In meinem letzten Beitrag habe ich euch gezeigt, wie ihr ein Shirt mit einem Stick-Freebie direkt besticken könnt. Dennoch ist es gerade bei dichten Vollstickmustern auch mit den richtigen Materialien nicht ganz so einfach dehnbare Stoffe direkt zu besticken.
Deshalb zeige ich euch in diesem Beitrag, wie ihr Aufnäher mit Stickfilz selber sticken könnt. Diese Sticktechnik ist auch für Anfänger sehr gut geeignet, da Stickfilz sich kaum verzieht und somit leicht zu besticken ist.
Als Stickmotiv habe ich das kleinste Motiv aus meiner kostenlosen Stickserie FRIDOLIN verwendet, die ich mit der BERNINA Sticksoftware V8 selbst erstellt habe. Alle die gerne eigene Stickmotive erstellen möchten, empfehle ich auch meinen Beitrag Stickdateien selbst erstellen – die drei wichtigsten Tipps zum Erfolg!
Benötigte Materialien:
- Stickfilz – bis 40 Grad waschbar (Achtung: Keinen Bastelfilz verwenden, da dieser nicht gewaschen werden kann!)
- Stickgarn in drei passenden Farben, z.B. POLY SHEEN-Polyestergarn von Mettler
- Das Aufnäher-Motiv aus meiner kostenlosen Stickserie FRIDOLIN
- Optional: Abreißbares Stickvlies, z.B. Stickvlies von Vlieseline
- Optional: Wasserlösliches Soluvlies von Vlieseline als Deckschicht
- Stickrahmen, z.B. Größe S (70×50 mm) von der Stickmaschine bernette 70 DECO
Materialien im Stickrahmen einspannen – so geht es:
Generell kann festes Stickfilz auch ohne Stickvlies bestickt werden. Da es sich bei meinem Stickmotiv um eine Vollstickdatei handelt, habe ich für mehr Stabilität ein abreißbares Stickvlies unterlegt. Das wasserlösliche Vlies als Deckschicht verbessert generell das Stichbild (indem es das Einsinken der Stiche verhindert), kann aber ohne weiteres auch weggelassen werden.
Richtiges Einspannen ist wahrscheinlich das Schwierigste und Fehleranfälligste beim Sticken. Von Profis wird daher Empfohlen den Stickrahmen an der Drehschraube so vorzuspannen, dass das Stickmaterial mit mittlerem Druck in den Rahmen eingedrückt werden kann. Anschließend versenkt man den inneren Rahmen um 1-2 Millimeter um eine zusätzliche Spannung zu erzeugen.
So bestickt ihr den Aufnäher mit dem Stickmotiv FRIDOLIN:
Öffnet die Stickdatei mit dem USB-Stick an der Stickmaschine und wählt im Menü den passenden Stickrahmen (in meinem Fall die Größe S der Stickmaschine bernette 70 DECO) an. Damit das Motiv in die Größe des kleinen Stickrahmen passt, müsst ihr dieses in der Originalgröße um 180 Grad drehen.
Das Stickmuster beginnt mit dem Sticken der weißen Farbe, dann wird der graue Kopf ausgestickt und am Ende die schwarzen Elemente. Dazu habe ich die POLY SHEEN-Polyestergarne No. 1972, No. 0015 und No. 0020 von Mettler verwendet.
Die Deckschicht wird nach dem Sticken weggeschnitten (die Reste einfach abwaschen), während das Vlies auf den Unterseite vorsichtig abgerissen wird.
Im nächsten Schritt wird der Aufnäher entlang des gestickten Motivs ausgeschnitten. Wieviel Rand man um das Motiv herum haben möchte, kann man dabei natürlich selbst entscheiden. In meinem Fall sind es ca. 2 Millimeter.
Fertig ist der FRIDOLIN-Aufnäher, der nun beispielsweise einfach auf die gewünschte Stelle am Kleidungsstück aufgenäht werden kann. Wählt man dabei gleichfarbiges Nähgarn, fällt die Naht überhaupt nicht auf.
Natürlich kannst du dieses Motiv auch auf andere Materialen, u.a. auch auf Jersey sticken, wie dieses wunderschöne Nähbeispiel aus dem Probesticken zeigt. Tina hat dabei das Stickmuster mit dem gleichnamigen Summersweat von Tante Gisi für lillestoff wunderschön kombiniert!
Alles Liebe und viel Freude beim Sticken,
Birgit
Hallo, darf ich fragen, welches Schnittmuster der gründe Hoodie ist? Sieht toll aus! Liebe Grüße
Wie stark muss das Stickvlies sein und wo bekommt man sowas?
Hallo liebe Christa! Wenn das Stickfilz fest genug ist, brauchst du garkein Stickvlies. Dieses hier ist hat eine Stärke von 40g/m² (siehe Link im Beitrag bei den Materialien) und ist im normalen Fachhandel erhältlich. Glg, Birgit