Art Jacquard-Inspirationen 2
Klassisch – Kitsch und Kunst
Mit grosser Freude kündigt das Textil- und Rennsportmuseum (TRM) in Hohenstein-Ernstthal den Start seiner neuen Sonderausstellung ‘Art Jacquard-Inspirationen 2: Klassisch – Kitsch und Kunst’ ab dem 29. August 2020 an.
Das Jahr der Industriekultur 2020 nahm das TRM zum Anlass, eine zweite Auflage der Ausschreibung ‘Art Jacquard-Inspirationen’ zu initiieren, in der es um eine künstlerische Auseinandersetzung zum Thema Kitsch und Kunst geht. Wer kennt ihn nicht, den ‘Röhrenden Hirsch’? Maler der Spätromantik erfanden einst das Motiv, das sich nicht nur im 19. Jahrhundert zu einem gefragten Wandschmuck in bürgerlichen Wohn- und Schlafstuben entwickelte. Es blieb bis ins 20. Jahrhundert hinein populär und gilt inzwischen als Inbegriff von Kitsch.
Auch sind im TRM noch die historischen Kartensätze, die zur Musterbildung auf seinen Jacquard-Webstühlen benötigt werden, vorhanden und so kam wieder einmal Leben in seine Schauwerkstatt Jacquardweberei. Eine idyllische Landschaft mit ‘röhrendem Hirsch’ oder ein Knusperhäuschen à la ‘Hänsel und Gretel’ oder floral gemusterte Stoffe aus der ehemaligen Produktion standen zur Verfügung und waren zur Teilnahme am Wettbewerb ganz oder teilweise in die nach eigenem Entwurf zu schaffenden textilen Arbeiten zu integrieren. Gleich, ob wandhängende oder dreidimensionale Objekte – aus der ehemaligen Massenware sollten einmalige, individuelle, im Bereich Kunst und Kitsch, Zeitgeist, Klassik und aktuellen Positionen angesiedelte und uns heute überzeugende Kreationen entstehen.
Die Ausschreibung wurde ein sehr schöner Erfolg! Aus über 70 eingereichten, auf eigenen Entwürfen basierenden Arbeiten traf die Jury, der die Textilschaffenden Britta Ankenbauer, Gisela Hafer und Gudrun Heinz, der als Maler, Grafiker und Holzbildhauer tätige Textildesigner Peter Geist und Museumsleiterin Marina Palm angehörten, die Auswahl für die Sonderausstellung.
So viel sei schon jetzt verraten: Es wird eine spannende Schau, die von der Zerstörung der Umwelt bis hin zu den Träumen der Großmutter, von der Wildbeobachtung bis zum Kampf um Macht und Geld eine Vielzahl von in den unterschiedlichsten Techniken gearbeiteten Themen präsentiert.
Quilts und Kissen, Aschenputtels Schuh, Beutel und Collage, märchenhaft-phantasievoll ausgestaltete Kleidungsstücke – alle Exponate bieten eine Fülle von reizvollen Ideen und Inspirationen, die vom 29. August – 8. November 2020 im Sonderausstellungsbereich des TRM zu sehen sind.
Eine CD mit dem Katalog aller ausgestellten Arbeiten und eine kleine Begleitbroschüre zur Ausstellung sind dann im Museum erhältlich.
Übrigens ist ‘Klassisch – Kitsch und Kunst’ als Wanderausstellung konzipiert und diesbezüglich ist das Museum für Anfragen offen.
Hohenstein-Ernstthal ist Hotspot der textilen Street-Art
Das Textil- und Rennsportmuseum (TRM) in Hohenstein-Ernstthal ist schon jetzt kaum wiederzuerkennen: Es wirkt wie eingesponnen. Über 300 bunte Strumpfhosen zieren seit dem 3. Juli 2020 seine sonst grau getünchte Fassade, kunstvoll miteinander verbunden sind sie unübersehbar und machen das Gebäude zum Teil des Street-Art-Projekts ‘HOT (ge)strickt’. HOT – eine alte Abkürzung für den Namen der Kreisstadt am Rand des Erzgebirges – passt genau dazu. Ein HOTspot eben. Jedenfalls derzeit.
Mit ‘HOT (ge)strickt’ will das TRM im Jahr der Industriekultur auf die in Hohenstein-Ernstthal und im benachbarten Oberlungwitz ehemals weltweit bedeutende Strumpf- und Wirkwarenindustrie aufmerksam machen. Schöpferin der textilen Fassadenkunst ‘Textile Weite über Fenster’, die noch bis zum 31. Oktober 2020 zu sehen sein wird, ist die Düsseldorfer Textilkünstlerin Ulrike Kessl, die von Museumsleiterin Marina Palm dazu eingeladen wurde.
Wie sie mit Hilfe von Nadel und Faden sowie einer Hebebühne drei Stockwerke des denkmalgeschützten Gebäudes in dieses künstlerische Statement verwandeln konnte und was sonst noch dahintersteckt, zeigt eine etwa zweieinhalbminütige interessante Reportage des MDR, die man, auf der Museums-Website anklickbar, gesehen haben sollte.
Bei einem Spaziergang durch Hohenstein-Ernstthal wird man aber noch mehr textile Street-Art entdecken: Viele Bäume, Strassenlaternen, Geländer sowie die Brunnenfigur ‘Kalte Hedwig’ und das rostige Kunstwerk ‘Territorius’ wurden eingestrickt.
Vor ca. 15 Jahren ist das bunte Einstricken von Objekten im öffentlichen Raum aus den USA nach Europa gekommen, wird daher auch ‘urban knitting’ genannt. In Houston (Texas) gründete Magda Sayeg 2005 die Gruppe ‘Knitta Please’, auch bekannt unter der Kurzform ‘Knitta’.
Sayeg umstrickte eines Tages die Türklinke ihres Ladens, um mehr Farbe in ihre vorwiegend graue Umgebung zu bringen. Daraus entwickelte sich eine ganze Bewegung begeisterter Stricker*innen. Die Idee griff immer weiter um sich, die eingestrickten Gegenstände wurden immer zahlreicher und immer grösser.
Es ist eine Form der Street-Art, die markanten Plätzen in der Stadt durch Einstricken von Laternensäulen, Bäumen u.v.m. ein zunächst ungewöhnliches, aber vor allem bunteres Gesicht gibt, für manche aber auch Aussagen macht, z.B. den Wert der Handarbeit betont oder wie der ‘Panzer im Strickkleid’ (hier geht es zu meinem Bericht aus dem Jahr 2015) zum Friedenssymbol wird.
In Hohenstein-Ernstthal ist es vor allem ein Gemeinschaftsprojekt vieler Bürger*innen der Stadt, die bereits vor einem Jahr damit begannen, sich regelmässig im Museum zu treffen und die Häkel- und Stricknadeln arbeiten zu lassen, um mit gespendeten Garnen für die heutigen Farbtupfer im Strassenbild zu sorgen.
Weitere Informationen und Bilder zu den textilen Street-Art-Projekten sind auf der Website des TRM zu finden.
Info:
29. August – 8. November 2020
Art Jacquard-Inspirationen 2
Klassisch – Kitsch und Kunst
Textil- und Rennsportmuseum TRM
Antonstrasse 6
09337 Hohenstein-Ernstthal
Deutschland
Öffnungszeiten:
Di – So: 13 – 17 Uhr
***
Tradition bis Moderne XII
Bereits zum 12. Mal hatte die Patchwork Gilde Deutschland e.V. ihren Wettbewerb ‘Tradition bis Moderne’ für ihre Mitglieder ausgeschrieben und wurde mit der Einsendung von 117 Quilts belohnt. Die Jury, hochkarätig besetzt mit Heidi Förster, Birgit Schüller und Jana Sterbova, wählte 40 Arbeiten aus. Der Plan: Eröffnung bei den diesjährigen Patchworktagen, die im Mai in Meiningen stattfinden sollten und im Anschluss daran eine Wanderausstellung zu verschiedenen Orten, insgesamt für die Dauer von ca. zwei Jahren.
