Ein Regenbogen war schon immer ein Symbol für Hoffnung, aber er hat in der letzten Zeit noch einmal an Bedeutung dazugewonnen. Jetzt ist er ein Zeichen der Solidarität geworden und soll Mut machen. Ich mag die Idee, die dahinter steht, und wollte deshalb schon längere Zeit einen Regenbogen-Pullover nähen. Jetzt konnte ich das Projekt endlich von meiner To-Sew-Liste streichen.
Regenbogen-Pullover nähen mit Stoffresten
Dieses Projekt eignet sich sehr gut, um Stoffreste zu verwerten. Das Prinzip kann auf jeden Pullover-Schnitt, egal welcher Größe und welchen Alters, angewendet werden. Das Muster sieht natürlich auf Kinderkleidung besonders süß aus, lässt sich aber auch für einen Damenpullover gut umsetzen, deshalb habe ich mir selbst einen solchen genäht.
Wie ich es gemacht habe, beschreibe ich euch in ein paar einfachen Schritten:
Die Farbauswahl
Die Wahl der Stoffe ist für diesen Pullover nicht ganz unwesentlich. Die Farben sollen insgesamt harmonieren, der “Regenbogen” soll sich aber dennoch gut vom restlichen Pullover abheben. Probiert hier einfach etwas herum und kombiniert verschiedene Farben miteinander.
Oft hilft es auch, dazwischen eine neutrale Farbe, wie weiß oder grau einzufügen. Auch der Kontrast von hellen und dunklen Farben ist sehr schön. Ihr seht, es müssen nicht unbedingt die klassischen Regenbogenfarben sein.
Wichtig bei der Auswahl aber ist, dass ihr Stoffe ähnlicher Qualität verwendet, also euch auf Stoffe ähnlicher Dicke, Festigkeit oder Dehnbarkeit beschränkt.
Der Zuschnitt
Die Platzierung eures Regenbogens ist euch selbst überlassen. Ich finde, dass es schöner ist, wenn das Muster sich im oberen Drittel des Pullovers befindet.
Ich habe mich für 4 Farben entschieden und jeweils einen Streifen mit der Breite von 4 cm zugeschnitten. Die Streifen sollten außerdem etwas länger sein, als euer Vorderteil sein würde. So vermeidet ihr, dass das Stück am Ende nicht passt. Den Überstand könnt ihr danach einfach wegschneiden.
Streifen zusammennähen
Nun könnt ihr die einzelnen Streifen rechts auf rechts zusammennähen. Bügelt danach die Nähte nach oben und steppt den jeweiligen Streifen von oben mit der dazu passenden Farbe ab.
Ich verwende für solche Ziernähte gerne meinen Schmalkantfuss # 10 , weil er hilft, dass die Nähte extakt den selben Abstand zur Nahtlinie haben.
Messt nun die entstandene Breite eures Regenbogens ab und teilt dann das Schnittmuster. Beachtet auch das Mitberechnen der Nahtzugabe!
Regenbogen ans Vorderteil nähen
Näht nun den entstandenen Regenbogenstreifen zuerst an den oberen Teil eures Vorderteil-Stücks und dann näht an dieses entstandene Stück noch die untere Hälfte. Jetzt sollte euer Vorderteil wieder die selbe Länge haben, wie euer Schnitt vorgibt. Legt diesen zur Sicherheit noch einmal auf und schneidet Überstehendes ab.
Danach könnt ihr euren Pullover wie gewohnt fertig stellen.
Der Regenbogen könnte auch auf die Ärmel und sogar Rückenteil ausgeweitet werden. Das funktioniert nach dem selben Prinzip und ist eurem Geschmack überlassen.
Ich wünsche euch viel Freude beim Nachnähen und vor allem möchte ich euch Mut machen in diesen außergewöhnlichen Zeiten.
Alles Liebe,
Andrea
Hey! Das schaut ja echt cool aus! Vielleicht probiere ich das Mal bei einem T-Shirt :)Grundsätzlich sollte man ja solche Stoffe eher mit dehnbaren Stichen nähen, wirkt sich da das Absteppen nicht nachteilig auf die Dehnbarkeit aus?Liebe GrüßeVerena
Ja stimmt, das ist manchmal ein Problem. Wähle dafür am Besten eine große Stichlänge und versuche nicht zu dehnen beim Nähen, dann sollte es sich nicht mehr wellen. Natürlich funktioniert das auch super mit T-shirtstoffen!