Kreative Artikel zum Thema Nähen

Windlichter nähen zu Weihnachten – ein tolles Geschenk

Hinter dem 19.Türchen des BERNINA Adventskalenders verbirgt sich eine kleine Geschenk-Idee, die einfach zu realisieren ist und für die man keine Zutaten kaufen muss: ich zeige Euch, wie sich aus Stoffresten weihnachtliche Windlichter nähen lassen. Das ist ein Projekt für die ganze Familie! Die Windlichter gelingen auch in letzter Minute und können dann von Herzen verschenkt werden!

Weihnachtsdeko nähen – Windlichter

Die Weihnachtszeit in unserer Familie ist durch finnische Traditionen geprägt. Eine ganz besondere Kindheitserinnerung habe ich an unsere „jouluvalvojaiset“ (direkt übersetzt hieße das soviel wie “Weihnachtswachbleiben”). Das waren die Abende in der Adventszeit, an denen wir Kinder viel länger aufbleiben durften als sonst, um zusammen mit der ganzen Familie Weihnachtsgeschenke zu basteln. Es gab herrlich duftenden „glögi“ (finnischen Weihnachtspunsch) und man durfte sogar von den eigentlich noch unter Verschluss gehaltenen Pfefferkuchen probieren!

Das war spannend, geheimnisvoll, familiär und so stimmungsvoll! Mit unserer Weihnachtswerkstatt verbinde ich auch gemeinsam gefertigte kleine Geschenke für Nachbarn und Freunde. Das waren einfache Ideen, oft aus Zutaten, die wir schon zu Hause hatten, mit viel Spaß in Serie gemacht – mit einem ganz warmen Gefühl im Herzen, vielen Menschen, die einem übers Jahr begegnen, eine kleine Freude machen zu können.

Weihnachtliche Windlichter nähen – Last-Minute-Geschenk für Nachbarn und Freunde

Die Grundidee ist ganz einfach: Ein leeres Honig- oder Marmeladenglas bekommt eine weihnachtlich verzierte Hülle aus Stoff und wird mit einem Teelicht bestückt zu einem stimmungsvollen Windlicht.

Wer möchte, kann den Deckel mit aufgeklebter Alufolie oder Geschenkpapier weihnachtlich aufhübschen, einen Anhänger gestalten und im Glas zusätzlich etwas verschenken… zum Beispiel Weihnachtsgebäck, selbst gemachte Pralinen, Tee oder – wie hier auf dem Foto – eine Gewürzmischung für Punsch mit handgeschriebenem Rezept.

Wollt Ihr es ausprobieren und während des Nähens leckeren finnischen “glögi” trinken? Ich verrate ich Euch hier gerne unser Familienrezept ;-):

Rezept für finnischen alkoholfreien Punsch

Windlichter nähen – die Anleitung

So, und jetzt zeige ich Euch, wie Ihr die Windlichter nähen könnt.

Größe

Die Größe der Windlichthülle wird individuell dem Glas angepasst

Material

  • Stoffreste aller Art oder abgelegte Hemden, Blusen, Jeans, Schals etc.
  • aufbügelbare Einlage, z.B. Vlieseline H250 (nur bei dünnen Stoffen nötig)
  • Webband, Spitzenband oder Litzenband
  • Strasssteine zum Aufbügeln, Perlen, Pailletten oder kleine Knöpfe
  • Nähgarn
  • alte Honig- oder Marmeladengläser

Gestaltung

Ich stelle Euch hier eine Technik für ausgesparte Motive vor. So eignen sich nicht nur helle und leichte, sondern auch farbige und dichtere Stoffe – hier scheint das Kerzenlicht zwar nur durch das Motiv, dafür bringen die Windlichter tagsüber Farbe in die Weihnachtsdeko. Die Motive sollten einfach und nicht zu groß sein, damit Ecken und Kanten nach dem Ausschneiden noch glatt liegen und nicht abstehen. 

Motiv-Download

Hier habe ich Euch neben dem schlichten fünfzackigen Stern noch weitere Motive zusammengestellt, die Ihr unter folgendem Link herunterladen könnt:

Weihnachtliche Motive für Windlichter

Die Größe der Motive könnt Ihr variieren, indem Ihr im Druckermenu die Ausdruckgröße skaliert.

