Kreative Artikel zum Thema Quilten

Ausstellungstipps September 2020 – Teil 1

es QU!LLT

‘es QU!LLT’ in und aus den Räumen der Textilsammlung Max Berk des Kurpfälzischen Museums in Heidelberg-Ziegelhausen, wenn ab dem 13. September 2020 die generationenübergreifende Gruppe tx02 ihre Objekte zeigt. Marianne Herbrich, Mechthild Jülicher, Luise Kerstan, Susanne Klinke, Ulrike Lindner, Birgit Reinken und ihr Gast Helene Koselleck schaffen durch Kabinette, Panoramen, Assemblagen und Installationen Räume zum Erleben und Eintauchen in aktuelle Textilkunst. Soweit der vielversprechende Beginn des Pressetexts.

Marianne Herbrich: bestechend, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Leider wird es aus den bekannten Gründen keine Vernissage geben – ein neues Erlebnis für die Textilsammlung Max Berk, wo die Ausstellungseröffnungen immer so stimmungsvoll und inspirativ sind. So schade.

Marianne Herbrich: Langarmshirt, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Aber ich hatte eine andere Idee: Ich durfte die Gelegenheit ergreifen, um mich beim Aufbau der Ausstellung für ungefähr zwei Stunden dazu zu gesellen.

Ulrike Lindner und Birgit Reinken beim Ausstellungsaufbau
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Nein, nicht als stille Beobachterin, sondern mit vielen Gesprächen, Notizbuch und schussbereiter Kamera für ein paar Bilder der anderen Art.

Ulrike Lindner: Let’s groove, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Bilder, die (noch) nicht alles zeigen und enthüllen. Bilder, die neugierig machen. Bilder, die nicht perfekt, aber exklusiv sind.

Birgit Reinken: flashback – Lange Schatten
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Ein Ausstellungsaufbau bringt es mit sich, dass manches aufs Bild kommen könnte, was man als Künstlerin nicht öffentlich zeigen möchte. Aber es gibt ja photoshop & Co. – ein Trost.

Birgit Reinken beim Aufbau ihrer ‘Mamsellchen’
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Ulrike Lindner, freundlicherweise von der Künstlerin zur Verfügung gestellt

Es ist noch nicht alles im künftigen präsentablen Zustand …

Susanne Klinke: Glaskörper-Atelier, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Susanne Klinke, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

… schmort noch in der Verpackung.

Mechthild Jülicher: Kleiderbilder, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Oder geht vielleicht dorthin wieder zurück.

Birgit Reinken: Einseitige Dialoge, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Das Licht beleuchtet den Spot, auf den es beim vorherigen Einsatz gerichtet war. Ist also möglicherweise genau daneben. Noch.

Susanne Klinke: Individuelle Streifen, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Das erzeugt Schatten – nicht gewünscht auf Fotos – aber es sollten ja andere Bilder werden, die die Geschichten über ‘es QU!LLT’ erzählen.

Birgit Reinken: Extrakte
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Liebgewonnene Literatur …

Birgit Reinken: Extrakte
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

… die ihren Buchschubern entkommt, stellt die Germanistin Birgit Reinken unter dem Titel ‘Extrakte’ vor und hat eine ganze Reisebibliothek mitgebracht. Umwerfend!

Birgit Reinken: Extrakte
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Mechthild Jülichers ‘Kleiderbilder’ hauchen Vergangenem und Weggeworfenem mit überbordenden Ideen und Ausführungen neues Leben ein.

Mechthild Jülicher: Kleiderbilder
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Dabei ist scheinbar nichts vor ihr sicher: Ob Verpackungen von Katzenfutter, Teelichter, alte Dias oder Fotos, Reklamekärtchen aus Amsterdam …

Mechthild Jülicher: Kleiderbilder, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

… alle diese für andere nutzlosen Dinge erzählen jetzt alte und neue Geschichten. Brillant!

Dr. Kristine Scherer und Mechthild Jülicher mit einem der ‘Kleiderbilder’
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Man begegnet nicht ganz ernst gemeinten Vorschlägen für …

Blick durch mehrere Etagen
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Ulrike Lindner, freundlicherweise von der Künstlerin zur Verfügung gestellt

… üppige ‘Festtagsfrisuren’, aber wer Humor und Haar hat, ist hier fein raus.

Luise Kerstan: fünf Haareszeiten
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Luise Kerstan jedenfalls verfügt über beides. Aus einer Idee für Oster- oder Weihnachtsgrüsse heraus entwickelte sie eine grossformatige tolle Serie. Hinreissend!

Luise Kerstan: fünf Haareszeiten
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Unzählige Eindrücke einer Rundreise auf einem Tellerrock?

Helene Koselleck: Reiserock
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Darauf muss man auch erst kommen. Neben Ticket und Rock benötigte Helene Koselleck nur noch …

Helene Koselleck: Reiserock, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

… drei Textilschreiber und eine Unterlage, praktischerweise ein Reiseführer im entsprechenden Format, und natürlich ihr zeichnerisches Können.