Doch dann kam Corona: Die Patchworktage mussten abgesagt werden. Und dann kam die Reaktion der Gilde: Man führte den Event zum ursprünglich geplanten Termin am 23. und 24. Mai 2020 online durch. Innerhalb des reichhaltigen Programms fand auch die Ausstellung ‘Tradition bis Moderne XII’ ihren Platz und mehrere Hundert Zuschauer*innen, die sich eingeloggt hatten, konnten erstmals einen Blick auf jedes der sehenswerten Exponate werfen. Da hier auch eine Arbeit von mir mit dabei war, war die Spannung natürlich entsprechend gross. Aber ich denke, nicht nur ich war davon ziemlich angetan.
Jetzt endlich soll aber eine Ausstellung live und in Farbe erfolgen! Und zwar wird die erste reale Ausstellung vom 28. August – 31. Oktober 2020 in der Nähe von Hannover, im Fischer- und Webermuseum in Steinhude sein.
Barbara Lange, ihres Zeichens 1. Vorsitzende der Gilde und für Ausstellungen verantwortlich, schreibt dazu, dass ursprünglich auch eine Vernissage am Vorabend geplant gewesen sei. Ihr Umfang sei dann auf zehn Personen eingeschränkt worden, von denen fünf von Seiten der Gilde hätten kommen dürfen. ‘Dann wurde die Eröffnung von Seiten der Stadt komplett abgesagt. Es wird einen Pressetermin geben, mehr aber auch nicht. Das ist zwar schade, liegt aber nicht in unserer Hand. Ich bin froh’, schreibt Barbara …
… ‘dass die Ausstellung überhaupt stattfindet – alle anderen Ausstellungen hat das Fischer- und Webermuseum in Steinhude für dieses Jahr abgesagt, die T-M XII ist die einzige Ausstellung, die sie durchführen werden. Ich denke, dies ist auch auf den guten Ruf der T-M XII zurückzuführen und darauf, dass diese Ausstellung für Museen immer ein Publikumsmagnet ist.’
Es bleibt im Moment nur zu wünschen und zu hoffen, dass die Pandemie weiterhin einen grossen Bogen um Steinhude macht und nicht nochmals zum berühmten Strich durch die Rechnung führt. Es ist doch wirklich schade: Für einen kleinen Eindruck davon, was bis jetzt in den Transportkisten liegen muss, hat mir Barbara dankenswerterweise die Fotos für den Artikel zur Verfügung gestellt. 40 exzellente Arbeiten sollten doch mal raus und vielen Besucher*innen ein Lächeln ins Gesicht zaubern!
Ob es geklappt hat? Darüber mehr im nächsten Bericht.
Ach ja, der Katalog ist inzwischen auch im Druck und demnächst im Museum und bei der Gilde erhältlich.
Info:
28. August – 31. Oktober 2020
Tradition bis Moderne XII
Fischer- und Webermuseum
Neuer Winkel 8
31515 Wunstorf-Steinhude
Deutschland
www.steinhude-am-meer.de
www.patchworkgilde.de
Öffnungszeiten:
Di – Sa: 13 – 17 Uhr
So: 11 – 17 Uhr
***
Gudrun Müller-Mollenhauer
Vom 29. August – 13. September 2020 zeigt die Textilkunstgalerie ‘art textil sent’ Werke von Gudrun Müller-Mollenhauer.
Die deutsche Künstlerin verarbeitet in ihren Quilts neben Stoffen, wie alten Jeans, auch Plastiktüten und Papier. Der schonende Umgang mit Ressourcen bewegt Gudrun Müller-Mollenhauer dazu, Vorhandenes wiederzuverwerten und es dabei umzuformen – ein Spiel gegen die Vergänglichkeit der Materialien – ein Spiel mit Gebrauchsspuren auf Jeans, mit Texten, Aufschriften und Bildern auf Tüten.
In einer Art Schichttechnik schneidet und vernäht die Künstlerin die Teile, untenliegende werden wieder hervorgeholt, neue Bilder entstehen. Das Ergebnis ist nicht vorhersehbar. Es entsteht in einem meditativen Prozess Schritt für Schritt.
Sie erarbeitet ein Werk jeweils mit nur einem einzigen Material – es gibt also keinen Mix verschiedener Materialien. Auch bei den Formen beschränkt sie sich sehr. Das Quadrat als Grundform gibt ihr viel Raum im Gestalten. Dieser minimalistische Ansatz ist sehr überzeugend und aussagekräftig.
Immer öfter werden aus flächigen Arbeiten räumliche Objekte. Dabei spielt ihr Studium an der Freien Kunstakademie Frankfurt, wo sie sich seit einiger Zeit mit experimenteller Bildhauerei beschäftigt, eine zentrale Rolle.
Für Gudrun Müller-Mollenhauer ist dies die erste Einzelausstellung, nachdem sie bereits an einigen Gruppenausstellungen beteiligt war und in der letzten Quilt-Trienale in Heidelberg ein interessantes Werk platzieren konnte.
Gudrun Müller-Mollenhauer hat sich auch in ihrem Berufsleben mit Umweltwissenschaften und dem Schutz der Ressourcen beschäftigt. Der Zusammenhang ist also nicht zufällig. Es ist ihr, neben ihrem anspruchsvollen Beruf, gelungen, eine persönliche Ausdrucksweise für ihr textiles Schaffen zu finden. Wir dürfen gespannt sein, was da noch alles kommt, wenn die Künstlerin in Zukunft mehr Zeit hat, weil sich ihre Berufszeit langsam dem Ende nähert.
Info:
29. August – 13. September 2020
Gudrun Müller-Mollenhauer
Textilkunstgalerie ‘art textil sent’
Stron 277
7554 Sent
Schweiz
Öffnungszeiten:
täglich: 12 – 18 Uhr
Mo: geschlossen
Vernissage:
Sa, 29. August 2020, 14 Uhr
***
Textile METAMORPHOSEN – alles beginnt mit DEM SEHEN
Katrin Knape und Brigitte Stoffel
Noch bis zum 20. September 2020 zeigt die Alte Duchfabrik, das einzige Textilmuseum in Luxembourg, in seiner räumlich so reizvollen Galerie eine wunderbare Doppel-Ausstellung mit textilen Arbeiten von …
… Katrin Knape (D) und Brigitte Stoffel (L) unter dem Titel ‘Textile METAMORPHOSEN – alles beginnt mit DEM SEHEN’.
Die dafür verantwortliche Kuratorin, Veronique Mathay, versorgt uns hier mit den ausdrucksvollen Fotos – 1000 Dank, Vero!
Metamorphose steht für Veränderung, Verwandlung, Entwicklung – Katrin Knape nähert sich dieser Thematik mit verschiedenen textilen Techniken.
So werden Ziegelsteine aus Wollfasern zu Mauern und Flächen, aus Stoff und Papier entstehen Fassaden und Landschaften.
Gefilzte Hohlkörper und Flächen schaffen Räume, grenzen ab und stellen Verbindungen her zum Hier und Jetzt, zu Vergangenem, Erinnerungen, den Fassaden der Grossstadt und der Ruhe eines Sommerabends am See.
Die Dinge verwandeln sich vor unseren Augen, fügen sich zu Neuem zusammen.
Bei der Entwicklung ihres Konzepts zur Metamorphose entwarf und erschuf Brigitte Stoffel bewegte und filigrane Skulpturen, die im Raum schweben.
Zarte Kokons entstehen durch das Verweben und Flechten von Kupferdraht und kardierter Wolle.
Diese widersprüchlichen Materialien verdrehen und verschlingen sich in einem fragilen Ausgleich.
Veränderung und Transmutation werden sie wiederum befreien, so dass ihre Entwicklung erfolgreich gedeihen kann.
Da aus bekannten Gründen keine Vernissage stattfinden konnte, hat der Veranstalter ein sehenswertes Video produziert und auf seine Website hochgeladen – unbedingt ansehen!
Info:
12. Juli – 20. September 2020
Textile METAMORPHOSEN – alles beginnt mit DEM SEHEN
Katrin Knape und Brigitte Stoffel
Alte Duchfabrik
15, rue de Lultzhausen
9650 Esch/Sauer
Luxembourg
Rahmenprogramm:
Workshop ‘Ecoprint – Mit Pflanzen auf Papier drucken’ mit Katrin Knape
Pflanzen können eine hohe Färbekraft aufweisen. Nach einer gemeinsamen Pflanzensammlung zeigt Katrin Knape, wie man Blätter und Pflanzenteile auf Papier übertragen kann. Aus den individuell bedruckten Papieren entstehen in diesem Tagesworkshop gebundene Bücher oder Faltkarten.
