesetzt, dass es sich um neue, d.h. nach dem 1. September 2018 nach eigenem Design gefertigte und noch nicht gezeigte bzw. veröffentlichte aus mindestens zwei Lagen bestehende Quilts, auch mehrteilige Arbeiten, die einer bestimmten Grössenbeschränkung unterliegen, handelt.

Zu gewinnen gibt es eine Reihe attraktiver Preise. Durch verschiedene Geldpreise werden auch Arbeiten angekauft.

Die Ausstellung, die von einen grossformatigen Farb-Katalog begleitet wird, wird zunächst ab Ende Mai 2021 im Dairy Barn Arts Center gezeigt und begibt sich anschliessend bis Dezember 2023 auf Tour durch grosse amerikanische Museen.

Teile von Quilt-National-Ausstellungen werden regelmässig auch beim Europäischen Patchwork Treffen in Ste Marie-aux-Mines (Frankreich) präsentiert.

Die genauen Informationen findet man auf der Website des Veranstalters.

Info:

www.dairybarn.org

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Zum Anschauen:

International Quilt Museum
University of Nebraska-Lincoln

The International Quilt Museum – früher bekannt als ‘The International Quilt Study Center & Museum’ gehört zur University of Nebraska – Lincoln (USA) und stellt eine der weltweit führenden, wenn nicht die führende Institution dar. Neben Studium und Forschung u.a. baut das International Quilt Museum seine eigene Quilt-Sammlung weiter aus und veranstaltet durchgehend mehrere Ausstellungen.

Alles das kann man auf der Website verfolgen. Werfen Sie doch mal einen oder bessere mehrere Blicke auf die derzeit laufenden Schauen (Now Showing), als da wären: Old World Quilts, Quilts from the Claire Vlasin Collection, New Views: Shapeshifters, The Story Quilts of Rumi O’Brien, Diana Harrison: Traces in Cloth, Cyanotype: Lasting Impressions und Studio Champloo.

Zunächst die gewünschte Ausstellung anklicken und dann den oder die Unterpunkte ‘Works in Exhibition’ und/oder ‘Gallery Photos’ – so gelangt man zu sehr guten Aufnahmen. Von einigen der frühesten Werke aus der Sammlung des Museums über witzig gemachte Geschichten aus der Biografie der Künstlerin und Diana Harrisons strenge künstlerische Handschrift bis hin zu grenzüberschreitenden neuen Werken. Es ist alles eine Frage des Geschmacks. Seien Sie doch mal neugierig und sehen Sie am besten selbst. Viel Spass!

Hier zu finden:

www.internationalquiltmuseum.org

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Musée des Tissus, Lyon

Man nehme sich ein bisschen Zeit, lehne sich zurück und geniesse auf der Website des Musée des Tissus in Lyon viele Ausstellungsbilder von noch laufenden Schauen, vergangenen Expositionen oder Exponaten aus der Sammlung des Hauses – alles rund ums Thema ‘Stoff’, alles exzellent gestaltet und fotografiert. Viel Vergnügen beim Entdecken!

Hier zu finden:

www.museedestissus.fr

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Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.

Weitere Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.

Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!

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