Helene Koselleck: Reiserock – Fotodokumentation
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Ob im Zug sitzend oder ein Museum besuchend, war sie vier Tage lang unterwegs und hielt alles schwarz/rot auf weiss auf dem eigenen Rock fest, was ihr über den Weg kam. Phantastisch!

Helene Koselleck: Reiserock, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Ulrike Lindners ‘Weiche Spitzen’ überraschen als Fusion aus Soft-Art und kinetischer Op-Art. Exzellent!

Ulrike Lindner: Weiche Spitzen, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Ulrike Lindner, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Susanne Klinke bestückt mit ihren organhaften Textilelementen ein ‘Glaskörper-Atelier’ und …

Susanne Klinke: Glaskörper-Atelier, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Susanne Klinke, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

… schwelgt in unzähligen, mehrschichtig angeordneten ‘Individuellen Streifen’.

Susanne Klinke: Individuelle Streifen
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Oder sind ihre Standpunkte wörtlich zu nehmen? Grandios!

Susanne Klinke: Standpunkte, Detail
Ausstellung ‘es QU!LLT’
Foto: Gudrun Heinz mit freundlicher Erlaubnis der Künstlerinnen und des Museums

Ich gebe zu, es war für jede der Anwesenden eine Herausforderung. Das Beste daraus zu machen war jetzt mein Ziel. Und ich möchte mich sehr herzlich bei allen bedanken, dass sie mir dies ermöglichen. Denn Herausforderungen sind ja auch zu etwas gut, oder? Jedenfalls bin ich begeistert von der Ausstellung ‘es QU!LLT’ und kann sie jedem Textilkust-Fan nur empfehlen. Überraschungen warten – ich denke, ich muss nochmal wiederkommen und schwelgen …

Info:

13. September 2020 – 10. Januar 2021

es QU!LLT
Eine Ausstellung der generationenübergreifenden Gruppe tx02

Textilsammlung Max Berk
Brahmsstrasse 8

69118 Heidelberg-Ziegelhausen
Deutschland

www.museum-heidelberg.de
www.textil-kunst.com

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Chraanzrock ond Bechue – Adaptionen in Kunst, Mode und Kunsthandwerk

Mit grosser Vorfreude schaut das Museum Appenzell seiner neuen Ausstellung ‘Chraanzrock ond Bechue – Adaptionen in Kunst, Mode und Kunsthandwerk’ entgegen, die ab 13. September 2020 zu sehen ist.

Vera Marke: Beinkühe, 2017
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Chraanzrock, Bechue, Blättlichettere oder Reissäckli – neu betrachtet, weiterentwickelt und in Szene gesetzt. Die Ausstellung thematisiert ungewohnte Annäherungen an lokale kulturelle Ausprägungen. Der zeitgenössische Zugang zu traditionellen Sujets ist eigenwillig, hintergründig und voller Überraschungen.

Kranzrock (Ausschnitt), um 1840
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Bekannte wie auch weniger augenfällige Motive der Innerrhoder Kultur sind Ausgangspunkt von feinsinnigen Arbeiten in der Kunst, in der Mode sowie im Kunsthandwerk. In sorgfältig ausgewählten Gegenüberstellungen von historischen Objekten zu Arbeiten von Kunstschaffenden und Kunsthandwerkern aus der Region zeigt die Ausstellung, wie tradierte Elemente angeeignet, umgeformt oder ironisiert werden.

Christian Hörler: Apfelhaufen, 2014
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Werke fokussieren nicht nur auf das Schöne und Typische, sie öffnen auch den Blick für kaum beachtete Details und ermöglichen neue Sichtweisen.

Kollektion Sentis, Schal (Ausschnitt), 2008
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die in der Ausstellung präsentierten Beiträge zeigen vielfältige Herangehensweisen und Motivationen: das Weitertragen kunsthandwerklicher Traditionen, die kritische Infragestellung fest verankerter Bilder, die poetische Umdeutung oder die trendige Anlehnung.

Marlies Pekarek: Madonna mit Kind (Ausschnitt), 2015
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die kreative Auseinandersetzung – wie bei Verena Sieber-Fuchs, deren phantastischen Arbeiten wir in den Ausstellungstipps für den August 2019 schon einmal begegnet sind – mit scheinbar unveränderbaren Elementen offenbart das Potential einer lebendigen und dynamischen Kultur.

Verena Sieber-Fuchs: Skulptur Aaliechtli-Tööcht (Ausschnitt), o.J.
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Zu sehen sind Arbeiten von Ueli Alder, Luzia Broger, Roger Dörig, Adalbert Fässler, Hampi Fässler, Maurus Fässler, H.R. Fricker, Eva Hensel, Christian Hörler, Vera Marke, Thi My Lien Nguyen, Marlies Pekarek, Anka Schmid, Verena Sieber-Fuchs, Roman Signer sowie Teile aus der Kollektion Sentis.

