Mein Thema ist heute hier im Blog ein Utensilo, gequiltet mit der Langarm-Maschine BERNINA Q 16.
Andrea Kollath hatte vor einiger Zeit eine Anleitung von ihrer Boro-Bag hier im BERNINA-Blog veröffentlicht. Dieses Projekt fand ich genau richtig für die BERNINA-Stoffe, die bei Spoonflower zu haben sind. Das Design ist mit den Nähmaschinen und den Schneiderpuppen erinnert an die 50er Jahre. Die Designerin dieser Stoffe ist meine liebe Kollegin Birgit.
Kennt ihr Spoonflower?
Dort habe ich schon so viel Zeit verbracht und ausgiebig gestöbert. BERNINA/bernette hat dort einen eigenen Shopbereich mit schönen Designs, der noch weiter wachsen wird. Man kann sich dort aus seinem Lieblingsstoff auch Tapeten senden lassen. Oder wie wäre es mit neuer Bettwäsche? Das geht auch!
Drei verschiedene Stoffe habe ich mir für mein Projekt ausgesucht. Die beiden gemusterten werden die Außenseite meines Körbchens werden und der dritte Stoff in Uni passt wunderbar als Innenfutter.
Utensilo nähen und quilten – was ihr dazu braucht
- aus dem Stoff mit kleineren Motiven ein Rechteck von 25 x 65 cm
- aus dem Stoff mit größeren Motiven ein Rechteck von 25 x 65 cm
- für das Innenfutter ein Rechteck von 55 x 70 cm
- aus dem Volumenvlies ein Rechteck von 55 x 70 cm
- passendes Quiltgarn
- Passendens Nähgarn
- Stecknadeln
- Rollschneider
- Schneidematte
- Fadenschere
- Lineal
- Markierstift
Aussenstoff für das Utensilo mit der Nähmaschine vorbereiten
Die beiden Stoff-Rechtecke für die Außenseite des Utensilos näht ihr längs zusammen. Die Nahtzugaben bügelt ihr auseinander. Da ich fast nur den Patchworkfuss #97D für meinen BERNINA 790 Plus verwende, habe ich diese Naht mit einer Nahtzugabe von ein viertel Inch zusammengenäht. Genauso gut könnt ihr aber mit mit dem Rücktransportfuß #1 nähen. Dann ist die Nahtzugabe etwas breiter. In diesem Falle ist das unerheblich, weil wir gleich ein Quiltsandwich schichten, quilten und dann erst das Schnittteil ausschneiden.
Bei einem solchen Sandwich wird die Rückseite und das Volumenvlies etwas größer als das Oberseite (das Quilttop) zugeschnitten. Denn durch das Quilten wird sich alles ein bisschen zusammenziehen und dadurch kleiner werden. Je enger gequiltet wird, umso mehr zieht sich der Quilt zusammen und umso fester wird er.
Also schichten wir! Die Rückseite (also das Innenfutter) legt ihr mit der rechten Seite nach unten auf dem Tisch. Darauf legt ihr das Volumenvlies und streicht es glatt. Obenauf kommt nun als dritte Schicht die Oberseite, also unsere aus zwei Stoffen zusammengenähte Außenseite des Utensilos.
Am besten heftet ihr das Quiltsandwich, damit die drei Lagen nicht verrutschen und sich nachher Falten bilden. Möglich sind hier die Heftfunktion in der Maschine oder Sprühkleber. Von Stecknadeln oder Quiltsicherheitsnadeln rate ich in diesem Falle ab, denn sie stören bei Free-Motion-Quilten und bilden vor allem auch eine Unfallgefahr für Euch und die Maschine.
Quilten der Aussenseite vom Utensilo
Ich habe mit der BERNINA Q 16 gequiltet, denn die ist mein Perfect Match. Quilten könnt ihr aber auch mit eurer BERNINA-Nähmaschine. Dafür ist der Quiltanschiebetisch aus Plexiglas passend für euer Maschinenmodell von Vorteil. Da gleitet der Stoff schön über den Tisch. Die Quiltringe sind beim Free-Motion-Quilten auch sehr praktisch.
In meinem letzten Beitrag hier im Blog habe ich ja schon vom Doodeln erzählt. Wenn ihr die Bewegungsabläufe beim Quilten verinnerlichen und üben wollt, empfehle ich Stift und Papier.
Die gesamte Fläche habe ich “frei von der Leber weg” gequiltet und dabei verschiedene Muster ausprobiert. Benutzt habe ich dafür den Verstellbaren Stipplingfuss #73. Den mag ich sehr gern, weil er gerade beim Freihand-Quilten eine gute Sicht gibt. Das ist besonders praktisch bei engen Kurven oder Micro-Stippling. Das bedeutet ganz klein und eng quilten.
Ich habe mit einem dünnen Polyesterfaden in grau gequiltet. Grau ist praktisch, weil Grau sich irgendwie immer anpasst.
Durch das dichte Quilten hat die Körbchen-Aussenseite eine schöne Festigkeit und fühlt sich recht stabil an. In meinem Falle habe ich als Vlies einen Rest oder Überbleibsel von einem großen Quilt verwendet. Mein Vlies-Favorit ist 279 Cotton Mix 80/20 von Freudenberg. Es ist ein genadeltes Vlies und nicht so hochbauschig.
Mit der Nähmaschine das Utensilo zusammennähen
Jetzt könnt ihr mit dem Schnittmuster (dieses findet ihr hier im Beitrag von Andreas Boro-Bag) die gequiltete Aussenseite passend zuschneiden. Ich habe mich eher wage an Andreas Angaben gehalten. Mein Körbchen ist etwas schmaler geworden. Nach Andreas Angaben in ihrem Schnittmuster sollten es 44 cm sein, mir reichten dann aber 40 cm. Meins ist also insgesamt 8 cm schmaler. So ein Körbchen, oder sagen wir Utensilo, könnt ihr leicht in mehren Größen nähen.
Um die offenen Kanten einzufassen (siehe Anleitung) schneidet ihr schmale Streifen aus dem Uni-Stoff von 1 1/4 Inch Breite zu. Mit dem Schmalkantfuss # 10 könnt ihr ganz saubere und schöne Kanten absteppen. Dieser Fuss ist auch einer meiner Lieblinge geworden.
Genauso macht ihr es auch mit der oberen Kante vom Utensilo. Sind alle Kanten eingefasst, sieht alles schön sauber aus.
Allerdings habe ich es mir nicht nehmen lassen, hier auch Hand anzulegen. Die obere Kante vom Körbchen habe ich mit einem schalen Binding eingefasst. Auch hier habe ich dafür einen Streifen von 1 1/4 Inch zugeschnitten. Innen habe ich das Binding mit Handstichen befestigt. Auch die seitlichen mit Bändern eingefassten Nahtzugaben sind mit Handstichen fixiert.
Hier im Beitrag habe ich ja erwähnt, dass man das Schnittmuster leicht abwandeln kann. So kam gleich noch ein zweites Utensilo dazu.
Ich wünsche euch viel Freude beim Nähen!
Herzlichst
Dorthe Niemann
Danke für die tolle Idee und die gute Anleitung. Herzliche Grüße, Angelika 🙋🏻♀️