Kleiner Tipp: Passende Weihnachtsmotive findet Ihr auch in Eurer Küche. Ausstecherförmchen eignen sich prima als alternative Schablone!

Nahtzugaben

An den Seitenkanten beträgt die Nahtzugabe 1 cm, die Saumzugabe an der oberen und unteren Kante beträgt je 2 cm.

Zuschnitt

Bei festen Stoffen wird kein Bügelvlies benötigt. Dünne Stoffe dagegen sollten mit aufbügelbarer Einlage (z.B. Vlieseline H250) verstärkt werden.

Zuschnitt für dünne Stoffe + aufbügelbare Einlage

Umfang und Höhe des Honig- oder Marmeladenglases exakt ausmessen.

 

Ein Rechteck mit diesen Maßen auf die unbeschichtete Seite der Einlage aufzeichnen und an den Seitenkanten je 1 cm Nahtzugabe anzeichnen.

Die Einlage ausschneiden und auf die linke Stoffseite aufbügeln. An der oberen und unteren Kante jeweils 2 cm Saumzugabe auf dem Stoff anzeichnen.

Das Rechteck ausschneiden.

Zuschnitt für feste Stoffe (ohne aufbügelbare Einlage)

Umfang und Höhe des Honig- oder Marmeladenglases exakt ausmessen. Ein Rechteck mit diesen Maßen auf die linke Stoffseite aufzeichnen. An den Seitenkanten je 1 cm Nahtzugabe und an der oberen und unteren Kante je 2 cm Saumzugabe anzeichnen.

Das Rechteck ausschneiden.

Bei stark fransenden Stoffen könnt Ihr die Seitenkanten schon jetzt mit Zickzackstich oder Overlockstich versäubern. Ich habe das erst später nach dem Verzieren gemacht.

Nähanleitung

Das Motiv mit einem wasserlöslichen Markierstift mittig auf die rechte Stoffseite aufzeichnen. Falls Ihr keinen Markierstift zur Hand habt, habe ich Euch einen tollen Tipp: Radierbare Tintenroller aus dem Schreibwarengeschäft habt Ihr bestimmt im Haus (oder die Kinder im Schulmäppchen 😉 ). Die sind prima zum feinen Anzeichnen auf Stoff geeignet, denn die hitzeempfindliche Tinte verschwindet einfach beim Bügeln.

Das Motiv mit eng gestelltem Zickzackstich nachsteppen.

Das Nahtende mit ein paar engen Geradstichen verriegeln. Die Seitenkanten mit Zickzackstich oder Overlockstich versäubern und die Hülle glatt bügeln. Wie Ihr seht, ist die Tinte nun verschwunden!

Die obere und die untere Kante 2 cm auf links umbügeln und 1 cm einschlagen.

Die Kanten knappkantig mit Gerad- oder Zickzackstich feststeppen.

Das Motiv mit aufbügelbaren Strasssteinen verzieren (alternativ könnte man auch kleine Perlen oder Pailletten aufnähen oder -kleben). Das Motiv entlang der Zickzacknaht mit einer kleinen Schere ausschneiden, dabei vorsichtig vorgehen und darauf achten, dass die Naht nicht beschädigt wird.

Wer möchte, kann nach diesem Schritt noch ein Zierband aufsteppen wie hier an diesem Beispiel.

Die Seitenkanten der Hülle rechts auf rechts legen und mit 1 cm Nahtzugabe zusammennähen.

Die Nahtzugaben auseinanderbügeln.

Die Hülle auf rechts wenden – schon seid Ihr fertig. So leicht lassen sich Windlichter nähen!

Fertigstellen

Nun kann die Hülle über das Glas gezogen werden:

Nun müsst Ihr nur noch entscheiden, ob Ihr die Gläser noch befüllen, oder ob Ihr sie ohne Deckel und nur mit einem Teelicht bestückt verschenken wollt!

Deckel verschönern

Den Deckel des Honig- oder Marmeladenglases könnt Ihr ganz einfach verschönern, indem Ihr ihn mit Alufolie beklebt. Natürlich geht das auch mit dünnem Pack- oder Geschenkpapier. Das geht so:

  1. Ein rundes Stück Alufolie (oder Geschenkpapier) zuschneiden. Der Kreis sollte rundum etwa 1,5 cm größer sein als der Deckel.
  2. Die Deckelfläche, die Seitenkanten und den unteren Deckelrand vollflächig mit wasserlöslichem Klebestift einstreichen. Die Alufolie auf den Deckel und an die Seiten kleben, fest andrücken. Die Folie rundum so kürzen, dass sie noch ca. 3 mm übersteht.
  3. Die Alufolie nach innen umklappen und fest andrücken.