Verena Sieber-Fuchs: Skulptur Aaliechtli-Tööcht, o.J.
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Info:

13. September 2020 – 14. März 2021

Chraanzrock ond Bechue – Adaptionen in Kunst, Mode und Kunsthandwerk

Museum Appenzell
Hauptgasse 4
9050 Appenzell
Schweiz

www.museum.ai.ch

Flyer mit Begleitprogramm

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Textiles and dress during WWII : A ‘domestic’ testimony.

Monika Modersitzki von der Gröbenzeller Quiltgruppe macht uns auf eine hochinteressante Ausstellung ‘Textiles and dress during WWII : A ‘domestic’ testimony.’ des Textile Research Centers in Leiden aufmerksam, die am 16. September 2020 beginnt. Sie schreibt mir:

‘2020: 75 Jahre Kriegsende. Das Textile Research Centre (TRC) in  Leiden/Niederlande nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, Objekte wie Münzen, Postkarten, Zeitungen, Magazine, Kleidungsstücke und Quilts aus dieser Zeit, zu  zeigen. Neben Mennoniten Quilts werden auch kanadische Rot-Kreuz-Quilts gezeigt.’

Nine Patch – kanadischer Rot-Kreuz-Quilt
Foto freundlicherweise von Monika Modersitzki, Gröbenzeller Quiltgruppe, zur Verfügung gestellt

Monika weist darauf hin, dass dies sicher eine der wenigen Möglichkeiten ist, um historische Quilts aus der Nachkriegszeit zu sehen. 2019 hatte die Gröbenzeller Quiltgruppe 20 sogenannte Notzeit-Quilts in Gröbenzell gezeigt. Wer sich näher dafür interessiert, sollte die Website der Gröbenzeller Quiltgruppe aufrufen und wird dort einiges Lesens- und Sehenswertes – nicht nur zu diesem Thema – finden. Auch eine Broschüre mit Forschungsergebnissen kann man dort über Monika beziehen, es gibt noch einige Exemplare zum Preis von 20 EUR.

Falls die momentane Situation es nicht zulassen sollte, wird aus der Leidener Ausstellung eine digitale Ausstellung werden. 

Text und Links basieren auf Monika Modersitzkis Informationen – vielen Dank dafür!

Info:

16. September – 17. Dezember 2020

Textiles and dress during WWII : A ‘domestic’ testimony.

Textile Research Centre (TRC)
Hogewoerd 164
2311 HW Leiden
Niederlande

www.trc-leiden.nl

Neben der Ausstellung gibt es Führungen, Vorträge und Workshops. Programm (in englischer Sprache)

Änderungen aufgrund der aktuellen Situation findet man auf der Website des TRC,  Besucher werden gebeten sich anzumelden.

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(Ver)Kleidung

In einer offenen Ausschreibung hatte das Filznetzwerk e.V. alle Filzer*innen zur Teilnahme an einer Filzkunstausstellung mit dem Thema ‘(Ver)Kleidung’ eingeladen, die derzeit im Pfalzmuseum in Forchheim präsentiert wird.

Plakat

Offen war man auch für die Interpretationen, denn hinter ‘(Ver)Kleidung’ kann sich vieles verbergen. Im engeren Sinn sind das also …

Angelika Geißler: ER ruft seine Braut
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

… Kostüme, aber auch Objekte und Gebrauchsgegenstände konnten mit Wollfilz verändert werden, war doch daneben auch der Einsatz von anderen Materialien erlaubt.

Barbara Eichhorn: Eingekleidet
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Das Museum schreibt dazu: ‘(Ver)Kleidungen … verändern die äussere Form, die Farbe, das Erscheinungsbild und verdecken so manch unschöne Ecke. Verkleidungen …

Angelika Bonas: Wompel Wolle & Pömpel
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

… schützen, Dinge und Menschen, vor Bestossung, vor Kälte, vor fremden Blicken.’

Yasmin Groß: Waldfee
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

So reichen die Exponate von hauchzarten Gebilden bis zu belastbaren Schutzhüllen …

Ulrike Wieland: Bodenverkleidung-Fliese
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

… von ernst bis heiter, von wollweiss bis farbenfroh.

Ina Jeromin: Karneval der Schafe
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Wolle des Schafes nimmt unter den fachkundigen Händen der Filzkünstler*innen auf vielfältige Weise Gestalt an und zaubert den Besucher*innen ein Lächeln ins Gesicht.

Info:

14. August – 13. September 2020

(Ver)Kleidung

Pfalzmuseum Forchheim
Kapellenstrasse 16
91301 Forchheim
Deutschland

www.kaiserpfalz.forchheim.de
www.filznetzwerk.de

Führung:
Mi, 9. September 2020, 19 Uhr
Die Filzkünsterin Barbara Eichhorn führt sachkundig durch die Ausstellung und erläutert dabei die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von handgefertigtem Filz.

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Inspiration Hamburg

Zur Biennale der angewandten Kunst laden ab 3. September 2020 die AdK Hamburg (Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks Hamburg) und die GEDOK Hamburg ins Museum für Hamburgische Geschichte ein.

Key Visual

Rund 60 professionelle, vielfach national und international ausgezeichnete Kunsthandwerker*innen präsentieren aktuelle Arbeiten aus allen Gewerken: Glas, Holz, Keramik, Papier, Schmuck und Gerät, Textil.