So, 20. September 2020, 9 – 16 Uhr
Gebühr: 60 EUR, inclusive Material, Picknick mitbringen
Anmeldung über die Rezeption des Naturparkzentrums
***
Kinder des Windes – Chinesische Papierdrachen aus Weifang
Bunt und luftig wie ein Sommermorgen präsentiert die Ausstellung Papierdrachen von immenser Farben- und Formenvielfalt. Nach der langen, coronabedingten Schliesszeit der Museen entführt das Herrnhuter Völkerkundemuseum in die Welt der Drachen. Die neue Sonderausstellung ‘Kinder des Windes. Chinesische Papierdrachen aus Weifang’ zeigt zahlreiche zeitgenössische Drachen aus der Privatsammlung Scheps/Glöckner sowie aus dem Bestand des GRASSI Museums für Völkerkunde zu Leipzig.
Neben dem Papier, dem Schiesspulver, dem Kompass und dem Buchdruck gelten die Seiden- und Papierdrachen als die fünfte bedeutende chinesische Erfindung. Mit einer mehr als dreitausendjährigen Geschichte kann zurecht von einer langen Drachenbautradition in China gesprochen werden – anfänglich als Kriegsdrachen zum Ausspähen der Feinde und zum Vermessen von Land konstruiert, übermittelten sie später Nachrichten.
Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. wurde das Drachensteigen populär und ist heute ein wichtiger Bestandteil religiöser und kultureller Feierlichkeiten. Je nach Symbolik der Bemalungen werden Wünsche und Hoffnungen ausgedrückt und zu den Himmelsgöttern geschickt. Einige der Drachen versinnbildlichen Glück und Wohlbefinden, Freude und ein langes Leben. Andere sind Böses abwehrende und Sicherheit gebende Drachen und solche, die Helden aus Mythen und Sagen sowie der traditionellen Dichtung darstellen oder auch einfach nur die Liebe verkörpern.
Ausserdem bietet die Ausstellung einen kleinen Einblick in den Drachenbau der Oberlausitz. Die Besucherinnen und Besucher können sehen, welche Werkzeuge und Materialien verwendet und Gesetzmässigkeiten beachtet werden müssen, um einen Drachen herzustellen.
Viele weitere Fotos finden sich auf der Website.
Info:
12. Juli 2020 – 10. Januar 2021
Kinder des Windes – Chinesische Papierdrachen aus Weifang
Völkerkundemuseum Herrnhut
Goethestrasse 1
02747 Herrnhut
Deutschland
***
Get dressed!
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren in Paderborn: Ab dem 16. August 2020 heisst es ‘Get dressed!’. Das gemeinsame Ausstellungsprojekt von fünf Städtischen Museen und Galerien wird einen multiperspektivischen Blick auf das Kleid in Kunst und Mode, in Gesellschaft, Geschichte und Natur werfen.
Das Projekt hat viel vor: Es thematisiert das vergängliche, bewegte, absurde und soziale Kleid (Ausstellung mit Werken u.a. von Joseph Beuys, Ulrike Kessl, Pablo Picasso, Dieter Roth, Susanne von Bülow, Roshanak Zangeneh); präsentiert die textile Rauminstallation ‘Tour en L’air’ der Künstlerin Ursula Neugebauer im Spannungsfeld von Körper, Kleid und Hüllenphänomen; zeigt, wie Kleider Identitäten schaffen (‘Fotografien von Herlinde Koelbl – Kleider machen Leute’); geht mit der Künstlerin Guda Koster und ihren Kleiderskulpturen auf die Strasse; schaut auf das Kleid der Tiere mit Stacheln, Panzer oder Federn; stellt ‘standesgemässe’ Kleidung aus; entwickelt Ideen zu Hybridität, Identität und Kleidung, Netz und Future Fabric (künstlerische Arbeiten von Studierenden des Fachs Textil der Universität Paderborn); gründet eine Textil-AG mit Schüler*innen; lädt mit Designer*innen zum Upcycling ein und spricht über Fair Fashion und DIY.
Vorerst befindet man sich in Paderborn mitten in den Vorbereitungen und daher steht nur ein Blick hinter die Kulissen zur Verfügung. In der Ausstellung ‘Kleid der Tiere’ im Naturkundemuseum wird es einen Catwalk geben, der das Fell der Katzen thematisiert. Dafür reiste ein Leopard aus dem Naturkundemuseum in Kassel an. Die Pose für den Walk hat die Katze immerhin schon drauf!
‘Get dressed!’ – Das umfangreiche Projekt der fünf Institutionen erscheint sehr vielversprechend und man darf auf Weiteres gespannt sein.
Eine Liste der einzelnen Ausstellungsorte mit den Laufzeiten und weiterführenden Links findet man hier.
Eine Übersicht über das Begleitprogramm bietet der Flyer oder ist auf der Website ersichtlich.
Info:
ab 16. August 2020
Get dressed!
5 Museen – 1 Projekt in
Städtischen Museen und Galerien Paderborn
33104 Paderborn
Deutschland
***
zeiten – schichten – schriften
Christine Läubli
Vom 29. August – 12. September 2020 stellt Christine Läubli in den stimmungsvollen Räumen des Winterthurer Bauhofs ihre eindrucksvollen Werke aus.
Sie schreibt zu ihrer Ausstellung ‘zeiten – schichten – schriften’:
Wir schreiben, halten Gedanken fest, zeichnen Wahrheiten auf, formulieren Sachverhalte. Was kaum greifbar ist, versuchen wir, in Wörter und Sätze zu fassen.
Schrift bewahrt uns vor dem Vergessen, Schrift enthält Zeit. Bruchstückhaft schimmert zwischen den gegenwärtigen Zeilen, was früher war, was einmal sein wird.
In der Steinzeit ritzten die Menschen erste Bildzeichen und Runen in Wände, Steine oder Knochen. Seither entwickelte fast jede Kultur eine Schrift, um etwas zu vermitteln und dem Vergehen der Zeit entgegenzuhalten.
Die Zeit ist für den Menschen ein unfassbares, oft unheimliches Phänomen. Unser Körper verändert sich, Dinge vergehen, Neues tritt anstelle des Alten – meist ausserhalb unseres persönlichen Willens.
Unser Gedächtnis bewahrt ungeordnet auf, was ihm wichtig scheint. Bilder und Schriften ermöglichen es, gezielt zu sammeln, zu ordnen und zu gestalten.
Ebenso wie der Faden begleitet Christine Läubli die Schrift durchs Leben. Ob beim bildnerischen Gestalten oder dem Verfassen von Texten – immer geht es darum, die präzise Form zu finden.
Indem sie sich lange Zeit mit einem Thema befasst, versucht sie, dessen Kern zu erfassen und in seiner ureigenen Weise zu gestalten.
Der Reiz liegt im Prozess, in der Langsamkeit, der Stille, in der etwas Neues aufbricht, Form und Ausdruck annimmt.
Christine Läubli lebt und arbeitet in Winterthur.
Info:
29. August – 12. September 2020
zeiten – schichten – schriften
Christine Läubli
kunst im bauhof
Steinberggasse 61
8400 Winterthur
Schweiz
Vernissage:
Fr, 28. August 2020, 19 Uhr
***
Knit the Cat Festival – Ausstellung statt Modenschau
60 – 70 tolle Strickmodelle von Schoppel-Wolle
Anlässlich eines geplanten Strickfestivals im Herbst 2020 sollte eine Modenschau mit Strickmodellen stattfinden. Muss leider aus bekannten Gründen ausfallen! Aber bei Zürcher Stalder macht man nun aus der Not eine Tugend und kreiert daraus eine Ausstellung, die ohne Probleme besichtigt werden kann.
Schoppel-Wolle ist ein deutscher Strickgarnhersteller mit einer Katze im Logo und mit einem künstlerischen Flair und ökologischem Gewissen. Die Garne sind qualitativ hochwertig, die Strickmodelle kreativ und modern.
Anhand von 60 – 70 tollen Modellen aus den Strickheften ‘Knit the Cat’ 10 und 11 in wunderschönen Schoppel-Garnen kann man sich inspirieren lassen.
