Ihr Lieben, wenn ich für meine Söhne Kleidung nähe, ist mir neben dem coolen Look besonders ihre Sicherheit wichtig. Bei Kapuzenpullover stellt sich mir da immer die Frage, wie schaffe ich es, dass er lässig aussieht und trotzdem mit der Kordel keine Gefahr beim Klettern, Spielen und Sport darstellt. Meine Lösung dafür ist relativ simpel: einfach eine Fake-Kordel nähen. Und wie das geht, zeige ich euch heute am Beispiel des Schnittmusters Terry von La Maison Victor, welches im aktuellen Magazin Jan/Feb 2021 zu finden ist. In der Social-Media-Welt findet ihr weitere Beispiele mit dem #terrylmv.
Materialauswahl
Für den Terry werden Sweat- und French Terry Stoffe empfohlen. Meine beiden blauen, kuscheligen Sweatstoffe sind ebenfalls von La Maison Victor. Außerdem werden für den Saum und die Ärmel noch Gummiband in 2,5cm-Dicke benötigt. Ich weiß nicht, ob ihr es auf den Fotos erkennen könnt, aber ich wollte dem Hoodie eine weitere Besonderheit hinzufügen. Ich mag es ja sehr, mit Stoffen zu spielen. Und so habe ich die dunkelblauen Teile links herum genäht, so dass die angerauhte Seite, die eigentlich die Innenseite darstellt, nun außen ist.
Für das heutige Tutorial verändern wir nur etwas an der Kapuze, daher könnt ihr den restlichen Hoodie nach Nähanleitung nähen. Bei der Außen- und Innenkapuze habe ich die hintere Naht jeweils schon rechts auf rechts geschlossen.
Fake-Kordel nähen
Damit die Ösen ebenfalls kindersicher sind, habe ich sie mit der Lochstickeinrichtung # 82 genäht und somit auf Metallösen verzichtet. Als Garn verwende ich das Poly Sheen aus dem Hause Amann Mettler in einer Kontrastfarbe. Außerdem benötigt ihr einen Kordelrest (etwa 20 cm), eine Sicherheitsnadel und zwei Stücke Bügelvlies (hier H250).
Die Kapuze wird später leicht überlappen. Und zwar liegt vom Kind aus gesehen der rechte Teil etwas über dem linken. Daher zeichnen wir mit einem hitzeempfindlichen Stift auf der rechten Außenkapuze zwei Markierungspunkte auf. Diese befinden sich von der Unterkante etwa 5cm und von der Gesichtsnaht etwa 3cm entfernt. Den Abstand zwischen den Punkten habe ich bei 4cm angesetzt. Bügelt an diesen Stellen von links das Bügelvlies nach Herstellerangaben auf.
Stanzt anschließend mit dem beiliegenden Werkzeug der Lochstickeinrichtung die beiden Löcher aus.
Bringt die Lochstickeinrichtung nach Anleitung an und stickt die beiden Ösen. Wie das genau geht, habe ich hier schon ausführlich gezeigt.
So sehen die beiden Ösen in Kontrastfarbe aus.
Zieht die Kordel durch die beiden Ösen wie unten zu sehen hindurch und setzt an beide Enden einen Knoten.
Damit die Kordel nicht beim Spielen herausrutscht, aber dennoch sich bei festem Zug löst, um eine Gefahr zu verhindern, steppe ich die Kordel nur einmal vor und zurück zwischen den beiden Ösen fest. Verwendet hierbei gerne gleichfarbiges Garn.
So fällt später die Naht kaum auf.
Nun steckt ihr die Innenkapuze rechts auf rechts in die Außenkapuze und schließt die Gesichtsnaht. Achtet darauf, die Kordelenden nicht miteinzunähen.
Steppt die Naht anschließend von rechts knappkantig ab. Hierfür verwende ich nur allzu gerne den Schmalkantfuß #10.
Fertig ist eure Kapuze mit der Fake-Kordel.
Zum Schluss wird die Kapuze wie in der Anleitung beschrieben an den Halsausschnitt des Pullovers genäht. Achtet darauf, dass auch tatsächlich die Seite mit der Kordel zuerst rechts auf rechts am Halsausschnitt festgesteckt wird.
Herzlichen Glückwunsch, fertig ist euer Hoodie Terry mit einer Fake-Kordel.
Fake-Kordel nähen – was sagt ihr zu diesem Versuch, einen coolen Hoodie sicherer zu machen? Ich bin gespannt!
Mein Großer mag seinen neuen, coolen Hoodie auf jeden Fall sehr gerne, wie man sieht!
Da ich mich “erst” wieder im neuen Jahr bei euch melde, wünsche ich euch von Herzen einen guten Jahresstart und ein gesegnetes und freudiges neues Jahr,
herzlichst,
Sara
Es gab schon etliche – auch tödliche – Unfälle mit Kordeln an Kinderkleidung. Deshalb sind sie bei Kaufkleidung auch seit Jahren schon verboten.
Ich finde es immer schlimm, wenn ich solche Kordeln bei selbstgenähten Sachen sehe.
Ich lasse so etwas einfach weg. Für alle, die unbedingt Kordeln “brauchen” finde ich die Anleitung toll. Vielleicht regt es den ein oder anderen auch an, sich überhaupt mit dem Thema zu beschäftigen.
Etwas kritisch sehe ich jedoch die Knoten am Ende. Denn genau das ist die Stelle, die sich dann verkantet. Man könnte die Enden auch mit etwas Stoff einfassen, dann wären sie weniger dick.
Pack doch deine Kinder gleich in Watte.
Nein! Das ist toll, dass sie sich Gedanken macht! Die Schwester meiner Freundin ist fast erstickt und besucht nach mehreren Minuten mit Sauerstoffunterversorgung eine Schule für geistig Behinderte! Es kann passieren, muss aber nicht! Gut, wer vorsorgt! Mein Bruder hat mich öfter damit gewürgt, da war ich 13! Hab die Kordeln dann rausgeschnitten. Warum reagierst du denn so feindselig? Du brauchtest den Artikel weder zu lesen, noch zu tun, was sie anbietet. Da du dagegen bist, hätte auch ein freundliches: Danke, aber ich halte davon nichts! gereicht!
Das ist absolut gerechtfertigt. Es gibt tatsächlich schon Kinder die sich damit selbst stranguliert haben. Bei uns in der Schule werden den Kindern die Kordeln von den Aufsichtspersonen rausgezogen!Einfach mal den Horizont erweitern ?