Kathrin Heinicke: Teeservice
HWK Preis für das beste Einzelstück 2018
Foto: Kathrin Heinicke, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung richtet erstmals den Fokus auf virtuoses Kunsthandwerk, für das die Stadt Pate stand. Hafen, Handel, Herbertstrasse, Elbphilharmonie – Hamburg als eine Stadt voller Strahlkraft und unverwechselbarem Flair bietet den hier lebenden Künstler*innen eine schier endlose Fülle an Anregungen.

Horst Kontak: Tänzer I
Meyenburger Esche, OLive und Ebenholz
Foto: Horst Kontak, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Ihre Inspirationsquellen spiegeln sich unverkennbar in den Objekten wider: Egal, ob es dabei um die Hamburger Kaufmannschaft, die sogenannten ‘Pfeffersäcke’ geht, das Hamburger Derby oder …

Silke Decker: No, we are not in the same boat
Keramik und Porzellan
Foto: Silke Decker, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

… das Kontorhausviertel und die benachbarte Speicherstadt mit ihrem einzigartigen Verbindungsnetz aus Brücken und Kanälen oder die unterschiedlichen Poller-Formen an den Landungsbrücken, die als Silberringe en miniature starke Akzente setzen.

Birgit Engelmann: Poller und Klampen, 4 Ringe
Foto: Birgit Engelmann, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

‘Inspiration Hamburg’ ist eine Liebeserklärung angewandter Künstler*innen an die Stadt und soll dazu beitragen, das enorme gestalterische Potenzial, das in Hamburg versammelt ist, deutlich zu machen.

Susanne Schwarz: Elphi
Draht, Papier und Acrylfarbe
Foto: Susanne Schwarz, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung wird von Vorführungen von Arbeitstechniken und einem Kinderprogramm begleitet, Näheres dazu findet man auf der Website.

Info:

3. September – 16. Novmeber 2020

Inspiration Hamburg
Biennale Angewandter Kunst der AdK und GEDOK

Museum für Hamburgische Geschichte
Holstenwall 24
30355 Hamburg
Deutschland

www.shmh.de

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Kleider in Bewegung
Frauenmode seit 1850

Noch bis zum 24. Januar 2021 zeigt das Historische Museum Frankfurt (HMF) die gross angelegte Sonderausstellung ‘Kleider in Bewegung. Frauenmode seit 1850’, die das Thema aus der historischen Perspektive aufrollt. Sie zeigt, wie Textilien Veränderungen in weiblichen Bewegungsmustern veranschaulichen. Stil- und Tabubrüche sowie die Frage nach Geschlechtlichkeit, die durch Kleidung und Moden in einem 80 Jahre umspannenden Zeitraum ausgedrückt wurden, liegen hierbei im Fokus.

Plakat ‘Kleider in Bewegung’
© HMF, Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Ende des 19. Jahrhunderts gerät die Gesellschaft in Bewegung – Standesschranken fallen, demokratische Kräfte fordern die Monarchien heraus und durch Industrialisierung und Elektrifizierung entwickeln sich neue urbane Räume und Gesellschaftsmilieus. Frauen erobern neue öffentliche Bereiche. Dies zeigt sich im rasanten Wandel der Bekleidung. Kleidung und die durch sie ermöglichte Körperbewegung drücken ganz wesentlich die veränderten Geschlechterrollen und Lebensverhältnisse in der Gesellschaft des deutschen Kaiserreichs und der Weimarer Republik aus. Innovationen im Schnitt der Kleider reagieren auf Veränderungen in Alltag und Sport, in Freizeit und Arbeit.

Eine Vertreterin der Frankfurter Familie Gontard, um 1865 – 1885
© HMF
Foto: Horst Ziegenfusz, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung zeigt eine Vielzahl historischer Kleider und kombiniert sie mit frühem Film und Fotografien aus der Zeit sowie interaktiven Medien. Sie veranschaulicht die vielfältigen Funktionen von Textilien: Kleidung drückt – bis heute – auch Schönheitsideale, Normen und Tabus aus. Neben der Geschichte der Frauenmode richtet die Ausstellung ihren Blick auch auf die Gegenwart. Welche Einschnitte, Rückschritte oder Widersprüche gab es seit 1850? Und wie ist es heute?

Eine Turnüre (Gesässaufpolsterung), überzogen mit weinrotem Atlas, unten mit Spitzenkante, um 1882
© HMF
Foto: Horst Ziegenfusz, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Präsentiert werden rund 200 Exponate – konzentriert auf Objekte aus der museumseigenen Textil- und Modesammlung, ergänzt durch erlesene internationale Leihgaben (Textilien, Gemälde, Grafiken und Fotografien). Über 50 Vollbekleidungen und zahlreiche Einzelkleidungsstücke werden in Momenten der Bewegung gezeigt, vom bürgerlichen Gesellschaftskleid über das Korsett bis zum Reform- und Arbeitskleid, bis zum Badeanzug, zur ersten Hose und Abendmode. Die Ausstellung führt in einer anspruchsvollen Szenografie regionale und internationale Mode-, Kunst- und Bewegungsgeschichte vor Augen, stellt Bezüge zu aktuellen Diskussionen und Medien her und stellt Fragen nach heutiger Bewegungsfreiheit und -begrenzung durch Kleidung.