Info:
3. – 31. August 2020
Knit the Cat Festival
60 – 70 tolle Strickmodelle von Schoppel-Wolle
Kulturort Garnlager
Gewerbestrasse 9
3421 Lyssach
Schweiz
Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 8 – 11.30 und 13.30 – 17.30 Uhr
Sa – So: 13.30 – 17 Uhr
***
ES iST AN DER ZEiT 11. Teil – entwurzelt
Undine J.E. Hannemann – Malerei und Textilkunst
Noch bis zum 18. Oktober 2020 ist die Ausstellung ‘ES iST AN DER ZEiT, 11. Teil – entwurzelt’ mit Textilkunst und Malerei von Undine J.E. Hannemann in der kunsthalle bernburg zu sehen.
Die Künstlerin lebt und arbeitet in Mücheln/Wettin. Hier arbeitet sie viel im Freien. Dort ist sie Geschichtenerzählerin. Pflanzen werden zu seltsamen Gestalten und Tiere bekommen menschliche Attribute.
So werden es Lebewesen von ganz besonderer Natur. Selten bekommen wir sie zu Gesicht und doch existieren sie. Gesichtet offenbaren sie uns den inneren Kern ihres Wesens. Zaghaft, aggressiv, naiv verspielt, traurig, liebeshungrig. Sie erzählen von menschlichen Angelegenheiten. Sie werden zu Sinnbildern menschlicher Charaktere, menschlichen Verhaltens, erzählen Geschichten von der Schönheit des Individuums.
‘entwurzelt’ spielt auf die gewebten Bilder von Undine J.E. Hannemann an, durch die sie verwobenes Gras wachsen lässt, sie dann entwurzelt und sie mit allen Konsequenzen der Zeit überlässt.
‘Ich lasse Gras über Arbeiten wachsen und nehme damit nur vorweg, was sowieso geschehen wird’, sagt die Künstlerin. Die Textilien werden dann aus ihrem natürlichen Kontext gerissen und dem Prozess des Vergehens ausgeliefert. Das Gras verwelkt, die Farben verblassen.
In der Malerei ist Undine Hannemann meist immateriell und intuitiv. Es faszinieren sie Überlagerungen, Schichten und die Spuren, die jede dieser Schichten hinterlässt. Jede Spur ist ein Zeugnis einer Veränderung und eines in der Vergangenheit liegenden Vorgangs.
Von 2006 bis 2015 studierte Undine J.E. Hannemann Freie Malerei und Textile Künste an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bei Prof. Ulrich Müller-Reimkasten.
Info:
9. Mai – 18. Oktober 2020
ES iST AN DER ZEiT 11. Teil – entwurzelt
Undine J.E. Hannemann – Malerei und Textilkunst
kunsthalle bernburg
Schlossstrasse 11
06406 Bernburg (Saale)
Deutschland
Öffnungszeiten:
Sa, So und Feiertage: 11 – 17 Uhr
***
10. Internationale Triennale der Papierkunst Viviane Fontaine
2020 findet bereits die 10. Ausgabe der internationalen Triennale der Papierkunst im Museum von Charmey statt, die 1993 in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Viviane Fontaine ins Leben gerufen wurde.
Der Ausstellungswettbewerb steht allen Kunstschaffenden offen, die sich dem Papier als eigenständiges Material verschrieben haben. Papier hat sich längst von seiner Rolle als Träger verabschiedet und sich als Substanz und Rohstoff für Transformation durchgesetzt. Damit ist die Papierkunst zum festen Bestandteil des zeitgenössischen Kunstschaffens geworden.
Ob Japanpapier, Chiffonpapier, Altpapier, Papiermaché, zerknittertes, gefaltetes oder perforiertes Papier, selbstgemachtes Papier, Fotopapier, Reispapier, Pergamentpapier, ob Papierschnitt, Collage oder Montage: Die diesjährige Auswahl der Kunstwerke zeigt einmal mehr die unbegrenzten Möglichkeiten dieses feinen Materials.
Gearbeitet haben die Kunstschaffenden mit den verschiedensten Techniken, die vom Malen mit Bienenwachs über die Bearbeitung mit Nadeln, Kaffee, Metall, Laser oder Papierstaub reichen. Poetisch verwurzelt und mit Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen hinterfragen die Künstlerinnen und Künstler unser Verhältnis zur Welt, zum Mitmenschen und zur Materie.
Anlässlich der 10. Ausgabe der Triennale vom 27. Juni 2020 bis 28. Februar 2021 präsentiert das Museum 74 Werke von 72 Künstlerinnen und Künstlern aus 17 Ländern und damit eine Auswahl, die von der Vielfalt und der Beliebtheit der Papierkunst zeugt. Auch das Hashtag #paperart auf dem sozialen Netzwerk Instagram mit 2,6 Millionen Posts zeigt, dass die Vorzeichen für weitere internationale Triennalen der Papierkunst im Museum Charmey gut stehen.
Nach sorgfältigem Studium von mehr als 650 Dossiers von 379 Kunstschaffenden wählte die Auswahljury für den Ausstellungswettbewerb 74 Werke von 72 Künstlerinnen und Künstlern aus 17 Ländern aus.
Die Jury, die sich aus Fachpersonen aus den Bereichen Museum, Grafik und angewandte Kunst zusammensetzte, ist am 18. Juni 2020 im Musée de Charmey zusammengetreten, um die Preise der 10. Internationalen Triennale der Papierkunst Viviane Fontaine zu vergeben. Die Preise werden den Preisträgerinnen und Preisträgern am 4. September 2020 verliehen.
Der 1. Preis wurde Julie Abijanac (USA) für ‘Accretion in White’ zuerkannt.
Die Jury begründet dies so: ‘Ein Spiel des Lichts, das sich zwischen den verschiedenen übereinander liegenden Papierschichten spiegelt. Der Blick verliert sich in den verschwommenen Konturen des Werks, wodurch ein träumerischer Aspekt – zwischen Sichtbarem und Unsichtbaren – zutage tritt. Das Werk besticht durch seine Finesse in der Ausführung und durch seine Originalität.’
Der 2. Preis ging an Françoise Jaquet (Schweiz) für ‘Miroir aux alouettes’.
Die Begründung der Jury: ‘Der Titel kontrastiert mit dem Werk selber, was ein wenig an Art Brut erinnert: Die Jury würdigt das Konzept des Werks und dessen Farbgebung.’
Den 3. Preis erhielt Gaby Studer (Schweiz) für ‘Cimes enneigées’.
Die Jury meinte, dass dem in der Schweiz so populären Schnitt in den Triennalen der Papierkunst von Charmey eine ganz besondere Bedeutung zukomme. Und: ‘Das Werk eröffnet einen überaus faszinierenden visuellen Raum. Die Jury unterstreicht die innovative und poetische Art und Weise der Umsetzung der Scherenschnitttechnik.’
Die Jury stützte sich bei der Vergabe der drei ersten Preise auf die Kriterien Technik, Innovation und Poetik.
Das Publikum kann während der gesamten Ausstellungsdauer abstimmen, welche Künstlerin oder welcher Künstler mit dem Publikumspreis geehrt wird. Dafür wird im Museum Charmey eine Abstimmungsurne bereitgestellt. Die Bekanntgabe des Publikumspreises und die Preisübergabe erfolgen am Sonntag, 28. Februar 2021 anlässlich der Finissage.
Der Text basiert auf dem Pressedossier des Museums (Élise Meyer, Mélanie Rouiller, Pauline Santschi).
Für die Ausstellung wurde vom Museum Charmey ein Katalog erstellt.
Info:
27. Juni 2020 – 28. Februar 2021
10. Internationale Triennale der Papierkunst Viviane Fontaine
Musée Charmey
Les Charrières 1
1637 Charmey
Schweiz
***
Fotokunst!
‘Fotokunst!’ Eine kurze Geschichte der Fotokunst präsentiert anhand von Werken aus der Sammlung das Kunstmuseum Heidenheim noch bis zum 20. September 2020.