 

Windlichter nähen – weitere Gestaltungsmethoden

Natürlich gibt es zahlreiche weitere Methoden, wie Ihr Eure Windlichter weihnachtlich verzieren könnt… Ihr könnt stempeln, drucken, sticken, applizieren, beschriften… hier seht Ihr noch ein paar Beispiele dazu!

Ich wünsche Euch viel Freude beim Nähen, beim Kreativ-sein und beim Verschenken!

Frohe Weihnachten – hyvää joulua – das wünscht Euch von Herzen
Eure Laura

Kostenlose Nähanleitung: Windlichter

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Kommentare zu diesem Artikel

15 Antworten

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  • Hedy Schweizer BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo, guten Abend,
    Die Windlichter sehen so toll aus, dass ich mich an die Objekte gewagt habe.Leider ist das Ergebnis nicht toll. Beim Zickzacknähen knotet mir der Faden auf der Unterseite und der Stoff kann dadurch nicht mehr transportiert werden. Was mache ich falsch? Die linke Seite habe ich Vlieseline 250 verstärkt. Bin dankbar für jeden Tipp. Liebe Grüsse Hedy

    • Laura Wilhelm BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Liebe Hedy,

      wenn es Fadengewurschtel gibt, dann können viele Faktoren eine Rolle spielen – oft ist nicht ganz richtig eingefädelt oder die Fadenspannung stimmt nicht, manchmal ist es auch minderwertiges Garn. Näht Deine Maschine sonst ganz normal und gut?

      Ich würde die Maschine zunächst nochmal komplett neu einfädeln, die Unterspule ganz neu aufspulen (nicht über alte Fäden spulen, zur Not die alten erst entfernen) und gutes, glattes Nähgarn verwenden (kostengünstige Garne sind oft haarig, auch das hat Auswirkung auf das Stichbild). Dann würde ich mir an der Spulenkapsel (mit eingelegter Unterspule) anschauen, ob die Fadenspannung stimmt (kann mit der kleinen Stellschraube justiert werden, die Spule soll nur ganz langsam “herunterrutschen”, wenn man nur den Faden hält). Dann ein Probestück nähen und hier auch nochmal schauen, ob die Oberfadenspannung stimmt, diese gegebenenfalls auch noch nachstellen. Zu allen Faktoren findest Du im Internet gute Tutorials oder Videos.

      Ich hoffe, ich konnte Dir helfen! Herzliche Grüße, Laura

      Ich würde

    • Laura Wilhelm BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Die Spitzen müssten eigentlich ganz gut gelingen, wenn Du die Nadel an der jeweiligen Spitze im Stoff stecken lässt (bzw. das Handrad zu Dir hin drehst, dass die Nadel im Stoff steckt). Dann hebst Du das Nähmaschinenfüßchen, drehst Dein Nähgut in die “neue” Richtung, senkst das Füßchen wieder und nähst bis in die nächste Ecke. Wenn ich mit Zickzack nähe wie hier, schaue ich zusätzlich, ob die Zickzacknaht nach dem Wenden in die neue Richtung auf der bereits genähten Naht “sitzt”, wenn nicht, dann drehe ich die Nadel hoch und korrigiere die Position des Nähfüßchens noch nach. So entsteht keine Lücke in der Naht und die Spitzen sehen schön aus. Puh, das ist bissle schwer zu erklären, ich hoffe, ich konnte mich so ausdrücken, dass Du nun zu einem guten Ergebnis kommst! Herzliche Grüße Laura

  • Monika Werder BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    das ist eine süße und doch einfach Idee, ich war noch auf der Suche nach etwas *Besonderem*. Das werde ich noch schnell umsetzen. Viele liebe Grüße aus dem eingeschneiten Isny (in Badenwürttemberg)Monika

  • Elke Barbara Schneider BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Vielen Dank für die nette Anregung- ein schnelles Danke-schön-Geschenk für liebe Nachbarn und ein stimmungsvolles Dekolicht für die eigene Adventsstube! Werde meinen Fundus an Stoffen damit gern verringern!

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