Ein Damenkorsett, in Form gewebt, Konfektionsobjekt, um 1900
© HMF
Foto: Horst Ziegenfusz, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Wie Bewegung anhand von Kleidern rekonstruiert werden kann, haben Dank einer Förderung durch die VolkswagenStiftung die zwei Textilwissenschaftlerinnen Prof. Dr. Kerstin Kraft und Dr. Regina Lösel der Universität Paderborn in enger Zusammenarbeit mit der Textilkuratorin Dr. Maren Christine Härtel vom HMF untersucht. Kernthema des Projekts: Schnittformen, Nahtverläufe und Stoffe der Kleidung aus der Sammlung des Museums in der Zeitspanne zwischen 1850 und 1930.

Gesellschaftskleid um 1885
© HMF
Foto: Horst Ziegenfusz, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Gerade in diesem Zeitabschnitt wandelt sich das Frauenbild erheblich: Frauen erkämpfen sich Zugang zu Bildung, Politik und Arbeit und drängen immer mehr in die Öffentlichkeit. Die Mode muss sich ändern und erneuern, muss Fabrikantinnen, Köchinnen oder Buchhalterinnen mehr Bewegungsfreiheit gewähren. Um 1900, Hand in Hand mit der ersten Frauenbewegung, rückt auch die Frauenkleidung ins politische, künstlerische und soziale Konfliktfeld gesellschaftlicher Debatten. Ein wichtiges Thema ist die Befreiung vom Korsett. In den 1920er Jahren entwickelt sich die sog. Reformkleidung. Kleidungstypen wie Kostüm, Hose und Kleid folgen.

Max Slevogt: Bal paré, Selbstbildnis mit Gattin, 1904
© GDKE RLP, Landesmuseum Mainz
Foto: Axel Brachat, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Zu diesem Reformprozess tragen auch neue Freizeitaktivitäten wie Fahrradfahren, Tennis oder Tanzabende bei, die nach dem ersten Weltkrieg entstehen. Kleidungsstücke, wie das Charlestonkleid für Tanzabende, beginnen, beeinflusst durch die Wirkung des elektrischen Lichts mit erzeugten Farbverläufen, neuen Verarbeitungstechniken, Stoffen und Verzierungen zu spielen. Auf diese Weise inszenieren diese Kleidungsstücke Bewegungen noch dynamischer.

Charlestonkleid, um 1925
© HMF
Foto: Horst Ziegenfusz, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Neben der historischen Zeitschiene in der Ausstellung soll der Blick auch auf die Gegenwart gerichtet sein. Wo stehen wir heute?

Ein Blick in den Ausstellungstrailer und in die Bildergalerie auf der Website des Museums lohnt sich.

Gesellschaftskleid um 1924
© HMF
Foto: Horst Ziegenfusz, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Während zehn Schülerinnen der Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode Modellkleider zum Thema ‘Bewegung’ entwarfen und inszenierten, widmet sich das Junge Museum Frankfurt mit dem Angebot ‘Werk*Stoff*Textil – Vom Faden zum Gewebe’ derzeit der handwerklichen Seite von Kleidung und Bewegung. Die Schau zeigt, wie textile Stoffe aus verschiedensten Materialien und Fasern pflanzlichen, tierischen und synthetischen Ursprungs hergestellt werden. Besucher*innen können Techniken der Verarbeitung von Fäden zu Geweben an mehreren Stationen selbst ausprobieren. Zur Ausstellung werden Führungen ab der 2. Klasse angeboten. Workshops Textiles Gestalten, Filzen, Upcycling und Schmuck ergänzen das Angebot.

Info:

19. März 2020 – 24. Januar 2021

Kleider in Bewegung
Frauenmode seit 1850

Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1 (ehemals Fahrtor 2)
60311 Frankfurt am Main
Deutschland

www.historisches-museum-frankfurt.de

Flyer

 

7. Juni 2020 – 21. Februar 2021

Werk*Stoff*Textil
Vom Faden zum Gewebe

Junges Museum Frankfurt
Saalhof 1
60311 Frankfurt am Main
Deutschland

www.junges-museum-frankfurt.de

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ver-rückt

Birgit Friese, die auch der Gruppe alkuens angehört, hat mir geschrieben und ebenfalls Ausstellungen empfohlen, was ich an dieser Stelle sehr gern weitergeben möchte:

‘ver-rückt’ – ein Ausstellungsprojekt des Bundesverbands bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) – wird als Austauschausstellung an fünf Orten in NRW präsentiert. Unter diesem Titel zeigen Künstlerinnen und Künstler aus Bonn, Aachen, Düsseldorf und Siegen Arbeiten, in denen sie sich im weitesten Sinne mit der aktuellen politischen Lage auseinandersetzen.