Die Ausstellung gibt anhand der Fotokunst-Sammlung des Kunstmuseums Heidenheim einen Einblick in den Umgang von Künstlerinnen und Künstlern mit dem Medium der Fotografie im 20. Jahrhundert. Das Spektrum reicht von den Anfängen der künstlerischen Nutzung der Fotografie im Neuen Sehen der 1920er Jahre bis zu aktuellen Formen der Fotokunst wie fotografische Rollenspiele (Cindy Sherman), Appropriation Art (Hans-Peter Feldmann), die künstlerische Fotografie des Intimen (Nan Goldin) und des Objektiven (Bernd und Hilla Becher und die Becher-Schule). Darüber hinaus zeigt die Ausstellung, wie die Fotografie heute von jungen Künstlerinnen und Künstlern als hybrides Medium verwendet wird, das Fotografie mit Installation, Video und Drucktechnik verbindet.
Seit ihrer Erfindung vor über 180 Jahren steht die Fotografie in einem Spannungsverhältnis zur Bildenden Kunst. Denn mit dem Fotoapparat stand nun ein technisches Gerät zur Verfügung, das die Abbildung der äusseren Wirklichkeit übernehmen konnte. Diese Funktion oblag seit der Renaissance exklusiv den Künstlern. Kein Wunder, dass viele Künstler nach der Erfindung der Fotografie den Tod der Malerei befürchteten. Allerdings existiert die Malerei noch immer, doch dafür musste sie sich nachhaltig verändern: Die Konkurrenz durch den Fotoapparat führte im 20. Jahrhundert dazu, dass abstrakte Malerei und Objektkunst entstanden und die abbildhafte Malerei nur noch eine Nebenrolle spielt.
Professionelle Fotografen entwickeln um 1890 die sog. Kunstphotographie, indem sie ihre Bilder so aufnehmen, dass sie möglichst ‘malerisch’ wirken. Erst die Künstler der Avantgarde, die sich vom Abbildparadigma in der Kunst verabschiedet hatten, wenden sich dem neuen Medium zu und entwickeln das Neue Sehen.
Info:
20. Juni – 20. September 2020
Fotokunst!
Kunstmuseum Heidenheim
Hermann Voith Galerie
Marienstrasse 4
89518 Heidenheim
Deutschland
***
VERBINDUNGEN
Textilkunst von Heidemarie Mönkemeyer
Was geschieht, wenn filigrane Spitzen und derbe Seemannstaue sich treffen?
Die Ottersberger Textilkünstlerin Heide Mönkemeyer wurde eingeladen …
… diese VERBINDUNGEN zu gestalten. Eine Herausforderung, die sie gerne angenommen hat.
Ihre Werke sind textile Miniaturen, die die Geschichte der Materialien erzählen, handwerklich anspruchsvoll und mit gutem gestalterischem Können gearbeitet.
Sie setzt ihre fragilen und poetischen Kunstwerke zu den vielen im Geschichtenhaus hergestellten Seilen und Netzen in Bezug.
Neben der Präsentation ihrer eigenen Arbeiten wird sie mit der Textilkünstlerin Annett Andersch aus Strassburg eine Rauminstallation erstellen und sich so künstlerisch in einem neuen Medium ausprobieren.
Alle Freundinnen und Freunde der textilen Kunst können auf das Ergebnis gespannt sein.
Info:
1. August — 26. September 2020
VERBINDUNGEN
Textilkunst von Heidemarie Mönkemeyer
Galerie im Vegesacker Geschichtenhaus
Zum Alten Speicher 5A
28759 Bremen
Deutschland
www.vegesacker-geschichtenhaus.de
www.wort-und-faden.de
Öffnungszeiten:
Mi – So: 11 – 16 Uhr
Eintritt frei
Vernissage:
Sa, 1. August 2020, 17 Uhr
mit Musik von Thomas Brendgens-Mönkemeyer (Gitarre)
Begleitprogramm:
Führung durch die Ausstellung mit Heide Mönkemeyer
Mi, 19. August 2020, 17 Uhr
Galeriegespräch ‘KunstStoff’ mit Heide Mönkemeyer über Textilkunst zwischen Tradition und künstlerischer Position
Sa, 12. September 2020, 17 Uhr
***
Carla van de Puttelaar
Über 400 begabte Frauen aus der internationalen Kunstwelt wurden bereits von ihr in besonderer Kleidung mit ihrer Kamera eingefangen – und sie ist selbst eine von ihnen: Carla van de Puttelaar.
Seit über 20 Jahren hat die international anerkannte Fotografin Carla van de Puttelaar ein beeindruckendes fotografisches Œuvre erschaffen, in dessen Zentrum weibliche Akte, Portraits und die Blumen stehen. Sie hat einen unverwechselbaren persönlichen Stil entwickelt und arbeitet ausschliesslich unter Tageslicht. Alte Meister wie Cranach und Rembrandt bilden eine wichtige Inspirationsquelle für die Künstlerin.
Im Jahr 2017 beginnt sie eine fortlaufende Portraitserie ‘Artfully Dressed: Women in the Art World’ (etwa: ‘Kunstvoll gekleidet: Frauen in der Welt der Kunst’), in der sie Frauen in der Kunstwelt in besonderer Kleidung portraitiert und die die persönlichen Geschichten starker Frauen in der Kunst mit ihrer eigenen Vorliebe für Designerkleidung und -stoffe verquickt.
Gleich zwei Museen widmen der Künstlerin derzeit eine Sonderausstellung:
Noch bis zum 20. September 2020 präsentiert das niederländische Museum Jan Cunen in Oss die erste Ausstellung dieser Reihe ‘Artfully Dressed: Women in the Art World’ in den Niederlanden. Sie umfasst über 60 der schönsten Portraits und der Geschichten dazu. Mit dabei: der Launch ihres Buches ‘Women in the Art World’, das über 300 Fotos enthält.
Das Projekt konzentriert sich auf Frauen in der Kunst, beleuchtet aber auch kritische Fragen. Zum Beispiel ist die Zahl der Frauen in höheren Positionen in der Kunstwelt immer noch gering. Auch gewann die leidvolle Tatsache, dass Künstlerinnen sehr selten in kunsthistorische Bücher aufgenommen wurden, in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit und ist zu einem internationalen Diskussionspunkt geworden. In diesem Bereich muss sich noch viel tun.
Carla sagt dazu: ‘Seit Beginn des Projekts habe ich so viele besondere Frauen getroffen und bin tief beeindruckt von ihren Talenten und Leistungen. Mit meinem Projekt bringe ich so viele Frauen wie möglich ins Rampenlicht und bin stolz darauf, dass sie sich in dieser wachsenden Gruppe von Frauen gegenseitig stärken. Durch gegenseitige Unterstützung, Anregung und Grosszügigkeit können sich Frauen weiterentwickeln und die Art und Weise, wie wir denken und sehen, wird sich grundlegend ändern.’
Zur Ausstellung ist ein Katalog erhältlich.
Das Musée National d’Histoire et d’Art (MNHA) in Luxembourg zeigt noch bis zum 18. Oktober 2020 unter dem Titel ‘Brushed by Light’ eine Retrospektive. Ein Ensemble von 78 Arbeiten zeichnet alle Aspekte ihrer Karriere nach, von den 90er Jahren bis heute. Neben der Präsentation ihrer fotografischen Arbeiten werden in der Ausstellung auch fünf Videos der Künstlerin gezeigt. Eigens für diese Retrospektive hat Carla van de Puttelaar auch Werke geschaffen, die von der im Museum ausgestellten Sammlung Alter Meister inspiriert sind, etwa der Pietà des flämischen Künstlers Théodore van Loon.
Der Ausstellungskatalog ‘Brushed by Light’ ist auf der Website des MNHA online und kann kostenlos durchgeblättert werden. Hier gibt es auch eine 3D-Modellierung der Ausstellung in Form eines Rundgangs.
Carla van de Puttelaar (* 1967, lebt und arbeitet in Amsterdam), stellte weltweit aus und erhielt verschiedene Preise.
Und wenn man schon mal da ist:
Das MNHA ist vorübergehend (noch bis zum 21. November 2020) die Bühne für die eindrucksvolle spanische Kunst des 17. Jahrhunderts. Neben den Gemälden renommierter Meister wie Murillo und Zurbarán bildet eine Gruppe von acht hyperrealistischen Plastiken des grossen Barockbildhauers Pedro De Mena den Höhepunkt der Ausstellung. Man beachte nur einmal die Faltenwürfe! Neben einem 3D-Rundgang und einer Bildergalerie gibt es auf der Website sehr anschauliche Videos, wie die alten Meister technisch vorgegangen sind. Eine weitere Empfehlung!