Plakat
ver-rückt, Austauschausstellung 1

An zwei Orten in Bonn-Bad Godesberg, im Haus an der Redoute und in der Galerie Glaskarree – Kunstverein Bad Godesberg, kann man diese, wie Birgit schreibt, ‘kleine, feine, aber hochpolitische’ Schau sehen. Die Laufzeiten sind noch bis zum 13. bzw. 5. – 27. September 2020.

2021 folgen dann die Städtische Galerie Haus Seel in Siegen (ASK Siegen) und das Kloster Monschau als Ausstellungsort des BBK Aachen. 2022 ist ‘ver-rückt’ in den Ausstellungsräumen des BBK Düsseldorf zu sehen.

Es handelt sich bei dem Gemeinschaftsprojekt aber nicht um eine Wanderausstellung im herkömmlichen Sinn, denn für jeden Ort trifft eine eigene Jury die Entscheidung, welche Arbeiten gezeigt werden.

Plakat
ver-rückt, Austauschausstellung 2

Da keine öffentliche Vernissage stattfinden konnte, hat man über die Ausstellung im Haus der Redoute einen knapp neun Minuten langen sehr sehenswerten Film produziert, in dem Bezirksbürgermeister Christoph Jansen und Dr. Annette Krapp, Leiterin der Kunstvermittlung des arp museums, die Betrachter*innen fachkundig durch die Ausstellung führen. Gemälde, Zeichnungen, Fotos, Objekte, Installationen – ein breites Themenspektrum entfaltet sich, das sich anzuschauen lohnt. Vielen Dank an Birgit für diese Empfehlung! Hier geht’s zum Video

Info:

22. Juli – 13. September 2020

ver-rückt
Austauschausstellung 1

Haus an der Redoute
Kurfürstenallee 1a
53177 Bonn
Deutschland

www.bbk-bonn.de

Folder

Öffnungszeiten:
Mi – So: 14 – 18 Uhr

 

5. – 27. September 2020

ver-rückt
Austauschausstellung 2

Galerie Glaskarree – Kunstverein Bad Godesberg
Burgstrasse 85
53177 Bonn
Deutschland

www.bbk-bonn.de

Einladung

Öffnungszeiten:
Sa / So: 15 –17 Uhr
Mo: 19 – 21 Uhr

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Eleonore, Emilie, Elise –
Beethoven und die Frage nach den Frauen

Der zweite Ausstellungstipp von Birgit betrifft den grossen Komponisten Ludwig van Beethoven, dessen 250. Geburtstag Deutschland mit der ganzen Welt in diesem Jahr feiert und sie empfiehlt einen Besuch im Frauenmuseum Bonn. Dort zeigt man noch bis zum 8. November 2020 ‘Eleonore, Emilie, Elise – Beethoven und die Frage nach den Frauen’, umrahmt von einem reichhaltigen Begleitprogramm mit Konzerten und Vorträgen (dazu mehr auf der Website).

Plakat

Die thematische Ausstellung umfasst zahlreiche Arbeiten nationaler und internationaler Künstlerinnen. Im historischen Teil I der Ausstellung zum Beethoven-Jubiläum wird das Frauenleben in Bonn von 1750 – 1800 beleuchtet. In Bonn, damals kleine Residenzstadt, waren Frauen in der Mehrheit. Hier lebten mehr Hausmütter als Hausväter, mehr Dienstmädchen als männliche Dienstboten, mehr Witwen als Witwer in unterschiedlichsten Lebensverhältnissen, je nach sozialem Stand. Wie man sich dies vorstellen könnte? Die Ausstellung bringt uns beispielhaft mit einigen ausgewählten Frauen zusammen: Caroline von Satzenhofen, Äbtissin, die sich in die Politik einmischte; Anna Maria Koch, erfolgreiche Geschäftsfrau; Maria Magdalena van Beethoven, Mutter des Komponisten, die ein schwieriges Leben führte; oder Anna Catharina Rederscheidt, Verfasserin einer Chronik der französischen Besatzung durch die Revolutionstruppen.

Im historischen Teil II geht es um berühmte und unbekannte Komponistinnen vom Ende des 18. / Anfang des 19. Jahrhunderts, die Zeitgenossinnen von Beethoven waren. Sie hatten es schwerer als Männer, ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren und Anerkennung zu finden, umso wichtiger ist es, an sie zu erinnern.

Info:

2. Februar – 8. November 2020

Eleonore, Emilie, Elise –
Beethoven und die Frage nach den Frauen

Frauenmuseum Bonn
Im Krausfeld 10
53111 Bonn
Deutschland

www.frauenmuseum.de

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Der andere Großmogul

Noch bis zum 4. Oktober 2020 ist das Kunstgewerbemuseum zu Gast im Neuen Grünen Gewölbe im Residenzschloss Dresden. Mit der Sonderausstellung ‘Der andere Großmogul’ lädt das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zu einer fantastischen Reise durch das Indien der Mogulherrscher ein.

Grosse Musik- und Tanzaufführung für den Mogulherrscher Muhammad Akbar II.
Elfenbein geschnitzt, bemalt und vergoldet, Teakholz; Podest: Breite 30,1 cm, Tiefe 22,7 cm; Figuren: Höhe ca. 6,5 cm Delhi; 1. Hälfte 19. Jh.
© SKD
Foto: Klut/Estel, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Rund 100 Objekte, alle zusammen in einen Reisekoffer passend, entführen die Besucher*innen in eine zauberhafte und exotische Welt en miniature, die es heute so nicht mehr gibt.

Prunkvoll aufgezäumter Staatselefant mit der Sänfte (‘hauda’) des Herrschers, 2. Hälfte 19. Jahrhundert
Elfenbein, geschnitzt, Murshidabad/Bengalen
© Kunstgewerbemuseum
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen drei Figurengruppen; filigran in Elfenbein geschnitzt und bis hin zu den Accessoires detailgetreu in kräftigen Farben und in Gold bemalt. Sie zeigen mit fast dokumentarischer Genauigkeit höfische Szenen zeitgenössischer Fürsten: einerseits des kunstliebenden vorletzten indischen Mogulherrschers Muhammad Akbar II. (reg. 1806–1837), andererseits des tatkräftigen Sikh-Herrschers Ranjit Singh, genannt der ‘Löwe des Punjab’ (reg. 1799–1839)

Ansicht des Taj Mahal in Agra (Einsatz einer Brosche), Mitte 19. Jahrhundert
Malerei auf Elfenbein, Indien, Delhi (?)
© Kunstgewerbemuseum
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Musiker, Reitelefanten, Figuren des Königsspiels Schach, aber auch fein gemalte Schmuckminiaturen bedeutender historischer Gebäude wie die Festungs- und Palastanlage Rotes Fort in Delhi oder das Taj Mahal, Blätter mit Szenen aus dem Leben indischer Prinzessinnen, Münzen oder eine Kopie des berühmten Koh-i-noor Diamanten komplettieren das Bild des muslimischen fürstlichen Indiens im 18. und 19. Jahrhundert.

Figürliche Umsetzung des Melodietypus ‘Todi Ragini’, 1. Hälfte 19. Jahrhundert
Elfenbein, geschnitzt, Indien
© Kunstgewerbemuseum
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Präsentation mit Leihgaben aus den Museen der SKD und Privatbesitz steht in einem reizvollen Kontrast zum berühmten ‘Thron des Großmoguls Aureng-Zeb’, dem kuriosesten Beispiel spätbarocker Juwelierskunst, Hauptwerk Johann Melchior Dinglingers und eines der Highlight-Objekte im Neuen Grünen Gewölbe. Die Ausstellung lädt das Publikum zum genauen Hinschauen, Staunen und Vergleichen ein.

Modell einer monolithischen Mamorgitterwand (‘Jali’), 19./20. Jahrhundert
Alabaster, gesägt, geschnitten, Indien
© Kunstgewerbemuseum
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die ‘Reiseleitung’ übernimmt der Kurator Roland Steffan. In einem gedruckten Reiseführer teilt er sein durch grosses Interesse und Liebe zum Land geprägtes Wissen mit allen Besucher*innen. Persönlich entführt er zusätzlich am 6. September und 4. Oktober 2020 in das über 6.000 Kilometer Luftlinie entfernte ‘Paradies auf Erden’, wie es in einer Inschrift in der Festungs- und Palastanlage am Roten Fort in Delhi zu lesen ist.

Info:

21. März – 5. Oktober 2020

Der andere Großmogul

Residenzschloss
im Neuen Grünen Gewölbe
Taschenberg 2
01067 Dresden
Deutschland

www.gruenes-gewoelbe.skd.museum

Öffnungszeiten:
täglich: 11 — 17 Uhr
Di geschlossen
Fr: 17 — 20 Uhr (Blaue Stunde)

Führungen:
So, 6. September 2020, 11 Uhr
So, 4. Oktober 2020, 11 Uhr

***

… und dann gibt’s noch:

Buch- und Ausstellungstipps von Gabi Mett

Auf ihrem Blog weist Gabi Mett auch immer wieder auf faszinierende Bücher und Ausstellungen hin. Zu den Aktualitäten geht’s hier lang – viel Spass!

Noch mehr Info: www.gabi-mett.de

***

Vlieseline Fine Art Textiles Award

Dieser Tage erhielt ich die Mitteilung, dass …

Key Visual

… die Juroren des diesjährigen Vlieseline Fine Art Textiles Award (das ist der Nachfolge-Wettbewerb von ‘Fine Art Quilt Masters’ beim Festival of Quilts) ihre Shortlist veröffentlicht haben. In einer brandneuen virtuellen Galerie kann man sich nicht nur die 27 einzelnen textilen Werke ansehen, die in die engere Auswahl gekommen sind, sondern auch jeweils einen dazugehörenden Text (in englischer Sprache) lesen. Eine sehr schöne Idee!

Hier ist der Link

***

Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die Besuchsmodalitäten und die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.

Weitere zahlreiche Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.

Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!