Info:
9. Februar – 20. September 2020
Carla van de Puttelaar – Artfully Dressed: Women in the Art World
Museum Jan Cunen
Molenstraat 65
5341 GC Oss
Niederlande
20. März – 18. Oktober 2020
Brushed by Light
Carla van de Puttelaar
Musée national d’histoire et d’art (MNHA)
Marché-aux-Poissons
2345 Luxembourg
Luxembourg
***
Textile Spielarten 2
Maria Männel und Sabine Scharrmacher
Auch in diesem Jahr haben Maria Männel und Sabine Scharrmacher wieder die Gelegenheit bekommen in der Erfurter Michaeliskirche auszustellen. Die Ausstellung ‘Textile Spielarten 2’ findet vom 1.- 31. August 2020 statt. Gezeigt werden Quilts, Filzarbeiten, Collagen, Gedrucktes und Besticktes. Alle Exponate sind selbst entworfen und gefertigt.
Die Kirche befindet sich im Stadtzentrum, ist auch für Touristen gut zu erreichen und zu den Kirchenöffnungszeiten ist die Ausstellung zugänglich. Jeden Mittwoch sind Maria Männel und Sabine Scharrmacher von 11 bis 14 Uhr anwesend, führen durch die Ausstellung und stehen für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Info:
1. – 31. August 2020
Textile Spielarten 2
Maria Männel und Sabine Scharrmacher
Michaeliskirche Erfurt
Michaelisstrasse 11
99084 Erfurt
Deutschland
Vernissage:
Fr, 31. Juli 2020, 18 Uhr
***
Jiří Tichý
Auch das Lehmbruck Museum, Duisburg, zeigt derzeit Arbeiten des Textilkünstlers Jiří Tichý, über dessen parallel dazu laufende Ausstellung im Museum Tuch + Technik, Neumünster, ich schon in dem Ausstellungstipps Juli 2020 berichtet hatte.
Das Lehmbruck Museum führt auf der Website so in seine Ausstellung ein:
‘Jiří Tichýs gewebte Fantasien sind bildgewaltig und überwältigend in ihrer Monumentalität. Der tschechische Künstler hat seine Werke nicht am Stück gewebt, sondern in verschiedenen Partien, die er schliesslich zusammenfügte. Dafür arbeitete er an einem eigens konstruierten Hochwebstuhl manchmal Monate, manchmal Jahre lang an einem einzelnen Werk.
Die Resultate sind nicht Tapisserien im herkömmlichen Sinne, denn sie geben Flächigkeit und Rechtwinkligkeit auf. Oft sind sie kaum mehr als ein loser Zusammenhang eines Gewebes, von Lücken und Löchern durchsetzt, mit eingearbeiteten Fundstücken versehen. Sie formen sich zu spielerischen Konturen mit reliefhaften, plastischen Oberflächen, die Tichý ausdrucksstark strukturiert und rhythmisiert hat.’
Neugierig geworden? Das Museum stellt eine Broschüre über Künstler und Ausstellung auf seiner Website zum Herunterladen bereit. Auf keinen Fall verpassen!
Info:
29. Februar – 20. September 2020:
Jiří Tichý
Lehmbruck Museum
Friedrich-Wilhelm-Strasse 40
47051 Duisburg
Deutschland
***
Schattentheater aus Java – Geschichten über das Leben und die Welt
Jede Aufführung beginnt mit den Klängen des Gamelan-Orchesters. Rund 25 Musiker, die verschiedene Gongs, Metall- und Xylophone spielen, lassen alt-javanische Melodien erklingen. Begleitet vom Gesang einiger Sängerinnen sind sie von weit her hörbar und locken das Publikum herbei. Das Publikum, das sich auf das Schattentheater und auf Geschichten übers Leben und die Welt freut.
Das Wayang Kulit ist eine Theaterform aus Südostasien. Auf der Insel Java ist das Schattentheater als jahrhundertealte Tradition bis heute lebendig. Die kunstvoll in Handarbeit hergestellten und verzierten Figuren erzählen Geschichten, die sich sowohl mit Gründungsmythen verknüpfen als auch auf aktuelle Ereignisse Bezug nehmen. Die Protagonisten der beliebtesten Geschichten sind in der derzeitigen Ausstellung im Museum Rietberg in Zürich zu sehen.
Sobald die Geschichte begonnen hat, werden Tempo und Liedauswahl vom Dalang, dem Schattentheatermeister, dirigiert; ihm steht ein Assistent zur Seite, der ihm die Figuren reicht. Deren Schatten werden durch eine Lichtquelle, die sich über dem Kopf des Theatermeisters befindet, auf eine weisse Leinwand projiziert.
Die Veranstaltung in einem überdachten Pavillon oder einem grossen Zelt im Freien beginnt am Abend und dauert bis in die frühen Morgenstunden. Je nach Bekanntheit des Dalang sind die Aufführungen sehr kostspielig, werden daher meist gesponsert und sind für ein breites Publikum gedacht. Traditionellerweise sassen die Zuschauer auf der Schattenseite der Projektionsfläche – der zeitlos-mystischen Ebene der Aufführung – und sahen nur die Umrisse der Figuren. Heutzutage wird vom Publikum die Seite des Theatermeisters bevorzugt, wo es die goldglänzende Vielfalt der Figuren bewundert.
Mit der Sammlung Stohler erhielt das Museum Rietberg 2016 eine Serie erstklassiger Wayang Kulit-Figuren, die nach sorgfältiger Feldforschung auf Java und Restaurierung in Zürich zum ersten Mal öffentlich ausgestellt werden. Ergänzt werden sie von wertvollen Leihgaben, die ebenfalls erstmals zu sehen sind. Im Fokus der Sammlungspräsentation stehen die aussagekräftigen wie faszinierend vielfältigen Details der filigranen, teilweise über 150 Jahre alten Figuren. Dazu wirft die Ausstellung einen Blick hinter die Kulissen der Tradition, auf die Akteure des Schattentheaters mit ihren künstlerischen und handwerklichen Prozessen sowie auf die Aufführungspraxis. Dabei wird der Stellenwert von Wayang Kulit beleuchtet – einerseits als Instrument zur Sichtbarmachung kultureller Identität und Gesellschaftsstrukturen, andererseits als Unterhaltung für breite Gesellschaftsschichten.
Das Material, aus dem die Figuren bestehen, ist Tierhaut. Die beste Qualität stammt traditionellerweise von rituell geschlachteten Wasserbüffeln aus Sulawesi. Nach eingehender Trocknung wird die Haut von einem spezialisierten Handwerker ausgedünnt, Haar- und Fettschicht werden sorgfältig entfernt. So entsteht ein rund 1 mm dickes Pergament, dieses wird an die Wayang Kulit-Werkstätten verkauft und dort werden die Figuren ausgestanzt, bemalt und vergoldet.
Die Form der Ausstanzung und die Bemalung erfolgen nach tradierten Regeln, welche sich im Detail regional unterscheiden. Die Bemalung ist beidseitig identisch. Gesichts- und Körperfarbe geben Auskunft über den Charakter der Figuren. Viele Figuren werden auch vergoldet, Gold trägt zur Haltbarkeit und zum Wert der Figur bei, sagt aber nichts über deren Charakter aus. Der Zentralstab und die Handstäbe werden von einem anderen Handwerker hergestellt, aus Holz, Horn oder Kunststoff und schliesslich zu einer Figur montiert.
Bei den erzählten Geschichten kämpfen meist Gutgesinnte gegen Schlechtgesinnte, wobei die Charaktere erkennbar sind. Es geht um Leben und Tod, Selbstkenntnis und Selbstwerdung, aber auch um Liebe und unvermeidliche Schicksale. Es geht um die Suche nach den Geheimnissen des Lebens und der Weisheit letzter Schluss. Besonders beliebt sind die Kampfszenen, in denen der Dalang – der Schattentheatermeister – sein Talent beweisen kann. Die Figuren werden in die Luft gewirbelt und gegen die Leinwand geschlagen. Die Dramatik wird durch Handtrommeln und Lichteffekte gesteigert.