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Kommentare zu diesem Artikel

14 Antworten

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  • Birgit Friese BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Gudrun, danke für deine Tipps. Der erste hat mich so inspiriert, dass ich gestern auf der Durchreise in Heidelberg Halt machen musste. Was für eine Freude, dass ich genau eintraf, als ein Rundgang mit den Künstlerinnen begann.

    Danke dir für diese Tipp, aber danke noch mehr den Künstlerinnen für tx02 für diese beeindruckende Ausstellung. Sie war ganz nach meinem Geschmack. Ich habe eure Arbeiten und eure Erläuterungen in mich aufgesogen, hatte viele neue Bilder im Kopf und fuhr beflügelt heim. Was will ich mehr.

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo birgit,

      es war mir eine sehr grosse freude, dich in der ausstellung ‘es QU!LLT!’ zu treffen, was für ein zufall! und natürlich 1000 dank für deinen heutigen kommentar und das wieder mal so interessante gespräch von gestern. ich bin jetzt an der sichtung meiner neuen bilder und vorbereitung des neuen berichts. wie ich oben schon schrieb: ich musste einfach nochmals nach heidelberg … diese ausstellung ist genau mein ding 🙂 ich hoffe, dass die fortsetzung der ausstellungstipps am kommenden freitag klappt.

      nochmals lieben dank und mach’s gut!

      beste grüsse

      gudrun

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo christine,

      herzlichen dank zurück! wer weiss, vielleicht liest auch mal eine person, der die entscheidung über ausstellungen obliegt, deinen kommentar und es ergibt sich etwas. wenn angebot und nachfrage da sind, kommt manches gespräch in gang. deshalb sind äusserungen wie deine auch so wichtig!

      ich drücke mal die daumen.

      beste grüsse

      gudrun

  • Birgit Reinken BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Gudrun,

    wie ich sehe, muss ich einmal quer durch die Republik reisen und mir ganz viele interessante Ausstellungen ansehen – danke für die vielschichtige und anregende Zusammenstellung in deinem Blog!

    Und ganz herzlichen Dank für dein Interesse und deinen Besuch in Heidelberg! Während des geschäftigen Aufbaus – inmitten von Leitern, Werkzeugen jeder Art, noch quer stehenden Stellwänden – war es eine sehr willkommene Abwechslung, pausieren und dir einige unserer Objekte vorstellen zu dürfen. Inzwischen quillt es in der Max-Berk-Textilsammlung nur noch textil und wir freuen uns auf den Beginn der Ausstellung :-)!

    Bis bald und ganz herzliche Grüße von

    Birgit

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo birgit,

      vielen lieben dank für deinen kommentar, über den ich mich sehr freue. ich war ein paar tage unterwegs, daher komme ich erst jetzt zum antworten, sorry. ich bin mit meinem mann auch durch einen guten teil der republik gefahren, um an der nicht-öffentlichen eröffnung von ‘art jacquard-inspirationen 2 – kitsch und kunst’ im textil- und rennsport museum teilzunehmen. ich bin ja schon sehr froh, dass ich vorletztes wochenende zu euch nach heidelberg und eben die letzten tage nach hohenstein-ernstthal kommen durfte und konnte, um endlich mal wieder textile kunst sehen und die kontakte pflegen zu können – das hat mir doch richtig, richtig seit mitte märz gefehlt!

      bis hoffentlich bald mal wieder!

      beste grüsse

      gudrun

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo birgit,

      ganz herzlichen dank für dein lob, freut mich sehr zu lesen. ja, du hast recht, man muss mal raus aus dem loch und wieder was anschauen – und wenn es virtuell ist. das haben auch die ausstellungsmacher erkannt und produzieren jetzt vermehrt filme. hast du schon auf den obigen link geklickt? wenn es mir bekannt ist, gebe ich das gerne hier weiter, meistens ist’s empfehlenswert.

      weiter eine gute zeit und

      beste grüsse

      gudrun

  • ERIKA BORNEMANN BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Gudrun,

    welch eine Ausstellungsvielfalt du uns mit deinem Beitrag wieder präsentierst-einfach wunderbar.

    Durch Corona bekommt man manchmal gar nicht mehr alles mit, was es an schönen Dingen um uns herum auch noch gibt.

    Für dich war es sicher auch mal interessant , bei einem Ausstellungsaufbau zu fotografieren und Gesprächen zu lauschen, die man sonst nicht mitbekommt.

    Das ist wieder einmal ein Einblick in eine fantasievolle Künstlerwelt.

    Herzlichen Dank dafür und liebe Grüße

    Erika

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo erika,

      vielen herzlichen dank zurück! ja, es gibt wirklich vieles, was sich anzuschauen lohnt. deswegen wird es später ausnahmsweise noch einen zweiten teil an september-tipps geben. und ich habe es wirklich genossen, mal wieder bei einem ausstellungsaufbau dabei zu sein, wenn auch in einer anderen, beobachtenden funktion. ich bin sehr dankbar, dass sich die damen auf meine idee eingelassen haben und hoffe nun, dass es auch ihnen gefällt.

      beste grüsse

      gudrun

       

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