Umgangssprachlich wird der Dalang auch ‘Mastermind’ genannt, denn er muss über ein enormes Repertoire an Wissen verfügen. Es gibt insgesamt rund 500 Charaktere, deren Merkmale er kennen muss und mittels deren Schicksal er dem Publikum die Weisheiten javanischer Moral und Ethik vermittelt. Ein Dalang hat demnach die Rolle eines Darstellers, Dichters und Philosophen. Jede Geschichte trägt er ohne Skript und in neuer Interpretation frei vor, wobei durchaus auch improvisiert und auf aktuelle Ereignisse Bezug genommen wird.
Berühmte Dalang kommen aus Dalang-Familien. Ihnen werden die javanischen Werte von der Kindheit an vermittelt und sie beginnen frühzeitig damit, die Bewegungen und Stimmen der verschiedenen Charaktere einzuüben. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird ihre Kunst auch an den Kunsthochschulen in Zentraljava unterrichtet, bisher haben diese Schulen aber noch keine berühmten Dalang hervorgebracht. In Zentral-Java gibt es jedes Wochenende Aufführungen.
Besonders hinweisen möchte ich auf die verschiedenen Videos auf der Website des Museums, die einerseits hochinteressante vertiefende Einblicke in die Ausstellung und Thematik geben und sie andererseits durch bewegte Bilder und Ton ergänzen. Eine Reise nach Indonesien kann beginnen …
Info:
30. Mai – 29. November 2020
Schattentheater aus Java – Geschichten über das Leben und die Welt
Museum Rietberg
Gablerstrasse 15
8002 Zürich
Schweiz
***
Max Ernst – Sammlung Würth
im Dialog mit Werken aus dem Schmuckmuseum
In den Ausstellungstipps des letzten Monats hatte ich bereits auf diese hochinteressante Ausstellung hingewiesen.
Inzwischen hat das Schmuckmuseum Pforzheim einen ausführlichen Film über die Ausstellung produziert und auf seiner Website zur Verfügung gestellt, in dem Sibylle Schüssler (Kulturbürgermeisterin Pforzheim) sowie C. Sylvia Weber, Dr. Sonja Klee (Sammlung Würth) und Cornelie Holzach (Leiterin des Schmuckmuseums) das aussergewöhnliche Projekt näher erläutern. Eine Empfehlung!
Info:
18. Juli 2020 – 17. Januar 2021
Max Ernst – Sammlung Würth
im Dialog mit Werken aus dem Schmuckmuseum
Schmuckmuseum Pforzheim
Jahnstrasse 42
75173 Pforzheim
Deutschland
***
Christo et Jeanne-Claude. Paris !
Sie verhüllten den Reichstag und die Pont Neuf: Christo und seiner Frau Jeanne-Claude widmet das Centre Pompidou derzeit eine Ausstellung, die jetzt zugänglich ist, wenn man zuvor ein Online-Ticket erwirbt.
Es ist eine Schau über die Geschichte der Pariser Brücken-Verhüllung und über die frühen Pariser Jahre des Künstlerpaares, die im Jahr 1958 beginnen. Damals schlug sich der 1935 geborene Bulgare, der den Schikanen des kommunistischen Regimes entkommen war, in Paris als Portraitmaler durch, lernte dabei Jeanne-Claude (1935 – 2009) kennen und sie heirateten. Gemeinsam erdachten sie spektakuläre Projekte, wurden als Verpackungskünstler bekannt und lockten damit Zehntausende von Besuchern weltweit an.
Christo ist am 31. Mai 2020 im Alter von 84 Jahren in New York, wo das Paar seit 1964 lebte, verstorben. Dort, wo alles begann, in Paris, soll das letzte grosse Werk Christos im Herbst 2021 realisiert werden. Der Stoff, silberblaues Polypropylen, ist schon produziert, um den Arc de Triomphe einzupacken.
Info:
1. Juli – 19. Oktober 2020
Christo et Jeanne-Claude. Paris !
Galerie 2
Centre Pompidou
Place Georges Pompidou
75004 Paris
Frankreich
***
… und dann gibt’s noch:
Ausschreibung:
Schön!
Die Handwerksform Hannover lädt im nächsten Jahr Kunsthandwerker*innen und Designer*innen rund um das Thema Textil, Fashion und Accessoires zu einer Ausstellungsbeteiligung unter dem Label ‘Schön!’ ein.
Man ist auf der Suche nach interessanten zeitgenössischen Arbeiten aus Kunsthandwerk, Design und angewandter Kunst, explizit sind Bewerbungen mit Mänteln, Kleidern, Hosen, Jacken, Hüten, Mützen, Schuhen, Handschuhen, Tüchern und Schals, Taschen und Schmuck für Männer und Frauen für die Sommerausstellung vom 5. Juni – 3. Juli 2021 willkommen.
Offen ist diese internationale Ausschreibung nur für professionell arbeitende Kunsthandwerker*innen und Designer*innen. Weder freie Künstler*innen noch Hobbykünstler*innen können mitmachen.
Alle Informationen dazu sind in deutscher und englischer Sprache auf der unten genannten Website zu finden. Dort stehen auch die genauen Teilnahmebedingungen sowie das Anmeldeformular zum Download bereit.
Bewerbungsschluss: 31. Januar 2021
Info:
***
Gabi Mett: Textil trifft alltägliches Papier
Buchtipp
Alte Bestände gesichtet, neue Ideen entwickelt, das Beste herauskristallisiert und daraus ein neues Heft gemacht – das hat Gabi Mett in der letzten Zeit getan und nun ist es – hot off the press – da: ‘Textil trifft alltägliches Papier’, 36 Seiten, viele farbige Abbildungen, fröhlicher Nachfolger und wunderbare Ergänzung von TEX-TOUR Heft 13 ‘Textil trifft Papier’. Und so sieht es aus:
Im Gegensatz zum ersten Heft gibt es jetzt keine Einschränkungen und Regeln – alles ist erlaubt! Es lebe das spielerische Experiment! Und wie immer in Gabis Heften breitet die Künstlerin und Autorin sehr viele phantastische Ideen und Inspirationen aus und motiviert zum eigenen Tun. Und es entstehen Papierpailletten, Zeitungscollagen, wandelbare Skulpturen und besondere Auftritte für liebenswerte Dinge wie Fundsachen und andere Schätze. Geschnitten, bestickt, geklebt, genäht, bemalt und, und, und.
Als ich gefragt wurde: ‘Schreibst du noch Buchtipps?’ – und wenn dies in buchstäblich letzter Sekunde passiert – konnte ich dem widerstehen? Natürlich nicht. Daher bitte an dieser Stelle weiterklicken zu meiner ausführlichen Besprechung mit allen nötigen Angaben.
***
Coronabedingte Absagen
Weitere für 2020 geplante Veranstaltungen wurden abgesagt und verschoben:
TEXTILE ART BERLIN (Deutschland). Neuer geplanter Termin: 19. – 20. Juni 2021
Europäisches Patchwork Meeting in Ste Marie-aux-Mines (Frankreich). Neuer geplanter Termin: 16. – 19. September 2021
Webermarkt Haslach (Oberösterreich). Ein Teil der Kurse findet wohl derzeit statt.
Nadel & Faden, Osnabrück (Deutschland): Neuer geplanter Termin: 10. – 12. September 2021
Adventsmarkt im Textilwerk Bocholt (Deutschland). Lose für die jährliche Tombola zugunsten der Kinderkrebshilfe Münster e.V. werden im Dezember in der Weberei zum Kauf angeboten.
handmade Würzburg (Deutschland). Die handmade-Messen bieten bis zum Jahresende einen digitalen Marktplatz. Verschiedene Aussteller und auch die Patchwork Gilde Deutschland e.V. präsentieren sich mit eigenen Beiträgen.
***
Unterstützung für Weber aus Elfenbeinküste
Zürcher Stalder möchte befreundete Weber aus dem Norden der Elfenbeinküste, die normalerweise jedes Jahr persönlich in die Schweiz kommen, unterstützen. Sie geben hier Kurse und besuchen Märkte, wo sie ihre Art zu weben zeigen und ihre Produkte verkaufen. Koko und Ibrahim konnten infolge des Lockdowns in ihrer Heimat nicht nach Europa reisen. Da auch der dortige Verkauf zum Erliegen gekommen ist, fehlen dringend benötigte Einnahmen.
Von früheren Jahren her lagern bei Zürcher Stalder noch Gewebe, die nun Liebhaber suchen. Man möchte sie verkaufen, um den Webern in Afrika das Geld zu schicken. Auf dieser Seite gibt es eine Bildergalerie (bitte auf den grünen Link klicken) mit den vorhandenen Stücken. Beschreibung und Preis findet man in der Bildlegende.
Wenn Sie sich für so ein Gewebe begeistern, nehmen Sie bitte Kontakt auf:
E-Mail: zsag(at)zsag.ch – Bitte (at) durch @ ersetzen
Telefon: 034 448 42 42 (Vorwahl für die Schweiz: ++41)
Info:
***
Schlosslichtspiele Karlsruhe – digitale Edition
Die Schlosslichtspiele Karlsruhe finden dieses Jahr in einem ganz anderen Format statt als bisher: 2020 gibt es eine digitale Edition. Das Spektakel entwickelte sich seit dem Stadtgeburtstag 2015 zum Besuchermagnet und zog jeden Sommer Besuchermassen vor das Karlsruher Schloss, die die künstlerischen Video-Mappings, die auf die rund 170 Meter breite Schlossfassade projiziert wurden, live im Schlossgarten erleben wollten. Dort wird es an den Sommerabenden 2020 aber relativ leer bleiben.
Nun startet die digitale Edition am 5. August 2020 im Internet und kann so von der heimischen Couch aus sechs Wochen lang mitverfolgt werden. Dazu wurden aus über 70.000 Einzelbildern das Schloss und sein Vorplatz digital nachgebaut. Neue Shows und Klassiker aus den Vorjahren bilden das tägliche Programm ab jeweils 20.15 Uhr.
Info:
***
Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die Besuchsmodalitäten und die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.
Weitere zahlreiche Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.
Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!
Hallo meine liebe Gudrun!
Vielen Dank für deine wunderbare Liste wunderbarer Kunstschauen !!! Und ich habe mich sehr gefreut bei den ART Jaquard Inspirationen 2 dabei zu sein 🙂
Ich bin sehr gespannt die Ausstellung zu sehen!
Alles Liebe Jutta
halli hallo jutta,
vielen dank zurück an dich! du darfst wirklich auf die aussstellung gespannt sein …
ja, ich habe auch den eindruck, dass zwar langsam das allgemeine ausstellungsgeschehen wieder erwacht (ist) und hochgefahren wird. ich hoffe aber nur, dass die wieder steigenden infektionszahlen dem nicht in die quere kommen. das wäre so schade.
mach’s gut und bleib’ gesund, liebe jutta.
beste grüsse
gudrun
Liebe Gudrun,
danke für diesen spannenden Ein- und Überblick in die Welt der Kunst. Gerade momentan besonders wichtig. Wie schön, dass die eine oder andere Ausstellung doch wieder stattfindet und auch besucht werden kann.
Viele Grüße
Birgit
halli hallo birgit,
ein herzliches dankeschön zurück! bin genau deiner meinung, was man in früheren zeiten als selbstverständlich nahm, ist es nicht. der beitrag, den die kultur leistet, ist soo wichtig und fehlt in manchen bereichen ja noch immer. angesichts dessen, dass wir immer noch mitten in der pandemie sind, wünsche und hoffe ich, dass sich da noch andere formen für die veranstaltungen finden, damit dieser bereich wieder hochkommt und dass ausstellungen bleiben können. irgendwie scheint mir alles so fragil zu sein. heisst auch, man sollte ausstellungsbesuche nicht erst lange vor sich herschieben, sondern es gleich tun, solange es möglich ist. bei den vielen unvernünftigen kann man nicht sicher sein.
bleib’ gesund und beste grüsse
gudrun
Liebe Gudrun, danke für die tollen Tipps und für die Ausführungen zur Ausstellung Klassisch-Kitsch und Kunst – mit Freude habe ich das Detail meiner Arbeit gesehen. Ich bin durch Corona “ausgehungert” und würde am liebsten alle besuchen. Ich bin froh, dass es jetzt wieder möglich ist. Eine Ausstellung ist interessanter als die andere. Aber ich denke, dass ich vielleicht morgen nach Duisburg ins Lehmbruck Museum zu Jiri Tichy fahre. Das nehme ich mir vor und ich bin dann dort in der Nähe. Liebe Grüße Birgit
halli hallo birgit,
wie schön von dir zu lesen, vielen dank! freut mich, dass dir meine auswahl gefällt, so muss das sein. für die ausstellung jiri tichy in duisburg wünsche ich dir ganz viel vergnügen und eine menge inspirationen. hach, am liebsten käme ich mit 🙂
mach’s gut!
beste grüsse
gudrun
KOMM´- KOMM´- KOMM´ – so raunt es durch meine gehörgänge nach der lektüre deiner super-tipps, liebe gudrun!
so tolle INSPIRATIONEN – und so wenig zeit, von anderem ganz zu schweigen! vielen herzlichen dank für deine zuverlässigen berichte – freue mich auf ein wiedersehen!
lieben gruß – von uschi
—————————-
halli hallo uschi,
herzlichen dank zurück! freut mich wieder mal sehr zu lesen. da so ein ausstellungsbesuch in den heutigen zeiten ja leider nicht mehr einfach so möglich ist, sind viele institutionen dazu übergegangen, videos zu drehen und diese ins internet hochzuladen oder auch live-streams anzubieten. wo mir dies bekannt war, habe ich die links hinzugefügt. genau wie gemacht für dich, liebe uschi. komm – komm – komm – drück aufs knöpfchen an deinem rechner 🙂
nein, im ernst, das original ist durch beste foto- und filmkünste meist nicht zu ersetzen, aber immerhin besser als nix. also machen wir das beste draus.
beste grüsse
gudrun
da hast du absolut recht, liebe gudrun: es gibt suuuper-tolle videos von den museen mit perfekten erläuterungen! hier in augsburg war ich in der ausstellung “kunstschätze der zaren” (ganz ganz toll, in vieler hinsicht!) und dazu gibt es einen höchst informativen web-beitrag:
http://kunstsammlungen-museen.augsburg.de/kunstschaetze-zaren-meisterwerke-schloss-peterhof
vielleicht von interesse? läuft nur noch kurze zeit, aber web-mäßig sicher noch länger zu “besichtigen”.
lieben gruß an dich – von uschi
————————————-
uschi!!! das ist ja phantastisch! das video hab ich mir jetzt noch gegönnt. als ich vor vielen jahren in sankt petersburg war bzw. den peterhof besichtigen wollte, gab’s andere wasserspiele. es war oktober und es regnete ohne unterbrechung. da konnte man nur ahnen. und aus der vogelperspektive konnten wir natürlich damals auch nichts sehen. was wir aber gesehen haben bei den diversen reisen, das kann man hier im blog nachschauen und -lesen; stichworte: moskauer tagebuch, quiltreise nach russland, sankt petersburg. jeweils mehrere teile … dem BERNINA area manager eastern europe sei dank. spasibo, gospodin eibisch.
jetzt aber nochmals vielen dank und
beste grüsse
gudrun
Liebe Gudrun,
farbenfroh und informativ kommen die Berichte von dir zu den unterschiedlichsten Ausstellungen daher.
Mir gefielen ganz besonders die Papierarbeiten von Genevieve Mayor -einfach großartig !
Aber auch die Arbeiten von Undine Hannemann sind wunderschön.
Danke für das umfangreiche Futter über die unterschiedlichsten Ausstellungen.
Die geballte Ladung Farbe ,Fantasie und Kunst in deinen monatlichen Beiträgen ist immer eine Bereicherung.
Danke dafür.
Liebe Grüße
Erika
halli hallo erika,
1000 dank für dein wie immer so positives feedback, über das ich mich besonders freue.
ja, dieser kopf aus den besonderen papierfasern, der hat mich auch geflasht. die künstlerin versteht ihr metier. und das ist nach meiner ansicht nur ein beispiel dafür, wie reich das gebiet ist, worüber ich berichten darf. es wird hoffentlich auch uns bereichern, unsere wahrnehmung, unsere vorstellungskraft, unser eigenes schaffen und den horizont erweitern. und darauf kommt’s an, oder?
danke dir nochmals und
beste grüsse
gudrun